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von Invincible1958
Agent
So, hier mal kurz mein spoilerfreier Eindruck nach den drei Spectre-Sichtungen in London am Montag und Dienstag:
Ich bin (leicht) enttäuscht.
Der Film hat mich zu keinem Zeitpunkt gepackt. Er ist größtenteils schön anzusehen, die Zeit vergeht auch wie im Flug. Ausstattung, Kamera, Sound, Schauspiel etc. - alles erste Sahne. Nur wirkt es durch Mendes' Inszenierung auf mich komplett klinisch rein.
Wie ein modernes Formel 1 Rennen, in dem kaum überholt wird. Natürlich rasen da die Autos mit 300 km/h über die Strecke, und die Fahrer schwitzen unter ihrem Helm. Und aus ihrer Sicht ist das auch Adrenalin pur. Aber als Zuschauer reißt einen das nicht von den Sitzen. Genau so habe ich leider Spectre empfunden.
Neben der Inszenierung liegt es auch an teils für meinen Geschmack unvollendeten Charakteren.
Hab den ganzen Film über gehofft, dass ich in den Charakteren irgendwas finde, das sie für mich interessant macht. Lea Seydoux hätte es schauspielerisch drauf, auf einem Niveau mit Eva Green zu stehen - aber ihre Rolle gibt das leider überhaupt nicht her.
Ich wünschte, der Film würde mir besser gefallen.
Um hier jetzt aber positiv zu enden: es gibt jede Menge amüsante Momente und coole Sprüche,
und ab und zu ist ein Dialog wirklich packend. Der Film hat schon einen gewissen Unterhaltungswert.
Und ja, die erste Einstellung ist wirklich großartig.
6/10 Punkte
Dazu muss ich anmerken, dass mein Empfinden wohl nicht das Gefühl der Masse der Bondfans widerspiegelt. Um mich herum hab ich in erster Linie fröhliche Gesuchter und positive Reaktionen wahrgenommen.
Kurzer Nachtrag:
Die Titelsequenz von Daniel Kleinman ist eine der besten der ganzen Reihe!!! Dafür alleine lohnt sich der Eintritt.