Re: Hollywood und die Zahlen: Der Box Office Thread

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Casino Hille hat geschrieben:Deine Fehleinschätzung dürfte in der Ansicht begründet liegen, es gäbe ein pubertierendes Nischen-Publikum. Ich denke oder eigentlich bin ich mir sehr sicher, dass der größte und elementarste Teil der Kinobesucher bei 12-18-jährigen liegt. Und für die ist F&F doch gerade gemacht. Sicher gibt es auch da welche, die das nicht mögen (vielleicht, weil es zu oberflächlich oder schematisch ist, was weiß ich), aber die meisten Teenies stehen genau auf solche Filme und das aus völlig nachvollziehbaren Gründen, denn was Jugendlichen Unterhaltung angeht ist Fast & Furious eigentlich perfekt gemacht. Dass es zudem dieses Mal eine riesige Marketingkampagne gab, ist sicher auch nicht unwichtig.
Ich habe nur darauf hingewiesen, dass man nicht von steigenden Zuschauerzahlen auf ein steigendes Niveau des Films schließen sollte. ;-)
#London2025

"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."

Re: Hollywood und die Zahlen: Der Box Office Thread

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Casino Hille hat geschrieben:Deine Fehleinschätzung dürfte in der Ansicht begründet liegen, es gäbe ein pubertierendes Nischen-Publikum. Ich denke oder eigentlich bin ich mir sehr sicher, dass der größte und elementarste Teil der Kinobesucher bei 12-18-jährigen liegt. Und für die ist F&F doch gerade gemacht. Sicher gibt es auch da welche, die das nicht mögen (vielleicht, weil es zu oberflächlich oder schematisch ist, was weiß ich), aber die meisten Teenies stehen genau auf solche Filme und das aus völlig nachvollziehbaren Gründen, denn was Jugendlichen Unterhaltung angeht ist Fast & Furious eigentlich perfekt gemacht. Dass es zudem dieses Mal eine riesige Marketingkampagne gab, ist sicher auch nicht unwichtig.
Sorry, da hab ich mich falsch ausgedrückt. Ich dachte es sei ein Nischen-Interesse (Halbstarke Rowdies aus der Tuning Szene) für ein pubertierendes Publikum.
Sicherlich ist das Gros der Kinozuschauer pubertierend, aber ich dachte thematisch sei es eher ein Nischen Interesse. Zumindest in den ersten Filmen war das auch noch so aber inzwischen ist es einfach DIE Action Serie für Jugendliche
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Hollywood und die Zahlen: Der Box Office Thread

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Dem stimme ich dann schon eher zu. Wie du aber selbst sagst, trifft das seit dem fünften Teil nicht mehr auf die Reihe zu, die mit dem Gangster-Tuning-whatever-Milieu kaum noch etwas gemein hat und mittlerweile als reinrassiges Hochglanz-Actionkino gewertet werden kann. In dem Bezug ist da wahrscheinlich nur Marvel und Transformers noch mit vergleichbar, von dem was bei Jugendlichen ähnlich erfolgreich und angesagt sein dürfte.
https://filmduelle.de/
https://letterboxd.com/casinohille/

Let the sheep out, kid.

Re: Hollywood und die Zahlen: Der Box Office Thread

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Wenn F&F auf die Teenies als Zielgruppe abzielt, dann ist das aber wirkllich bedenklich.
Diese Neue Deutsche Welle Sternschnuppe Markus wurde ja damals von den Radiosendern blockiert, da sein "Gib Gas ich will Spass" das Rasen verharmlost
https://www.youtube.com/watch?v=jVNZV6aIaPs
Zuletzt geändert von NickRivers am 14. April 2015 16:54, insgesamt 1-mal geändert.
"There is sauerkraut in my lederhosen."
Bild

Re: Hollywood und die Zahlen: Der Box Office Thread

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Bin mir aber ziemlich sicher, dass mit Fast 7 der Höhepunkt der Serie erreicht ist und es danach wieder bergab geht. Während man jetzt vom Tod von Paul Walker profitiert, wird es für die nächsten Filme schwierig werden, die Einspielergebnisse ohne ihn so hoch zu halten.

Bei SPECTRE hingegen kann ich mir gut vorstellen, dass die guten Einspielergebnisse von SF sogar noch übertroffen werden. Vor allem, weil man mit Waltz (aber auch mit Bellucci, Seydoux, Bautista und Scott) viel größere Starpower hat als in SF.
#London2025

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Re: Hollywood und die Zahlen: Der Box Office Thread

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danielcc hat geschrieben:Ja, er ist um 60% eingebrochen.
Das ist aber auch gar nicht SOOO viel mehr als bei anderen Blockbuster. Früher waren es so im Schnitt 40-50%, das ist vermutlich heute sowieso im Schnitt bei 50%.
Wenn dann ein Film extrem stark seine Fan Base am ersten Wochenende mobilisiert, dann ist es eben so, so fern nicht viele noch mal reingehen.
Ja, so ist es.

"Furious 7" hat in der ersten Woche in den USA $192 Mio in die Kinokassen gespült.
Am Ende werden die Einnahmen der ersten Woche mehr als die Hälte der Gesamteinnahmen ausmachen. Es sei denn, er schafft es die $400 Mio zu erreichen, was ich aber bezweifle.

Bei "50 Shades of Grey" war es noch krasser. Der hat in den ersten sieben Tagen in den USA $107 Mio eingespielt. Und am Ende sind es jetzt $166 Mio. Der hat also fast 65% seines Gesamtergebnisses in der ersten Woche geholt.

Für mich ist sowas meist ein Anzeichen von negativem Word-of-Mouth.

Auf insidekino.de gibt es eine interessante Statistik (leider nur für den deutschen Kinomarkt). Da wird für jeden Film der Multiplikator ausgerechnet, also das wie Vielfache des Startwochenendes der Film am Ende erreicht hat. Je höher der Multiplikator, desto langlebiger ist der Film im Kino gelaufen, desto besser war die Mundpropaganda:

man nahme aus 2014 z.B. einmal "Dumm und Dümmehr" und "Monsieur Claude und seine Töchter".

Der Jim Carrey-Film hatte ein Startwochenende von 161.035 verkauften Tickets.
Der Christian Clavier-Film hatte 155.221 verkaufte Tickets am Startwochenende.

"Dumm und Dümmehr" hat es am Ende von 0,4 Mio Besucher gebracht,
während "Monsieur Claude" 3,8 Mio Besucher hatte.

Gleicher Erfolg am Startwochenende, aber total unterschiedliche Entwicklung. Bei der französischen Komödie waren die Leute so begeistert, dass sie sie überall weiterempfehlt haben, und so lief sie über Monate konstant, während Carrey nach wenigen Wochen schon wieder komplett aus den Kinos verschwand, weil die Besucher ausblieben.

2014:
http://www.insidekino.de/DJahr/IM14.htm

2015:
http://www.insidekino.de/DJahr/IM15.htm

Jetzt kann man sagen: Bei der Dumm und Dümmer-Fortsetzung sind alle Hardcore-Fans des ersten Streifens und die Jim Carrey Fans rein, und sonst NIEMAND. Und das sind, wenn es hochkommt, heutzutage wohl noch ca. 400.000 Leute.

Aber ein Film soll ja nicht nur für die Fans produziert werden. Auch "50 Shades of Grey" sollte Leute anziehen, die die Bücher NICHT gelesen haben. Aber beide Film sind (auf unterschiedlich hohem Geld-Niveau) ziemlich schnell eingebrochen.

"Monsieur Claude" hat gezeigt, dass das Publikum auch bereit ist, sich etwas anzusehen, bei dem es vorher noch nicht weiß, was sie erwartet - wo es vorher keine Fans gibt. Trotzdem gehen fast 4 Millionen Deutsche ins Kino.

Und auch ein Franchise sollte das Ziel haben sein Publikum zu "erweitern". Man kann nicht nur von den "Fans" leben. Der Großteil des Publikums muss auch "normalen" Kinogängern zusammengesetzt werden, damit ein richtiger Hit generiert werden kann.

Bei "Furious 7" scheint das zum Teil zu funktionieren, bei "Skyfall" hat es richtig gut funktioniert.