Der letzte Film von Kurosawa war ja auch Madadayo.AnatolGogol hat geschrieben:Charly Wilsons War aber weit und breit kein Ran? Merkwürdig.

Der letzte Film von Kurosawa war ja auch Madadayo.AnatolGogol hat geschrieben:Charly Wilsons War aber weit und breit kein Ran? Merkwürdig.
Ups, dann will ich nix gesagt haben.Samedi hat geschrieben: Der letzte Film von Kurosawa war ja auch Madadayo.
Gut dass du es nochmal gesagt hast, sonst hätte ich bestimmt wieder vergessen.Maibaum hat geschrieben:Ran war aber nicht Kurosawas Letzter. Nicht mal Vorletzter.
Nö, typischer Hollywooddurchschnitt.Maibaum hat geschrieben:Charly Wilson's War ist cool.
Mir auch:Maibaum hat geschrieben:Hatte nicht gesehen daß Samedi schon geantwortet hatte.
Was immer Charly Wilson's War ist, Durchschnitt ist es kaum. Dafür ist er schon inhaltlich zu ungewöhnlich. Mir hat diese deftige Satire viel Spaß gemacht. 8/10
Wenn ja, habe ich es übersehen.Maibaum hat geschrieben:Habe ich das nicht schon mal hier gepostet?
Sicher gibt es US Western die so sind, aber der Spaß am US Western war doch schon immer daß es auch genügend andere Filme gab. Und schon in den 50ern begannen sich die Western mit fragwürdigen Helden zu häufen. Natürlich hat Leone da noch ordentlich was drauf gesetzt, aber eigentlich hat er nur Motive verstärkt die auch vorher schon da waren. Trotzdem wirkte Für eine Handvoll Dollar damals sehr neuartig in seiner zynischen Ausrichtung, auch wenn Leone sich da noch nicht alles traute.Casino Hille hat geschrieben:Für eine Handvoll Dollar
Ob es die extremen Nahaufnahmen von Gesichtern, der schnelle Wechsel zwischen der Hand, dem Gesicht und dem Colt oder die immer wieder irritierenden Supertotalen sind: Der Italowestern und seine Mechanismen sind im popkulturellem Gedächtnis zentral verankert. Drei Namen sind dabei sogar bis heute untrennbar mit dem Italowestern verbunden. Denn als 1964 ein kleines, für wenig Geld in Spanien produziertes Western-Abenteuer das Licht der Welt erblickte, schockierten seine hemmungslosen Gewaltdarstellungen und fehlenden moralischen Werte nicht wenige, doch es rechnete dabei gleichzeitig auch ohne wenn und aber mit dem amerikanischstem aller Heldentypen ab: Dem edlen Cowboy, der wacker im Sattel sitzend für Recht und Ordnung eintritt. Ein aufrechter, konservativer Hüter des Gesetzes, der schneller "moralisierend" sagen kann, als irgendwer anders schießen.
Da würde ich auch widersprechen. Eastwood ist ein richtiger Held, und eindeutig ein Sympathieträger mit dem sich der Zuschauer nur zu gerne identifiziert.Casino Hille hat geschrieben:
Beinahe alles, was an Leones Meilenstein revolutionär war, lässt sich am Protagonisten ableiten: Eastwoods Pistolero, der von allen nur "Joe" genannt wird, ist kein Held, kein Sympathieträger. Er ist ein Gesetzloser, intelligent, skrupellos, verschlagen und brand gefährlich. Wenn er sich dazu entschliesst, die verfeindeten Banden der Rojos und Baxters gegeneinander auszuspielen, geschieht dies nicht aus Nächstenliebe zu den gepeinigten Dorfbewohnern (die ohnehin nur minimalen Handlungseinfluss haben), Altruismus ist in "Für eine Handvoll Dollar" ein Fremdwort ohne Inhalt. Joe ist einzig und allein am persönlichem Vorteil interessiert.
So ist es natürlich, ich habe das bewusst relativ kurz gefasst. Auch wenn ich schon finde, dass in dieser Stärke und Häufung Leone da relativ innovativ gewesen ist. Selbstredend findest du alles, was gemacht wird, irgendwo in groben Zügen auch schon bei früheren Sachen, aber es geht ja dann auch um die Gestalt, die die Zusammensetzung dieser Elemente annimmt.Maibaum hat geschrieben:eigentlich hat er nur Motive verstärkt die auch vorher schon da waren
Darf ich daraus Kritik deinerseits an Leones Film ableiten oder ist das eine nüchterne Tatsachen-Betrachtung? Wie würdest du Dollar 1 denn im Detail sehen und gerne auch im Hinblick auf Leones späteres Werk?Maibaum hat geschrieben: auch wenn Leone sich da noch nicht alles traute
Nein, da widerspreche ich vehement. "Joe" ist ein Antiheld und hat gar nichts heroisches an sich, beziehungsweise darf nur einmal ein tatsächlich heldenhaftes Verhalten an den Tag legen, dass dann aber sofort bestraft wird - und zwar wirklich bestraft und auch genauso wirkt. Joe ist kein von Idealen oder sonstiges gezeichneter Charakter, sondern ein Profit-gieriger Mensch, der aber im Gegensatz zu beispielsweise Ramòn sich einen Rest Menschlichkeit bewahren konnte. Das er damit zum Helden stilisiert wird, ist purer Zynismus und eine arg pessimistische Betrachtung. Auch seine Rettung von Silvanito am Ende ist in Wahrheit kaum durch edle Motivlagen gezeichnet, sondern ein persönliches Abrechnen mit Ramòn und dessen Bande.Maibaum hat geschrieben: Eastwood ist ein richtiger Held, und eindeutig ein Sympathieträger mit dem sich der Zuschauer nur zu gerne identifiziert.
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