O Brother, Where Art Thou? (2000, Joel & Ethan Coen)
Im Vorspann wird Homers "Odyssee" als Inspirationsquelle beziehungsweise Vorlage dieses Films genannt, dessen Titel man nicht ohne eine ernsthafte Zungenverrenkung aussprechen kann. Aber während der gut hundert Minuten erwartet einen keine zehn Jahre dauernde Schiffsreise vom gefallenen Troja bis in die Heimat Ithaka. Die Inspiration des antiken Epos ist für die guten Beobachter eher metaphorisch in zahlreichen Details und Sequenzen wiederzufinden und ordnet sich wunderbar in den Ideenfluss der Gebrüder Coen ein.
Mississippi im Jahre 1937: Drei liebenswürdige Deppen, gespielt von George Clooney, John Turturro und Tim Blake Nelson gelingt aneinander gekettet die Flucht aus einem Arbeitslager für Strafgefangene. Nachdem die Ketten erfolgreich beseitigt worden sind, begibt man sich, die Gesetzeshüter natürlich dicht auf den Fersen, auf Schatzsuche. Dabei geraten die drei Tollpatsche unter anderem an den egomanischen Bankräuber "Babyface" Nelson, Blues-Legende Tommy Johnson, einen Bibeln verkaufenden Zyklopen, singende Sirenen, einen blinden Wahrsager, den Ku-Klux-Klan und werden nebenbei als "Soggy Bottom Boys" mit ihrem Song "Man of Constant Sorrow" zu den grössten Popstars im Staate Mississippi.
Klingt absurd und bizarr, ist es auch und etwas anderes erwartet auch niemand von den Gebrüdern Coen. Das ebenso arbeitsfreudige wie exzentrische Brüderpaar ist hier voll im Element und mischt über die gesamte Filmdauer auf höchst unterhaltsame Weise einen launigen Abenteuerfilm mit einem mindestens ebenso launigen Country-Musical. Die Bilder erhalten durch eine limitierte Farbpalette und rustikale Kulissen einen rauen Südstaaten-Charme und erzählen zusammen mit der bluesigen Musik und den skurrilen Dialogen eine kurzweilige Geschichte voller schräger Ideen, die sich wunderbar zu einem grossen Ganzen vereinen. Vor allem merkt man immer wieder, mit wie viel Herzblut und Freude die Beteiligten bei der Sache waren und welchen Spass sie dabei hatten. Das gilt nicht nur für die Coens, die ihren Film wie gewohnt als Regisseure, Produzenten und Autoren vollständig kontrollieren, sondern auch für die Musikverantwortlichen und vor allem für die Darsteller. Besonders George Clooney spielt so spritzig, freudig und charmant wie es nicht aller Tage vorkommt. Unterm Strich lässt sich sagen dass mein Abend wie im Nu verflog!
Wertung: 8 / 10
Re: Die Filme der Gebrüder Coen
32Das klingt ziemlich, ziemlich gut. Den behalte ich auch jedenfall im Kopf. Mein Coen-Wissen muss sowieso mal erweitert werden.
Schau du dir mal Inside Llewyn Davis an.
Ebenfalls ein schöner Film der Coens mit X-Men Bösewicht und Star Wars Held Oscar Isaac. (U.a noch John Goodman, Kylo Ren-Darsteller Adam Driver, Carey Mulligan und Justin Timberlake)

Schau du dir mal Inside Llewyn Davis an.

Re: Die Filme der Gebrüder Coen
33Llewyn Davies hab ich dann leider doch im Kino verpasst, obwohl die Resonanz hier sehr positiv wahr. Nach und nach werde ich aber sowieso alle Coen-Filme aufarbeiten, denn bisher fand ich eigentlich jeden auf seine Art gelungen. Kleiner Geheimtipp für dich: ihr in meinen Augen bester Film, ungewöhnlich dramatisch für die beiden, aber umso stärker:
We'll always have Marburg
Let the sheep out, kid.
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Re: Die Filme der Gebrüder Coen
34Schön gesagt und absolut wahr, Clooney hat richtig viel Spaß in seiner Rolle und das merkt man ihm auch sofort an. Und ich bin nun wirklich kein Clooney-Fan, aber in dem Film gefiel er mir richtig gut!GoldenProjectile hat geschrieben:Besonders George Clooney spielt so spritzig, freudig und charmant wie es nicht aller Tage vorkommt.
https://filmduelle.de/
https://letterboxd.com/casinohille/
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Re: Die Filme der Gebrüder Coen
37Wird sowas von geschaut.
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Re: Die Filme der Gebrüder Coen
39Fargo 6/10 (die Serie finde ich gelungener)
The Man Who Wasn't There 7/10
No Country for Old Men 5/10
A Serious Man 5/10 (das schwache Ende enttäuscht bei einem ansonsten soliden Film)
True Grit 6/10
Bislang kann ich mit den Filmen der Coens leider wenig anfangen, auf mich wirken einige Filme etwas überbewertet.
The Man Who Wasn't There 7/10
No Country for Old Men 5/10
A Serious Man 5/10 (das schwache Ende enttäuscht bei einem ansonsten soliden Film)
True Grit 6/10
Bislang kann ich mit den Filmen der Coens leider wenig anfangen, auf mich wirken einige Filme etwas überbewertet.
Re: Die Filme der Gebrüder Coen
40Das Ende, also die Letzte Einstellung, ist doch großartig.Martin007 hat geschrieben: A Serious Man 5/10 (das schwache Ende enttäuscht bei einem ansonsten soliden Film)
Re: Die Filme der Gebrüder Coen
42ich fand "a serious man" auch großartig. witzig, intelligent, subtil, superb-gefilmt - eine kleines meisterwerk!
Bond... JamesBond.de
Re: Die Filme der Gebrüder Coen
43Barton Fink
Solider Film mit guten Darstellern, aber erzählerisch dennoch nicht ganz überzeugend und mit wie bei den Coens gewohnt eher schwachem Ende.
6/10
Inside Llewyn Davis
Der Film bietet teilweise durchaus solide Dialoge und die Darsteller wissen zu überzeugen, doch wie die meisten Filme der Coens vermag das Werk kaum zu begeistern. Somit bleibt durchschnittliche Unterhaltung.
5/10
Solider Film mit guten Darstellern, aber erzählerisch dennoch nicht ganz überzeugend und mit wie bei den Coens gewohnt eher schwachem Ende.
6/10
Inside Llewyn Davis
Der Film bietet teilweise durchaus solide Dialoge und die Darsteller wissen zu überzeugen, doch wie die meisten Filme der Coens vermag das Werk kaum zu begeistern. Somit bleibt durchschnittliche Unterhaltung.
5/10
Re: Die Filme der Gebrüder Coen
44Es gibt genügend Coen-Filme, die mich begeistern: Miller's Crossing, Fargo, O Brother where art thou, The Big Lebowski (den ich früher nicht wirklich mochte aber vor ein paar Tagen wieder gesehen habe und ihn dieses Mal grossartig und köstlich fand), No Country for Old Men... Alles Filme zwischen 8 und 9 Punkten auf dem Bewertometer.
Ich muss unbedingt noch Barton Fink, Hudsucker Proxy, The Man who wasn't there und Inside Llewyn Davies sichten und freue mich schon riesig auf Hail Caesar.
Ich muss unbedingt noch Barton Fink, Hudsucker Proxy, The Man who wasn't there und Inside Llewyn Davies sichten und freue mich schon riesig auf Hail Caesar.
We'll always have Marburg
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Re: Die Filme der Gebrüder Coen
45Hail Caesar interessiert mich irgendwie null. Der/die Trailer wirken auf mich absolut uninteressant.
"You only need to hang mean bastards, but mean bastards you need to hang."