Invincible1958 hat geschrieben: 15. August 2019 20:38
Sharon Tate kann in Tarantinos Film auch gar nicht für das "alte" Hollywood stehen.
Wenn, dann für das "New Hollywood". Sie gehört zu den aufstrebenen Stars wie Polanski, Dennis Hopper etc. - später Scorsese, Lucas, Spielberg ...
Nein, das ist die Realität, aber das ist nicht Tarantinos Märchenwelt. Doch steht Sharon Tate für die kindliche (deshalb unschuldige) Freude und Reinheit des Kinos, für den unbedingten Unterhaltungswillen und die echte Begeisterungsfähigkeit für Filme. Genau deshalb zeigt er sie wie eine Heilige den Film über, genau deshalb wirkt sie wie ein glückliches Kind am Geburtstag als sie sich selbst im Kino betrachtet... Wenn man den Film als halbwegs um die Realität bemüht betrachtet, passt vieles nur oberflächlich, aber so sollte man einen Film, der "Once Upon A Time" heißt nicht betrachten.
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Klar. In Tarantinos Welt steht sie dafür.
Die Frage wäre, warum er sie für sein Märchen ausgewählt hat? Nur weil der Peak ihres Fames 1969 war?
Er hätte ja auch jemanden wie Marylin Monroe nehmen können, und den Film 1962 spielen lassen - ähnlich zu George Lucas' American Graffiti. Der ist ja auch eine verklärte Kindheits-/Jugend-Fantasie des Regisseurs - auch ein Märchen, welches das Kaliforien 1962 feiert.
Ich muss gestehen, dass ich das Ende genauso erwartet habe, mir insgeheim aber erhofft hatte, dass Tarantino einen anderen Pfeil im Köcher hat. Hatter er aber nicht. Auch ein Märchen ist unterhaltsamer, wenn es nicht alte Ideen aufwärmt.
Dennoch ist es als Cineast natürlich schön, wenn man so optimistisch aus dem Kinosaal entlassen wird, und man einen echten "Traum" aus der Traumfabrik genießen kann.