Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gekauft ?

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BlofeldsKatze hat geschrieben: Es hat als Film auch nicht perfekt funktioniert, hätte er sich allerdings nicht so stark an das Buch gehalten, wäre er schlechter geworden. Eben weil das Buch so schwerer Stoff ist, hätte jede Neuinterpretation mehr von Fincher den Film nur unlogischer gemacht.
Hmm, nee, er hätte auch genau so gut besser werden können. Und logischer, falls das Buch nicht ganz logisch war.

Es gibt ja auch viele Filme die ihre Buchvorlage komplett verändern. Es gibt auch welche die mit dem Roman werben, obwohl von dem Roman wenig bis nichts übrig geblieben ist. Der Film Haben und Nichthaben wurde z.B. als "Hemingways Haben und Nichthaben" beworben, tatsächlich aber hat er fast Null Gemeinsamkeiten mit dem Roman. Außer ein paar Namen ist da nichts, nicht einmal der Schauplatz und die Zeit stimmen überein.

Bei solchen Kritiken ist halt die Frage, ob der Kritiker, der sie geschrieben hat, das Buch zuvor gelesen hat oder nicht. Sollte er das nicht getan haben, ist solch eine Behauptung nun mal nicht sehr fair.
Aber ich gehe mal davon aus, dass Kritiker die Bücher davor lesen...
Davon würde ich nicht ausgehen. Bei der Betrachtung eines Films muß jegliche Vorlage keine Rolle mehr spielen, der Film muß für sich selber stehen. Und wie gesagt, den Film für seine Geschichte zu kritisieren geht absolut in Ordnung, egal ob es eine Vorlage gibt oder nicht, egal ob man die kennt oder nicht.

Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gekauft ?

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Dass ein Film, der auf einer Buchvorlage basiert, komplett für sich selbst stehen muss, sehe ich absolut nicht so. Wozu nimmt man das Buch als Vorlage, wenn nicht so viel wie möglich daraus übernommen wird? Dann kann man die Verfilmung auch genauso gut bleiben lassen.
Man wird als Buchliebhaber oft genug von Buchverfilmungen enttäuscht, wo man sich hinterher immer dachte, dass man sich diesen Film auch hätte sparen können. Und dass man Filme mit der Buchvorlage bewirbt, die sich aber kaum an das Buch halten, finde ich schlicht unverschämt.
Ich weiß, das ist alles Ansichtssache, aber ich, als Fan von Büchern UND Filmen, bin der festen Meinung, dass Buchverfilmungen sich so stark wie möglich an das Buch halten sollten. Was nicht bedeutet, dass man keine Veränderungen vornehmen darf.
The name's Bond, James Bond.

Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gekauft ?

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BlofeldsKatze hat geschrieben:Dass ein Film, der auf einer Buchvorlage basiert, komplett für sich selbst stehen muss, sehe ich absolut nicht so. Wozu nimmt man das Buch als Vorlage, wenn nicht so viel wie möglich daraus übernommen wird? Dann kann man die Verfilmung auch genauso gut bleiben lassen.
Man kann die Vorlage ja einfach als Inspiration nehmen. Am besten mittelmäßige Romane verfilmen, und das verbessern und erweitern was nichts taugt.

Aber egal wie weit entfernt, oder wie nah dran ein Film an einer Vorlage bleibt, er muß für sich selber funktionieren, und deswegen muß er auch für sich selber stehen, muß losgelöst von der Vorlage funktionieren.

Romantreue ist oftmals ein großer Fehler, führt oft zu Filmen die nicht filmisch sind.

Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gekauft ?

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Maibaum hat geschrieben:
BlofeldsKatze hat geschrieben:Dass ein Film, der auf einer Buchvorlage basiert, komplett für sich selbst stehen muss, sehe ich absolut nicht so. Wozu nimmt man das Buch als Vorlage, wenn nicht so viel wie möglich daraus übernommen wird? Dann kann man die Verfilmung auch genauso gut bleiben lassen.
Man kann die Vorlage ja einfach als Inspiration nehmen. Am besten mittelmäßige Romane verfilmen, und das verbessern und erweitern was nichts taugt.

Aber egal wie weit entfernt, oder wie nah dran ein Film an einer Vorlage bleibt, er muß für sich selber funktionieren, und deswegen muß er auch für sich selber stehen, muß losgelöst von der Vorlage funktionieren.

Romantreue ist oftmals ein großer Fehler, führt oft zu Filmen die nicht filmisch sind.
Wenn die Autoren der Bücher aber noch leben haben die aber bestimmt immer genug Mitspracherecht an der Verfilmung. Meistens ist dann der Film mehr so wie der Autor oder die Autorin ihn gern hätte, und nicht wie der Regisseur ihn gerne gemacht hätte.
"Verstehen Sie mich nicht falsch es ist nichts persönliches, es ist was rein geschäftliches."

Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gekauft ?

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Mr.Chrismas Jones hat geschrieben: Wenn die Autoren der Bücher aber noch leben haben die aber bestimmt immer genug Mitspracherecht an der Verfilmung. Meistens ist dann der Film mehr so wie der Autor oder die Autorin ihn gern hätte, und nicht wie der Regisseur ihn gerne gemacht hätte.
Die haben meist Null Mitspracherecht. Wenn die Rechte verkauft sind, ist auch die Seele verkauft. Bücher sind Freiwild. Und sie haben eine dienende Funktion dem Film gegenüber. Die Qualität eines Buches erkennt man an seiner Verfilmbarkeit.

Wenn Autoren wollen daß die Filme in ihrem Sinne werden, dann müssen sie schon selber im Regiestuhl Platz nehmen.

Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gekauft ?

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BlofeldsKatze hat geschrieben:Die Qualität des Buches erkennt man an der Qualität des Buches... Nicht jedes Buch muss verfilmbar sein um grossartig zu sein.
Die beiden Sätze übers Dienen und über die Verfilmbarkeit waren ja auch nicht ernst gemeint (der Rest schon).
Auch wenn da trotzdem ein Kern Wahrheit drin steckt. Filme halte ich für besser als Bücher. Sie gehen tiefer in ihrer Wirkung, sie sind faszinierender.

Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gekauft ?

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Ich bin geneigt, Maibaum fast im vollen Ausmaße zuzustimmen, bereits in der Art des Mediums liegt hier ein derartig gewaltiger Unterschied (von TB65 treffend zusammengefasst), dass der Vergleich vermutlich nicht immer zu Hundert Prozent stimmig sein wird. Aber letzten Endes ist die Faszination eines Filmes (das "Erleben" auf rein emotionaler Ebene) viel direkter greifbar und unmittelbarer, weshalb ich ebenfalls den Film jederzeit der Literatur vorziehe.
https://filmduelle.de/
https://letterboxd.com/casinohille/

Let the sheep out, kid.

Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gekauft ?

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Casino Hille hat geschrieben:Aber letzten Endes ist die Faszination eines Filmes (das "Erleben" auf rein emotionaler Ebene) viel direkter greifbar und unmittelbarer, weshalb ich ebenfalls den Film jederzeit der Literatur vorziehe.
Das würde ich so pauschal nie sagen, zumal ein sehr gutes Buch viel mehr die Phantasie anregt als ein Film. Der Film serviert mehr, kann den Konsumenten schneller, leichter packen, ist dewegen aber nicht unbedingt tiefgehender, tiefgründiger.
http://www.vodkasreviews.de


https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/