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Hat jemand gestern den Tatort "Es lebe der Tod" gesehen? Fand den Anfang sehr gelungen und spannend, das Ende mit der persönlichen Note dagegen misslungen. Also insgesamt ein zwiespältiger Eindruck, es gab schon bessere Tatorte mit Ulrich Tukur.
Auf jeden Fall ein weiterer sehr ungewöhnlicher Tatort. Die Handlung war größtenteils überhaupt nicht vorhersehbar, und der Mörder in seiner kontemplativen Selbstsicherheit eine sehr, sehr starke Figur. Derart komplexe Figuren findet man im Kinothriller nur ganz selten, weil der meist zu sehr mit seinen Spektakelwerten beschäftigt ist.
Fast jeder Tatort den ich in den letzten Jahren gesehen habe war unterhaltsamer, der größere Teil war auch besser geschrieben und inszeniert, und erzählten die komplexeren Geschichten mit viel aufregenderen Charakteren, und ein paar wenige dieser Tatorts waren so gut daß der aktuelle Winnetou 3teiler da nicht mal ansatzweise rankommt. Die waren auch besser als das Meiste was so im Kino an Genreware kommt.
Über den Tatort lästern mag ja chic sein, aber für einen 20:15 Quotenbringer Sendeplatz wird da erstaunlich oft so einiges riskiert, auch wenn nicht alles gelingt.
danielcc hat geschrieben:Tja was will man mit einer Bevölkerung die lieber den 500sten Tatort oder die 10000ste soko folge aus Gewohnheit guckt schon anfangen
Gucke ich definitiv lieber als den Winnetou-Neuaufguss, der mir schon beim Trailer signalisiert hat, wie sehr sich hier abschalten bezahlt machen kann.
Das ist gar nicht schick, denn Hinz und Kuntz feiert den Tatort ab. Man findet kaum jemand, der den kritisiert. Ich finde ihn meistens extrem öde, aber das ging mir schon in den 80ern so. Ist also nichts neues.
Ach ja, im Internet ist er doch immer eines der Lieblingsbeispiele wenn man über TV ablästert.
Wieviele Tatorts hast du denn aus den letzten Jahren gesehen?
Ich jetzt nicht so viele, weil ich eigentlich Sonntag Abends auf sowas gar keine Lust habe, aber gerade in den letzten Jahren war ich doch öfters positiv überrascht wie stark da so manches war. Natürlich waren auch welche dabei die nur Zeitverschwendung waren, aber das wäre ein Überraschung wenn da nicht auch genügend Dutzendware bei wäre.
Zugegeben auch nicht so viele. Vielleicht alle 2 Monate einen. Gut gefallen hat mir die Jubiläumsfolge, aber in der Regel ist das Gezeigte öde und aufgesetzt psychologisierend, was ich persönlich gar nicht mag.
Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen. Richtig ist, dass der Tatort sich für die Sendezeit gerne auch mal einige Freiheiten rausnimmt und das es immer wieder Beispiele gibt, wo der Tatort sich vieles traut und inszenatorische Glanzmomente bietet. Allerdings ist es auch wie vodka sagt gerne der Fall, dass nur allzu platt auf Küchenpsychologie und Pseudosozialkritik gesetzt wird. Letzteres kommt sicher deutlich häufiger vor, weshalb der Tatort in Teilen die Internet-Häme schon verdient, ihn gänzlich abkanzeln sollte man aber auch nicht unbedingt.
Witzig, gerade die Jubiläumsfolge fand ich nach starkem Anfang insgesamt ziemlich mißlungen. Und wäre für mich ein gute Beispiel für schwache Psychologisierung.
Alle 2 Monate einen ist aber extrem viel für jemanden der den Tatort so negativ sieht.
Der Dortmunder Tatort ist insgesamt z.B. ziemlich gut. Jörg Hartmann ist exzellent als Schmudelkomissar mit Arschloch Attitüde, und sein Dialogduell im Letzten mit dem von Milan Peschel gespielten internen Ermittler, das auch dankenswerterweise ohne Sieger blieb, war ein Genuß.