danielcc hat geschrieben:Was mich vor allem nervt ist, dass er nur zu Deutschen Medien immer wieder so ist, während er in US Late Night Shows jeden noch so dummen Witz mitmacht und sogar Fläche Anspielungen auf seine Herkunft charmant beantwortet

ich weiß es nicht, vielleicht hat er da irgendwie schlechte erfahrungen aus seiner früheren, nicht sooo extrem erfolgreichen zeit mit diversen deutschen medien, keine ahnung... oder er ist einfach ein zu guter österreicher... ich weiß es einfach nicht... (nicht böse sein )

wie gesagt bei den österreichischen interviews antwortet er eigentlich immer ganz nett... wobei er auch beim ORF nicht so entspannt ist, wie in den US Shows, das stimmt schon!

hier war er jedenfalls sehr gesprächsbereit: http://www.krone.at/Stars-Society/Bond_ ... ory-431524

Klar. Ich seh es eigtl wirklich genauso. Affig oder arrogant bräuchte da wirklich keiner sein. Wollte mit meinem Beispiel nur andeuten, dass z.B. Craig der ja die Hauptrolle spielt, nicht halb so arrogant rüberkommt wie eben Waltz, der eben durch die 2 Tarantino-Streifen einen regelrechten Glücksgriff hatte und dadurch nun eben zur Schauspielerelite zählt. Für mich kommt halt einfach noch die Tatsache dazu, dass ich seine Filmauftritte bisher nie als so superb empfunden hab, dass ich wirklich sprachlos war, bzw absolut begeistert. Er spielte meines Erachtens gut, aber eben nicht weltbewegend, wie es eben auch von der Presse und von vielen anderen betrachtet wird. Craig ist meines Erachtens eben ein mindestens genauso guter Schauspieler, den ich bisher aber immer als sympathisch erlebt habe. Ich glaube halt einfach dem guten Waltz ist wirklich auch der Erfolg ein bisschen hochgestiegen und jetzt hält er sich für extrem wichtig bzw besonders wichtig. Auch im Gegensatz zu seinen Kollegen die allesamt normal antworteten und auftraten. Ich meine um Waltz wird ja auch ein dermaßen großer Hype gemacht, dass der sich da irwie schon selbst als genial sehen muss, ist mir da schon fast eine logische Konsequenz. Und dass er gerade im deutschsprachigen Raum immer so übetrieben abgehoben ist, versteh ich auch nicht. Vllt denkt er sich, die Amis haben ihn auf den Thron gesetzt, während die Deutschen ihm nur seine billigen Tvauftritte beschert haben und daher muss er hier immer so den Genialen raushängen.

Auch wenn die Craig-Bonds alle super sind und Craig für mich inzwischen der beste Bond aller Zeiten ist, hat Craig aber leider bis jetzt (im Gegensatz zu Waltz) noch keine Rolle bekommen, in der er sein ganzes schauspielerisches Können ausspielen konnte.

Zudem sind Waltz und Craig als Typen so verschieden, dass sie auch deshalb schlecht miteinander vergleichbar sind.

In "The Zero Theorem" von Terry Gilliam ist Waltz wieder top und demnächst freue ich mich auf "Big Eyes" von Tim Burton. Da macht Waltz im Trailer und in den Featurettes auch eine extrem gute Figur. Interessant wird vor allem auch das Zusammenspiel mit Amy Adams, die genau wie Waltz für "Big Eyes" für den Golden Globe nominiert ist.

Samedi hat geschrieben:Auch wenn die Craig-Bonds alle super sind und Craig für mich inzwischen der beste Bond aller Zeiten ist, hat Craig aber leider bis jetzt (im Gegensatz zu Waltz) noch keine Rolle bekommen, in der er sein ganzes schauspielerisches Können ausspielen konnte.

Zudem sind Waltz und Craig als Typen so verschieden, dass sie auch deshalb schlecht miteinander vergleichbar sind.

In "The Zero Theorem" von Terry Gilliam ist Waltz wieder top und demnächst freue ich mich auf "Big Eyes" von Tim Burton. Da macht Waltz im Trailer und in den Featurettes auch eine extrem gute Figur. Interessant wird vor allem auch das Zusammenspiel mit Amy Adams, die genau wie Waltz für "Big Eyes" für den Golden Globe nominiert ist.

Nun gut, da muss ich dir jetzt im Nachhinein zustimmen:). Der Vergleich zwischen Waltz und Craig könnte da wirklich etwas hinken. Ich nehm nun einfach mal einen anderen großen Schauspieler: Sir Anthony Hopkins ist nun wirklich ein Schauspieler den ich wirklich großartig finde, der mir jedoch in keinem Interview mal arrogant oder negativ auffiel. Wie gesagt es kann bei mir nun auch wirklich daran liegen, dass ich Waltz einfach nicht großartig finde. Mir ging das Gehype um ihn schon manchmal einfach ein wenig auf die Nerven. Irgendwie hab ich einfach den Eindruck, dass der Kerl auch immer ein wenig höre angesehen wird als seine Kollegen. Zumindest siehts bei der Presse oft so aus. Wie gesagt es handelt sich hier auch nur um meine Meinung und natürlich dürfen ihn andere ja auch Klasse finden. Ich finde es einfach nur unangebracht, dass er sich vorzugsweise im Deutschen Raum bei Interviews immer sehr SPEZIELL gibt.

vodkamartini hat geschrieben:Allein schon wieder der Schwachsinn. "Ich habe noch nie einen Bösewicht gespielt!" Und dann lässt er die Reporterin mit dieser dummen Aussage stehen.

Ich denke, was Waltz damit sagen will, ist: "Ich mag keinen Small-Talk!"

Er sieht die Charaktere, die er spielt, als vielschichtig an. Sie sind nicht einfach "böse". Daher hat er noch nie einen reinen "Bösen" gespielt. Auch Hans Landa war in dieser Hinsicht kein "Bösewicht". Der hatte viel mehr Ecken und Kanten.
Und das will Waltz mit solchen Aussagen betonen. Er ist jemand, der diese ganze Schwarz/Weiß-Malerei nicht mag. Das hat er schon mehrfach betont. Und trotzdem bekommt er immer wieder Fragen gestellt, die genau auf diese Schiene abzielen.
Kann ihn schon verstehen, wenn er dann so antwortet. Würde das auch nicht als arrogant bezeichnen. Das ist einfach sein Humor. Würde das alles nicht so ernst nehmen.

Es heisst doch auch, dass die Wiener (und Waltz ist da ja aufgewachsen) eine ziemlich eigene Art haben, die von außen betrachtet als sehr unhöflich empfunden wird.

DonRedhorse hat geschrieben:Selbst wenn Waltz die Fragen nicht passen, sollte er als Medienprofi nicht so arrogant antworten.

Das kann man so sehen. Allerdings lässt sich Waltz wohl nicht gerne vor den Karren spannen. Film-Promo ist, glaube ich, nicht eine seiner Lieblingsaufgaben.

Und auch wenn er in US Late Night Shows sympatischer rüberkommt. Da gibt es manchmal auch "harte" Antworten. Der Unterschied ist nur, dass jemand wie Jimmy Fallon ihm dann sarkastisch kontra gibt, während die ZDF-Reporterin sein Spiel nicht mitgespielt hat, sondern brav ihren Fragenkatalog abgearbeitet hat.
Vielleicht hat Waltz ja einfach versucht, mal hinter diese oberflächliche Fragerei zu kommen, und ein besseres Gespräch daraus zu machen?

Invincible1958 hat geschrieben:Er sieht die Charaktere, die er spielt, als vielschichtig an. Sie sind nicht einfach "böse". Daher hat er noch nie einen reinen "Bösen" gespielt.

Dann sollte er sich aber dringend mal "The Green Hornet" anschauen. Sein Benjamin Chudnofsky dort ist nicht mehr als der klassische Standard-Mafiosi und so mehrdimensional wie eine Kartoffel.

Casino Hille hat geschrieben:

Invincible1958 hat geschrieben:Er sieht die Charaktere, die er spielt, als vielschichtig an. Sie sind nicht einfach "böse". Daher hat er noch nie einen reinen "Bösen" gespielt.

Dann sollte er sich aber dringend mal "The Green Hornet" anschauen. Sein Benjamin Chudnofsky dort ist nicht mehr als der klassische Standard-Mafiosi und so mehrdimensional wie eine Kartoffel.

Da bin ich ganz bei dir.
Ich denke aber, dass Waltz diesen Film bereits vergessen hat.

Invincible1958 hat geschrieben:

vodkamartini hat geschrieben:Allein schon wieder der Schwachsinn. "Ich habe noch nie einen Bösewicht gespielt!" Und dann lässt er die Reporterin mit dieser dummen Aussage stehen.

Ich denke, was Waltz damit sagen will, ist: "Ich mag keinen Small-Talk!"

Er sieht die Charaktere, die er spielt, als vielschichtig an. Sie sind nicht einfach "böse". Daher hat er noch nie einen reinen "Bösen" gespielt. Auch Hans Landa war in dieser Hinsicht kein "Bösewicht". Der hatte viel mehr Ecken und Kanten.
Und das will Waltz mit solchen Aussagen betonen. Er ist jemand, der diese ganze Schwarz/Weiß-Malerei nicht mag. Das hat er schon mehrfach betont. Und trotzdem bekommt er immer wieder Fragen gestellt, die genau auf diese Schiene abzielen.
Kann ihn schon verstehen, wenn er dann so antwortet. Würde das auch nicht als arrogant bezeichnen. Das ist einfach sein Humor. Würde das alles nicht so ernst nehmen.

Das ist mir zu einfach, das auf seinen "hintersinnigen" bzw. "schrägen" Humor zu schieben. Ich denke schon, dass er bis zum Anschlag arrogant und selbstverliebt ist, habe schon viele Interviews mit ihm gesehen, die diesen Eindruck vermitteln.

Bei einem solchen Interview-Marathon, bei dem die Weltpresse jedem Darsteller 4-5 Fragen stellen darf, kann man kein tiefergehendes Interview erwarten. Natürlich sind die Fragen etwas simpel und oberflächlich, aber man sieht ja an den anderen Darstellern, dass man damit auch sehr souverän umgehen kann. Vielleicht hat er auch einen Minderwertigkeitskomplex in der Hinsicht, dass er meint, die Deutschen würden auf die Österreicher (obgleich er sehr lange zeit in D lebte und arbeitete) runter schauen (was ich aus meiner Erfahrung gar nicht bestätigen könnte), oder will nicht an seine popelige TV-Vergangenehit in D erinnert werden.

Man muss sich auch überlegen, welchen Eindruck man den Filmfans bzw. FErnsehzuschauern mit solchen Auftrittten vermittelt. Das ist entweder dumm, oder eben gnadenlos überheblich nach dem Motto "Was interessiert mich die Meinung der schnöden Zuschauermasse". Ich bleibe dabei. Das war ein indiskutabler Auftritt von Waltz, der ihm definitiv mehr Schaden zufügt, als ihn irgendwie interessant erscheinen zu lassen.

vodkamartini hat geschrieben:Bei einem solchen Interview-Marathon, bei dem die Weltpresse jedem Darsteller 4-5 Fragen stellen darf, kann man kein tiefergehendes Interview erwarten.

Genau das ist der Punkt.
Waltz hat wahrscheinlich von jedem Reporter (egal aus welchem Land und von welchem Sender) 20 Mal die selben Fragen gestellt bekommen.
Und er hatte halt kein Bock die hundertste Frage nach Blofeld oder den bösen Deutschen immer gleich zu beantworten.
Der BBC hat er auf dieselben Fragen genauso arrogant wirkende Antworten gegeben. Das hat nichts mit dem ZDF oder Deutschland zu tun.

Natürlich kann man sagen, dass sein Verhalten "unprofessionell" sei.
Die Frage ist aber auch, was man aus den charmanten, freundlichen Antworten von Sam Mendes rausziehen kann? Nichts. Er lächelt die Fragen mehr oder weniger weg. Man merkt aber deutlich, dass auch eher nicht begeistert von den Fragen ist.
Insgeheim hoffen Mendes und Co. doch, dass sie bei solchen Veranstaltungen mal eine interessante Frage gestellt bekommen.

Denn wenn Waltz gute Fragen gestellt bekommt, dann gibt er auch interessante Antworten. Man muss ihn halt fordern.

Wie gesagt: man kann das alles als arrogant abstempeln. Ich empfinde sein Verhalten nur als ehrlich. Er zeigt eben offen, dass er von den Fragen nicht beeindruckt ist. Und das ist sein gutes Recht.

Also hätte man die ganzen Interviews auch sein lassen können: niemand fragt etwas gescheites und die Befragten dürfen eh nichts verraten?

Das mit der Arroganz bei Waltz kann man jetzt sehen wie man will. Ich finde die Frage nach dem Vorbild ist etwas un geschickt formuliert.

DonRedhorse hat geschrieben:Also hätte man die ganzen Interviews auch sein lassen können: niemand fragt etwas gescheites und die Befragten dürfen eh nichts verraten?

Inhaltlich gesehen ist das so, ja.

Aber damit die TV-Sender ihre Beiträge bebildern können, ist sowas halt wichtig.
Bond wird dadurch ja auch ins Gespräch gebracht. Ist also schon in Ordnung, dass es solche Events gibt.

Nur manchmal wünsche ich mir halt, dass sich Journalisten mal irgendwas einfallen lassen, statt nur den 08/15-Fragenkatalog abzuarbeiten.

Nun stelle man sich vor, jeder hätte patzig wie Waltz geantwortet. Das wäre im TV nicht gesendet worden, weil es die Journalisten des Senders bloß stellen würde. Ergo gebe es gar keine vernünftige Berichtetstattung von dem Event

DonRedhorse hat geschrieben:Also hätte man die ganzen Interviews auch sein lassen können: niemand fragt etwas gescheites und die Befragten dürfen eh nichts verraten?

Genau, sie sind inhaltlich vollkommen wertlos. Es ist reine PR, da wird nichts anderes gesagt als wie großartig Drehbuch, Regie, Schauspieler und alle anderen Kollegen sind, und wie sehr sich alle schon immer darauf gefreut haben mit dem jeweiligen Anderen zu arbeiten. So eine Art "scripted reality".

Ein Journalist der kritische oder kompliziertere Fragen stellt wird gar nicht erst eingeladen, oder danach nie wieder eingeladen.

Hier wird ein Produkt verkauft, und da wird gelogen bis sich die Balken biegen, außer wenn das was zu sagen erwartet wird zufällig mal die Wahrheit ist.

Das Waltz das Spiel nur so halb mitmacht kann man als ehrlich, arrogant, unprofessionell oder eigenartig empfinden, ganz wie man Waltz oder den Film mag.

danielcc hat geschrieben: Ergo gebe es gar keine vernünftige Berichtetstattung von dem Event

Die gibt es ja trotzdem nicht.