Nach ungefähr 20 Jahren im Sequel eines Films mitspielen, der nur von den Effekten lebt und ihn seinerzeit im KIno erst bekannt gemacht hat. Meine auch mal ein Interview gelesen haben, in dem er sich so ähnlich geäußert hatte.Casino Hille hat geschrieben:Karriere Rückschritt? Smith spielt doch seit den 90ern immer nur seine Prince of Bel Air Rolle runter, wo läge bei ID2 der Rückschritt?
Master of Disaster – Die Filme des Roland Emmerich
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Ich finds schade, dass sich Will Smith nicht für ID2 aufraffen konnte; ich hätte ihn gerne wieder mal in einem Kino auf der Leinwand gesehen.
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Ich kann auch auf ihn verzichten. Er war sehr gut in Independence Day, aber seine Masche hat die letzten Jahre immer mehr angefangen zu stören. Dafür ist er auch deutlich zu alt mittlerweile.
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Siehst du doch bald in Suicide Squad und davor war er mit Focus im KinoHannes007 hat geschrieben:Ich finds schade, dass sich Will Smith nicht für ID2 aufraffen konnte; ich hätte ihn gerne wieder mal in einem Kino auf der Leinwand gesehen.

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Focus...stimmt, da war ja was. Leider ist der an mir vorbeigegangen.
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Okay, dann definiert der Mann Karriere-Rückschritt aber komisch.vodkamartini hat geschrieben:Nach ungefähr 20 Jahren im Sequel eines Films mitspielen, der nur von den Effekten lebt und ihn seinerzeit im KIno erst bekannt gemacht hat.Casino Hille hat geschrieben:Karriere Rückschritt? Smith spielt doch seit den 90ern immer nur seine Prince of Bel Air Rolle runter, wo läge bei ID2 der Rückschritt?


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Ich auch nicht, aber der gute Will ist sich für den "Alien-Trash" offenbar inzwischen zu fein.
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William Fichtner stößt zum Cast dazu und unterschreibt für 2 weitere Fortsetzungen
http://www.filmstarts.de/nachrichten/18493631.html
Wow..
Ungeachtet der Tatsache das man hier groß plant, geht Fichtner immer. Toller Schauspieler.
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jawohl, natürlich brauche das Sequel zu ID4 direkt zwei weitere Sequels. Das gibt die Story natürlich mindestens her...
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So ist es. Ich fands schon schade, dass man bei ID4 damals die ultrakomplexe Story in einen Film presste. Schön, dass man sich dieses Mal viel mehr Zeit für die Charaktere und die Inhalte nimmt.
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Der Sarkasmus trieft hier schon von meinem Bildschirm runter...
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Independence Day
Schon immer gab es sie: Die abwertenden Bezeichnungen für die großen Unterhaltungsfilme für die Massen. "Popcorn-Kino", "Mainstream-Film", "No-Brainer", nicht wenige große Filmklassiker oder auch moderne Spaßfilme müssen sich solche Betitelungen gefallen lassen. Und ist ja auch durchaus was dran an der Bedeutung hinter der Rhetorik, denn so ganz abstreiten kann man es dann ja nicht, dass manche Filme eben noch deutlicher als andere jede innere Logik über Bord gehen lassen und unverblümt dem gepflegtem Schwachsinn mit viel Knalleffekt frönen. Wenn es sie jedenfalls wirklich geben sollte, die klassischen Popcorn-Filme und einfältigen Spektakelwerke, dann dürfte Roland Emmerichs 1996er Alien-Invasionsapokalypse die Mutter aller No-Brainer sein. Nichts an dem 140 Minuten langem Sci-Fi-Abenteuer scheint auch nur den Hauch eines Sinnes zu ergeben - und dennoch macht die launige Chose einen Heidenspaß.
"Independence Day" ist in der Tat kein sonderlich komplexes Werk: Metaebenen, Symbolcharakter, Tiefgang, Mehrdeutigkeit... das alles hat Emmerichs Film nicht und mit einer höchst plakativen Öko-Recycling-Botschaft ist in dieser Hinsicht das Höchstmaß der Gefühle schnell erreicht. Doch man kann "ID4" (wie er gerne abgekürzt wird) nur hoch anrechnen, genau das auch selbst zu wissen. Das die Handlung nur dazu dient, erst beinahe den gesamten Erdball zu vernichten, um ihn dann im dritten Akt möglichst schnell zurückzuerobern - egal! Emmerich inszeniert über solche Banalitäten wie Nachvollziehbarkeit oder gar Logik ohne Probleme hinweg und liefert eine handwerklich perfekt choreographierte und filmisch umgesetzte Zerstörungsorgie, die ihres gleichen sucht. Mit aufwendigen Computeranimationen aller erster Güte und selten brillanten Modellen, die vergleichbare Arbeiten der "James Bond"-Reihe mühellos übertreffen, werden in ID4 ganze Großstädte wie New York City dem Erdboden gleich gemacht, während in der Luft in "Krieg der Sterne" ähnlichen Luftschlachten mehrere Dutzend US-Militärflugzeuge gegen gar hunderte Ein-Mann-Raumschiffe von Statten gehen. ID4 ist optisches Kino in jeder Hinsicht und lässt die Kinnlade neue Tiefen entdecken. Sorgfältig bis ins kleinste Detail ausgearbeitete Sequenzen zeigen ein in jeder Bildschirmecke perfektioniertes Massensterben, wie es gigantomanischer kaum umsetzbar erscheint. Dennoch verliert Emmerich das Ziel nicht aus den Augen: Mit natürlich übertriebenem, aber damit genau richtigem Pathos und dickem Heroismus fügt er jeder Beinahe-Apokalypse etwas heldenhaftes bei und rundet dies stets mit lockerer Selbstironie ab: So macht der Weltuntergang Spaß!
Charakterlich setzt er dabei vier verschiedene Ur-Amerikaner vor, die anfangs ihre eigenen Probleme haben, später durch die Katastrophen jedoch alle miteinander vernetzt werden. Bill Pullman sticht als US-Präsident Whitmore besonders heraus, präsentiert die Ideal-Version eines Staatsführers und schafft es, durch leise schauspielerische Akzente das persönliche Drama seiner Person wirklich menschlich und authentisch rüberzubringen und gefühlvolle Momente nicht einfach verstreuen zu lassen. Gleichzeitig gestattet es ihm die Regie, eine der wohl epischsten Ansprachen der Filmgeschichte zu halten, die zwar vor Patriotismus nur so übersprudelt, dafür mit David Arnolds großartigem Soundtrack und der emotionalen Sprechweise Pullmans einfach mitreißend ist. Co-Star Jeff Goldblum liefert ebenfalls eine wunderbare Performance ab (die im Kern nur seine "Jurassic Park" Rolle wiederholt), und kann im Zusammenspiel mit Filmpapa Judd Hirsch für wunderbare Lacher sorgen, ebenso gefällt Randy Quaid als Tramper mit Alkoholproblemen und Kampfpilot-Erfahrungen und darf den Heroismus des Filmes im Showdown dermaßen gekonnt auf die Spitze treiben, dass es eine Freude ist und mit dem ansonsten vorherrschendem Familienideal ein wenig brechen. Einzig Will Smith wirkt als Captain Hiller nicht unbedingt glaubhaft und in seinen schlechtesten Momenten selbst für einen Film wie diesen überdreht, genau wie ein Cameoauftritt von Brent Spiner eine Spur zu ausgefallen geraten ist. Ansonsten ist es tatsächlich der Cast, der ID4 zusammenhält und das Spektakel unterhaltsam und spannend gestaltet, dazu gehörig seinen Spaß an der Sache zu haben scheint und erfreulicherweise gerne bereit ist, ihn mit uns zu teilen.
Die bereits angedeutete starke Amerikanisierung mag für viele ein Kritikpunkt sein, doch da es ID4 völlig fern liegt, auch nur im Entferntesten politische Statements zu verbreiten, sollte Emmerich dies verziehen werden, erst recht, da in wenigen Momenten der Patriotismus ebenfalls sein selbstironisches Momentum erreicht. Selbstredend ist ID4 eine Zusammenstellung aller erdenklichen Klischees und der Ausgang für jeden Kinogänger sofort erratbar. Doch Emmerich sollte nicht Unrecht getan werden, diesen Film damit abzukanzeln, denn es liegt etwas enorm mitreißendes in vielen Szenen und das ganze ist höchst effizient zusammengesteckt und trotz der Länge erstaunlich temporeich gestaltet. Optisch kann man ihm hier sowieso keinen Vorwurf machen und jedem Raumschifffan sollte spätestens bei der Vernichtung des Weißen Hauses und allerspätestens im intergalaktischen Showdown das Herz aufgehen. Hin und wieder mag das Spektakel da über die Stränge schlagen, allerdings auch dabei charmant genug, um etwaige Doofheiten zu verzeihen oder sie leicht schmunzelnd als übersteigernde Eigenreferenz zu betrachten. Wer an "Independence Day" seine Freude hat, der muss sich sicher nicht schämen: Handwerklich astrein, erzählerisch sehr gekonnt und dabei immer ehrlich dem Publikum gegenüber. Da gerät die Bezeichnung "No-Brainer" doch glatt zum Kompliment an die ideale Nutzung des 75 Millionen Dollar Budgets. America!
Fazit: Destruktives Kino par excellence, dass genussvoll selbst banalste Dinge bis ins Unermessliche überzogen zeigt und dabei dank eines glänzend aufgelegten Hauptdarstellers auch die menschliche Komponente nicht vernachlässigt. Mit hervorragender musikalischer Untermalung und herausragenden Effekten gesegnet, kann der Zuschauer so das Gehirn beruhigt ausschalten und den Bilderfluss ungehemmt wirken lassen. Das Schlussdrittel mag da etwas schwächeln und die schlussendlichen Konfrontationen das erlösende Momentum doch deutlich zu lange herauszögern - dem Spaß tut das keinen großen Abbruch. Das Resultat mag kein nachhallendes Meisterwerk sein oder cineastische Ästhetik in Reinkultur präsentieren - die Unterhaltung kommt ganz sicher nicht zu kurz. Und den Anti-Patrioten sei gesagt: Ein wenig Amerika steckt doch in uns allen. Oder?
8/10
Schon immer gab es sie: Die abwertenden Bezeichnungen für die großen Unterhaltungsfilme für die Massen. "Popcorn-Kino", "Mainstream-Film", "No-Brainer", nicht wenige große Filmklassiker oder auch moderne Spaßfilme müssen sich solche Betitelungen gefallen lassen. Und ist ja auch durchaus was dran an der Bedeutung hinter der Rhetorik, denn so ganz abstreiten kann man es dann ja nicht, dass manche Filme eben noch deutlicher als andere jede innere Logik über Bord gehen lassen und unverblümt dem gepflegtem Schwachsinn mit viel Knalleffekt frönen. Wenn es sie jedenfalls wirklich geben sollte, die klassischen Popcorn-Filme und einfältigen Spektakelwerke, dann dürfte Roland Emmerichs 1996er Alien-Invasionsapokalypse die Mutter aller No-Brainer sein. Nichts an dem 140 Minuten langem Sci-Fi-Abenteuer scheint auch nur den Hauch eines Sinnes zu ergeben - und dennoch macht die launige Chose einen Heidenspaß.
"Independence Day" ist in der Tat kein sonderlich komplexes Werk: Metaebenen, Symbolcharakter, Tiefgang, Mehrdeutigkeit... das alles hat Emmerichs Film nicht und mit einer höchst plakativen Öko-Recycling-Botschaft ist in dieser Hinsicht das Höchstmaß der Gefühle schnell erreicht. Doch man kann "ID4" (wie er gerne abgekürzt wird) nur hoch anrechnen, genau das auch selbst zu wissen. Das die Handlung nur dazu dient, erst beinahe den gesamten Erdball zu vernichten, um ihn dann im dritten Akt möglichst schnell zurückzuerobern - egal! Emmerich inszeniert über solche Banalitäten wie Nachvollziehbarkeit oder gar Logik ohne Probleme hinweg und liefert eine handwerklich perfekt choreographierte und filmisch umgesetzte Zerstörungsorgie, die ihres gleichen sucht. Mit aufwendigen Computeranimationen aller erster Güte und selten brillanten Modellen, die vergleichbare Arbeiten der "James Bond"-Reihe mühellos übertreffen, werden in ID4 ganze Großstädte wie New York City dem Erdboden gleich gemacht, während in der Luft in "Krieg der Sterne" ähnlichen Luftschlachten mehrere Dutzend US-Militärflugzeuge gegen gar hunderte Ein-Mann-Raumschiffe von Statten gehen. ID4 ist optisches Kino in jeder Hinsicht und lässt die Kinnlade neue Tiefen entdecken. Sorgfältig bis ins kleinste Detail ausgearbeitete Sequenzen zeigen ein in jeder Bildschirmecke perfektioniertes Massensterben, wie es gigantomanischer kaum umsetzbar erscheint. Dennoch verliert Emmerich das Ziel nicht aus den Augen: Mit natürlich übertriebenem, aber damit genau richtigem Pathos und dickem Heroismus fügt er jeder Beinahe-Apokalypse etwas heldenhaftes bei und rundet dies stets mit lockerer Selbstironie ab: So macht der Weltuntergang Spaß!
Charakterlich setzt er dabei vier verschiedene Ur-Amerikaner vor, die anfangs ihre eigenen Probleme haben, später durch die Katastrophen jedoch alle miteinander vernetzt werden. Bill Pullman sticht als US-Präsident Whitmore besonders heraus, präsentiert die Ideal-Version eines Staatsführers und schafft es, durch leise schauspielerische Akzente das persönliche Drama seiner Person wirklich menschlich und authentisch rüberzubringen und gefühlvolle Momente nicht einfach verstreuen zu lassen. Gleichzeitig gestattet es ihm die Regie, eine der wohl epischsten Ansprachen der Filmgeschichte zu halten, die zwar vor Patriotismus nur so übersprudelt, dafür mit David Arnolds großartigem Soundtrack und der emotionalen Sprechweise Pullmans einfach mitreißend ist. Co-Star Jeff Goldblum liefert ebenfalls eine wunderbare Performance ab (die im Kern nur seine "Jurassic Park" Rolle wiederholt), und kann im Zusammenspiel mit Filmpapa Judd Hirsch für wunderbare Lacher sorgen, ebenso gefällt Randy Quaid als Tramper mit Alkoholproblemen und Kampfpilot-Erfahrungen und darf den Heroismus des Filmes im Showdown dermaßen gekonnt auf die Spitze treiben, dass es eine Freude ist und mit dem ansonsten vorherrschendem Familienideal ein wenig brechen. Einzig Will Smith wirkt als Captain Hiller nicht unbedingt glaubhaft und in seinen schlechtesten Momenten selbst für einen Film wie diesen überdreht, genau wie ein Cameoauftritt von Brent Spiner eine Spur zu ausgefallen geraten ist. Ansonsten ist es tatsächlich der Cast, der ID4 zusammenhält und das Spektakel unterhaltsam und spannend gestaltet, dazu gehörig seinen Spaß an der Sache zu haben scheint und erfreulicherweise gerne bereit ist, ihn mit uns zu teilen.
Die bereits angedeutete starke Amerikanisierung mag für viele ein Kritikpunkt sein, doch da es ID4 völlig fern liegt, auch nur im Entferntesten politische Statements zu verbreiten, sollte Emmerich dies verziehen werden, erst recht, da in wenigen Momenten der Patriotismus ebenfalls sein selbstironisches Momentum erreicht. Selbstredend ist ID4 eine Zusammenstellung aller erdenklichen Klischees und der Ausgang für jeden Kinogänger sofort erratbar. Doch Emmerich sollte nicht Unrecht getan werden, diesen Film damit abzukanzeln, denn es liegt etwas enorm mitreißendes in vielen Szenen und das ganze ist höchst effizient zusammengesteckt und trotz der Länge erstaunlich temporeich gestaltet. Optisch kann man ihm hier sowieso keinen Vorwurf machen und jedem Raumschifffan sollte spätestens bei der Vernichtung des Weißen Hauses und allerspätestens im intergalaktischen Showdown das Herz aufgehen. Hin und wieder mag das Spektakel da über die Stränge schlagen, allerdings auch dabei charmant genug, um etwaige Doofheiten zu verzeihen oder sie leicht schmunzelnd als übersteigernde Eigenreferenz zu betrachten. Wer an "Independence Day" seine Freude hat, der muss sich sicher nicht schämen: Handwerklich astrein, erzählerisch sehr gekonnt und dabei immer ehrlich dem Publikum gegenüber. Da gerät die Bezeichnung "No-Brainer" doch glatt zum Kompliment an die ideale Nutzung des 75 Millionen Dollar Budgets. America!
Fazit: Destruktives Kino par excellence, dass genussvoll selbst banalste Dinge bis ins Unermessliche überzogen zeigt und dabei dank eines glänzend aufgelegten Hauptdarstellers auch die menschliche Komponente nicht vernachlässigt. Mit hervorragender musikalischer Untermalung und herausragenden Effekten gesegnet, kann der Zuschauer so das Gehirn beruhigt ausschalten und den Bilderfluss ungehemmt wirken lassen. Das Schlussdrittel mag da etwas schwächeln und die schlussendlichen Konfrontationen das erlösende Momentum doch deutlich zu lange herauszögern - dem Spaß tut das keinen großen Abbruch. Das Resultat mag kein nachhallendes Meisterwerk sein oder cineastische Ästhetik in Reinkultur präsentieren - die Unterhaltung kommt ganz sicher nicht zu kurz. Und den Anti-Patrioten sei gesagt: Ein wenig Amerika steckt doch in uns allen. Oder?
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Ich warte bei der erneuten Sichtung auf den Extended Cut, der demnächst auf Bluray erscheint. Die Smith Szenen sogar neu vertont mit Boden. 

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Habe den nie gesehen, soll aber wohl ohnehin nur etwas überflüssige Zusatzinfos zu den Charakteren bieten. Muss gestehen, so gut wie bei der letzten Sichtung lief Independence Day selten durch (wohl auch, weil mich Smith noch nie so wenig gestört hat wie dieses Mal), das ist schon ein starker Actionfilm mit tollen Effekten und einfach großer bunter Spaß der Extraklasse. Habe übrigens großen Respekt vor Pullman - in Spaceballs die Prinzessin retten und kurz darauf als US-Präsident fiesen Aliens die Visage zu polieren, das hat schon mächtig was für sich! 

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Ich habe den Film nie gesehen (Was sich ehrlich gesagt vermutlich auch in absehbarer Zeit nicht ändern wird), habe dein Review aber trotzdem gelesen, wie gewohnt sehr schön zu Papier bzw. Pixel gebracht und dabei durchgehend nachvollziehbar. Nur eines will mir nicht aus dem Kopf: Warum nennt man den Streifen ID4? Wo kommt die 4 her? Ach, und noch etwas:
Ich dachte immer Willy Schmidt sei der Hauptdarsteller von ID4 (immer noch: warum 4? Sind die Teile 1 bis 3 verschollen?), aber der kommt ja weiter oben bei dir nicht allzu gut weg. Wen meinst du also?Casino Hille hat geschrieben:dank eines glänzend aufgelegten Hauptdarstellers
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