Heute mittag hab ich den auf der Comic-Con gezeigten Ausschnitt von Justice Leauge gesehen. Und gerade eben mir (unabhängig davon) die Trailer zu The Dark Knight und vor allem The Dark Knight Rises angesehen. Es ist schon erstaunlich wie viel Epic allein die Trailer transportieren können. Da geht jede Einstellung durch Mark und Bein, obwohl teilweise nur ein oder zwei Ausschnitte aus Actionsequenzen gezeigt werden sind die Trailer unglaublich bildgewaltig und ausdrucksstark.
Dagegen kann ich mich schon jetzt, nur wenige Stunden, nachdem ich den Trailer gesehen habe eigentlich an keine Szene aus dem Justice League Trailer erinnern. Dieser Unterschied ist schon fast beängstigend.
Nolans Dark Knight Trillogie war keineswegs perfekt, aber da hatte jemand wirklich Ahnung von dem was er gemacht hat.
Grasp for resonant symbols – Die Filme des Christopher Nolan
- dernamenlose
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Ne, kann ich nicht mit einstimmen. Die Themen Terror und Anarchie sowie die der dazugehörige Bösewicht wirken in TDK um ein vielfaches authentischer, sowohl im Kontext des Films als auch in Bezug auf eine mögliche reale Welt, auch in der Art und Weise wie der Umgang damit thematisiert wird, beispielsweise durch die Polizei und die Medien. Ganz zu schweigen von den Auswirkungen auf die Hauptcharaktere Wayne, Dent und Gordon. Banes "Eroberung" von Gotham hat auch ihre Ansätze, wirkt für mich aber als Ganzes auch zu gewollt (man verzeihe mir den übermässigen Gebrauch des Begriffes) und riecht sehr nach Filmplot.DonRedhorse hat geschrieben:TDKR [...] Der Film ist sehr real durch die Bedrohung durch Terror und Anarchie und. Deshalb finde ich Bane in seiner brutalen, realistischen Art wesentlich präsenter und bedrohlicher als der "Clown" Joker.
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Gestern Prestige gesehen. Kann mich nicht ganz entscheiden, eigentlich ein sehr unterhaltsamer, spannender Film, das Ende mit den Tausenden Wirrungen, Plottwists und unerwarteten Wendungen war, wenn auch durchaus zum Thema der Magie passend, ein wenig zu abgedreht für meinen Geschmack. Und hätte man David Bowie keine Kontaktlinsen geben können?
Spoiler
Vor allem das Klonen...
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Gerade die Auflösung von Prestige hebt den Filme finde ich auf ein noch höheres Niveau. Ein überwältigender Film.
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Ohne Zweifel, die Auflösung von Prestige ist klasse, wie auch der ganze Film. Hier stimmt eigentlich alles und fügt sich stimmig zusammen, wie man es gern hat. Klar einer von Nolans Besten, wenn nicht sogar der Beste.
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Ja, das ist so ein Film, der mit seiner finalen Auflösung noch mal eine Spur genialer wird, weshalb Prestige auch viel besser ist als Interstellar, die durch sein Ende eher verliert und banal wird.
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iHaveCNit: Eine Liebeserklärung an Christopher Nolan !
Dunkirk steht am 27.07.2017 an und kommt in unsere Kinos. Für mich ist der Film definitiv Pflicht, genauso wie eine Rückschau auf das Werk von Christopher Nolan in seiner Eigenschaft als Regisseur – angefangen bei Following bishin zu Interstellar.
Es gibt kaum einen anderen Regisseur, der durch die Art Filme zu machen mich so beeindruckt und beeinflusst hat wie Christopher Nolan. Der Londoner, der am 30.07. seinen 47.ten Geburtstag feiert sieht das Filmemachen nicht als Beruf, sondern als Lebensaufgabe. Er ist nicht nur als Regisseur, sondern auch als Drehbuchautor und Produzent bei einem Großteil seiner Filme beschäftigt und genießt damit vollste kreative Freiheit bei seinen Filmen – er ist einer der größten Autorenfilmer Hollywoods zurzeit. Er ist Verfechter des Analogfilms und vehementer Gegner von 3D. Dazu versucht er weitestgehend auf computergenerierte Effekte zu verzichten und handgemachte Effekte zu bevorzugen.
Seine Filme zeichnen sich dadurch aus, dass Sie zum einen intellektuell das Publikum stimulieren und zum Nachdenken anregen dürfen. Der Aufbau seiner Filme ist in den meisten Fällen nonlinear und verschachtelt. Dabei setzt er häufig darauf, den Kampf gegen den inneren Wahnsinn und die Zerissenheit der Hauptcharaktere in den Vordergrund zu stellen – Die Charakterisierung ist schon fast angelehnt an klassische Charaktere des Film Noir, genau wie der Stil seiner Filme. Stilmäßig bewegen sich seine Filme auf einem stilsicherem, ähnlichen Weg. Das verdankt er der Tatsache, mit seinem Bruder Jonathan gemeinsam die Drehbücher zu verfassen, mit seiner Frau Emma Thomas produziert er seit „Batman Begins“ alle seine Filme. Musikalisch ist es entweder David Julyan oder Hans Zimmer. Und Wally Pfister bzw. Hoyte van Hoytema an der Kamera. So bleibt der Stil eines Nolans immer wiedererkennbar und doch bietet jeder Film unglaublich viel zu entdecken. Dabei kann man jeden Film auf ein essentielles Thema herunterbrechen.
Teil 1: Following (1998)
Thema:„Obsession“
Nolans Erstlingswerk kann genau wie der Erstling von Robert Rodriguez „El Mariachi“ ein perfektes Beispiel sein, wie man mit einem geringen vierstelligen Budget einen guten Film zaubern kann. Und auch definitiv Pflicht für kommende Filmemacher, wie man sparsam mit Budgets umgeht. Doch worum geht es hier überhaupt ?
Wir haben den erfolglosen Schriftsteller Bill, der auf der Suche nach neuen Geschichten Leuten folgt. Wie auch den Einbrecher Cobb, der ihn zur Rede stellt und in seine Welt der Einbrüche einführt. Dabei entwickelt Bill vor allem eine Obsession zu einer Frau, die in einer Verbindung zu Cobb steht und Schlüsselfigur in einem perfekten Komplott gegen Bill wird.
Komplett in Schwarz-Weiß gedreht ist dieser Film in seiner Narration eine Herausforderung, die über seine 70 Minuten jedoch human bleibt im Gegensatz zu den folgenden Werken Nolans. Hier baut er seinen narrativen Stil bereits auf, der in den kommenden Jahren zu seinem Markenzeichen wird. Nichtlinear folgen einzelne Szenen aufeinander, bis sie im allerletzten Moment zu einem schlüssigen Ganzen aufgelöst werden. Rein mit diesem Wissen den Film ein zweites Mal zu schauen und hier immer wieder etwas neues zu entdecken, macht den Wiederanschauwert von Following enorm. Mit Freunden und Bekannten zu arbeiten sowie in privaten Wohnungen zu drehen macht es da extrem einfach. Referenzen an kommende Filme, bewusst oder unbewusst sind auch zu entdecken, egal ob es ein Aufhänger an einer Tür oder der Name eines Charakters ist. Entstanden ist ein toller, kleiner, komplexer Thriller mit Film-Noir-Einflüssen, die bereits andeuten, welches Potential im damals 31-jährigen Nolan steckt.
„Following“ - My First Look – 9/10 Punkte.
Teil 2: Memento (2001)
Thema: Erinnerungen
Ok, das wird jetzt extrem schwierig für mich „Memento“ zu bewerten, bzw. Worte darüber zu verlieren. „Memento“ ist für mich einer der besten Thriller der Filmgeschichte und eines der besten Beispiele für Personen, die sich gerne mit dem Stil von Nolan befassen möchten. Der Film bietet in seiner Erzählung genug Interpretationsmöglichkeiten, doch im Endeffekt geht es um folgendes:
Leonard Shelby ist ein gebrochener Mann. Zum Einen wurde seine Frau vergewaltigt und getötet. Zum Anderen ist er auf der Suche nach dem Killer, kann aber aufgrund eines eingeschränkten Erinnerungsvermögen nur noch auf sein Kurzzeitgedächtnis zurückgreifen. So hat er sich wichtige Informationen auf den Körper tätowiert und ergänzende Notizen auf Polaroidfotos sowie diversen anderen Gegenständen notiert, die er perfekt platziert und rationiert, damit er nicht durcheinander kommt. Doch zu Beginn des Films sehen wir ihn in einer Lagerhalle, wie er einen Mann umbringt – wie ist er dahingelangt, was steckt dahinter ? Diese Antworten liefert dieser Film.
Wenn ich an diesen Film zurückdenke und meine Erinnerungen spielen lasse, muss ich zweifelsohne auch an ein privates Ereignis und an eine ganz liebe Person bzw. Arbeitskollegin denken, die ebenfalls eine Faszination für Nolan und auch Memento hatte und mit der ich diesen Film in einem entspannten DVD-Abend vor cirka über 5 Jahren gesehen hatte. Da ich beruflich andere Wege eingeschlagen habe, haben sich unsere Wege getrennt und ich habe sie bis auf einen flüchtigen Moment nie wieder gesehen und werde aufgrund einer endgültig erlösenden Konsequenz vor über 3 Jahren auch nie wieder in der Lage sein.
Die Faszination in Memento liegt in der Erzählweise. Uns wird abwechselnd zum Einen die Handlung im Jetzt rückwärts linear abschnittsweise in Farbe und zum Anderen eine vorwärts laufende lineare fast dokumentarische Rückblende in schwarz-weiß gezeigt, die verschachtelt aufeinander aufbauen und am Ende zusammenlaufen. Dieser Kniff sorgt dafür, dass wir auch das Unvermögen und die getriebene Tragik von Leonard Shelby nachfühlen können. Jedes noch so kleine Detail ist hier wichtig und den großartigen Schauspielern Guy Pearce, Joe Pantoliano und Carrie-Ann Moss, die alle drei hier in den großartigsten Leistungen Ihrer Karriere zu sehen sind, geben den Charakteren ihr Gesicht und auch ihr emotionales Gewicht. Die Tragik des Films ist ja auch, dass wir als Zuschauer selbst irgendwann genau wissen was abgeht, diese Konklusion für Leonard dann aber wieder verschwimmen wird und er wie ein Getriebener seiner Wege geht. Ich finde es großartig, wie Christopher Nolan die Grundzüge des Film-Noir für sich selbst nutzt, um der Geschichte die gewisse Atmosphäre zu geben, die er noch gebraucht hat. Und die Geschichte über Sammy Jenkins, die uns Leonard Shelby hier auch zur Erklärung seines Zustands liefert ist weitaus unwillkürlicher als es den Anschein macht. Für mich ist vor allem genau ein wichtiger Schnitt im Film entscheidend, um die wichtigste Theorie des Films zu stützen:. Gepaart mit den tollen Kameraufnahmen von Wally Pfister und des großartigen Klangteppichen von David Julyan ist „Memento“ genau die passende Weiterentwicklung von Christopher Nolan nach seinem Erstlingswerk „Following“. Spannend, dramatisch, intellektuell herausfordernd, narrativ interessant, herausragend gespielt und ein hoher Wiederanschauwert – Das alles ist und hat „Memento“.
„Memento“ - Multiple Look – 10/10 Punkte.
Teil 3: Insomnia (2002)
Thema: Schlaflosigkeit
Nach „Memento“ zieht es Christopher Nolan in etwas konventionellere Wege, indem er ausschließlich als Regisseur mit einem Teil des Produktionsstabs von „Memento“ zusammenarbeitet, um ein Remake des schwedischen Thrillers „Insomnia“ von Erik Skjoldbjaerg, indem unter anderem auch Stellan Skarsgard mitgespielt hat, zu drehen. „Insomnia“ fehlen manche Feinheiten aus Nolans filmischen Repertoire, was aber nicht bedeutet, dass wir es hier mit einem schlechten Nolan, sondern einem unterschätzen Meisterwerk zu tun haben.
In Nightmute im amerikanischen Bundesstaat Alaska wird eine junge Frau ermordet. Die erfahrene Coplegende William Dormer und sein Kollege Hap Eckhart sollen der unerfahrenen Ermittlerin Eveline Burr bei diesem Fall zur Seite stehen. Der Täter ist schnell ausgemacht, doch bei der Verfolgung geraten die Ermittler in einen starken Nebel, bei dem Dormer seinen Kollegen versehentlich erschießt. Mit diesem Wissen in der Hinterhand entwickelt sich zwischen William Dormer und dem Täter ein nervenzereißendes Psychoduell.
Ein für Nolan wichtiges Spannungselement ist immer auch die innerliche Zerissenheit und der Wahnsinn des Hauptprotagonisten. Der von Al Pacino perfekt verkörperte William Dormer ist ein solcher Hauptprotagonist dieses Films. In Nightmute, Alaska ist eines der weltweit nur sehr selten auftretende Phänomen der Mitternachtssonne anzutreffen. In Nächten wird es nicht dunkel und für unvorbereitete Personen ist es schwer bzw. nahezu unmöglich Schlaf zu finden. So auch für William Dormer, dem die Schlaflosigkeit zunehmends zusetzt, genauso wie die Verantwortung für den Tod seines Kollegen und ein entsprechendes Motiv für diese Tat, die in einer Dienstaufssichtsbehördenuntersuchung liegt, die ihm den Job und seine komplette Karriere kosten könnte. Zudem ist ihm auch die Aufklärung des Falls wichtig und dass der Täter hinter Gittern kommt – und diese dadurch bedingte Schlaflosigkeit lässt uns mit seinem Charakter zu jeder Zeit mitfühlen. Der Film könnte in dieser Richtung nicht weniger als der klassische Krimi mit einem „Whodunit“ sein, kann aber durch die Auswahl seiner Darsteller, seiner Inszenierung und der Ausgangslage viel mehr als das. Gott habe ihn selig, der Meister des leichtfüßigen und stets gut gelaunten Humors, Robin Williams hat in genau der Phase von „Insomnia“ auch gezeigt, wie gut er die bösen, abgründigen Charaktere verkörpern kann. Sein Walter Finch ist ein Meisterstück von ihm und in der Kombination mit Al Pacino entsteht ein großes Duell von zwei Schauspielgrößen, die jede gemeinsame Szene zum Spannungshöhepunkt des Films macht. Von der Verfolgung über schwimmende Baumstämme, einer Unterhaltung auf einer Fähre, dem Verhör oder auch die finale Auseinandersetzung. Ich komme nicht drum herum, dass Nolan auch mit diesen Elementen wichtige Grundsteine für seine späteren Werke gesetzt hat. Darüberhinaus ist die Darstellung von einer jungen, naiven, aber intelligenten Polizistin durch Hilary Swank ebenfalls eine Erwähnung wert. Ich muss auch sagen, dass der Soundtrack, die eingefangenen Bilder den Film super unterstützen. Christopher Nolan ist hiermit ein extrem spannender Thriller gelungen, der etwas von der narrativen Genialität eines „Memento“ einbüßt, aber trotz allem noch genau das unterschätzteste Meisterwerk in seiner Filmografie ist.
„Insomnia“ - My Second Look – 10/10 Punkte.
Teil 4: Batman Begins (2005)
Thema: Angst
Mit seinem nächsten Film nähert sich Christopher Nolan so langsam in Richtung Mainstream- und Blockbusterkino und hat eine für ihn spielend leichte Aufgabe zu erfüllen. Nach den morbid düsteren Tim-Burton-Batman-Filmen aus dem Jahren 1989 und 1992 wurde es mit den Joel-Schumacher-Batman-Filmen extrem bunt, schrill und unfreiwillig komisch. Zwischen Batnippeln, Merchandiseinstrumentarisierung und extrem flachen Sprüchen befand sich Batman filmisch am Boden und es wurde Zeit für einen extremen, radikalen Neuanfang. Dieser Neuanfang heißt „Batman Begins“ und ist der Grundstein für eine Trilogie, die in ihrer Auslegung als Crimedrama für den Bereich der Filme über Superhelden so etwas wie der heilige Gral wurde. Genau wie es für Crimedramas im Allgemeinen „Der Pate“ oder fürs Fantasykino „Der Herr der Ringe“ wurde. Ein Meisterstück, das meiner Meinung nach seinesgleichen sucht. „Batman Begins“ war damals glaube ich mein erster Film überhaupt, den ich von Christopher Nolan gesehen habe, bis ich mich langsam Stück für Stück mit seiner Filmografie auseinandergesetzt habe. Es hätte nicht besser anfangen können.
Gotham, auf dem Anwesen der Wayne-Familie fällt der kleine Bruce Wayne in einen Brunnenschacht und gerät mitten zwischen Fledermäuse. Seit diesem Moment hat er panische Angst davor und als er mit seinen Eltern die Oper besucht, kehren seine Ängste ob des sich vor ihm abspielenden Schauspiels zurück so dass er und seine Eltern die Veranstaltung verlassen. Sie erblicken in einer Seitengasse den kriminellen Joe Chill, der nach kurzer Auseinandersetzung Thomas und Martha Wayne tötet. Lange Zeit später will Bruce Rache nehmen, doch er kommt nicht dazu und entschließt sich, fernab von Gotham die unterschiedlichen Arten von Kriminalität zu erforschen, bis ein geheimnisvoller Ducard ihn in die Geheimnisse der Liga der Schatten unter der Führung von Ras´Al-Ghul einführt. Wieder zurück in Gotham macht sich Bruce Wayne fortan als Batman daran, Verbrechen zu bekämpfen und trifft kurze Zeit später auf einen alten Bekannten, der Gotham in Angst und Chaos stürzen will.
Egal wie morbide düster Tim Burton seine Batman-Filme inszeniert hatte, egal wie knallbunt und verrückt Joel Schumachers Ansatz gewesen ist. Christopher Nolan hat für mich genau die Essenz Batmans gefunden, die mir ausnahmslos gefällt und mit der ich mich an meisten identifizieren kann. „Batman Begins“ ist ein astreiner Origins-Film und ohne jegliche Konkurrenz, weder von Marvel noch aus dem selben DC-Lager der beste seiner Art. Der Cast, den Christopher Nolan hier zur Verfügung hatte, ist schon richtig krass: Christian Bale, Liam Neeson, Michael Caine, Morgan Freeman, Ken Watanabe, Tom Wilkinson, Katie Holmes, Cillian Murphy, Linus Roache, Gary Oldman, Rutger Hauer, Mark Boone Junior, und viele mehr. Was Christopher Nolan hier aus seinem Cast im Rahmen der von der Rolle gegebenen Möglichkeiten herausholt ist enorm. Ich glaube, dass Katie Holmes nie besser war als hier in ihrer Rolle der Rachel Dawes. Auch wenn ich actionmäßig wenig von Liam Neeson halte, so finde ich seine Mentoren-/Antagonistenrolle hier perfekt und er trägt viel zur Stimmung des Films und zur Charakterentwicklung von Christian Bale bei. Rückblickend zum Anfang dieses Jahres, als ich mir „Highlander 1“ angesehen habe, komme ich nun auch nicht drum herum, die Bindung als Mentor zwischen Ducard und Wayne mit der von Ramirez und Connor zu vergleichen. Unabhängig davon finde ich gut, dass in diesem Film noch nicht der übergroße Antagonist für Batman rausgeholt worden ist. So kann sich der komplette Film trotz der notwendigen Handlung auf die Charakterentwicklung von Bruce Wayne fokussieren. Bruce Wayne, der Playboy – Bruce Wayne, der traumatisierte Millionenerbe – Batman: Das ist für mich die heilige 3-Faltigkeit des „Dark Knights“, die ein Christian Bale in allen 3 Filmen zur Perfektion darstellt und sich gegenüber seinen Vorgängern Keaton, Kilmer und Clooney definitiv hervorhebt. Angst, Verantwortung, Vertrauen, Loyalität, Freundschaft, Rache, Schicksal – die Motive des Films und der Charakter sind extrem komplex – nahezu intellektuell. Das ganze Design, und wie sich Bruce Wayne langsam seine Ausrüstung zusammenzimmert ist extrem detailliert und hebt sich vom Batnippelspandex-Allerlei der Vorgänger erfreulich ab. Auch der Tumbler als neues Batmobil lässt etwas vom realistischeren Nolan-Ansatz hervorblitzen. Die Action ist in ihrer Art der Inszenierung auch sehr cool und spannend umgesetzt. Durch einen größeren Einfluss eines Dr. Jonathan Crane beziehungsweise Scarecrow ist auch ein leichter Horroreinschlag zu erkennen, der dem Film auch positiv kommt. Chicago als Schauplatz für Gotham ist cool gewählt und dank einiger cooler Effekte, die sich jedoch nahtlos ins Gesamtbild einfügen wie das Bahnnetz, der Waynetower und die vernebelten Narrows kommt auch ein gewisser comichafter Einschub zur Geltung, der dem Film auch gut tut. Narrativ haben wir hier neben passend eingeschobenen Flashbacks eine gute, anfangs leicht nonlineare Narration, die aber nicht weiter nennenswert ist, weil sie absolut gut passt. Der Soundtrack von Hans Zimmer und James Newton Howard ist dann nur noch der letzte Punkt, der den Film für mich zu einem Meisterwerk macht. Hat sich schonmal jemand die Arbeit gemacht, die Tracklist anzuschauen, die wie folgt aussieht:
Vespertillio
Eptesicus
Myotis
Barbastella
Artibeus
Tadarida
Macrotus
Antrozous
Nycteris
Molossus
Corynorhinus
Lasiurus
Zum Einen bekommen wir hier hier lateinische Bezeichnungen von Arten bzw. Unterarten diverser Fledermausspezies. Zum Anderen ergeben die Anfangsbuchstaben fortlaufend der Titel „Barbastella“ bis „Nycteris“ exakt „BATMAN“. Aber am bekanntesten wird sich „Molossus“ ins Mark gebrannt haben als Hauptthema. Für mich bleibt nur noch eines zu sagen: Gänsehaut.
Immer wenn ich diesen Film ansehe, bekomme ich Gänsehaut und der Film nimmt mich immer auf eine emotionale Reise mit. Genau wie seine beiden Nachfolger.
„Batman Begins“ - Multiple Look – 10/10 Punkte.
Teil 5: Prestige (2007)
Thema: Magie
Die Magie ist also das nächste große Thema für Christopher Nolan. Und hierfür hat er gemeinsam mit seinem Bruder Jonathan auf Grundlage eines Romans von Christopher Priest einen Film aufgezogen, der sich am besten wie ein Bühnenstück eines Illusionisten beschreiben lässt – oder wie es Michael Caines Cuttler in den 3 Akten „Pledge, Turn and Prestige“ eines Tricks beschreibt.
Neben Michael Caine kommt hier auch nach „Batman Begins“ der gute Christian Bale zurück für einen wahrhaft magischen Film.
Wir befinden uns in London kurz vor dem 20 Jahrhundert. Die befreundeten Illusionisten Robert Angiers und Alfred Borden arbeiten als Assistenten eines Illusionisten und geben selbst kleinere Vorstellungen. Als es zu einem Unfall kommt, werden beide erbitterte Rivalen, die sich laufend darin überbieten wollen, wer den Trick „Der transportierte Mann“ zur Perfektion ausübt. Die Obsession beider Männer geht soweit, dass beide dafür einen hohen Preis zahlen müssen.
Die intellektuell stimulierende und nonlinear und verschachtelt aufgebaute Narration eines Nolan ist auch hier wieder voll zur Geltung gekommen und der wahre Magier dieses Bühnenstücks ist Christopher Nolan und sein Bruder Jonathan Nolan, die den verschlüsselten Code der Magier zur Perfektion als Drehbuch aufgebaut haben. Wir sind die immer fragenden Zuschauer – Was ist da jetzt passiert ? Wie funktioniert dieser Trick ? Wo ist denn dies oder das hergekommen ? Das Verschwinden und Wiederherstellen von kleinsten Dingen oder auch Personen wird hier im kleinsten bis zum übermenschlich großen Rahmen dargestellt, die im Gesamtbild eine aufeinander aufbauende Metapher darstellen. Den Nolans gelingt es in Drehbüchern immer echte Konsequenzen und Konflikte aufzubauen und im Laufe der Handlung zu mehreren Wendepunkten der Akte, als auch innerhalb der Akte kommen zu lassen, die die Spannungsschraube des Films immer weiter drehen. In diesem Film bekommen wir dann auch zum letzten Mal innerhalb der Nolan-Filmografie die dezente, aber sehr spannende Musik eines David Julyan spendiert. Sie passt perfekt zur großen Bühnenshow „Der große Nolan“, deren größter Ankerpunkt auch noch die beiden Hauptdarsteller sind. Christian Bale und Hugh Jackman sind weder gut noch böse. Man entwickelt mit beiden Charakteren eine gewisse Sympathie, aber auch eine gewisse Antipathie. Gepaart mit einem großen Kniff des Films ist die Darstellung von Beiden ein extremer Hochgenuss und auch wie ihre Charaktere letztendlich geschrieben worden sind. Ein großer Pluspunkt hierfür sind auch die großartigen Nebendarsteller wie Michael Caine, Rebecca Hall, Scarlett Johansson sowie Andy Serkis und David Bowie. Der Film ist eine Liebeserklärung an die Bühnenshows großer Magier und lässt auch klar den amerikanisch-britischen Krieg um die Erschaffung von Elektrizität hervorblitzen.
Man muss bei diesem Bühenstück auch wirklich genau hinsehen, doch auch dann wird man stets verblüfft - „Prestige“ ist spannend, gut gespielt, dramatisch und intelligent.
„Prestige“ - Multiple Look – 10/10 Punkte.
Teil 6: The Dark Knight (2008)
Thema: Chaos
Endlich komme ich mal dazu, etwas schriftlich zu „The Dark Knight“ festzuhalten. 3 Jahre, nachdem uns Christopher Nolan mit Christian Bale eine Frischzellenkur in Form von Batman in „Batman Begins“ serviert und dort bereits etwas großartiges angekündigt hat, kommt eine Fortsetzung, die es nicht nur in sich hat, sondern auch über sein Genre hinaus als Meilenstein und Meisterwerk der Filmgeschichte zu werten ist. Auch ich reihe mich ausnahmslos in die Reihe der Leute ein, die „The Dark Knight“ genau diesen Stempel aufdrücken.
Es ist ein wenig Zeit vergangen, in dem die Verbrechensbekämpfung in Gotham des Gesicht von Batman bekommen hat. Doch zeitgleich macht sich der erfolgreiche und idealistische Staatsanwalt Harvey Dent daran, die Verbrecher aus Gotham zu bekämpfen. Dent, Batman und Gordon gehen hierfür ein Bündnis ein. Doch in der Unterwelt Gothams bewegt sich etwas. Ein Verrückter als Clown geschminkter Krimineller ohne jegliche klassisch kriminelle Wertvorstellungen namens Joker tritt auf den Plan. Sein Ziel, durch Chaos eine gewisse Ordnung in Gotham wiederherzustellen, sorgt für Opfer auf allen Seiten – für Dent, für Gordon, für Gotham und auch für Bruce Wayne.
Lag der Fokus in „Batman Begins“ noch auf der Entwicklung und den Anfängen vom Dark Knight, mangelte es dort trotz Scarecrow und Ra´s Al Ghul noch an einem richtig guten Antagonisten für Batman. Der Kniff von Nolan ist, ihn dort bereits angeteasert zu haben und nun in diesem Film unterzubringen, ist perfekt aufgegangen. Heath Ledger wurde nur 28 Jahre alt. Er kam nach diesem Film außerhalb der Dreharbeiten zu seinem neuem Film ums Leben. Ob sein Tod maßgeblich für die unglaubliche Würdigung seiner Performance des Joker ist, steht in meinen Augen nicht zur Diskussion. Leider hat er den Ruhm um seinen Joker nie erfahren. Er wäre glücklich gewesen. Denn Heath Ledger ist einer der Hauptgründe, warum „The Dark Knight“ so großartig ist. Die weniger physische, mehr psychische Performance von ihm, der Wahnsinn, die Wertvorstellungen, die konkreten Feststellungen über gesellschaftliche Missstände, das spielend leichte Erkennen von mentalen Schwächen jedes anderen Charakters im Film auch von Batman und Bruce Wayne macht ihn zu einem der großartigsten Antagonisten, den die Filmgeschichte je erlebt hat. Er testet regelrecht alle Instanzen Gothams und lässt alle nur ein Spielball in seinem Chaos werden. Es gibt sogar eine sehr gewagte Theorie, dass er der Held dieses Films ist und durch sein Handeln Gotham zu einem sicheren Ort gemacht hat. Keine Verbrechen, keine Korruption, keine Selbstjustiz. Die Chemie zwischen Bale und Ledger ist hier perfekt – und im Duell der Beiden in einigen Schlüsselszenen (Verfolgungsjagd, Verhör, Finale) absolut spürbar. Ich glaube, ich brauch auch nicht zu sagen, dass mich der Recast von Rachel Dawes nicht wirklich gestört hat. Der Wechsel von Katie Holmes zu Maggie Gyllenhaal ist definitiv einer zu einer kompetenteren Schauspielerin, die ebenfalls die Antriebsfeder für Bruce Wayne und auch Harvey Dent ist. Vor allem in der Beziehung zu Harvey Dent machen Sie und Aaron Eckhart eine richtig gute Figur, so dass auch eine der wichtigen Schlüsselmomente des Films mit ihnen zusammenhängt. Die Ausarbeitung des Two-Face-Charakters ist in meinen Augen genau wie die Ausarbeitung des Jokers weit besser als es der Joel-Schumacher-Tommy-Lee-Jones-Ansatz und der Tim-Burton-Jack-Nicholson-Ansatz gewesen ist, vom David-Ayer-Jared-Leto-Ansatz mal ganz zu schweigen. Die Unterstützer Gary Oldman, Michael Caine und auch Morgan Freeman machen genau da weiter, wo sie auch in „Batman Begins“ aufgehört haben. Narrativ geht Nolan hier keine Kompromisse ein und er entwickelt die Handlung hier mal ganz konventionell linear – was aber nicht problematisch ist. Es gibt viele parrallele Handlungsstränge, die geschickt miteinander verknüpft und aufgelöst werden, die Spannung wird ganz behutsam aufgebaut, bis sie ins Unermessliche und Unerträgliche steigt. So ähnlich wie das musikalische Thema des Jokers, in dem in einer angepassten Geschwindigkeit eine einzelne Note auf dem Cello abgespielt wird. Ein großartiger Coup des Dous Zimmer/Newton Howard, die dieses Mal weniger auf Fledermausspezien als Titel Ihrer Musik setzen, aber die Themen von Batman, dem Joker und auch dem heroischen und klaren Thema eines Harvey Dent mit einem klaren Wiedererkennungswert segnen und konsequent auf Batman Begins aufbauen. Der andere Querverweis auf Fledermäuse gibt es aber durch den verwendeten Lamborghini Murcielago. Ein Murcielago ist zwar ein Stier, der Begriff bedeutet jedoch übersetzt „Fledermaus“.
Für mich als Bondfan war es cool, auch einige Elemente und Details in diesem Film zu sehen, für die sich definitiv ein Nolan auch von einigen Bondfilmen hat inspirieren lassen. Für manch einen kann es auch ein Fluch sein, dass sich die aktuellen Bondfilme mit Daniel Craig auch in Storyelementen von Nolans „The Dark-Knight“-Trilogie haben inspirieren lassen. Zumindest kann ich eine ähnlich intelligent konstruierte Verbindung zwischen Bond und Silva aus „Skyfall“ erkennen, wenn ich sie mit Jokers Verbindung zu Batman in „The Dark Knight“ vergleiche. Für mich ist das als Bond- , Batman-, und auch Nolan-Fan ein hundertprozentiger Segen.
Wie bei „Batman Begins“ bekomme ich bei diesem Film immer Gänsehaut und die Spannung hält mich am Schirm fest. Nolan = Lieblingsregisseur + Jeder Film = Lieblingsfilm. Nolan ist mit diesem Film der Mittelteil einer großartigen Crimedrama-Trilogie gelungen, die für Nolan auch zeitgleich eine kritische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Missständen und Verbrechen im Allgemeinen ist.
„The Dark Knight“ - Multiple Look – 10/10 Punkte
Teil 7: Inception (2010)
Thema: Träume
Film Nummer 7 aus der Filmografie eines Christopher Nolan ist nun „Inception“. Nachdem ich alle vorigen Filme erst im Heimkino entdecken konnte, war Inception der erste Film von Christopher Nolan, den ich im Kino sehen konnte. Ich mochte damals auch einen Leonardo DiCaprio sehr, weniger seine klassischen Scorsese-Rollen, mehr seine anderen Filme, wie z.B. „Blood Diamond“. „Inception“ hat mich damals brennend interessiert und noch heute kann ich sagen, dass ich für diesen Film brenne.
Dom Cobb ist einer der Besten auf seinem Gebiet der Industriespionage. Durch die Entwicklung des Traum-Sharing ist es möglich, Gedanken und Informationen aus dem Unterbewusstsein heraus zu stehlen – eine sogenannte Extraction. Das Dom Cobb der Beste seines Fachs ist, ist Fluch und Segen zugleich, kann er deswegen nicht mehr in die vereinigten Staaten zu seinen Kindern zurück und deswegen hat er auch seine Frau in den unendlichen Traumwelten verloren. Als eine Extraction bei dem japanischen Geschäftsmann Saito schief läuft, bietet dieser Cobb einen Deal an. Er soll einen Gedanken bei einem wichtigen Konkurrent einpflanzen, wofür er für die sorglose Einreise Cobbs sorgt. Cobb stellt daraufhin ein Team zusammen, dass in den Untiefen des menschlichen Unterbewusstseins auf gefährlichen Widerstand stößt. Widerstand, der Ihre Mission bis an den Rand des Scheiterns bringen könnte.
Was ist Inception ? Inception bedient sich an der klassischen Prämisse jedes Heist-Movies, denn der Diebstahl von Gedanken ist ja immer noch ein Diebstahl. Auch wenn hier wie in Nolans Erstling „Following“ nichts gestohlen, nur etwas verändert wird, um denjenigen zu beeinflussen, der „beklaut“ wird. Christopher Nolan gibt uns viel Zeit und Erklärungen, die Welt, in der er uns und seine Protagonisten eintauchen lässt, zu verstehen. Die ganze Auseinandersetzung mit Träumen, dem Unterbewusstsein und den Eigenarten im Traum ist hochkomplex und wird auch von Nolan mit unglaublicher Präzision vielschichtig und verschachtelt erzählt. Die visuellen Kameraeinstellungen und Schnitte, die handgemachten Effekte – nahezu alles ist ein Traum. Von einem Kampf mit der Gravitation in einem Hotelflur bishin zum unendlichen Spiegel, den Penrosestufen und einem invertierten Paris sind die Aufnahmen unglaublich atemberaubend.
Die Musik von Hans Zimmer und dieser „BRAM-Sound“, der auf ihn UND Zack Hemsey zurückgeht, der nebenbei den Edith Piaf-Song „Non, je ne regrette rien“ in extrem langsamer Geschwindigkeit abspielt, hat danach maßgeblich auch die musikalische Gestaltung vieler nachfolgender Filme beeinflusst. Zudem ist es sehr meta, weil Marion Cotillard, Bestandteil des Casts für ihre Darstellung der Edith Piaf in „La Vie En Rose“ ihren Oscar für die beste weibliche Hauptdarstellerin bekommen hat.
Inception kann auch eine Liebeserklärung und Parabel über das Filmemachen im Allgemeinen sein. Wir (Robert Fischer), bekommen einen Film (Traum) vorgesetzt, der uns nach Verlassen des Kinosaals beeinflussen soll. Der Film hat einen Regisseur (Cobb), einen Produzenten (Saito), mehrere Kreative (Ariadne, Yussuf, Arthur) und auch Schauspieler (Eames).
Alle Schauspieler, und damit meine ich alle, machen hier in diesem Film einen wunderbaren Job. Doch das höchste Risiko hat zweifelsohne der von Leonardo DiCaprio gespielte Cobb. Die emotionale Tragweite, die Ambivalenz seines Charakters lassen eine tiefe Verbundenheit mit ihm entwickeln, woraus der Film einen Teil seiner Emotionen schürt und das Zusammenspiel zwischen ihm und Marion Cotillard ist perfekt. Einen weiteren Bärendienst leisten Cillian Murphy und Pete Postlethwaite, da die Vater-Sohn-Beziehung eine im emotionalen Kern wichtige Angelegenheit des Films ist. Der Rest des Casts ist natürlich auch dazu da, zu erklären, ein paar humorvolle Witze beizusteuern (vor allem von Tom Hardys Eames). Aber die Spannung des Films ist allgegenwärtig und die Schraube dreht sich bis zum Ende unaufhaltsam weiter. Aber die wichtigste Frage, die der Film aufwirft ist die, ob der Kreisel am Ende weiterdreht oder umfällt – Ob die Erlebnisse am Ende für Cobb noch ein Traum oder bereits real ist. Der ganze Fokus auf diesen sogenannten Totems und ihrer Funktionsweise ist ein Trugschluss, der unzählige Theorien hervorgebracht hat: Ist der „Kreisel“ nun das Totem von Mal oder Cobb ? Wenn der Kreisel nicht Cobbs Totem ist, ist es dann der Ehering, den er nur in den Traumsequenzen trägt ? Theorien über Theorien – ich kann nur sagen, dass sich jeder das Ende selbst interpretieren sollte. Selbst Nolan hat ja mal verlauten lassen, dass diese Fragen und die Antwort darauf nicht wichtig sind. Allgemein ist der Film durch seine verschachtelte und vielschichtige Erzählung ein Paradebeispiel dafür, wie man mit unumkehrbaren Entscheidungen auf unterschiedlichen Erzählebenen eine nahezu unendlich aufeinander aufbauende Aktstruktur strukturieren kann, die trotz aller intellektueller Stimulierung noch verständlich bleibt. Somit bleibt für mich bei all dem Ganzen nur zu sagen, dass ich „Inception“ liebe, für die Spannung, die Dramatik, die Emotionen. Durch „Inception“ habe ich auch damals den guten Tom Hardy entdeckt, der sich bis zum heutigen Tage zu einem meiner Lieblingsdarsteller entwickelt hat.
„Wieviel Realität steckt in der Fiktion und wieviel Fiktion steckt in der Realität ?“
„Inception“ - Multiple Look – 10/10 Punkte
Teil 8: The Dark Knight Rises (2012)
Thema: Schmerz
4 Jahre nach „The Dark Knight“ war es Zeit für den Abschluss der großartigen „The-Dark-Knight-Trilogie“. In einem Jahr, in dem wir auch das 50-jährige Jubiläum von James Bond in „Skyfall“ und die Zusammenkunft von „Marvel´s The Avengers“ feiern konnten, gab es für mich einen Film, den ich damals nach dem Kinobesuch in einem sozialen Netzwerk als Sieger im Duell des Jahres 2012 Marvel gegen DC gesehen habe und noch immer sehe. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich selten einen solchen dramatischen Klopper im Kino gesehen, der mir ständig die Kinnlade hat runterfallen lassen. „Warum fallen wir ? Damit wir lernen wieder aufzustehen !“ Also musst ich dann doch noch meine Kinnlade auch mal wieder schließen. Auch wenn es mir immer wieder schwer fällt bei „The Dark Knight Rises“.
Es sind 8 Jahre vergangen, nachdem Harvey Dent gestorben ist. Und 8 Jahre, seitdem sich Bruce Wayne und Batman aus dem Stadtgeschehen Gothams zurückgezogen hat. Seit einem Unfall ist Bruce an Krücken gebunden. Doch in den Momenten, in denen sich ein Teil Gothams nach der Rückkehr Batmans sehnt, verschwindet ein Kernphysiker, bewaffnete Söldner unter Führung eines maskierten Muskelbergs namens Bane machen den Untergrund Gothams unsicher, eine diebische Katze macht sich in Gotham zu schaffen. Dies und diverse Machtkämpfe innerhalb von Wayne Enterprises bezüglich eines Kernfusionsreaktor unterhalb von Gotham sorgen dafür, dass der dunkle Rächer aus dem Ruhestand zurückkehrt und von Bane gebrochen wird. Nun muss er wiederauferstehen, bevor Gothams Abrechnung unwiderruflich seinen Kreis schließt, der bereits in „Batman Begins“ begonnen hat.
„jawdropping experience“ - Damit ist ja eigentlich alles gesagt. Mehrfach fällt einem die Kinnlade sprichwörtlich runter. Nachdem im ersten Teil ein Schwarm Fledermäuse und im zweiten Teil Rauchschwaden das Batlogo im Vorspann intoniert haben, ist es hier nun brechendes Eis, bevor wir auf eine Reise von mächtigen 164 Minuten, und damit dem bis dahin längsten Nolan-Film, genommen werden. Die Bilder sind noch viel mächtiger geworden als in allen Nolan-Filmen bisher. Der Stamm-Kameramann Wally Pfister zeigt hier nochmal auf mächtige eindrucksvolle Art, welchen optischen Stempel er mit seiner Kamerarbeit den Nolan-Werken aufgedrückt hat. Der wohl auffälligste Recast in diesem Film ist Gotham selbst. Nachdem in den ersten beiden Teilen Chicago Pate stand, ist es nun New York, was den größeren Umfang noch verstärkt, trotz diverser Kontinuitätsproblemen dem Film aber nicht weiter stört. Ich möchte in dieser Review auch, da es hier bei diesem Film noch stärker passt als vorher, auf das grandiose Produktionsdesign und die handgemachten Effekte eingehen. Egal ob es der Anzug von Batman und Catwoman, den Tumbler, den „Bat“ und das Batpod oder auch Banes Maske geht. All das unterstreicht wunderbar den reellen Ansatz, den Nolan hier gewählt hat. Plottechnisch bewegen wir uns in einer Kombination aus Endzeitszenario, „James Bond: Die Welt ist nicht genug“ und „Rocky 3: Im Auge des Tigers“, was ich extrem cool finde, vor allem, wenn natürlich auch Ähnlichkeiten zu „Batman Begins“ und der Bogen dahin geschlagen werden. Wen wählt man als Gegner Batmans, wenn es in „The Dark Knight“ bereits jemanden gegeben hat, der den dunklen Ritter an den Rand des mentalen Wahnsinns getrieben hat – Bane ! Bane bedient sich weniger der mentalen Stärke, sondern der physischen Überlegenheit und einem ähnlichen Hintergrund wie Batman selbst, so dass er in jedem Punkt klar überlegen ist und die mentale Stärke durch seine Präsenz mehr als nur ausgleicht. Tom Hardy, eigentlich nur ca. 1,80 Meter groß, darf hier durch kleinere inszenatorische Tricks von Kameraeinstellungen und schuhtechnischer Ausstattung den riesigen Muskelberg verkörpern und sich glatzköpfig hinter der massiven Maske verbergen, so dass ihm vom Ausdruck her nur die Körpersprache, die Augen, die Brauen, die feinen Bewegungen der Stirn bleiben. Und wie er hier eine Range von Bedrohlichkeit und Überlegenheit bishin zur emotionalen Traurigkeit trotz der ausgelegten Limität zeigt, zeigt, was für ein herausragender Schauspieler Tom Hardy ist. Der perfekte Antagonist sind die zwei Seiten der Medaille eines Harvey Dent – Auf der einen Seite der mentale Joker, auf der anderen Seite der physische Bane. Eine Entscheidung will ich nicht fällen, wer für mich hier besser ist. Das ist nicht wichtig, wie die Bewegungen des Kreisels am Ende von „Inception“. Zusätzlich bekommen wir mit Joseph Gordon-Levitt und Marion Cotillard zwei weitere Nolan-erprobte Darsteller aus „Inception“, zu deren Charakteren ich hier nicht viel sagen möchte, da hier wichtige Spoiler des Handlungsverlaufs weitergegeben werden könnten. Selina Kyle beziehungsweise Catwoman wurde uns bereits von Tim Burton in „Batmans Rückkehr“ in Form von Michelle Pfeiffer serviert, hier ist es in Form einer extrem schönen und grazilen Anne Hathaway, der die Designer natürlich ein passendes Köstum verliehen haben, dass sich perfekt für Catwoman eignet. Ihr Charakter mit eigenen Motivationen bleibt entsprechend lange Zeit ambivalent und stellenweise sogar handlungsentscheidend, was ich sehr begrüßt habe. Michael Caines Darstellung von Alfred Pennyworth ist in diesem Teil die Beste aus den 3 Filmen, weil er natürlich auch von den Ereignissen und diversen Entscheidungen von Bruce Wayne emotional mitgenommen wird. Musikalisch ist Hans Zimmer wieder mit an Bord und neben den klassischen musikalischen Motiven aus den ersten beiden Teilen hat er bereits wie schon in „The Dark Knight“ auch hier tolle Arbeit geleistet, vor allem Catwoman und Bane eine ganz eigene musikalische Note zu verleihen. Für sie grazile Töne, für ihn Kraftvolle. Die Themen in dieser Trilogie sind einfach grandios. Hier geht es weniger um einen Mann, der in seinem Kostüm gegen das Verbrechen kämpft, das wäre auch einem Christopher Nolan zu einfach. Es geht um das ambivalente Bild von Gut und Böse in unserer Zeit, um Symbole, die uns Hoffnung geben, uns stimulieren, selbst aktiv zu werden. Um das, was einen Held ausmacht, die Angst, die Verantwortung, den Schmerz, das Chaos. Dafür ist auch der Aufstieg, nachdem man gescheitert ist im Film symbolisch. Um gesellschaftskritische Auseinandersetzungen. In Nolans Trilogie steckt unter der Oberfläche soviel, dass jeder Film des „Marvel Cinematic Universe“ aufgrund der Simplizität dagegen nur verlieren kann. „Theatralik und Täuschung sind machtvolle Instrumente“ - Was allerdings übersetzt für Filme soviel lauten mag wie „Viel Wind um Nichts !“. Ich verstehe, wenn einigen „The Dark Knight Rises“ zu überladen und zu lang ist und trotzdem zuviele offene Fragen aufwerfen kann. Dass einige Plotentwicklungen dem einen oder anderen nicht gefallen könnte und man sich vor allem an der Antagonistenseite stört. Aber für mich hat der Film alles, was ihn zu einem meiner Lieblingsfilme macht. Wie die ganze „The Dark-Knight-Trilogie“. Mich hat die Theatralik der Filme nicht getäuscht !
„The Dark Knight Rises“ - Multiple Look – 10/10 Punkte.
Teil 9: Interstellar (2014)
Thema: Liebe
Nun kommt der Film, den ich damals fieberhaft erwartet habe, ein Film, der in mir damals den Drang geweckt hat, nach etwas über 10 Jahren richtiger Leidenschaft für Filme, diese Leidenschaft wie hier nun in Worte zu fassen. Meine erste große und ausführliche Review zu einem Film galt damals dem extrem überambitionierten Science-Fiction-Thriller „Interstellar“, der bis zum heutigen Tag mit knapp 170 Minuten Filmdauer der bisher längste Nolan-Film geworden ist. Es wird jedoch Zeit für ein Update und da eignet sich die Retrospektive von Nolans Filmen in Vorbereitung zu seinem nächsten Film „Dunkirk“ hervorragend. Ich habe mich damals in einen regelrechten Sog versetzt, bevor ich mir den Film angesehen habe. Von Cast über Plot, Synopsis und dem Trailer, der mit Thomas Bergersens „Final Frontier“ unterlegt war. Und trotz dem Überhype würde ich damals in einen Sog versetzt, als ich den Film im Kino gesehen habe.
Die Erde befindet sich auf keinem guten Weg. Der Boden ist nicht mehr fruchtbar, der einzige wirkliche Rohstoff, der sich noch anbauen lässt ist Mais. Der ehemalige NASA-Pilot Cooper muss sich nun als Farmer durchschlagen und um seinen Vater sowie seine beiden Kinder Tom und Murph kümmern. Besonders die Verbindung zu seiner Tochter ist ihm sehr wichtig, teilt sie doch den genau gleichen Eifer für die Wissenschaft. Beide erforschen gravititationsbedingte Anomalien in ihrem Zimmer nach Sandstürmen. Diese Forschungen lassen Cooper und Murph zum ehemaligen NORAD gelangen, wo Cooper von einer hoffnungsvollen interstellaren Rettungsmission erfährt, um neue bewohnbare Planeten auszukundschaften. Entgegen dem Willen seiner Tochter macht er sich mit einem Team auf die Mission, ohne zu wissen, ob er die Erde retten und seine Tochter jemals wiedersehen wird.
Zuerst ist es mir wichtig, mal allgemein zu sagen, dass ich sehr wenig von Astrophysik verstehe. Dementsprechend kann und werde ich die in diesem Film getroffenen Theorien und Annahmen zu Raum/Zeit, Gravitation, Singularität, schwarzen Löchtern, Gargantua, usw. nicht in der Art kommentieren und kritisieren. Es handelt sich hier immer noch um Science-Fiction und nicht um Science-Fakten. Der Film nutzt auf wissenschaftlicher Ebene die Theorien von Kip Thorne. Ob zum aktuellen und auch damaligen Zeitpunkt es andere Wissenschaftler auf diesem Gebiet gab, die Thornes Theorien und Annahmen in diesen Themen angefechtet oder sogar widerlegt haben, weiß ich nicht, kann es mir aber durchaus vorstellen. Thorns Theorien werden durch klassische filmische Mittel dem Zuschauer per Dialog und sichtbare Darstellung (unter anderem aus z.B. „Event Horizon“ übernommen) vermittelt, so dass der Zuschauer zumindest einen Teil der sich abspielenden Handlung verstehen, den er sich nicht selbst erklären kann. Für mich ist hier viel wichtiger die menschliche, emotionale und psychologische Komponente des Films. Deswegen ist für mich „Liebe“ ein viel wichtigeres und essentielleres Thema des Films als all die wichtigen wissenschaftlichen Themen, die ich oben bereits genannt habe. Für jeden, dem die persönlichen Gefühle in Nolans Filmen bis hierhin zu kalt gewesen sind, gibt es hier ein wundervoll integriertes Vater-Tochter-Drama, dass als emotionale Triebfeder des ganzen Films gilt. Entgegen des üblichen Nolan-Stils haben wir hier einen linearen Aufbau der Ereignisse. So erleben wir in den ersten 45 Minuten die Bindung zwischen Murph und Cooper, um uns emotional an die Charaktere zu binden und ihr Drama mitzufühlen. Im All angelangt, fährt Nolan durch handgemachte Sets und minimalsten Einsatz von computergenerierten Effekten eine unbeschreibliche Darstellung des Alls auf, von der Lichteinstrahlung bishin zur Soundgestaltung – atemberaubend. Ähnlich wie beide ausführlich im Mittelteil angesteuerten Planeten, die durch die Unterschiede in ihrer Darstellung und Bedrohlichkeit einem genauso den Atem rauben. Der Film nimmt mich immer auf eine emotionale Reise mit, die mir den Atem raubt, Gänsehaut beschert und die Socken auszieht. Das emotionale Drama zieht sich wie der wissenschaftliche Ansatz den ganzen Film durch und sorgt hin und wieder für eine notwendige Konstruktion der Handlung, die auch mal etwas überkompliziert wird, aber im Kern das emotionale Thema des Films bestätigt. Es sorgt aber auch für eine enorme Spannung, die gepaart mit Hans Zimmers genialem Soundtrack bei manchen Sequenzen des Films für regelrechte Referenzen im Spannungsaufbau sorgt. Vom Wasserplanet bishin zur Parallelmontage Erde/Eisplanet und der Dockingsequenz, die mich im Kino damals regelrecht an den Sitz gepresst hat. Darstellerisch befinden wir uns mit Matthew McConaughey noch mitten in seiner McConnaissance und seine Chemie mit Mackenzie Foy sowie dann auch mit Anne Hathaway ist großartig und Matthew McConaughey passt als Protagonist dieses Films perfekt. Weiterhin hervorzuheben sind die großartigen Darsteller wie Jessica Chastain, Casey Affleck, John Lithgow, Michael Caine und besonders zwielichtig und ambivalent ein besonderer Überraschungsdarsteller. Der Film wirkt dann auch wie ein „Inception“ im All und sorgt lange nach der Sichtung für ein Hinterfragen der ganzen Handlung. Wie auch jeder andere Film von Nolan ist „Interstellar“ für mich ein Lieblingsfilm.
„Interstellar“ - Multiple Look – 10/10 Punkte.
Zusammenfassung:
Christopher Nolans Werk ist grandios. Ich bin ein Nolan-Fan zu 100%, was sich auch in den Wertungen niedergeschlagen hat. Aber das ist nur die halbe Wahrheit. Hatte ich in einer Diskussion am Rande erwähnt, dass Nolan polarisiert, muss ich korrigieren, denn er tut es nicht. Das Einzige, was polarisieren könnte, sind Probleme jedes einzelnen Films, so dass nicht jeder jeden Nolan uneingeschränkt als Meisterwerk sehen wird. Ich hatte einfach Lust und Zeit, weil Dunkirk ansteht, mich mit seiner Filmografie noch einmal in Gänze auseinderzusetzen und darzustellen. Es wurde auch mal gesagt, dass sich der Mainstream durch Nolans Filme intellektuell und die Intellektuellen durch seine Filme wie der Mainstream fühlen können. Also könnte man dass dann doch auch so ausdrücken, dass der Intellektuelle und der Mainstream-Kinogänger / Filmschauer durch Nolan ungewollt oder auch gewollt zusammengeführt werden. Ich liebe seine Filme, weil ich vom Typ Mensch her als Introvertierter auch durch eigene persönliche Entwicklungen eine Affinität zu Analysen und prozessualen Verständnissen habe. Auch bin ich ein Freund davon, das Tiefgründige im Oberflächlichen zu suchen, unter der Oberfläche zu kratzen und mehr darin zu finden, als es auf den ersten Anblick erscheint. Deswegen schaue ich gerne Filme, deswegen schreibe und rede ich gern darüber. Einige Darsteller wären bei mir nie so hoch im Kurs gewesen, hätte ich sie nicht durch Christopher Nolan entdeckt. Wenn ich zum jetzigen Zeitpunkt 4 Namen nennen müsste, die mich filmisch beeinflusst haben (egal ob Schauspieler, fiktionaler Charakter, Regisseur), kämen folgende 4 Namen zustande:
Tom Cruise
Tom Hardy
James Bond
Christopher Nolan
Zusammenfassend werte ich seine Filme also wie folgt:
Following(9/10)
Memento(10/10)
Insomnia(10/10)
Batman Begins(10/10)
Prestige(10/10)
The Dark Knight(10/10)
Inception(10/10)
The Dark Knight Rises(10/10)
Interstellar (10/10)
Ausblick:
Dunkirk steht in den Startlöchern und ich bin schon in großer Vorfreude. Man kann sich anhand meiner Retrospektive bereits vorstellen, welche Wertung ich diesem Film sicherlich geben könnte.
Aber unabhängig von meinen Prognosen, entscheide ich immer erst, wenn der Abspann rollt. Wie ich es auch bei jedem anderen Nolan gemacht habe. Für mich kann ein Film durchaus polarisierende Themen aufwerfen und auch Schwächen haben, wenn der Kinobesuch ein wahres Erlebnis gewesen ist, dann werte ich eben auch danach, wie ich diesen Film erlebt habe. Also wenn Dunkirk nun das Kinoerlebnis wird, das ich auch erwartet habe, wird der Film für mich großartig.
Dunkirk steht am 27.07.2017 an und kommt in unsere Kinos. Für mich ist der Film definitiv Pflicht, genauso wie eine Rückschau auf das Werk von Christopher Nolan in seiner Eigenschaft als Regisseur – angefangen bei Following bishin zu Interstellar.
Es gibt kaum einen anderen Regisseur, der durch die Art Filme zu machen mich so beeindruckt und beeinflusst hat wie Christopher Nolan. Der Londoner, der am 30.07. seinen 47.ten Geburtstag feiert sieht das Filmemachen nicht als Beruf, sondern als Lebensaufgabe. Er ist nicht nur als Regisseur, sondern auch als Drehbuchautor und Produzent bei einem Großteil seiner Filme beschäftigt und genießt damit vollste kreative Freiheit bei seinen Filmen – er ist einer der größten Autorenfilmer Hollywoods zurzeit. Er ist Verfechter des Analogfilms und vehementer Gegner von 3D. Dazu versucht er weitestgehend auf computergenerierte Effekte zu verzichten und handgemachte Effekte zu bevorzugen.
Seine Filme zeichnen sich dadurch aus, dass Sie zum einen intellektuell das Publikum stimulieren und zum Nachdenken anregen dürfen. Der Aufbau seiner Filme ist in den meisten Fällen nonlinear und verschachtelt. Dabei setzt er häufig darauf, den Kampf gegen den inneren Wahnsinn und die Zerissenheit der Hauptcharaktere in den Vordergrund zu stellen – Die Charakterisierung ist schon fast angelehnt an klassische Charaktere des Film Noir, genau wie der Stil seiner Filme. Stilmäßig bewegen sich seine Filme auf einem stilsicherem, ähnlichen Weg. Das verdankt er der Tatsache, mit seinem Bruder Jonathan gemeinsam die Drehbücher zu verfassen, mit seiner Frau Emma Thomas produziert er seit „Batman Begins“ alle seine Filme. Musikalisch ist es entweder David Julyan oder Hans Zimmer. Und Wally Pfister bzw. Hoyte van Hoytema an der Kamera. So bleibt der Stil eines Nolans immer wiedererkennbar und doch bietet jeder Film unglaublich viel zu entdecken. Dabei kann man jeden Film auf ein essentielles Thema herunterbrechen.
Teil 1: Following (1998)
Thema:„Obsession“
Nolans Erstlingswerk kann genau wie der Erstling von Robert Rodriguez „El Mariachi“ ein perfektes Beispiel sein, wie man mit einem geringen vierstelligen Budget einen guten Film zaubern kann. Und auch definitiv Pflicht für kommende Filmemacher, wie man sparsam mit Budgets umgeht. Doch worum geht es hier überhaupt ?
Wir haben den erfolglosen Schriftsteller Bill, der auf der Suche nach neuen Geschichten Leuten folgt. Wie auch den Einbrecher Cobb, der ihn zur Rede stellt und in seine Welt der Einbrüche einführt. Dabei entwickelt Bill vor allem eine Obsession zu einer Frau, die in einer Verbindung zu Cobb steht und Schlüsselfigur in einem perfekten Komplott gegen Bill wird.
Komplett in Schwarz-Weiß gedreht ist dieser Film in seiner Narration eine Herausforderung, die über seine 70 Minuten jedoch human bleibt im Gegensatz zu den folgenden Werken Nolans. Hier baut er seinen narrativen Stil bereits auf, der in den kommenden Jahren zu seinem Markenzeichen wird. Nichtlinear folgen einzelne Szenen aufeinander, bis sie im allerletzten Moment zu einem schlüssigen Ganzen aufgelöst werden. Rein mit diesem Wissen den Film ein zweites Mal zu schauen und hier immer wieder etwas neues zu entdecken, macht den Wiederanschauwert von Following enorm. Mit Freunden und Bekannten zu arbeiten sowie in privaten Wohnungen zu drehen macht es da extrem einfach. Referenzen an kommende Filme, bewusst oder unbewusst sind auch zu entdecken, egal ob es ein Aufhänger an einer Tür oder der Name eines Charakters ist. Entstanden ist ein toller, kleiner, komplexer Thriller mit Film-Noir-Einflüssen, die bereits andeuten, welches Potential im damals 31-jährigen Nolan steckt.
„Following“ - My First Look – 9/10 Punkte.
Teil 2: Memento (2001)
Thema: Erinnerungen
Ok, das wird jetzt extrem schwierig für mich „Memento“ zu bewerten, bzw. Worte darüber zu verlieren. „Memento“ ist für mich einer der besten Thriller der Filmgeschichte und eines der besten Beispiele für Personen, die sich gerne mit dem Stil von Nolan befassen möchten. Der Film bietet in seiner Erzählung genug Interpretationsmöglichkeiten, doch im Endeffekt geht es um folgendes:
Leonard Shelby ist ein gebrochener Mann. Zum Einen wurde seine Frau vergewaltigt und getötet. Zum Anderen ist er auf der Suche nach dem Killer, kann aber aufgrund eines eingeschränkten Erinnerungsvermögen nur noch auf sein Kurzzeitgedächtnis zurückgreifen. So hat er sich wichtige Informationen auf den Körper tätowiert und ergänzende Notizen auf Polaroidfotos sowie diversen anderen Gegenständen notiert, die er perfekt platziert und rationiert, damit er nicht durcheinander kommt. Doch zu Beginn des Films sehen wir ihn in einer Lagerhalle, wie er einen Mann umbringt – wie ist er dahingelangt, was steckt dahinter ? Diese Antworten liefert dieser Film.
Wenn ich an diesen Film zurückdenke und meine Erinnerungen spielen lasse, muss ich zweifelsohne auch an ein privates Ereignis und an eine ganz liebe Person bzw. Arbeitskollegin denken, die ebenfalls eine Faszination für Nolan und auch Memento hatte und mit der ich diesen Film in einem entspannten DVD-Abend vor cirka über 5 Jahren gesehen hatte. Da ich beruflich andere Wege eingeschlagen habe, haben sich unsere Wege getrennt und ich habe sie bis auf einen flüchtigen Moment nie wieder gesehen und werde aufgrund einer endgültig erlösenden Konsequenz vor über 3 Jahren auch nie wieder in der Lage sein.
Die Faszination in Memento liegt in der Erzählweise. Uns wird abwechselnd zum Einen die Handlung im Jetzt rückwärts linear abschnittsweise in Farbe und zum Anderen eine vorwärts laufende lineare fast dokumentarische Rückblende in schwarz-weiß gezeigt, die verschachtelt aufeinander aufbauen und am Ende zusammenlaufen. Dieser Kniff sorgt dafür, dass wir auch das Unvermögen und die getriebene Tragik von Leonard Shelby nachfühlen können. Jedes noch so kleine Detail ist hier wichtig und den großartigen Schauspielern Guy Pearce, Joe Pantoliano und Carrie-Ann Moss, die alle drei hier in den großartigsten Leistungen Ihrer Karriere zu sehen sind, geben den Charakteren ihr Gesicht und auch ihr emotionales Gewicht. Die Tragik des Films ist ja auch, dass wir als Zuschauer selbst irgendwann genau wissen was abgeht, diese Konklusion für Leonard dann aber wieder verschwimmen wird und er wie ein Getriebener seiner Wege geht. Ich finde es großartig, wie Christopher Nolan die Grundzüge des Film-Noir für sich selbst nutzt, um der Geschichte die gewisse Atmosphäre zu geben, die er noch gebraucht hat. Und die Geschichte über Sammy Jenkins, die uns Leonard Shelby hier auch zur Erklärung seines Zustands liefert ist weitaus unwillkürlicher als es den Anschein macht. Für mich ist vor allem genau ein wichtiger Schnitt im Film entscheidend, um die wichtigste Theorie des Films zu stützen:
Spoiler
Timecode: 1:26:20 DVD-Fassung
„Memento“ - Multiple Look – 10/10 Punkte.
Teil 3: Insomnia (2002)
Thema: Schlaflosigkeit
Nach „Memento“ zieht es Christopher Nolan in etwas konventionellere Wege, indem er ausschließlich als Regisseur mit einem Teil des Produktionsstabs von „Memento“ zusammenarbeitet, um ein Remake des schwedischen Thrillers „Insomnia“ von Erik Skjoldbjaerg, indem unter anderem auch Stellan Skarsgard mitgespielt hat, zu drehen. „Insomnia“ fehlen manche Feinheiten aus Nolans filmischen Repertoire, was aber nicht bedeutet, dass wir es hier mit einem schlechten Nolan, sondern einem unterschätzen Meisterwerk zu tun haben.
In Nightmute im amerikanischen Bundesstaat Alaska wird eine junge Frau ermordet. Die erfahrene Coplegende William Dormer und sein Kollege Hap Eckhart sollen der unerfahrenen Ermittlerin Eveline Burr bei diesem Fall zur Seite stehen. Der Täter ist schnell ausgemacht, doch bei der Verfolgung geraten die Ermittler in einen starken Nebel, bei dem Dormer seinen Kollegen versehentlich erschießt. Mit diesem Wissen in der Hinterhand entwickelt sich zwischen William Dormer und dem Täter ein nervenzereißendes Psychoduell.
Ein für Nolan wichtiges Spannungselement ist immer auch die innerliche Zerissenheit und der Wahnsinn des Hauptprotagonisten. Der von Al Pacino perfekt verkörperte William Dormer ist ein solcher Hauptprotagonist dieses Films. In Nightmute, Alaska ist eines der weltweit nur sehr selten auftretende Phänomen der Mitternachtssonne anzutreffen. In Nächten wird es nicht dunkel und für unvorbereitete Personen ist es schwer bzw. nahezu unmöglich Schlaf zu finden. So auch für William Dormer, dem die Schlaflosigkeit zunehmends zusetzt, genauso wie die Verantwortung für den Tod seines Kollegen und ein entsprechendes Motiv für diese Tat, die in einer Dienstaufssichtsbehördenuntersuchung liegt, die ihm den Job und seine komplette Karriere kosten könnte. Zudem ist ihm auch die Aufklärung des Falls wichtig und dass der Täter hinter Gittern kommt – und diese dadurch bedingte Schlaflosigkeit lässt uns mit seinem Charakter zu jeder Zeit mitfühlen. Der Film könnte in dieser Richtung nicht weniger als der klassische Krimi mit einem „Whodunit“ sein, kann aber durch die Auswahl seiner Darsteller, seiner Inszenierung und der Ausgangslage viel mehr als das. Gott habe ihn selig, der Meister des leichtfüßigen und stets gut gelaunten Humors, Robin Williams hat in genau der Phase von „Insomnia“ auch gezeigt, wie gut er die bösen, abgründigen Charaktere verkörpern kann. Sein Walter Finch ist ein Meisterstück von ihm und in der Kombination mit Al Pacino entsteht ein großes Duell von zwei Schauspielgrößen, die jede gemeinsame Szene zum Spannungshöhepunkt des Films macht. Von der Verfolgung über schwimmende Baumstämme, einer Unterhaltung auf einer Fähre, dem Verhör oder auch die finale Auseinandersetzung. Ich komme nicht drum herum, dass Nolan auch mit diesen Elementen wichtige Grundsteine für seine späteren Werke gesetzt hat. Darüberhinaus ist die Darstellung von einer jungen, naiven, aber intelligenten Polizistin durch Hilary Swank ebenfalls eine Erwähnung wert. Ich muss auch sagen, dass der Soundtrack, die eingefangenen Bilder den Film super unterstützen. Christopher Nolan ist hiermit ein extrem spannender Thriller gelungen, der etwas von der narrativen Genialität eines „Memento“ einbüßt, aber trotz allem noch genau das unterschätzteste Meisterwerk in seiner Filmografie ist.
„Insomnia“ - My Second Look – 10/10 Punkte.
Teil 4: Batman Begins (2005)
Thema: Angst
Mit seinem nächsten Film nähert sich Christopher Nolan so langsam in Richtung Mainstream- und Blockbusterkino und hat eine für ihn spielend leichte Aufgabe zu erfüllen. Nach den morbid düsteren Tim-Burton-Batman-Filmen aus dem Jahren 1989 und 1992 wurde es mit den Joel-Schumacher-Batman-Filmen extrem bunt, schrill und unfreiwillig komisch. Zwischen Batnippeln, Merchandiseinstrumentarisierung und extrem flachen Sprüchen befand sich Batman filmisch am Boden und es wurde Zeit für einen extremen, radikalen Neuanfang. Dieser Neuanfang heißt „Batman Begins“ und ist der Grundstein für eine Trilogie, die in ihrer Auslegung als Crimedrama für den Bereich der Filme über Superhelden so etwas wie der heilige Gral wurde. Genau wie es für Crimedramas im Allgemeinen „Der Pate“ oder fürs Fantasykino „Der Herr der Ringe“ wurde. Ein Meisterstück, das meiner Meinung nach seinesgleichen sucht. „Batman Begins“ war damals glaube ich mein erster Film überhaupt, den ich von Christopher Nolan gesehen habe, bis ich mich langsam Stück für Stück mit seiner Filmografie auseinandergesetzt habe. Es hätte nicht besser anfangen können.
Gotham, auf dem Anwesen der Wayne-Familie fällt der kleine Bruce Wayne in einen Brunnenschacht und gerät mitten zwischen Fledermäuse. Seit diesem Moment hat er panische Angst davor und als er mit seinen Eltern die Oper besucht, kehren seine Ängste ob des sich vor ihm abspielenden Schauspiels zurück so dass er und seine Eltern die Veranstaltung verlassen. Sie erblicken in einer Seitengasse den kriminellen Joe Chill, der nach kurzer Auseinandersetzung Thomas und Martha Wayne tötet. Lange Zeit später will Bruce Rache nehmen, doch er kommt nicht dazu und entschließt sich, fernab von Gotham die unterschiedlichen Arten von Kriminalität zu erforschen, bis ein geheimnisvoller Ducard ihn in die Geheimnisse der Liga der Schatten unter der Führung von Ras´Al-Ghul einführt. Wieder zurück in Gotham macht sich Bruce Wayne fortan als Batman daran, Verbrechen zu bekämpfen und trifft kurze Zeit später auf einen alten Bekannten, der Gotham in Angst und Chaos stürzen will.
Egal wie morbide düster Tim Burton seine Batman-Filme inszeniert hatte, egal wie knallbunt und verrückt Joel Schumachers Ansatz gewesen ist. Christopher Nolan hat für mich genau die Essenz Batmans gefunden, die mir ausnahmslos gefällt und mit der ich mich an meisten identifizieren kann. „Batman Begins“ ist ein astreiner Origins-Film und ohne jegliche Konkurrenz, weder von Marvel noch aus dem selben DC-Lager der beste seiner Art. Der Cast, den Christopher Nolan hier zur Verfügung hatte, ist schon richtig krass: Christian Bale, Liam Neeson, Michael Caine, Morgan Freeman, Ken Watanabe, Tom Wilkinson, Katie Holmes, Cillian Murphy, Linus Roache, Gary Oldman, Rutger Hauer, Mark Boone Junior, und viele mehr. Was Christopher Nolan hier aus seinem Cast im Rahmen der von der Rolle gegebenen Möglichkeiten herausholt ist enorm. Ich glaube, dass Katie Holmes nie besser war als hier in ihrer Rolle der Rachel Dawes. Auch wenn ich actionmäßig wenig von Liam Neeson halte, so finde ich seine Mentoren-/Antagonistenrolle hier perfekt und er trägt viel zur Stimmung des Films und zur Charakterentwicklung von Christian Bale bei. Rückblickend zum Anfang dieses Jahres, als ich mir „Highlander 1“ angesehen habe, komme ich nun auch nicht drum herum, die Bindung als Mentor zwischen Ducard und Wayne mit der von Ramirez und Connor zu vergleichen. Unabhängig davon finde ich gut, dass in diesem Film noch nicht der übergroße Antagonist für Batman rausgeholt worden ist. So kann sich der komplette Film trotz der notwendigen Handlung auf die Charakterentwicklung von Bruce Wayne fokussieren. Bruce Wayne, der Playboy – Bruce Wayne, der traumatisierte Millionenerbe – Batman: Das ist für mich die heilige 3-Faltigkeit des „Dark Knights“, die ein Christian Bale in allen 3 Filmen zur Perfektion darstellt und sich gegenüber seinen Vorgängern Keaton, Kilmer und Clooney definitiv hervorhebt. Angst, Verantwortung, Vertrauen, Loyalität, Freundschaft, Rache, Schicksal – die Motive des Films und der Charakter sind extrem komplex – nahezu intellektuell. Das ganze Design, und wie sich Bruce Wayne langsam seine Ausrüstung zusammenzimmert ist extrem detailliert und hebt sich vom Batnippelspandex-Allerlei der Vorgänger erfreulich ab. Auch der Tumbler als neues Batmobil lässt etwas vom realistischeren Nolan-Ansatz hervorblitzen. Die Action ist in ihrer Art der Inszenierung auch sehr cool und spannend umgesetzt. Durch einen größeren Einfluss eines Dr. Jonathan Crane beziehungsweise Scarecrow ist auch ein leichter Horroreinschlag zu erkennen, der dem Film auch positiv kommt. Chicago als Schauplatz für Gotham ist cool gewählt und dank einiger cooler Effekte, die sich jedoch nahtlos ins Gesamtbild einfügen wie das Bahnnetz, der Waynetower und die vernebelten Narrows kommt auch ein gewisser comichafter Einschub zur Geltung, der dem Film auch gut tut. Narrativ haben wir hier neben passend eingeschobenen Flashbacks eine gute, anfangs leicht nonlineare Narration, die aber nicht weiter nennenswert ist, weil sie absolut gut passt. Der Soundtrack von Hans Zimmer und James Newton Howard ist dann nur noch der letzte Punkt, der den Film für mich zu einem Meisterwerk macht. Hat sich schonmal jemand die Arbeit gemacht, die Tracklist anzuschauen, die wie folgt aussieht:
Vespertillio
Eptesicus
Myotis
Barbastella
Artibeus
Tadarida
Macrotus
Antrozous
Nycteris
Molossus
Corynorhinus
Lasiurus
Zum Einen bekommen wir hier hier lateinische Bezeichnungen von Arten bzw. Unterarten diverser Fledermausspezies. Zum Anderen ergeben die Anfangsbuchstaben fortlaufend der Titel „Barbastella“ bis „Nycteris“ exakt „BATMAN“. Aber am bekanntesten wird sich „Molossus“ ins Mark gebrannt haben als Hauptthema. Für mich bleibt nur noch eines zu sagen: Gänsehaut.
Immer wenn ich diesen Film ansehe, bekomme ich Gänsehaut und der Film nimmt mich immer auf eine emotionale Reise mit. Genau wie seine beiden Nachfolger.
„Batman Begins“ - Multiple Look – 10/10 Punkte.
Teil 5: Prestige (2007)
Thema: Magie
Die Magie ist also das nächste große Thema für Christopher Nolan. Und hierfür hat er gemeinsam mit seinem Bruder Jonathan auf Grundlage eines Romans von Christopher Priest einen Film aufgezogen, der sich am besten wie ein Bühnenstück eines Illusionisten beschreiben lässt – oder wie es Michael Caines Cuttler in den 3 Akten „Pledge, Turn and Prestige“ eines Tricks beschreibt.
Neben Michael Caine kommt hier auch nach „Batman Begins“ der gute Christian Bale zurück für einen wahrhaft magischen Film.
Wir befinden uns in London kurz vor dem 20 Jahrhundert. Die befreundeten Illusionisten Robert Angiers und Alfred Borden arbeiten als Assistenten eines Illusionisten und geben selbst kleinere Vorstellungen. Als es zu einem Unfall kommt, werden beide erbitterte Rivalen, die sich laufend darin überbieten wollen, wer den Trick „Der transportierte Mann“ zur Perfektion ausübt. Die Obsession beider Männer geht soweit, dass beide dafür einen hohen Preis zahlen müssen.
Die intellektuell stimulierende und nonlinear und verschachtelt aufgebaute Narration eines Nolan ist auch hier wieder voll zur Geltung gekommen und der wahre Magier dieses Bühnenstücks ist Christopher Nolan und sein Bruder Jonathan Nolan, die den verschlüsselten Code der Magier zur Perfektion als Drehbuch aufgebaut haben. Wir sind die immer fragenden Zuschauer – Was ist da jetzt passiert ? Wie funktioniert dieser Trick ? Wo ist denn dies oder das hergekommen ? Das Verschwinden und Wiederherstellen von kleinsten Dingen oder auch Personen wird hier im kleinsten bis zum übermenschlich großen Rahmen dargestellt, die im Gesamtbild eine aufeinander aufbauende Metapher darstellen. Den Nolans gelingt es in Drehbüchern immer echte Konsequenzen und Konflikte aufzubauen und im Laufe der Handlung zu mehreren Wendepunkten der Akte, als auch innerhalb der Akte kommen zu lassen, die die Spannungsschraube des Films immer weiter drehen. In diesem Film bekommen wir dann auch zum letzten Mal innerhalb der Nolan-Filmografie die dezente, aber sehr spannende Musik eines David Julyan spendiert. Sie passt perfekt zur großen Bühnenshow „Der große Nolan“, deren größter Ankerpunkt auch noch die beiden Hauptdarsteller sind. Christian Bale und Hugh Jackman sind weder gut noch böse. Man entwickelt mit beiden Charakteren eine gewisse Sympathie, aber auch eine gewisse Antipathie. Gepaart mit einem großen Kniff des Films ist die Darstellung von Beiden ein extremer Hochgenuss und auch wie ihre Charaktere letztendlich geschrieben worden sind. Ein großer Pluspunkt hierfür sind auch die großartigen Nebendarsteller wie Michael Caine, Rebecca Hall, Scarlett Johansson sowie Andy Serkis und David Bowie. Der Film ist eine Liebeserklärung an die Bühnenshows großer Magier und lässt auch klar den amerikanisch-britischen Krieg um die Erschaffung von Elektrizität hervorblitzen.
Man muss bei diesem Bühenstück auch wirklich genau hinsehen, doch auch dann wird man stets verblüfft - „Prestige“ ist spannend, gut gespielt, dramatisch und intelligent.
„Prestige“ - Multiple Look – 10/10 Punkte.
Teil 6: The Dark Knight (2008)
Thema: Chaos
Endlich komme ich mal dazu, etwas schriftlich zu „The Dark Knight“ festzuhalten. 3 Jahre, nachdem uns Christopher Nolan mit Christian Bale eine Frischzellenkur in Form von Batman in „Batman Begins“ serviert und dort bereits etwas großartiges angekündigt hat, kommt eine Fortsetzung, die es nicht nur in sich hat, sondern auch über sein Genre hinaus als Meilenstein und Meisterwerk der Filmgeschichte zu werten ist. Auch ich reihe mich ausnahmslos in die Reihe der Leute ein, die „The Dark Knight“ genau diesen Stempel aufdrücken.
Es ist ein wenig Zeit vergangen, in dem die Verbrechensbekämpfung in Gotham des Gesicht von Batman bekommen hat. Doch zeitgleich macht sich der erfolgreiche und idealistische Staatsanwalt Harvey Dent daran, die Verbrecher aus Gotham zu bekämpfen. Dent, Batman und Gordon gehen hierfür ein Bündnis ein. Doch in der Unterwelt Gothams bewegt sich etwas. Ein Verrückter als Clown geschminkter Krimineller ohne jegliche klassisch kriminelle Wertvorstellungen namens Joker tritt auf den Plan. Sein Ziel, durch Chaos eine gewisse Ordnung in Gotham wiederherzustellen, sorgt für Opfer auf allen Seiten – für Dent, für Gordon, für Gotham und auch für Bruce Wayne.
Lag der Fokus in „Batman Begins“ noch auf der Entwicklung und den Anfängen vom Dark Knight, mangelte es dort trotz Scarecrow und Ra´s Al Ghul noch an einem richtig guten Antagonisten für Batman. Der Kniff von Nolan ist, ihn dort bereits angeteasert zu haben und nun in diesem Film unterzubringen, ist perfekt aufgegangen. Heath Ledger wurde nur 28 Jahre alt. Er kam nach diesem Film außerhalb der Dreharbeiten zu seinem neuem Film ums Leben. Ob sein Tod maßgeblich für die unglaubliche Würdigung seiner Performance des Joker ist, steht in meinen Augen nicht zur Diskussion. Leider hat er den Ruhm um seinen Joker nie erfahren. Er wäre glücklich gewesen. Denn Heath Ledger ist einer der Hauptgründe, warum „The Dark Knight“ so großartig ist. Die weniger physische, mehr psychische Performance von ihm, der Wahnsinn, die Wertvorstellungen, die konkreten Feststellungen über gesellschaftliche Missstände, das spielend leichte Erkennen von mentalen Schwächen jedes anderen Charakters im Film auch von Batman und Bruce Wayne macht ihn zu einem der großartigsten Antagonisten, den die Filmgeschichte je erlebt hat. Er testet regelrecht alle Instanzen Gothams und lässt alle nur ein Spielball in seinem Chaos werden. Es gibt sogar eine sehr gewagte Theorie, dass er der Held dieses Films ist und durch sein Handeln Gotham zu einem sicheren Ort gemacht hat. Keine Verbrechen, keine Korruption, keine Selbstjustiz. Die Chemie zwischen Bale und Ledger ist hier perfekt – und im Duell der Beiden in einigen Schlüsselszenen (Verfolgungsjagd, Verhör, Finale) absolut spürbar. Ich glaube, ich brauch auch nicht zu sagen, dass mich der Recast von Rachel Dawes nicht wirklich gestört hat. Der Wechsel von Katie Holmes zu Maggie Gyllenhaal ist definitiv einer zu einer kompetenteren Schauspielerin, die ebenfalls die Antriebsfeder für Bruce Wayne und auch Harvey Dent ist. Vor allem in der Beziehung zu Harvey Dent machen Sie und Aaron Eckhart eine richtig gute Figur, so dass auch eine der wichtigen Schlüsselmomente des Films mit ihnen zusammenhängt. Die Ausarbeitung des Two-Face-Charakters ist in meinen Augen genau wie die Ausarbeitung des Jokers weit besser als es der Joel-Schumacher-Tommy-Lee-Jones-Ansatz und der Tim-Burton-Jack-Nicholson-Ansatz gewesen ist, vom David-Ayer-Jared-Leto-Ansatz mal ganz zu schweigen. Die Unterstützer Gary Oldman, Michael Caine und auch Morgan Freeman machen genau da weiter, wo sie auch in „Batman Begins“ aufgehört haben. Narrativ geht Nolan hier keine Kompromisse ein und er entwickelt die Handlung hier mal ganz konventionell linear – was aber nicht problematisch ist. Es gibt viele parrallele Handlungsstränge, die geschickt miteinander verknüpft und aufgelöst werden, die Spannung wird ganz behutsam aufgebaut, bis sie ins Unermessliche und Unerträgliche steigt. So ähnlich wie das musikalische Thema des Jokers, in dem in einer angepassten Geschwindigkeit eine einzelne Note auf dem Cello abgespielt wird. Ein großartiger Coup des Dous Zimmer/Newton Howard, die dieses Mal weniger auf Fledermausspezien als Titel Ihrer Musik setzen, aber die Themen von Batman, dem Joker und auch dem heroischen und klaren Thema eines Harvey Dent mit einem klaren Wiedererkennungswert segnen und konsequent auf Batman Begins aufbauen. Der andere Querverweis auf Fledermäuse gibt es aber durch den verwendeten Lamborghini Murcielago. Ein Murcielago ist zwar ein Stier, der Begriff bedeutet jedoch übersetzt „Fledermaus“.
Für mich als Bondfan war es cool, auch einige Elemente und Details in diesem Film zu sehen, für die sich definitiv ein Nolan auch von einigen Bondfilmen hat inspirieren lassen. Für manch einen kann es auch ein Fluch sein, dass sich die aktuellen Bondfilme mit Daniel Craig auch in Storyelementen von Nolans „The Dark-Knight“-Trilogie haben inspirieren lassen. Zumindest kann ich eine ähnlich intelligent konstruierte Verbindung zwischen Bond und Silva aus „Skyfall“ erkennen, wenn ich sie mit Jokers Verbindung zu Batman in „The Dark Knight“ vergleiche. Für mich ist das als Bond- , Batman-, und auch Nolan-Fan ein hundertprozentiger Segen.
Wie bei „Batman Begins“ bekomme ich bei diesem Film immer Gänsehaut und die Spannung hält mich am Schirm fest. Nolan = Lieblingsregisseur + Jeder Film = Lieblingsfilm. Nolan ist mit diesem Film der Mittelteil einer großartigen Crimedrama-Trilogie gelungen, die für Nolan auch zeitgleich eine kritische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Missständen und Verbrechen im Allgemeinen ist.
„The Dark Knight“ - Multiple Look – 10/10 Punkte
Teil 7: Inception (2010)
Thema: Träume
Film Nummer 7 aus der Filmografie eines Christopher Nolan ist nun „Inception“. Nachdem ich alle vorigen Filme erst im Heimkino entdecken konnte, war Inception der erste Film von Christopher Nolan, den ich im Kino sehen konnte. Ich mochte damals auch einen Leonardo DiCaprio sehr, weniger seine klassischen Scorsese-Rollen, mehr seine anderen Filme, wie z.B. „Blood Diamond“. „Inception“ hat mich damals brennend interessiert und noch heute kann ich sagen, dass ich für diesen Film brenne.
Dom Cobb ist einer der Besten auf seinem Gebiet der Industriespionage. Durch die Entwicklung des Traum-Sharing ist es möglich, Gedanken und Informationen aus dem Unterbewusstsein heraus zu stehlen – eine sogenannte Extraction. Das Dom Cobb der Beste seines Fachs ist, ist Fluch und Segen zugleich, kann er deswegen nicht mehr in die vereinigten Staaten zu seinen Kindern zurück und deswegen hat er auch seine Frau in den unendlichen Traumwelten verloren. Als eine Extraction bei dem japanischen Geschäftsmann Saito schief läuft, bietet dieser Cobb einen Deal an. Er soll einen Gedanken bei einem wichtigen Konkurrent einpflanzen, wofür er für die sorglose Einreise Cobbs sorgt. Cobb stellt daraufhin ein Team zusammen, dass in den Untiefen des menschlichen Unterbewusstseins auf gefährlichen Widerstand stößt. Widerstand, der Ihre Mission bis an den Rand des Scheiterns bringen könnte.
Was ist Inception ? Inception bedient sich an der klassischen Prämisse jedes Heist-Movies, denn der Diebstahl von Gedanken ist ja immer noch ein Diebstahl. Auch wenn hier wie in Nolans Erstling „Following“ nichts gestohlen, nur etwas verändert wird, um denjenigen zu beeinflussen, der „beklaut“ wird. Christopher Nolan gibt uns viel Zeit und Erklärungen, die Welt, in der er uns und seine Protagonisten eintauchen lässt, zu verstehen. Die ganze Auseinandersetzung mit Träumen, dem Unterbewusstsein und den Eigenarten im Traum ist hochkomplex und wird auch von Nolan mit unglaublicher Präzision vielschichtig und verschachtelt erzählt. Die visuellen Kameraeinstellungen und Schnitte, die handgemachten Effekte – nahezu alles ist ein Traum. Von einem Kampf mit der Gravitation in einem Hotelflur bishin zum unendlichen Spiegel, den Penrosestufen und einem invertierten Paris sind die Aufnahmen unglaublich atemberaubend.
Die Musik von Hans Zimmer und dieser „BRAM-Sound“, der auf ihn UND Zack Hemsey zurückgeht, der nebenbei den Edith Piaf-Song „Non, je ne regrette rien“ in extrem langsamer Geschwindigkeit abspielt, hat danach maßgeblich auch die musikalische Gestaltung vieler nachfolgender Filme beeinflusst. Zudem ist es sehr meta, weil Marion Cotillard, Bestandteil des Casts für ihre Darstellung der Edith Piaf in „La Vie En Rose“ ihren Oscar für die beste weibliche Hauptdarstellerin bekommen hat.
Inception kann auch eine Liebeserklärung und Parabel über das Filmemachen im Allgemeinen sein. Wir (Robert Fischer), bekommen einen Film (Traum) vorgesetzt, der uns nach Verlassen des Kinosaals beeinflussen soll. Der Film hat einen Regisseur (Cobb), einen Produzenten (Saito), mehrere Kreative (Ariadne, Yussuf, Arthur) und auch Schauspieler (Eames).
Alle Schauspieler, und damit meine ich alle, machen hier in diesem Film einen wunderbaren Job. Doch das höchste Risiko hat zweifelsohne der von Leonardo DiCaprio gespielte Cobb. Die emotionale Tragweite, die Ambivalenz seines Charakters lassen eine tiefe Verbundenheit mit ihm entwickeln, woraus der Film einen Teil seiner Emotionen schürt und das Zusammenspiel zwischen ihm und Marion Cotillard ist perfekt. Einen weiteren Bärendienst leisten Cillian Murphy und Pete Postlethwaite, da die Vater-Sohn-Beziehung eine im emotionalen Kern wichtige Angelegenheit des Films ist. Der Rest des Casts ist natürlich auch dazu da, zu erklären, ein paar humorvolle Witze beizusteuern (vor allem von Tom Hardys Eames). Aber die Spannung des Films ist allgegenwärtig und die Schraube dreht sich bis zum Ende unaufhaltsam weiter. Aber die wichtigste Frage, die der Film aufwirft ist die, ob der Kreisel am Ende weiterdreht oder umfällt – Ob die Erlebnisse am Ende für Cobb noch ein Traum oder bereits real ist. Der ganze Fokus auf diesen sogenannten Totems und ihrer Funktionsweise ist ein Trugschluss, der unzählige Theorien hervorgebracht hat: Ist der „Kreisel“ nun das Totem von Mal oder Cobb ? Wenn der Kreisel nicht Cobbs Totem ist, ist es dann der Ehering, den er nur in den Traumsequenzen trägt ? Theorien über Theorien – ich kann nur sagen, dass sich jeder das Ende selbst interpretieren sollte. Selbst Nolan hat ja mal verlauten lassen, dass diese Fragen und die Antwort darauf nicht wichtig sind. Allgemein ist der Film durch seine verschachtelte und vielschichtige Erzählung ein Paradebeispiel dafür, wie man mit unumkehrbaren Entscheidungen auf unterschiedlichen Erzählebenen eine nahezu unendlich aufeinander aufbauende Aktstruktur strukturieren kann, die trotz aller intellektueller Stimulierung noch verständlich bleibt. Somit bleibt für mich bei all dem Ganzen nur zu sagen, dass ich „Inception“ liebe, für die Spannung, die Dramatik, die Emotionen. Durch „Inception“ habe ich auch damals den guten Tom Hardy entdeckt, der sich bis zum heutigen Tage zu einem meiner Lieblingsdarsteller entwickelt hat.
„Wieviel Realität steckt in der Fiktion und wieviel Fiktion steckt in der Realität ?“
„Inception“ - Multiple Look – 10/10 Punkte
Teil 8: The Dark Knight Rises (2012)
Thema: Schmerz
4 Jahre nach „The Dark Knight“ war es Zeit für den Abschluss der großartigen „The-Dark-Knight-Trilogie“. In einem Jahr, in dem wir auch das 50-jährige Jubiläum von James Bond in „Skyfall“ und die Zusammenkunft von „Marvel´s The Avengers“ feiern konnten, gab es für mich einen Film, den ich damals nach dem Kinobesuch in einem sozialen Netzwerk als Sieger im Duell des Jahres 2012 Marvel gegen DC gesehen habe und noch immer sehe. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich selten einen solchen dramatischen Klopper im Kino gesehen, der mir ständig die Kinnlade hat runterfallen lassen. „Warum fallen wir ? Damit wir lernen wieder aufzustehen !“ Also musst ich dann doch noch meine Kinnlade auch mal wieder schließen. Auch wenn es mir immer wieder schwer fällt bei „The Dark Knight Rises“.
Es sind 8 Jahre vergangen, nachdem Harvey Dent gestorben ist. Und 8 Jahre, seitdem sich Bruce Wayne und Batman aus dem Stadtgeschehen Gothams zurückgezogen hat. Seit einem Unfall ist Bruce an Krücken gebunden. Doch in den Momenten, in denen sich ein Teil Gothams nach der Rückkehr Batmans sehnt, verschwindet ein Kernphysiker, bewaffnete Söldner unter Führung eines maskierten Muskelbergs namens Bane machen den Untergrund Gothams unsicher, eine diebische Katze macht sich in Gotham zu schaffen. Dies und diverse Machtkämpfe innerhalb von Wayne Enterprises bezüglich eines Kernfusionsreaktor unterhalb von Gotham sorgen dafür, dass der dunkle Rächer aus dem Ruhestand zurückkehrt und von Bane gebrochen wird. Nun muss er wiederauferstehen, bevor Gothams Abrechnung unwiderruflich seinen Kreis schließt, der bereits in „Batman Begins“ begonnen hat.
„jawdropping experience“ - Damit ist ja eigentlich alles gesagt. Mehrfach fällt einem die Kinnlade sprichwörtlich runter. Nachdem im ersten Teil ein Schwarm Fledermäuse und im zweiten Teil Rauchschwaden das Batlogo im Vorspann intoniert haben, ist es hier nun brechendes Eis, bevor wir auf eine Reise von mächtigen 164 Minuten, und damit dem bis dahin längsten Nolan-Film, genommen werden. Die Bilder sind noch viel mächtiger geworden als in allen Nolan-Filmen bisher. Der Stamm-Kameramann Wally Pfister zeigt hier nochmal auf mächtige eindrucksvolle Art, welchen optischen Stempel er mit seiner Kamerarbeit den Nolan-Werken aufgedrückt hat. Der wohl auffälligste Recast in diesem Film ist Gotham selbst. Nachdem in den ersten beiden Teilen Chicago Pate stand, ist es nun New York, was den größeren Umfang noch verstärkt, trotz diverser Kontinuitätsproblemen dem Film aber nicht weiter stört. Ich möchte in dieser Review auch, da es hier bei diesem Film noch stärker passt als vorher, auf das grandiose Produktionsdesign und die handgemachten Effekte eingehen. Egal ob es der Anzug von Batman und Catwoman, den Tumbler, den „Bat“ und das Batpod oder auch Banes Maske geht. All das unterstreicht wunderbar den reellen Ansatz, den Nolan hier gewählt hat. Plottechnisch bewegen wir uns in einer Kombination aus Endzeitszenario, „James Bond: Die Welt ist nicht genug“ und „Rocky 3: Im Auge des Tigers“, was ich extrem cool finde, vor allem, wenn natürlich auch Ähnlichkeiten zu „Batman Begins“ und der Bogen dahin geschlagen werden. Wen wählt man als Gegner Batmans, wenn es in „The Dark Knight“ bereits jemanden gegeben hat, der den dunklen Ritter an den Rand des mentalen Wahnsinns getrieben hat – Bane ! Bane bedient sich weniger der mentalen Stärke, sondern der physischen Überlegenheit und einem ähnlichen Hintergrund wie Batman selbst, so dass er in jedem Punkt klar überlegen ist und die mentale Stärke durch seine Präsenz mehr als nur ausgleicht. Tom Hardy, eigentlich nur ca. 1,80 Meter groß, darf hier durch kleinere inszenatorische Tricks von Kameraeinstellungen und schuhtechnischer Ausstattung den riesigen Muskelberg verkörpern und sich glatzköpfig hinter der massiven Maske verbergen, so dass ihm vom Ausdruck her nur die Körpersprache, die Augen, die Brauen, die feinen Bewegungen der Stirn bleiben. Und wie er hier eine Range von Bedrohlichkeit und Überlegenheit bishin zur emotionalen Traurigkeit trotz der ausgelegten Limität zeigt, zeigt, was für ein herausragender Schauspieler Tom Hardy ist. Der perfekte Antagonist sind die zwei Seiten der Medaille eines Harvey Dent – Auf der einen Seite der mentale Joker, auf der anderen Seite der physische Bane. Eine Entscheidung will ich nicht fällen, wer für mich hier besser ist. Das ist nicht wichtig, wie die Bewegungen des Kreisels am Ende von „Inception“. Zusätzlich bekommen wir mit Joseph Gordon-Levitt und Marion Cotillard zwei weitere Nolan-erprobte Darsteller aus „Inception“, zu deren Charakteren ich hier nicht viel sagen möchte, da hier wichtige Spoiler des Handlungsverlaufs weitergegeben werden könnten. Selina Kyle beziehungsweise Catwoman wurde uns bereits von Tim Burton in „Batmans Rückkehr“ in Form von Michelle Pfeiffer serviert, hier ist es in Form einer extrem schönen und grazilen Anne Hathaway, der die Designer natürlich ein passendes Köstum verliehen haben, dass sich perfekt für Catwoman eignet. Ihr Charakter mit eigenen Motivationen bleibt entsprechend lange Zeit ambivalent und stellenweise sogar handlungsentscheidend, was ich sehr begrüßt habe. Michael Caines Darstellung von Alfred Pennyworth ist in diesem Teil die Beste aus den 3 Filmen, weil er natürlich auch von den Ereignissen und diversen Entscheidungen von Bruce Wayne emotional mitgenommen wird. Musikalisch ist Hans Zimmer wieder mit an Bord und neben den klassischen musikalischen Motiven aus den ersten beiden Teilen hat er bereits wie schon in „The Dark Knight“ auch hier tolle Arbeit geleistet, vor allem Catwoman und Bane eine ganz eigene musikalische Note zu verleihen. Für sie grazile Töne, für ihn Kraftvolle. Die Themen in dieser Trilogie sind einfach grandios. Hier geht es weniger um einen Mann, der in seinem Kostüm gegen das Verbrechen kämpft, das wäre auch einem Christopher Nolan zu einfach. Es geht um das ambivalente Bild von Gut und Böse in unserer Zeit, um Symbole, die uns Hoffnung geben, uns stimulieren, selbst aktiv zu werden. Um das, was einen Held ausmacht, die Angst, die Verantwortung, den Schmerz, das Chaos. Dafür ist auch der Aufstieg, nachdem man gescheitert ist im Film symbolisch. Um gesellschaftskritische Auseinandersetzungen. In Nolans Trilogie steckt unter der Oberfläche soviel, dass jeder Film des „Marvel Cinematic Universe“ aufgrund der Simplizität dagegen nur verlieren kann. „Theatralik und Täuschung sind machtvolle Instrumente“ - Was allerdings übersetzt für Filme soviel lauten mag wie „Viel Wind um Nichts !“. Ich verstehe, wenn einigen „The Dark Knight Rises“ zu überladen und zu lang ist und trotzdem zuviele offene Fragen aufwerfen kann. Dass einige Plotentwicklungen dem einen oder anderen nicht gefallen könnte und man sich vor allem an der Antagonistenseite stört. Aber für mich hat der Film alles, was ihn zu einem meiner Lieblingsfilme macht. Wie die ganze „The Dark-Knight-Trilogie“. Mich hat die Theatralik der Filme nicht getäuscht !
„The Dark Knight Rises“ - Multiple Look – 10/10 Punkte.
Teil 9: Interstellar (2014)
Thema: Liebe
Nun kommt der Film, den ich damals fieberhaft erwartet habe, ein Film, der in mir damals den Drang geweckt hat, nach etwas über 10 Jahren richtiger Leidenschaft für Filme, diese Leidenschaft wie hier nun in Worte zu fassen. Meine erste große und ausführliche Review zu einem Film galt damals dem extrem überambitionierten Science-Fiction-Thriller „Interstellar“, der bis zum heutigen Tag mit knapp 170 Minuten Filmdauer der bisher längste Nolan-Film geworden ist. Es wird jedoch Zeit für ein Update und da eignet sich die Retrospektive von Nolans Filmen in Vorbereitung zu seinem nächsten Film „Dunkirk“ hervorragend. Ich habe mich damals in einen regelrechten Sog versetzt, bevor ich mir den Film angesehen habe. Von Cast über Plot, Synopsis und dem Trailer, der mit Thomas Bergersens „Final Frontier“ unterlegt war. Und trotz dem Überhype würde ich damals in einen Sog versetzt, als ich den Film im Kino gesehen habe.
Die Erde befindet sich auf keinem guten Weg. Der Boden ist nicht mehr fruchtbar, der einzige wirkliche Rohstoff, der sich noch anbauen lässt ist Mais. Der ehemalige NASA-Pilot Cooper muss sich nun als Farmer durchschlagen und um seinen Vater sowie seine beiden Kinder Tom und Murph kümmern. Besonders die Verbindung zu seiner Tochter ist ihm sehr wichtig, teilt sie doch den genau gleichen Eifer für die Wissenschaft. Beide erforschen gravititationsbedingte Anomalien in ihrem Zimmer nach Sandstürmen. Diese Forschungen lassen Cooper und Murph zum ehemaligen NORAD gelangen, wo Cooper von einer hoffnungsvollen interstellaren Rettungsmission erfährt, um neue bewohnbare Planeten auszukundschaften. Entgegen dem Willen seiner Tochter macht er sich mit einem Team auf die Mission, ohne zu wissen, ob er die Erde retten und seine Tochter jemals wiedersehen wird.
Zuerst ist es mir wichtig, mal allgemein zu sagen, dass ich sehr wenig von Astrophysik verstehe. Dementsprechend kann und werde ich die in diesem Film getroffenen Theorien und Annahmen zu Raum/Zeit, Gravitation, Singularität, schwarzen Löchtern, Gargantua, usw. nicht in der Art kommentieren und kritisieren. Es handelt sich hier immer noch um Science-Fiction und nicht um Science-Fakten. Der Film nutzt auf wissenschaftlicher Ebene die Theorien von Kip Thorne. Ob zum aktuellen und auch damaligen Zeitpunkt es andere Wissenschaftler auf diesem Gebiet gab, die Thornes Theorien und Annahmen in diesen Themen angefechtet oder sogar widerlegt haben, weiß ich nicht, kann es mir aber durchaus vorstellen. Thorns Theorien werden durch klassische filmische Mittel dem Zuschauer per Dialog und sichtbare Darstellung (unter anderem aus z.B. „Event Horizon“ übernommen) vermittelt, so dass der Zuschauer zumindest einen Teil der sich abspielenden Handlung verstehen, den er sich nicht selbst erklären kann. Für mich ist hier viel wichtiger die menschliche, emotionale und psychologische Komponente des Films. Deswegen ist für mich „Liebe“ ein viel wichtigeres und essentielleres Thema des Films als all die wichtigen wissenschaftlichen Themen, die ich oben bereits genannt habe. Für jeden, dem die persönlichen Gefühle in Nolans Filmen bis hierhin zu kalt gewesen sind, gibt es hier ein wundervoll integriertes Vater-Tochter-Drama, dass als emotionale Triebfeder des ganzen Films gilt. Entgegen des üblichen Nolan-Stils haben wir hier einen linearen Aufbau der Ereignisse. So erleben wir in den ersten 45 Minuten die Bindung zwischen Murph und Cooper, um uns emotional an die Charaktere zu binden und ihr Drama mitzufühlen. Im All angelangt, fährt Nolan durch handgemachte Sets und minimalsten Einsatz von computergenerierten Effekten eine unbeschreibliche Darstellung des Alls auf, von der Lichteinstrahlung bishin zur Soundgestaltung – atemberaubend. Ähnlich wie beide ausführlich im Mittelteil angesteuerten Planeten, die durch die Unterschiede in ihrer Darstellung und Bedrohlichkeit einem genauso den Atem rauben. Der Film nimmt mich immer auf eine emotionale Reise mit, die mir den Atem raubt, Gänsehaut beschert und die Socken auszieht. Das emotionale Drama zieht sich wie der wissenschaftliche Ansatz den ganzen Film durch und sorgt hin und wieder für eine notwendige Konstruktion der Handlung, die auch mal etwas überkompliziert wird, aber im Kern das emotionale Thema des Films bestätigt. Es sorgt aber auch für eine enorme Spannung, die gepaart mit Hans Zimmers genialem Soundtrack bei manchen Sequenzen des Films für regelrechte Referenzen im Spannungsaufbau sorgt. Vom Wasserplanet bishin zur Parallelmontage Erde/Eisplanet und der Dockingsequenz, die mich im Kino damals regelrecht an den Sitz gepresst hat. Darstellerisch befinden wir uns mit Matthew McConaughey noch mitten in seiner McConnaissance und seine Chemie mit Mackenzie Foy sowie dann auch mit Anne Hathaway ist großartig und Matthew McConaughey passt als Protagonist dieses Films perfekt. Weiterhin hervorzuheben sind die großartigen Darsteller wie Jessica Chastain, Casey Affleck, John Lithgow, Michael Caine und besonders zwielichtig und ambivalent ein besonderer Überraschungsdarsteller. Der Film wirkt dann auch wie ein „Inception“ im All und sorgt lange nach der Sichtung für ein Hinterfragen der ganzen Handlung. Wie auch jeder andere Film von Nolan ist „Interstellar“ für mich ein Lieblingsfilm.
„Interstellar“ - Multiple Look – 10/10 Punkte.
Zusammenfassung:
Christopher Nolans Werk ist grandios. Ich bin ein Nolan-Fan zu 100%, was sich auch in den Wertungen niedergeschlagen hat. Aber das ist nur die halbe Wahrheit. Hatte ich in einer Diskussion am Rande erwähnt, dass Nolan polarisiert, muss ich korrigieren, denn er tut es nicht. Das Einzige, was polarisieren könnte, sind Probleme jedes einzelnen Films, so dass nicht jeder jeden Nolan uneingeschränkt als Meisterwerk sehen wird. Ich hatte einfach Lust und Zeit, weil Dunkirk ansteht, mich mit seiner Filmografie noch einmal in Gänze auseinderzusetzen und darzustellen. Es wurde auch mal gesagt, dass sich der Mainstream durch Nolans Filme intellektuell und die Intellektuellen durch seine Filme wie der Mainstream fühlen können. Also könnte man dass dann doch auch so ausdrücken, dass der Intellektuelle und der Mainstream-Kinogänger / Filmschauer durch Nolan ungewollt oder auch gewollt zusammengeführt werden. Ich liebe seine Filme, weil ich vom Typ Mensch her als Introvertierter auch durch eigene persönliche Entwicklungen eine Affinität zu Analysen und prozessualen Verständnissen habe. Auch bin ich ein Freund davon, das Tiefgründige im Oberflächlichen zu suchen, unter der Oberfläche zu kratzen und mehr darin zu finden, als es auf den ersten Anblick erscheint. Deswegen schaue ich gerne Filme, deswegen schreibe und rede ich gern darüber. Einige Darsteller wären bei mir nie so hoch im Kurs gewesen, hätte ich sie nicht durch Christopher Nolan entdeckt. Wenn ich zum jetzigen Zeitpunkt 4 Namen nennen müsste, die mich filmisch beeinflusst haben (egal ob Schauspieler, fiktionaler Charakter, Regisseur), kämen folgende 4 Namen zustande:
Tom Cruise
Tom Hardy
James Bond
Christopher Nolan
Zusammenfassend werte ich seine Filme also wie folgt:
Following(9/10)
Memento(10/10)
Insomnia(10/10)
Batman Begins(10/10)
Prestige(10/10)
The Dark Knight(10/10)
Inception(10/10)
The Dark Knight Rises(10/10)
Interstellar (10/10)
Ausblick:
Dunkirk steht in den Startlöchern und ich bin schon in großer Vorfreude. Man kann sich anhand meiner Retrospektive bereits vorstellen, welche Wertung ich diesem Film sicherlich geben könnte.
Aber unabhängig von meinen Prognosen, entscheide ich immer erst, wenn der Abspann rollt. Wie ich es auch bei jedem anderen Nolan gemacht habe. Für mich kann ein Film durchaus polarisierende Themen aufwerfen und auch Schwächen haben, wenn der Kinobesuch ein wahres Erlebnis gewesen ist, dann werte ich eben auch danach, wie ich diesen Film erlebt habe. Also wenn Dunkirk nun das Kinoerlebnis wird, das ich auch erwartet habe, wird der Film für mich großartig.
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Ich glaube ihr habt mich missverstanden. (Vielleicht wars auch falsch ausgedrückt.) Ich fand das Ende zwar sehr abgedreht, die Auflösung war trotzdem ziemlich genial, ich wäre nie auf diese Idee gekommen. Super Film, ich freue mich schon auf eine Zweitsichtung, vielleicht gibt's da ja was zu entdecken.
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Wenn ich übrigens mal kurz was anderes einwerfen darf: Ich schaue gerade TDK und mich nerven diese Sprünge zwischen Letterbox und IMAX-Format unfassbar.
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Diese Sprünge finde ich auch sehr unangenehm, nerven aber leider seit TDK in jedem Nolan Film rum.
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Kann man denn nicht wenigstens den ganzen Film in IMAX drehen? Oder halt auch nicht? Was soll das denn?
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Ich versteh das auch nicht, aber bin technisch da auch nicht so bewandert. Auf jeden Fall reißt es mich bei TDK, TDKR und Interstellar immer unangenehm aus dem Film, besonders wenn es mitten in der Sequenz springt...
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Ja, das ist echt das schlimmste. Establishing Shot in IMAX, dann kurzer Dialog mit schwarzen Balken, dann eine Aufnahme wieder in IMAX... Komische Vorgehensweise.
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Jap, schließe mich da an. Das muss unbedingt anders gelöst werden. Es ist aber anscheinend nicht möglich die Filme in ein einheitliches Format zu packen, ohne, dass das Einfluss auf die Bildqualität oder das, was im Frame zu sehen ist, nimmt. Sehr ärgerlich...
"Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert."
"Doch wer sich bückt nach dem schmalen Taler, verpasst das große Bündel."
"Doch wer sich bückt nach dem schmalen Taler, verpasst das große Bündel."
Hmm, aber im Kino liefen die doch in einem Format?
Im Falle von Dünkirchen:
https://mobile.fandango.com/dunkirk-201 ... 2017-08-03
Übrigens ist das mal wieder mega-bescheuert daß der Film in Deutschland den englischen Titel trägt.
Im Falle von Dünkirchen:
https://mobile.fandango.com/dunkirk-201 ... 2017-08-03
Übrigens ist das mal wieder mega-bescheuert daß der Film in Deutschland den englischen Titel trägt.
Zuletzt geändert von Maibaum am 3. August 2017 20:57, insgesamt 1-mal geändert.