Carver macht sich nur durch die frühe Meldung verdächtig, durch sonst nichts. Hätte er von den "Überlebenden" erst einen Tag später geschrieben, wäre auch Bond sicher nichts aufgefallen.

Revokeds Ueberraschung:

Tomorrow Never Dies

Zum ersten mal habe ich wieder so viel Spass am Film gehabt, wie damals im Kino.

Ein perfekter Representant der 90er Jahre (im Allgemeinen, nicht nur auf Bond bezogen): wenig neue Ideen, oberflaechlich (also sehr bondig), dafuer aber die bewährten Schemas unterhaltsam neu angeordnet.

Der Film hat ein aehnliches Tempo wie TSWLM. Haelt sich nicht damit auf eine Story langsam und ueberraschend aufbauen zu wollen, sondern faehrt das Drehbuch ab, ohne Luft zu holen. Z.B. Von anfang an ist klar, wer der Boese ist und was sein Plan im Prinzip ist. Von Anfang an weiss Carver, dass Bond eine Bedrohung ist. Wenigstens erzaehlt er ihm nicht groessenwahnsinnig seinen Plan in Saigon. Auch tolle Motorrad und Kung Fu Action dort. Dann 1,5 Minuten zum Luftholen und idyllischer TMWTGG Kulisse.

Probleme des Films sind, dass Stamper & Carver nicht gut besetzt wurden. Stamper die billig Version von Lundgren. Zum deutschen Wehrmacht Roboter reduziert. Pryce mag ich nicht. Da wuerden mir sicher 20 Schauspieler einfallen, die mich mehr ueberzeugt haetten. Irgendwas an seiner Ausstrahlung passt nicht zur Rolle. Und die dt. Synchronstimme (Erzaehler von Fuenf Freunde) setzt ruft in mir bestimmte, falsche Assoziationen hervor.

Suesse Details: Ford Scorpio als HH Polizeiwagen (gab es!), chinesische Kopien von Uhren (sind das die von Bond aus den Filmen?!)

Herrlich bescheuert: umkippende Raketenregale in der Devonshire, Carvers Maenner mit Sakkos mit dem CMGN Logo! im (wahrscheinlich) videoueberwachten Parkhaus versuchen Bonds Auto zu knacken.

Starke 8/10

So in etwa sehe und beurteile ich TND in der Tat auch. Da mir die Besetzungen der Schurken aber schmecken, bin ich in der Benotung noch großzügiger. Feiner Text.

Der Film geht immer. Simple Unterhaltung mit irrsinnigem Tempo und der beste Actionfilm der Reihe. Wenn ich einem nichtsahnenden Freund zeigen muesste was Bond an Sachen Action kann, würde ich ihm TND zeigen

danielcc hat geschrieben:Wenn ich einem nichtsahnenden Freund zeigen muesste was Bond an Sachen Action kann, würde ich ihm TND zeigen

Ganz genau. TND ist ein Action-Brett, wie man es sich als Genrefan nur wünschen kann.

Dann wäre ich aber kein Genrefan mehr wenn so ödes Material das Nonplusultra darstellen würde. Komisches Geschreibsel hier ...

Vielleicht bist du ja keiner, Maibaum...

Casino Hille hat geschrieben:Vielleicht bist du ja keiner, Maibaum...

Auch möglich ...

Maibaum hat geschrieben:Dann wäre ich aber kein Genrefan mehr wenn so ödes Material das Nonplusultra darstellen würde. Komisches Geschreibsel hier ...

Naja, ich habe auch 2-3 Anläufe gebraucht den Film für mich wieder zu entdecken. Könntest Du Dir ja für's neue Jahr vornehmen!?

Revoked hat geschrieben:

Maibaum hat geschrieben:Dann wäre ich aber kein Genrefan mehr wenn so ödes Material das Nonplusultra darstellen würde. Komisches Geschreibsel hier ...

Naja, ich habe auch 2-3 Anläufe gebraucht den Film für mich wieder zu entdecken. Könntest Du Dir ja für's neue Jahr vornehmen!?

Ja, den schaue ich auch bald noch mal. Aber die anderen 3 Bondgurken meiner berühmten Flop 4 wurden beim letzten Schauen auch nicht besser, die bestätigten nur ihre Negativ-Qualitäten.

Hmm, tja, 2-3 mal TND habe ich aber auch schon hinter mir ...

Das ist doch eine erfreuliche Entwicklung. Werde mit TND wohl bald auch mal wieder anschauen.

Maibaum hat geschrieben: Hmm, tja, 2-3 mal TND habe ich aber auch schon hinter mir ...

Ehhmmm. Ich schätze, dass ich den so 15-20x gesehen habe. Im Kino gefiel er mir damals ganz gut ca. 7,5/10. Dann hatte ich den auf VHS und hab ihn immer mal wieder geschaut... Dann ist er in meiner Gunst immer weiter gesunken, bis so vor ca. 1 Jahr der Tiefpunkt war...

Habe mir gerade TND noch mal angesehen. Er gefällt mir jetzt sogar noch besser als zuvor. Einige Kritikpunkte, wie z.B. dass Bond sich früh selbst bei Carver verrät, stören mich überhaupt nicht mehr.

Ich habe mir noch nie wirklich Gedanken darüber gemacht, aber Stamper scheint eine Art Vorbild für Renard zu sein. Dass einige Henchman offenbar keine Schmerzen spüren kennt man ja schon von Oddjob und Beißer. Stamper geht aber in eine etwas andere Richtung und ähnelt Renard da doch sehr. Vom Körperbau beispielsweise ist Stamper doch deutlich "normaler" als Oddjob und Renard.

Ja, aber empfindet Stamper wirklich keine Schmerzen oder tut er nur so? Sein wildes Grinsen in diesen Momenten sieht doch sehr nach Überspielung aus.

Jedenfalls empfindet er unterdurchschnittlich stark Schmerzen.

Hatte mal irgendwo gelesen, dass die Renard-Idee für Stamper geplant war, aber dann so nicht in den Film kam. Aber da kann jemand anders (Anatol?) bestimmt mehr zu sagen.