Der Helmut Dietl-Thread

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Ich nehme meine jüngste Dietl-Werkschau mal zum Anlass diesen Thread zu eröffnen und ein paar Zeilen über den im letzten Jahr verstorbenen Regisseur und sein Werk zu schreiben. Helmut Dietl gilt völlig zu recht als einer der größten deutschen Filmemacher der Nachkriegszeit, besass er doch wie kaum ein Zweiter das Gespür seriöse Stoffe auf unnachahmlich humorvoll-beschwingte Art dem Publikum anzukredenzen, ohne dabei die tragischen Aspekte seiner Geschichten und Figuren zu kompromittieren.

Dietl wurde vor allem in seiner Anfangszeit gerne als deutsches Pendant zu Woody Allen bezeichnet, ein Vergleich der in Teilen nachvollziehbar ist, in Gänze aber dann den Kern von Dietls Wesen und Arbeit doch verfehlt. Neben der humorvollen Verquickung von seriösen Themen und Charakterstudien ist es vor allem die Tatsache, dass der Ur-Müchner Dietl genau wie sein amerikanischer Kollege bevorzugt autobiographisch geprägte Sujets und Figuren seiner Heimatstadt sezierte. Hier enden die Parallelen zwischen Allen und Dietl dann aber auch weitgehend, da Dietl in vielen seiner Werke einen deutlich spöttischeren und ironischeren Tonfall anschlug wie er seine Figuren und deren Habitate auch oftmals um einiges überzeichneter darstellte, als der diesbezüglich sich vergleichsweise eng an die Realität haltende Allen.

Dietl war ein klassischer Autorenfilmer, jede seiner Regiearbeiten stammt aus seiner eigenen Feder, viele davon entstanden dabei in Zusammenarbeit mit Patrick Süskind („Das Parfum“). Dietls außergewöhnliches Talent für von einem ganz besonderen Sprachverständnis geprägte ironisch-spitze Dialoge war es dann auch, was seine Filme für die deutsche Schauspielelite so reizvoll machte. Das und die Tatsache, dass der Perfektionist Dietl dafür bekannt war das Allerbeste aus seinen Darstellern herauszukitzeln. Es verwundert daher nicht, dass eine ganze Reihe an Schauspielern bei Dietl die Rollen ihres Lebens spielten wie Günther Maria Halmer in den Münchner Geschichten, Helmut Fischer als Monaco Franze oder Franz-Xaver-Kroetz in Kir Royal. Selbst aus dem gemeinhin als Schauspieler eher weniger beindruckend agierenden Harald Schmidt holte er in Late Show eine phämomenale Performance heraus. Eine Rolle bei Dietl war der Ritterschlag für jeden deutschsprachigen Schauspieler, daher liest sich auch jede Besetzungsliste seiner Produktionen wie das who-is-who des deutschen Films.

Ein sich durch praktisch alle Dietl-Produktionen hindurchziehendes Leitthema ist das Scheitern seiner zentralen Figuren und damit einhergehend die Entlarvung des eigentlichen Charakters. Dietls Protagonisten sind auf den ersten Blick zumeist laut, selbstsicher, redegewandt, nicht selten sogar selbstverliebt bis arrogant. Dietl zeichnet sie dennoch zumeist als liebenswerte Zeitgenossen (wobei sich dies im Laufe seines Werks nicht zuletzt aufgrund Dietls eigener Erfahrungen mehr und mehr wandelte), in dem er ihnen trotz aller charakterlichen Verfehlungen auch sympathische Züge und einen für den Zuschauer hohen eigenen Wiedererkennungswert gibt. Der sprücheklopfende Taugenichts Tscharli, der selbstverliebte Gockel Monaco Franze, der eitle Selbstdarsteller Baby Schimmerlos oder der schmierige Hochstabler Willié: Dietl lässt sie allesamt temporär triumphieren, nur um sie am Ende dann doch auf die eine oder andere Art grandios scheitern und charakterlich entblösst dastehen zu lassen.

Ebenfalls absolut typisch für Dietls Werk ist der starke autobiographische Bezug. In praktisch jeder seiner Produktionen finden sich mehr oder weniger direkte Bezüge auf sein eigenes Leben wie beispielsweise die prägenden Beziehungen zu seiner Mutter, Großmutter oder seinen Frauen. Letzteres insbesondere in Vom Suchen und Finden der Liebe, in welchem er seine Beziehung zu Veronica Ferres verarbeitet. Nicht selten sind seine Protagonisten auch problemlos als seine filmischen Wiedergänger zu erkennen (besonders deutlich wird dies in Rossini und Vom Suchen und Finden der Liebe, in denen Götz George bzw. Moritz Bleibtreu bereits äusserlich als Dietl-Klone auftreten). Dietl schrieb was er lebte und so ist es nicht verwunderlich, dass man in den fiktiven Dietl-Werken den nur schwach „verschleierten“ Alter Egos diverser prominenter Weggefährten des Filmemachers begegnet, sei es nun ein Jeans und Sakko tragender Produzent, ein einsiedlerischer Starautor oder eine von ihrem Partner aufs äusserste geformte, eigentlich eher unterdurchschnittlich begabte junge Künstlerin.

Dietls Werk lässt sich grob in drei Phasen gliedern. Die erste Phase umfasst seine ersten Erfolge in TV und Kino mit den Serien „Müchner Geschichten“ (1974) und „Der ganz normale Wahnsinn“ (1979), letzterer bildete als Kurzfassung Dietls ersten Kinofilm „Der Durchdreher“, der prompt mit dem deutschen Filmpreis ausgezeichnet wurde. Die zweite Phase beinhaltet Dietls Kernwerk und gleichzeit auch seine größten künstlerischen und kommerziellen Erfolge, beginnend mit den längst Kultstatus erlangten Serien „Monaco Franze“ (1982) und „Kir Royal“ (1986) hin zu den Kinotriumphen „Schtonk!“ (1992, oscarnominiert als bester fremdsprachiger Film) und „Rossini“ (1997; über 3 Millionen Zuschauer). Die letzte Phase in Dietls Oevre wird gemeinhin qualitativ eher schwächer eingestuft und konnte auch kommerziell nur noch bedingt an die früheren Erfolge anknüpfen. Sie umfasst die Kinofilme „Late Show“ (1999); „Vom Suchen und Finden der Liebe“ (2005) und „Zettl“ (2012).

Besonders sein letzter Film „Zettl“, mit welchem er lose Figuren und Thematik von „Kir Royal“ fortsetzte, wurde von der Kritik förmlich hingerichtet. Der von dieser geballten Ablehnung hart getroffene Dietl sollte danach leider keine Gelegenheit mehr bekommen seine Kritiker, die ihn bereits künstlerisch abschrieben, zu widerlegen, da der jahrzehntelange Kettenraucher im Frühjahr 2015 seinem Krebleiden erlag. Die deutsche TV- und Kinolandschaft verlor mit ihm einen der begabtesten und kreativsten Köpfe, für den die Verknüpfung von Anspruch, Kunst und Unterhaltung keinen Widerspruch, sondern eine perfekt miteinander harmonierende Symbiose darstellte.

Abschliessend noch zwei Links zu hochinteressanten Interviews, in denen man viel über Person und Werk von Helmut Dietl erfährt und er sich auch sehr offen über seine Krebserkrankung äusserte:

http://www.zeit.de/2013/49/interview-re ... ettansicht

http://www.tz.de/stars/regisseur-helmut ... 44383.html



Filmographie


Münchner Geschichten (1974)
Der ganz normale Wahnsinn (1979)
Der Durchdreher (1979)
Monaco Franze – Der ewige Stenz (1982)
Kir Royal (1986)
Schtonk! (1992)
Rossini - oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief (1996)
Late Show (1999)
Vom Suchen und Finden der Liebe (2005)
Zettl (2012)
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Der Helmut Dietl-Thread

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Münchner Geschichten (1974)

München verlor in den 70er Jahren mehr und mehr seinen provinziellen Charme durch die Sanierung großer Teile der Innensadt, wodurch urige Wohnviertel Platz für kommerzielle Nutzfläche und Wohnraum für besser Betuchte machen mussten. Dieser Wandel bildet den Hintergrund in Dietls großem Durchbruch Münchner Geschichten, in welchen er einzelne Episoden im Leben einer Handvoll Bewohner des Münchner Viertels Lehel erzählt. Im Zentrum steht dabei der liebenswerte und ungemein arbeitsscheue Hallodri Tscharli, der bei seiner Oma zur Untermiete wohnt und permanent auf der Suche nach der „Riesensach“ ist, jedoch nie wirklich ans Ziel seiner diversen kühnen Unternehmungen gelangt.

Mit viel Gespür für Atmosphäre, Lokalkolorit und Figuren füllt Dietl seine Geschichten mit Leben und liefert gleichzeitig über den Verlauf der insgesamt neun Episoden den Abgesang auf ein längst verloren gegangenes Stück München. Das kleinbürgerliche Leben muss dem Grossstadtanspruch der bayrischen Landeshauptstadt weichen, was sich auch im Leben der Protagonisten zunehmend wiederspiegelt, in welchem die anfängliche scheinbare Idylle mehr und mehr bröckelt.

Trotz dieses an sich ernsten Grundthemas sind die Münchner Geschichten aber eine höchst launige Angelegenheit, da Dietls typscher ironisch-leichter Humor hier bereits voll zur Entfaltung findet. Bei den Schwejkiaden, die der von Günther Maria Halmer unnachahmlich gespielte „Tscharli“ reihenweise vom Stapel lässt, bleibt kein Auge trocken, ebenso kann über Dietls pointiert-spritzige Dialoge herzhaft gelacht werden. Dennoch verliert Dietl nie gänzlich die dramatischeren Aspekte seiner Figuren aus den Augen und bringt seine Geschichten entsprechend mit einem sentimentalen, aber höchst stimmigen Finale zu Ende. Am Ende ist nichts mehr, wie es war und auch das Publikum bleibt wehmütig zurück – nicht jedoch, ohne die vielen schönen Momente der Münchner Geschichten in bester Erinnerung zu behalten.

Wertung: 9 / 10




Der ganz normale Wahnsinn (1979)

Auch wenn Der ganz normale Wahnsinn auf den ersten Blick viele der in den Münchner Geschichten so erfolgreichen Komponenten wiederholt (zusammenhängende Entwicklung einzelner Charaktere über den Verlauf von in sich abgeschlossenen Episoden, Kombination aus Humor und dramatischeren Momenten, starke Verzahnung der Figuren und des Schauplatzes München), so überrascht Dietls zweite Serie dennoch mit einer gänzlich anderen Mischung. Der Humor beim ganz normalen Wahnsinn ist deutlich leichter, vordergründiger und auch wesentlich präsenter, die Episoden ähneln mit ihren prägenden Dialog-Schlagabtauschen stilistisch eher klassischen Screwball-Komödien.

Im Mittelpunkt steht das 30-something-Pärchen Maximilian (Towje Kleiner) und Gloria (Mo Schwarz), welches unterschiedlicher kaum sein könnte. Dies macht ihr Zusammenleben nicht gerade einfach und so kreist die Serie dann auch um das ständige Aufeinanderprallen der beiden so konträren Charaktere und die daraus resutierenden mehr oder weniger großen Katastrophen des Alltags – um den ganz normalen Wahnsinn eben.

Dietl bedient sich dabei sehr bewusst des Stilmittels der Überzeichnung, sowohl bei seinen Figuren, die alle dem Neurotiker-Lehrbuch entsprungen sein könnten, wie auch bei den aberwitzigen Szenarien, in welche er sie sich begeben lässt. Die daraus resultierenden intelligent-pointierten Dialoge sind dann auch das Herzstück und die große Stärke der Serie, welche zudem bereichert werden durch die Interaktion der Protagonisten mit zahlreichen schrullig-amüsanten Sidekicks und Nebenfiguren, darunter mit dem von Helmut Fischer gespielten unverbesserlichen Frauenhelden Lino quasi die Blaupause seines späteren „Monaco Franze“.

Leider ist die Qualität der Geschichten recht unterschiedlich und erreicht selten das hohe Niveau des Vorgängers, auch macht sich innerhalb einiger Episoden wie auch durch die hohe Anzahl an Folgen (12) durchaus zuweilen ein gewisser Leerlauf bemerkbar. Gleichwohl bewegen sich die besten Episoden wie etwa der Abstecher zu den Filmfestspielen nach Cannes oder Linos große Liebe dann wieder auf sehr hohem Niveau wie auch generell der Unterhaltungswert immer gegeben ist. Unterm Strich ist Der ganz normale Wahnsinn intelligent-amüsante Unterhaltung, jedoch mit deutlich weniger sozialkritischem Tiefgang wie beim Vorgänger.

Wertung: 7 / 10



Monaco Franze – Der ewige Stenz (1982)

Mit Monaco Franze schuf Dietl seine schönste und innigste filmische Liebeserklärung an „sein“ München. Die Stadt wird hier oftmals in einem Maße idealisiert, dass passend zu den ähnlich überzogenen Abenteuern der Titelfigur der Eindruck einer schöneren und viel interessanteren Scheinwelt entsteht. Die Serie dreht sich um den titelgebenden „Monaco Franze“, ein verheirateter Herr mittleren Alters, der sich seine „Jugend“ zu bewahren versucht durch die unentwegte Suche nach amourösen Abenteuern. Freilich gilt es diese vor den Augen seiner Frau Annette, die er liebevoll „Spazerl“ nennt, zu verbergen – was ihm zumeist jedoch nicht glückt, da seine Frau ihn schon lange durchschaut hat.

Daraus resultieren die aberwitzigsten Momente, wenn der „ewige Stenz“ mal wieder auf der Pirsch ist und alle Hebel in Bewegung setzt, um ans Ziel seiner Wünsche zu kommen. Dietl inszeniert all dies mit einem wunderbar leicht-launigen Tonfall und dem größtmöglichen Augenzwinkern. Wie bereits in den Münchner Geschichten werden aber auch genügend tragikomische Momente integriert und vor allem im letzten Drittel der Serie liefern die behandelten Geschichten genügend nachdenkliche Ansätze.

So funktioniert „Monaco Franze“ nicht nur als launige Aneinanderreihung humorvoller Erzählungen, Dietl widmet sich darüberhinaus auch sehr ausgiebig der Analyse der beiden so konträren Ehepartner und ihrer Motivationen trotz aller Gegensätze und Probleme sich immer wieder zu dem jeweils anderen zu bekennen. Einer dieser Gegensätze ist die unterschiedliche Herkunft, während der Monaco aus einfachen bürgerlichen Verhältnissen stammt ist das „Spatzerl“ ein Kind der besseren Gesellschaft, das sich auch nur zu gern in diesen Kreisen bewegt – etwas, was für ihren Mann einen einzigen Graus darstellt. Diese Prämisse nutzt Dietl nur allzu weidlich, um „der besseren Gesellschaft“ seinen höchst ironischen Spiegel vorzuhalten.

Einmal mehr ist es die wunderbare Besetzung, die eine Dietl-Produktion verdelt, allen voran der sagenhafte Helmut Fischer, dem die Rolle des Monaco Franze schlicht auf den Leib geschrieben wurde. Er spielt entsprechend auch weniger als dass er zelebriert, jeder einzelne seiner Momente ist ein einziger Genuss. Nicht zuletzt dadurch ist der Monaco Franze ein kompletter Volltreffer und damit ein Fest für alle Liebhaber launig-intelligenter Unterhaltung.

Wertung: 10 / 10




Kir Royal (1986)

Kir Royal markiert einen deutlichen Wendepunkt in Dietls Oevre, da er hier einerseits zum ersten mal mit einem erkennbar höheren Budget drehen konnte und andererseits das Stilmittel der Überzeichnung noch deutlich stärker einsetzte als in seinen vorangegangenen Produktionen. Alles an Kir Royal wirkt aufwändig und edel, sowohl was Ausstattung, Sets und Locations angeht als auch in Bezug auf filmische Umsetzung und Bildsprache. Kir Royal sieht daher deutlich mehr nach „Kino“ aus und wirkt auch durch die vergleichsweise überschaubare Anzahl an Episoden (sechs) und damit einhergehend einer strafferen Konzeption fast wie eine Art Testlauf für Dietls spätere Kinofilme. Wobei Testlauf insofern Quatsch ist, als dass Kir Royal qualitativ über jeden Zweifel erhaben ist und TV-Produktion hin oder her in jedweder Beziehung die allerhöchsten Standards erfüllt.

Dietl erweist sich in Kir Royal einmal mehr als brillanter Beobachter und spiegelt in seiner Serie sowohl den Alltag eines Klatschreporters als auch dessen Betätigungsfeld, die Münchner Bussibussi-Schickerie mit ihren zahlreichen Möchtegernprominenten, auf gleichermaßen amüsante wie spöttische Weise wieder. Als Protagonist dient ihm dabei der von Franz-Xaver Kroetz hinreissend als charismatischer Kotzbrocken angelegte Starreporter Baby Schimmerlos, der auf der Suche nach der nächsten großen Sensationsstory die kuriosesten Situationen erlebt. Mit viel Sprachwitz und einer in weiten Teilen federleichten Inszenierung generiert Dietl einen enorm hohen Unterhaltungswert, schafft gleichzeitig aber auch den Spagat zusätzlich zum bunten Treiben in jeder Episode intellektuellen und emotionalen Tiefgang zu integrieren. So ist Kir Royal bei aller herzhafter Ironie auch durchgängig ernsthaft, kritisch, sentimental bzw. emotional. Das Drama geht hier Hand in Hand mit der Komödie und bei Dietl widerspricht sich dies nicht, sondern ergänzt sich perfekt.

Und perfekt ist dann auch das einzig passende Wort für die Gesamtbeurteilung von Kir Royal. Drehbuch, Inszenierung, Ausstattung und vor allem eine sagenhaft aufspielende Besezung sorgen dafür, dass Dietls vierter Streich bis heute eine der ganz großen Sternstunden des deutschen Fernsehens darstellt.

Wertung: 10 / 10




Schtonk! (1992)

Nach zwei perfekten Produktionen in Reihe nahm sich Dietl in seinem ersten echten Kinofilm die Farce um die gefälschten Hitler-Tagebücher vor. Eine ausgezeichnete Wahl, war doch bereits die reale Vorlage in vielen Teilen so bizarr und kaum zu glauben, dass sie den perfekten Nährboden für eine typisch Dietlsche Satire bot. Entsprechend musste Dietl am eigentlichen Inhalt auch nur sehr wenig verändern und hielt sich weitgehend an den realen Verlauf, während er hingegen die handelnden Figuren nicht nur fiktionalisierte, sondern in seinem typischen Stil bis aufs äusserste überzeichnete.

Die beiden Protagonisten unter diesen sich am Rande der Karrikatur bewegenden Figuren sind der schmierige Revolverjournalist Hermann Willié und der windig-einfallsreiche Fälscher Fritz Knobel, die den Coup um die vermeintlichen Hitler-Tagebücher in Zusammenarbeit stemmen und sich dabei gegenseitig übers Ohr hauen wollen. Wie sie sich mehr oder weniger dilettantisch durch ihre Gaunereien lavieren entpuppt sich als komödiantisches Fest, auch weil Dietl hier seinem Drehbuch nicht nur eine Vielzahl an haarstäubend witzigen Szenen spendierte, sondern auch die Qualität seiner Dialoge in Schtonk! einen neuen Höhepunkt erreicht. Und eben auch, da das von Dietl einmal mehr aufs vortrefflichste zusammengestellte und angeleitete Darstellerensemble aufspielt, als gäbe es kein Morgen mehr. Es verbietet sich dann eigentlich auch einen oder mehrere aus der bis in die kleinsten Nebenrollen herausragend besetzten Darstellerriege (Uwe Ochsenknecht, Harald Juhnke, Christiane Hörbiger, Dagmar Manzel, Ulrich Mühe, Rolf Hoppe, Rosemarie Fendel, Veronica Ferres undundund) hervorzuheben, allein der voller Gusto gegen sein typisches Image anspielende Götz George als schmieriger Willié (mit Akzent auf dem e!) stiehlt am Ende dann doch noch allen die Schau.

Doch Schtonk! ist weit mehr als nur eine hochamüsante Komödie, mit geradezu diebischer Freude entlarvt Dietl in seinem Film die auch viele Jahrzehnte nach Drittem Reich und Weltkrieg ungebrochene Faszination der Deutschen am Thema Hitler. Altnazis, Neoliberale, unpolitische Ganoven: allesamt lässt Dietl in Ehrfurcht erstarren, sobald der Name des „Führers“ erwähnt wird. Und so ist Schtonk! dann letztlich auch eine bemerkenswert treffsichere Satire auf die mediale Ausschlachtung der anhaltenden „Hitler-Begeisterung“ – sowohl in Bezug auf die Macher als auch die Konsumenten.

Mindestens genauso aufwändig und visuell einfallsreich wie der Vorgänger Kir Royal erweist sich Schtonk! zudem als wie gemacht für die große Leinwand, auch weil Dietl bereits in seiner Premiere ein ausgesprochenes Talent für die Nutzung des Cinemascope-Formates beweist. Da er es auch versteht das Tempo den kompletten Film über enorm hoch zuhalten und zu keinem Zeitpunkt auch nur den Hauch einer Länge aufkommen zu lassen reiht sich der Film unter den allerbesten deuteschen Produktionen überhaupt ein. Nicht nur das, Schtonk! ist ein Meilenstein unter den intelligenten Komödien.

Wertung: 10 / 10




Rossini – oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief (1996)

Von allen autobiographisch geprägten Dietl-Produktionen ist Rossini diejenige, die sich die aufgrund ihres Entstehungshintergrundes zwangsläufig ergebenden Parallelen mit realen Personen und Ereignissen am deutlichsten auf die Fahnen geschrieben hat. So ergibt sich ein nicht unerheblicher Reiz des Filmes daraus, bei den portraitierten Figuren die echten Vorbilder zu erraten und sich an der satirischen Überzeichnung dieser zu erfreuen. Wobei es Dietl und sein Autorenpartner Patrick Süskind dem Zuschauer hier recht einfach machen die Vorbilder zu erkennen, da die Eigenheiten der cineastischen Wiedergänger denen ihrer realen Alter Egos praktisch aufs Haar gleichen. Besonders spassig ist, dass Dietl und Süskind sich selbst in Rossini mindestens genauso so sehr durch den Kakao ziehen wie beispielsweise die Herren Eichinger oder Wondratschek.

Und so stellen Dietl und Süskind dann auch das ihnen bestens vertraute Geschachere um die Filmrechte eines literarischen Weltbestsellers, in diesem Fall „Loreley“, ins Zentrum der Handlung und natürlich ist dies unverkennbar angelehnt an Eichingers seinerzeit noch vergebliche Versuche Süskinds „Das Parfum“ auf die Leinwand zu bringen. Vor diesem Hintergrund spielen sich im Titelgebenden Nobelrestaurant Rossini die kleinen und großen Dramen zwischen Autor, Produzent, Regisseur, Geldgebern und Presse ab während ebendiese Personen gleichzeitig ihre diversen Beziehungsgeflechte und –Probleme bewältigen müssen. Dies entwickelt sich mit viel Ironie und Dietls berühmten spritzig-pointierten Dialogen, die hier so geschliffen sind wie selten zuvor. Entsprechend ist es ein Vergnügen dem hochkarätigen Darstellerensemble (Adorf, George, Lauterbach, Ferres, Landgrebe, Krol, Hoger, Liefers, Gedeck – und das sind nur die größeren Rollen) beim Abliefern dieser Dialogperlen zuzuschauen, zumal sie sich allesamt in prächtiger Laune und Form präsentieren.

Dietls Inszenierung legt dabei ein geradezu aberwitziges Tempo vor und glänzt gleichzeitig mit einer edlen und visuell höchst beeindruckenden Bildsprache mit immer wieder variierender Farbgebung und Beleuchtung. Kleinere Minuspunkte in dem ansonsten hochklassigen Film ergeben sich dadurch, dass sich eine gewisse Oberflächlichkeit nicht verleugnen lässt, wobei dies aber auch zwangsläufig aus der portraitierten Gesellschaft resultiert, die einen genauso oberflächlichen Umgang miteinander pflegt. So erreicht Rossini dann nie ganz die satirische Schärfe und Tiefe von Kir Royal und Schtonk!, auch weil ihm etwas das große, übergeordnete Thema fehlt.

Wertung: 8,5 / 10




Late Show (1999)

Mit Late Show nahm Dietl erneut die Medienwelt aufs Korn, nach Print (Kir Royal/Schtonk!) und Film (Rossini) war dieses mal die TV-Landschaft und im Speziellen die damals so florierenden privaten Sender Ziel seines Spotts. Der portraitierte Sender in Late Show heisst passenderweise Tele-C (wie die Lungenkrankheit – oder so ähnlich) und wird regiert von einem gleichermaßen egozentrischen wie weinerlichen Programmdirektor, kongenial gespielt von Harald Schmidt, der seine lahmende Anstalt mittels eines aufstrebenden, nicht mehr ganz so jungen Radio-Moderators, der die prestigeträchtige Late Night Show des Senders übernehmen soll, aufpeppen will. Dabei ist dieses überschaubare Handlungsgerüst wie so oft bei Dietl lediglich der Ausgangspunkt für zahlreiche skurrile Verwicklungen zwischen den Protagonisten und die daraus resultierenden, oftmals funkensprühenden Wortgefechte.

Diese sind zusammen mit einer Vielzahl an farbigen Charakteren dann auch die größte Stärke des Films und entschädigen den Zuschauer für die eher oberflächliche Geschichte. Letzteres fällt dabei dann noch nicht einmal besonders schwer ins Gewicht, da Dietl in Late Show sein Spektakel noch eine Nummer mehr überzeichnet als dies bereits in den Vorgängern der Fall war und der Film oftmal fast schon einer Posse gleicht. Passend dazu gibt der wie entfesselt agierende Harald Schmidt eine Galavorstellung als herrlich verkommener TV-Macher, der im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen geht (so ist dann auch sein „Anpfiff“ an Andrea Sawatzki mit die beste Szene des Films). Es war eine gewagte Entscheidung von Dietl die beiden Hauptrollen seines Films mit TV-Moderatoren statt mit „echten“ Schauspielern zu besetzen, im Falle von Schmidt geht sie jedoch zu 100% auf. Und auch Gottschalk macht seine Sache unterm Strich gut, hauptsächlich kraft seiner sympathischen Ausstrahlung. Allerdings wirkt er gerade deshalb in Mitten des zynischen, bösartigen Treibens zuweilen auch etwas deplaziert.

Dietls „Abrechnung“ mit dem TV-Business hätte angesichts seines Vorwerks sicherlich zupackender und tiefschürfender sein können, aber unterm Strich amüsiert und unterhält Late Show trotz aller Oberflächlichkeit und eher überschaubarer Dramaturgie über die volle Laufzeit dank toller Darsteller, bösartig-pointierter Dialoge und vieler skurriler Momente. So gesehen dann doch irgendwie ein „echter Dietl“.

Wertung: 7,5 / 10



Vom Suchen und Finden der Liebe (2005)

Mit seinem ersten Film im neuen Jahrtausend betrat Dietl gleich in zweierlei Hinsicht Neuland, so versetzte er Figuren und Handlung erstmals nach Berlin und widmete sich gleichzeitig auch zum ersten Mal dem Genre des Liebesfilms. Wobei Dietl nicht Dietl wäre, wenn er nicht auch dieses für ihn ungewohnte Genre mit dem ihm üblichen Humor würzen würde. So lässt sich Vom Suchen und Finden der Liebe, in welchem exemplarisch die Beziehungen zweier Paare seziert werden, dann doch nicht zweifelsfrei einem bestimmten Genre zuordnen, da er dafür zu viele stilisistiche Haken schlägt. Und das erweist sich gleichermaßen als Segen wie Fluch, denn auch wenn der Film dadurch über die komplette Laufzeit unberechenbar und überraschend bleibt passen einige der verschiedenen Versatzstücke dann letztlich doch nicht wirklich zusammen.

So ist es vor allem die Ausprägung der beiden zentralen Genres Liebesdrama und Komödie, die förmlich gegeneinander arbeiten. Wärend das Liebsdrama oftmals fast schon übermäßig seriös vorgetragen wird und mit einer für einen Dietl-Film vergleichsweise schwermütigen Note, so nimmt dagegen der Komödienteil wahrlich kein Blatt vor den Mund, was sich leider auch in zuweilen recht platten und zotigen Gags manifestiert. Ebenso entsteht zwischen den Darstellern und ihren Darbietungen in den beiden Subplots eine ganz erstaunliche Uneinheitlichkeit, auf der einen Seite die weitgehend seriös agierenden Bleibtreu und Lara (vor allem Lara), auf der anderen Seite die kaspernden Engelke und Ochsenknecht (vor allem Ochsenknecht).

Genau das ist der Knackpunkt des ganzen Films: grandiose Momente wechseln sich ab mit sehr schwachen Passagen, die unterschiedlichen stilistischen Elemente stossen sich ab statt dass sie sich ergänzen. Man wird den Eindruck nicht los, dass Dietl hier einfach zuviel wollte: anspruchsvolles Liebesdrama, Elemente von Oper und Operette, griechische Mythologie, optischer Bilderrausch, spitzzüngige Dialoge, Schenkelklopfermomente fürs „gemeine“ Volk, ironische Persiflage auf reale prominente Zeitgenossen (darunter einmal mehr der Filmemacher selbst, der sich in Bleibtreus Protagonist wiederfinden lässt). Dadurch gibt es zwar durchgängig viel zu bestaunen, nur leider in Summe eben keinen zusammenhängenden Film. Was schade ist, denn handwerklich ist Vom Suchen und Finden der Liebe wohl Dietls bester, audiovisuell ist der Film ein einziges Schwelgen in wunderschön ausgeleuchteten, fotografierten und orchestrierten Szenen.

Wertung: 6 / 10



Zettl (2012)

25 Jahre nach Kir Royal legte Dietl mit dem 2012 entstandenen Zettl eine späte Fortsetzung hin, die vordergründig durch die Wiederverwendung einiger bekannter Figuren und den erneuten Fokus auf Boulevard-Medien sowie die von ihnen behandelte Gesellschaft zwar als Sequel taugt, sich in vielen Dingen aber auch recht drastisch vom Original unterscheidet. Dieses Mal nahm sich Dietl die Berliner Politwelt und ihre Entourage als Ziel seines Spotts, welche das Publikum mit den Augen des aufstrebenden Online-Klatschreporters Max Zettl (Bully Herbig) gezeigt bekommt.

Das Projekt stand spätestens von dem Zeitpunkt an unter keinem guten Stern, als Kir Royal-Hauptdarsteller Kroetz seinen Unwillen bei der Fortsetzung mitzuspielen kundtat. So musste Dietl zwangsläufig sein ursprüngliches Konzept zweier unterschiedlicher Generationen von Klatschreportern (Schimmerlos & Zettl) als Spiegelbild der im letzten Vierteljahrhundert sich veränderten Gesellschaft und Moralvorstellungen weitgehend umschreiben und die Absenz von Schimmerlos mit einigen nicht immer geglückten Kunstgriffen (wie einer Cartoon-Introsequenz, die das Ableben von Baby wie auch die grundsätzliche Ausgangssituation des Films eher wenig elegant erklärt) kaschieren.

Was bei Zettl vor allem auffällt ist, wie wenig zusammenhängend der Film letztlich ist. Dieser Eindruck wird verstärkt durch die Vielzahl an Figuren und Subplots, die Dietl seinem Film spendiert hat. Wirklich im Fokus steht dabei keiner der Charaktere wie auch die Handlung merkwürdig diffus bleibt. Auch dieses mal setzt Dietl das Stilmittel der Überzeichnung sehr stark ein und so sind praktisch all seine Figuren kaum mehr als Karrikaturen, leider fehlt ihnen im Gegensatz zu früheren Dietl-Werken jeglicher Tiefgang. Zwar gibt es auch dieses mal wieder einige dramatischere Momente, diese gehen in der Polit-Medien-Posse aber komplett unter und erreichen nie auch nur annähernd den gewünschten emotionalen Effekt.

Dass Zettl dann letztlich nicht gänzlich scheitert liegt vor allem an den spielfreudigen Darstellern, einigen wirklich vergnüglichen Szenen und den oftmals amüsanten Dialogen, auch wenn diese nie wirklich früheres Dietl-Niveau erreichen. Und so überwiegt dann leider doch die Enttäuschung, dass einem Ausnahme-Könner wie Dietl kein gelungenerer Schlussakkord in seiner großen Karriere vergönnt geblieben ist.

Wertung: 5 / 10
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Re: Der Helmut Dietl-Thread

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Gute Appetitmacher, Anatol, vor allem für eine unerfahrene Deutschfilm-Banause wie mich.

Habe mir die verlinkte Szene aus Schtonk angesehen und fand sie wirklich ganz witzig, ausser dass die Art und Weise wie die Handschrift da "missinterpretiert" wird schauspielerisch für meinen Geschmack teils etwas arg dick aufgetragen ist.
We'll always have Marburg

Let the sheep out, kid.

Re: Der Helmut Dietl-Thread

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Das ist gerade für Schtonk sehr typisch, da wird schauspielerisch schon sehr stark chargiert, was aber gewollt ist um die Absurdität des Ganzen zu unterstreichen. Vor allem George drückt da permanent auf die overacting-Tube, aber das sowas von gekonnt und mit einem bewundernswerten Timing. Die Feinheit des Films findet man dann auch weniger im Schauspiel (obwohl auch das durchgängig vorzüglich ist), als mehr in den Dialogen und in der Charakterisierung. Die verlinkte Szene geht eigentlich noch etwas länger, ihr voraus geht ein Dialog zwischen Juhnke und Mühe, in dem sich Mühe besorgt zeigt sich "die Hände an dieser braunen Sosse" schmutzig zu machen. Der Witz ist dann, dass Mühe im Laufe der Szene sich immer mehr von der Hitler-Thematik vereinnahmen lässt und schliesslich geradezu ehrfürchtig agiert, als es darum geht die Tagebuchkladde zu öffnen und zu lesen "was seine Hände einst schrieben". Auch die Juhnke-Figur, im Film Georges direkter Vorgesetzter, ist in einigen Szenen zu Beginn des Films sehr skeptisch, was die zweifelhaften Projekte von Willié angeht, lässt sich dann aber auch sehr schnell "infizieren". Unter diesem Gesichtspunkt muss man auch die absurden Inetrpretationsversuche der Juhnke-Figur verstehen: er will unbedingt an die Authentizität der Hitler-Tagebücher glauben, egal wie unsinnig der Inhalt auch ist und wie offensichtlich die Anzeichen dafür, dass da was nicht stimmt.

Hier mal noch ein anderes schönes Beispiel für den Schtonkschen Humor und das bereits erwähnte tolle Timing von George (ab 1:39 - 5:06):
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Re: Der Helmut Dietl-Thread

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GoldenProjectile hat geschrieben:Auf der von dir verlinkten Programmseite steht der Film ist in 16.9 HD.
16:9 ist ja nur das Sendeformat, arte sendet z.B. auch 1.37:1 Filme in 16:9 mit schwarzen Balken rechts und links. Wenn arte Schtonk! tatsächlich in nativem HD ausstrahlt, dann ist es mit 99,9% Wahrscheinlichkeit das Master der BD, ergo in Scope.
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Re: Der Helmut Dietl-Thread

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GoldenProjectile hat geschrieben:Verzeihung: Hä?

Was meinst du mit "nur das Sendeformat"? 16.9 ist ja eben weder 1.37:1 noch Scope, also entweder oder, oder?
Es gibt im TV zwei Sendestandards: das alte, eigentlich nicht mehr gebräuchliche 4:3 und das aktuelle 16:9. Innerhalb dieser Standards lassen sich alle gängigen Kinoformate abbilden, aber eben nicht formatfüllend. Das bedeutet, dass oben oder unten schwarze Baken fest im Bild mitgesendet werden (mit Ausnahme des formatfüllenden 1.78:1 bei 16:9 bzw. 1.33:1 bei 4:3). Oder anders erklärt: ein Kinoformat von 2:35:1 hat ja regulär keine schwarzen Balken oben und unten, tatsächlich gibt es da ja nichts was man abbilden könnte. Im TV werden daher immer schwarze Balken oben und unten mitgesendet, weil es keinen TV-Übertragungsstandard in 2.35:1 gibt (bei dem dann keine schwarzen Balken mitübertragen werden müssten). Alles klar?
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Re: Der Helmut Dietl-Thread

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vodkamartini hat geschrieben:Schtonk ist stark (eine fulminante Komödie), wenn man auch schon hier ganz deutlich sieht, dass die Ferres micht schauspielern kann.
Fällt aber bei Dietl zumeist nicht ins Gewicht, weil er es versteht sie sehr gut ins Bild zu rücken. Das gilt insbesondere für Schtonk!, in welchem sie vor allem durch ihre sehenswerten körperlichen Vorzüge zu glänzen weiss (die perfekt ihre Rolle unterstreichen) sowie durch ihren originalen Dialekt vergleichsweise natürlich rüberkommt. Zumal ihre Rolle hier verhältnismäßig klein ist gegenüber ihren Hauptrollen in Rossini und Late Show, in denen ich sie aber auch ganz passabel fand.
GoldenProjectile hat geschrieben:Ehrlich gesagt nein. Wenn da 16:9 steht wüsste ich nicht warum der dann in einem anderen Format gesendet werden sollte. Aber egal, wenn alles klappt zeichne ich auf.
Es wird ja auch in 16:9 gesendet. Die Sender strahlen das aus, was du auf einem 16:9 TV siehst: also ein formatfüllendes 16:9 Bild, bei dem der 2:35:1-Bildinhalt in der 16:9-"Maske" enthalten ist mit schwarzen Balken oben und unten. Bei BD ist es genau so, da gibt es auch nur ein mögliches Format, nämlich 16:9. Alle anderen Bildformate sind dann im 16:9 enthalten, d.h. eben mit schwarzen Balken seitlich oder oben. Stell dir ein A4 Blatt vor (=festgeschriebener Sendestandard), in welches du ein Quadrat integrieren willst: du wirst keine andere Möglichkeit haben, als das Quadrat mit einem gewissen Abstand (=schwarze Balken) zu den Seitenrändern deiner A4 Seite zu integrieren.
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Re: Der Helmut Dietl-Thread

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Ach so war das gemeint, na dann ist mir sowieso alles klar. Aber es macht keinen Sinn dass Arte auf der Programmseite schreibt das Format sei 16:9, wenn damit nur gemeint ist dass der TV dieses Format hat und der Film selber dann mit den nötigen Balken in seinem jeweiligen Format gesendet wird. Das ist ja selbstverständlich und man könnte es gleich lassen.

Die sollten viel lieber schreiben in welchem Format der Film dann wirklich kommt, gerade in diesem Fall, der ja anscheinend auch im falschen Format rumgeistert.
We'll always have Marburg

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