Re: James Bond und die Realität

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Das kam wie gesagt auch nicht von mir. Aber selbst wenn die Entwicklung dahin erfolgen würde, würde mich das kaum stören, da eine schlechte Synchro nie gut ist. Erst recht ist das ärgerlich bei einem so guten Film wie OHMSS. Ob das tatsächlich erfolgt wird die Zukunft zeigen, im Falle von OHMSS hoffe ich darauf.

Re: James Bond und die Realität

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Henrik hat geschrieben:Aber selbst wenn die Entwicklung dahin erfolgen würde, würde mich das kaum stören, da eine schlechte Synchro nie gut ist.
Und wer sagt dir, dass bei einem technischen Verfahren keine schlechte Synchro rauskommen kann?
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Re: James Bond und die Realität

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Henrik hat geschrieben:Da hast du offenbar schon weiter gedacht als ich.

So schnell wird eine Technik nicht ausgereift sein, aber irgendwann wird auch das einigermaßen gut klingen. Auf jeden Fall authentischer als mit mehreren Synchronsprechern auf eine Rolle.
Im Fall von OHMSS war doch nicht das Problem, dass es keine bessere Lösung gegeben hätte, sondern dass man einfach zu faul war, danach zu suchen. Es gab und gibt mit Andreas Neumann einen Sprecher, der sich fast 1:1 wie GGH anhört und der hat auch schon Star Trek Folgen nachsynchronisiert. Stattdessen hat man aber Erick Räuker genommen, der eben Null Ähnlichkeit mit GGH hat. Wenn sich ein Verleih bei einer Nachsynchro so wenig Mühe macht, dann wird er auch nicht in extrem teure Verfahren investieren, nur damit der geneigte Konsument nicht merkt, dass es sich um eine Nachsynchro handelt. :wink:
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Re: James Bond und die Realität

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Das eigentliche Problem beim OHMSS-Fiasko sind weniger die unpassenden Stimmen der zwangsläufig neuen Sprecher als mehr die Tatsache, dass man 6 Minuten an bereits in der Originalsynchro eingesprochene Szenen auch gleich noch mit neu synchronisiert hat. Erst dadurch entsteht der Flickenteppich-Eindruck, hätte man nur die neuen Szenen synchronisiert wäre es weit weniger an Volumen, was betroffen wäre.

Bei der Diskussion um eine in Zukunft evtl. mögliche "technische Synchronisation" wird meines Erachtens ein wichtiger Punkt übersehen: die künstlerische Leistung des Synchron-Schauspielers. Diese unterscheidet sich von Sprecher zu Sprecher sehr deutlich, weil eben nicht jeder über das gleiche Talent, die gleiche Ausbildung und die gleiche Erfahrung verfügt. Negiert man diese Komponente komplett und ersetzt man sie durch einen Automatismus, so wird dem fertigen Produkt auch die künstlerische Note komplett abgehen und es wird eine rein technisierte Eindeutschung sein, ungeachtet wie "original" die nachgebildeten Stimmen dann auch klingen. Für kleinere Nachsynchronisationen (zB OHMSS) wäre dies aber sicher eine praktischer Sache, da bei ein paar Minuten der so vermeidbare Stimmburch wohl wichtiger wäre als fehlende künstlerische Tiefe. Für eine komplette Synchro (das Beispiel mit dem eingedeutschten Connery) würde es aus meiner Sicht aufgrund der genannten Gründe keinen Sinn machen. Dazu bräuchte es schon künstliche Intelligenz, alles andere wäre eine technisierte, "tote" Lösung (ähnlich wie das Generieren von toten Schauspielern via CGI).
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Re: James Bond und die Realität

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AnatolGogol hat geschrieben:
Bei der Diskussion um eine in Zukunft evtl. mögliche "technische Synchronisation" wird meines Erachtens ein wichtiger Punkt übersehen: die künstlerische Leistung des Synchron-Schauspielers.
Von mir nicht. :wink:
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Re: James Bond und die Realität

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Nico hat geschrieben:Wieso wurden bei OHMSS eigentlich bereits synchronisierte Szenen nochmal neu gemacht? Teilweise ist das ja wirklich nur ein einziger Satz inmitten der Alt-Synchro.
Die Synchonbranche begründet solche Vorgehensweise damit, dass man einen Stimmbruch in aufeinander folgenden Szenen/Passagen vermeiden möchte, also beispielsweise dass zwischen zwei neusynchronisierten Stellen eine Stelle mit der Ursynchro kommt. Hinzu kommt, dass man Probleme mit der Hintergrund Atmo (bei nachsynchronisierten Szenen eine andere als bei Ursynchro) vermeiden möchte. Daher zieht man es häufig vor, gleich alles neu zu machen. Angesichts des Volumens, das davon betroffen ist sowie des generellen "Flickenteppich-Charakters" zieht diese Begründung bei OHMSS allerdings nicht wirklich.
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