Nach Craig: Erneuter Total-Reboot?
Das heißt ein Unterschied gibt es schon. Die letzte Einstellung von CR, die entfaltet eine noch stärkere Wirkung wenn man sie als die Bondwerdung des Charakters ansieht, und als solche war sie ja auch inszeniert worden. Wenn das noch der alte Bond gewesen wäre ,der sich halt mal verliebt hat, was dann auch noch schief gegangen ist, dann wäre diese Szene vielleciht anders inszeniert worden. Vielleicht.
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totaler Widerspruch.Maibaum hat geschrieben:Ein Total Reboot war CR ja auch nicht, nur ein kleiner. Man hätte die CR Geschichte auch genau so gut ohne jegliches Rumgeboote machen können, das hätte den Film ungefähr Null verändert. So betrachtet, war der Reboot ziemlich überflüssig. Im Übrigen, wenn man keinen Onkel Ben hat, lohnt sich ein Reboot auch nicht wirklich. Und wenn man Onkel Ben hat, dann ist ein Reboot gerade zu eine Dummheit.
Die einzige Errungenschaft des Reboots war das die GB aus dem Anfang verschwindet, das war mir vorher immer egal, aber dann war es eine richtig ute Idee, und das hat Mendes jetzt auch noch versemmelt.
Natürlich atmet CR von vorne bis hinten den Reboot Gedanken und nichts an dem Film hätte so sein können wie es ist, wenn es nicht ein neuer, unerfahrener Bond wäre der hier im Mittelpunkt steht und seine Lektionen lernt.
Da muss man schon eine merkwürdige Sicht auf den Film haben um das nicht zu sehen.
Die PTS, jedes Gespräch mit M, seine Kleidung und sein Weg zum Smoking, das Verlieben, das ganze Motiv des Vertrauens... all das macht nur Sinn in diesem Kontext.
Wäre der Film kein Reboot sondern Brosnans fünfter Bond, es wäre eine jämmerliche Schwächung des Charakters Bond und eine merkwürdige Rückentwicklung.
Nichtsdestotzotz hätte man natürlich auch ohne Reboot machen können, aber eben mit gänzlich anderen Motiven und Metaphern und anderen Dialogen
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Die PTS und die aller letzte Einstellung (plus eventuell dem "The Bitch Is Dead"-Satz) ergeben sich durch den Reboot, alles sonstige hätte genauso auch in Brosnans fünftem Bond passieren können. Die Dialoge mit M sind doch nichts anderes als derselbe Kram aus TWINE und DAD (die beide auch schon das Vertrauen-Motiv beinhalten), die Liebesgeschichte mit Vesper passt zu einem erfahrenen Bond fast besser als zu einem Neuling, sein Weg zum Smoking ist der lächerliche Versuch, den Reboot-Gedanken irgendwie zu integrieren, ist aber arg halbherzig (und der Film würde ohne sie genauso funktionieren, und mit ihr auch ohne Reboot Sinn ergeben). CR hat insgesamt vielleicht 5-7 Minuten, die wirklich Reboot-Charakter haben, allerdings sich mit Banalitäten aufhalten (So kam Bond zu edler Kleidung, So kam Bond zu seinem Frauenverschleiß, So kam Bond zum Wodka Martini), weil Bond als Charakter eben eindimensional ist und daher nicht viel hat, was man wirklich in einer Entstehungsgeschichte aufdröseln könnte.
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OK, ich gebe es auf... Vielleicht schaut ihr den Film mal wirklich und hört auch zu...
Es sind eben nicht nur die Banalitäten sondern es ist ein Bond der was lernt, was er in 20 Filmen zu vor nie musste! und darum geht es im Film von vorne bis hinten.
Es sind eben nicht nur die Banalitäten sondern es ist ein Bond der was lernt, was er in 20 Filmen zu vor nie musste! und darum geht es im Film von vorne bis hinten.
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Was lernt Bond denn, was er in den Filmen davor nie wusste?
Ich habe CR nun wirklich mehrmals gesehen und da ist NICHTS, was ihn als Charakter mehr definiert als in den 20 Filmen davor. Bond bleibt auch nach CR eine eindimensionale Heldenfigur, ein Archetyp aus dem Lehrbuch, der sich durch Banalitäten definiert. Das war und IST schon immer 007 gewesen. Übrigens auch schon am Anfang von CR. Schon da hat er auf den Bahamas sein typisch arrogantes Verhalten (beim Einpark-Service), einen edlen Kleidungsstil (nur eben kein Smoking, aber dennoch modern und gut aussehen), ist ein Frauenheld (Solange, die Frau an der Rezeption), geht stilvoll vor ("Guten Abend"), ist schon erfahrener als manch anderer Agent ("Nehmen Sie die Hand vom Ohr"), liest Menschen wie Bücher (Zugszene mit Vesper), hat den typischen Humor, die klassische Härte etc. Was genau definiert ihn in CR jetzt neu?
Was wirklich in CR dem Reboot-Gedanken folgt:
- Die PTS: Die wäre ohne Reboot wirklich nicht da oder zumindest ganz anders.
- Der fehlende Oneliner nach der Madagaskar-Jagd: Auffallend, allerdings endet nun auch nicht JEDE Actionszene bei Bond IMMER mit einem Oneliner.
- Vesper gibt ihm dem Smoking: Soll als Origin-Moment funktionieren, ist für den Charakter Bonds aber irrelevant.
- Bond verliert die Beherrschung und will Le Chiffre töten: Schon in anderen Filmen erleben wir Bond ähnlich emotional. Eine Wandlung erfolgt daraus überdies nicht.
- The Bitch Is Dead: Hier zeigt sich wirklich eine andere Seite von 007, die aber dann erst in QOS vertieft wird.
- Die letzte Szene: Die zeigt eindeutig eine abgeschlossene Entwicklung. Nur, dass wir von der Entwicklung nichts mitbekommen haben.
Ich habe CR nun wirklich mehrmals gesehen und da ist NICHTS, was ihn als Charakter mehr definiert als in den 20 Filmen davor. Bond bleibt auch nach CR eine eindimensionale Heldenfigur, ein Archetyp aus dem Lehrbuch, der sich durch Banalitäten definiert. Das war und IST schon immer 007 gewesen. Übrigens auch schon am Anfang von CR. Schon da hat er auf den Bahamas sein typisch arrogantes Verhalten (beim Einpark-Service), einen edlen Kleidungsstil (nur eben kein Smoking, aber dennoch modern und gut aussehen), ist ein Frauenheld (Solange, die Frau an der Rezeption), geht stilvoll vor ("Guten Abend"), ist schon erfahrener als manch anderer Agent ("Nehmen Sie die Hand vom Ohr"), liest Menschen wie Bücher (Zugszene mit Vesper), hat den typischen Humor, die klassische Härte etc. Was genau definiert ihn in CR jetzt neu?
Was wirklich in CR dem Reboot-Gedanken folgt:
- Die PTS: Die wäre ohne Reboot wirklich nicht da oder zumindest ganz anders.
- Der fehlende Oneliner nach der Madagaskar-Jagd: Auffallend, allerdings endet nun auch nicht JEDE Actionszene bei Bond IMMER mit einem Oneliner.
- Vesper gibt ihm dem Smoking: Soll als Origin-Moment funktionieren, ist für den Charakter Bonds aber irrelevant.
- Bond verliert die Beherrschung und will Le Chiffre töten: Schon in anderen Filmen erleben wir Bond ähnlich emotional. Eine Wandlung erfolgt daraus überdies nicht.
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Bond lernt nichts, was er nicht schon vorher in den Filmen wusste ABER genau DAS ist ja die Entwicklung und die Definition eines Reboots 
Du tust manche Dinge als Oberflächlichkeiten ab aber es steckt ja doch mehr dahinter. Es geht nicht um Smoking oder nicht (den hatte er ja sowieso auch bei!) sondern um die Tatsache dass ein maßgeschneiderter etwas anderes ist.
Genau so wie er sich dann seinen maßgeschneiderten Drink bestellt etc.
Wie erleben zwei Dinge:
- Bond entwickelt seinen expliziten Geschmack
- Bond verlernt das Vertrauen. Wenn er bestehen will als 00 kann er sich nur auf sich verlassen
So funktioniert der Film, darum geht es, dadurch ist er am Ende mehr oder weniger der Bond, den wir vorher x mal gesehen haben.
Wenn das als Thema wegfallen würde, eben weil es Brosnans Nr. 5 wäre, dann würden 50% vom Film fehlen - und 80% vom Thema des Films

Du tust manche Dinge als Oberflächlichkeiten ab aber es steckt ja doch mehr dahinter. Es geht nicht um Smoking oder nicht (den hatte er ja sowieso auch bei!) sondern um die Tatsache dass ein maßgeschneiderter etwas anderes ist.
Genau so wie er sich dann seinen maßgeschneiderten Drink bestellt etc.
Wie erleben zwei Dinge:
- Bond entwickelt seinen expliziten Geschmack
- Bond verlernt das Vertrauen. Wenn er bestehen will als 00 kann er sich nur auf sich verlassen
So funktioniert der Film, darum geht es, dadurch ist er am Ende mehr oder weniger der Bond, den wir vorher x mal gesehen haben.
Wenn das als Thema wegfallen würde, eben weil es Brosnans Nr. 5 wäre, dann würden 50% vom Film fehlen - und 80% vom Thema des Films
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danielcc hat geschrieben:es ist ein Bond der was lernt, was er in 20 Filmen zu vor nie musste! und darum geht es im Film von vorne bis hinten. [...] Bond lernt nichts, was er nicht schon vorher in den Filmen wusste ABER genau DAS ist ja die Entwicklung und die Definition eines Reboots

Tut er das? Tschuldige, aber davon sehe ich im Film wenig. Gerade seine Bestellung des Vesper-Cocktails ergibt keinen Sinn, weil sie erstens nie zuvor in einem Film fiel und zweitens einfach so ohne jede Begründung an der Stelle im Film erfolgt. Vesper ist zu dem Zeitpunkt meine ich auch gar nicht anwesend, er will sie also auch nicht beeindrucken, sondern er bestellt ihn einfach, als würde er ihn immer so bestellen. Und der maßgeschneiderte Anzug ist und bleibt eine Unwichtigkeit, die Bond zu seinem klassischen Casino-Stil führt, aber ihn als Charakter weder definiert noch genauer bestimmt.danielcc hat geschrieben:- Bond entwickelt seinen expliziten Geschmack
Liest sich auf dem Papier toll, passt aber nicht zu dem Bond-Charakter, den wir später kennen. Denn der vertraut Personen wie M, Kerim Bey, Columbo, Ferrara, Vijay, Wai Lin und was weiß ich wen nicht noch alles. Die Erkenntnis, die er aus CR gewinnt, ergibt im Kontext von CR Sinn, führt uns aber nicht näher an den typischen 007-Charakter heran.danielcc hat geschrieben:- Bond verlernt das Vertrauen. Wenn er bestehen will als 00 kann er sich nur auf sich verlassen
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Lässt er jemals eine Frau an sich ran? Baut er jemals irgend ein privates Verhältnis auf? Leuten wie Kerim muss er ja vertrauen... Und auch dabei ist er vorsichtig
Mich nervt dieses ständige:" ja aber... Ich sehe davon nicht genug in Film..." Hört man immer häufiger. Vielleicht brauch man dann wirklich wie in Kinderfilmen Motive mit dem Holzhammer damit was beim Publikum ankommt
Mich nervt dieses ständige:" ja aber... Ich sehe davon nicht genug in Film..." Hört man immer häufiger. Vielleicht brauch man dann wirklich wie in Kinderfilmen Motive mit dem Holzhammer damit was beim Publikum ankommt
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Mal sehen... Tracy? Paris? Elektra?danielcc hat geschrieben:Lässt er jemals eine Frau an sich ran?
Liegt daran, dass Filme sich immer öfter in Phrasendrescherei gefallen, statt konkret zu werden.danielcc hat geschrieben:Mich nervt dieses ständige:" ja aber... Ich sehe davon nicht genug in Film..." Hört man immer häufiger.
Hehe, aber genau die HAT CR doch. Genau deshalb funktioniert der Reboot-Ansatz für mich nicht.danielcc hat geschrieben:Vielleicht brauch man dann wirklich wie in Kinderfilmen Motive mit dem Holzhammer damit was beim Publikum ankommt

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Und was sagt er zu Paris warum er sie verlassen hat? Tracey ist die große Ausnahme aber das ist fleming Kanon. An Elektra erkenne ich nix was da besonders sein soll.
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Schade, denn TWINE ist doch gerade der Bondfilm, der alles besser macht im Vergleich zu CR, was die Beziehung Bond-Bondgirl angeht, eben weil das ganze subtiler ist als in CR und durch Renard auch eine spannende dritte Partei mit drin ist. Und Bond gleichzeitig auch Bond sein darf, und nicht in wenigen Szenen so tun muss, als wäre er das noch nicht.danielcc hat geschrieben:An Elektra erkenne ich nix was da besonders sein soll.
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Ne ne, da ist viel mehr und die "etwas reifer" Bezeichnung passt auch eher zu Vesper als zu ihr.
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Bond wird wohl endgültig ins Action Genre abrutschen. Solch eine Kultwirkung wie SW scheint Bond schon seit Ende der 1960iger auf immer und ewig verloren zu haben. Ein Sequel eines erfolgreichen Franchises ist wie eine langerwartete Messe -ein Franchise ist ein Kult.
Und an welche Kategorie von Kult soll sich Bond orientieren?
Science Fiction? -ach geh!
Monsterfilme? -na kumm!
Comic-Superhelden? -nur peinlich!
Eastern, Western? -jo spinnst?
Also bleibt nur Action!
Und an welche Kategorie von Kult soll sich Bond orientieren?
Science Fiction? -ach geh!
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Comic-Superhelden? -nur peinlich!
Eastern, Western? -jo spinnst?
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"There is sauerkraut in my lederhosen."

