Wie findet ihr OP?

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Re: Filmbesprechung: "Octopussy (OP)"

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Um zu verstehen, wie die Erwartungshaltung damals war, muss man sich nur mal den Trailer ansehen:



Der ist viel ernster als es der Film dann wurde. Somit ist es auch etwas schwierig zu sagen, dass sich die Leute OP wegen des Klamauks angeschaut haben, wenn doch dieser Klamauk im Trailer noch nicht in dem Ausmaß präsentiert wurde.
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Re: Filmbesprechung: "Octopussy (OP)"

857
Samedi hat geschrieben: 5. März 2019 14:35 Um zu verstehen, wie die Erwartungshaltung damals war, muss man sich nur mal den Trailer ansehen:
Der ist viel ernster als es der Film dann wurde. Somit ist es auch etwas schwierig zu sagen, dass sich die Leute OP wegen des Klamauks angeschaut haben, wenn doch dieser Klamauk im Trailer noch nicht in dem Ausmaß präsentiert wurde.
da fehlt ein auch, dann bist du eher da, was ich meine. :wink: Es behauptet ja niemand, dass die Leute in OP gegangen sind, weil sie Piratensender Powerplay Teil 2 sehen wollten. Die Argumentation ist die, dass der Klamauk Teil des Gesamtpakets war, was damals quasi die standardisierte Mainstreamvollbedienung war (siehe auch Hilles Beispiele). Denkt ihr, die haben den Humor nur wegen des schlechten Geschmacks von Maibaum, Wilson, Cubby & Glen integriert? Oder vielleicht nicht doch eher, weil man das damals "so machte" und auch so sehen wollte? Man braucht sich ja eigentlich nur mal die Kinolandschaft der frühen 80er Jahre anschauen, so arg viele sich ernstnehmende und mit "erwachsenem" bzw. "stilvollem" Humor aufwartenden Thriller findet man da nun wahrlich nicht. :wink:
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Re: Filmbesprechung: "Octopussy (OP)"

858
AnatolGogol hat geschrieben: 5. März 2019 15:05 Denkt ihr, die haben den Humor nur wegen des schlechten Geschmacks von Maibaum, Wilson, Cubby & Glen integriert?
Man hat das damals vermutlich so gemacht, weil die etwas ernstere und melodramatischere Schiene mit OHMSS nicht so funktioniert hatte, wie man sich das vorgestellt hätte. Dann war es nur konsequent nach dem Quasi-Piloten DAF Moore als Bond zu verpflichten, der für diese Art von Filmen der perfekte Darsteller war.

Mit dem wachsenden Einfluss von Wilson, sowie der Verpflichtung von Glen, bekamen die Bonds dann nach MR einen realistischeren Anstrich, was aber mit Moore etwas zum Spagat wurde.

Persönlich geht es mir überhaupt nicht drum, ob man in einen Bondfilm auch Humor einbauen kann. Humor gehört spätestens seit GF fest zum Erfolgsrezept der Reihe dazu und auch in im Verhältnis eher ernsteren Bondfilmen wie CR gehören die lustigsten Szenen zu den besten.

Mir geht es eher darum, ob bei einem Film alles zusammenpasst. Und vor allem bei OP ist das meiner Meinung nach eher nicht der Fall.
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Re: Filmbesprechung: "Octopussy (OP)"

861
AnatolGogol hat geschrieben: 5. März 2019 14:31
Maibaum hat geschrieben: 5. März 2019 14:20
Aber ich bin mir relativ sicher, daß das für den damaligen Erfolg der Filme fast Null Einfluß hatte.
relativ sicher...verstehe, d.h. du bist dir also auch nicht komplett sicher und ziehst zumindest in Erwägung, dass es auch anders sein könnte :D
Da Dinge die nicht waren, weder in der einen noch in der anderen Hinsicht beweisbar sind, ist relativ sicher schon eine starke Aussage.


Maibaum hat geschrieben: 5. März 2019 14:20Dafür war dann der Klamauk Anteil wieder zu gering. Man ging ja wohl kaum wegen des tollen Klamauks in die Bonds.
Aber eben darum, weil man Spass haben wollte. Und dazu trug der Klamauk fraglos bei.
Das sehe ich anders. Die sehe ich eher als Spaß-Hemmer.

Und Hilles Indy Beispiele fallen, soweit ich mich da noch dran erinnere, in die bessere Kategorie des Humors, die passen in die Filme, während es da bei Bond teils am knirschen war.
Auch deswegen waren die Indy Filme in den 80ern die besseren Bond Filme. Spielberg war da in jeder Hinsicht der weit überlegene Regisseur.

Re: Filmbesprechung: "Octopussy (OP)"

862
Samedi hat geschrieben: 5. März 2019 15:35
Mit dem wachsenden Einfluss von Wilson, sowie der Verpflichtung von Glen, bekamen die Bonds dann nach MR einen realistischeren Anstrich....
Das ist genau der Punkt. Anstrich. FYEO und OP sind genau so eskapistisch wie MR und TSWLM. Nur die Oversizeplots und die Sci-Fi Elemente wurden entfernt.
Es sind Abenteuer-Actionkomdien als Agententhriller getarnt. Und die Mischung passt für mich ganz exzellent: fast jede noch so ernste Szene wird am Ende mit Humor aufgelöst.
Man nehme hier den Schlingel Moore, der bei der Auktion nicht nur das Ei klaut, sondern auch gleich mal die Preise hoch treibt.
Oder auf seiner Flucht aus dem Zimmer im Monsunpalast einen wesentlichen Teil der Verschwörung mitbekommt nur um eine Sekunde später wie ein kleiner Junge bei Magda a la Eis Am Stiel zu spannen.

Die Filme versprühen einfach eine unaufgeregte Lockerheit. Und Moore passt hier perfekt: „Geht mir weg mit eurem Ost West / Schwarz Weiß Gamale. Das sind die 80er und ich Hab Bock auf ein bisschen Spaß für die ganze Familie. Ich brauche niemandem was zu beweisen. Die Welt hab ich schon ein paar mal gerettet.“
❤️☮️🧘🏻‍♂️

Re: Filmbesprechung: "Octopussy (OP)"

863
Revoked hat geschrieben: 5. März 2019 20:37
Samedi hat geschrieben: 5. März 2019 15:35
Mit dem wachsenden Einfluss von Wilson, sowie der Verpflichtung von Glen, bekamen die Bonds dann nach MR einen realistischeren Anstrich....
Das ist genau der Punkt. Anstrich. FYEO und OP sind genau so eskapistisch wie MR und TSWLM. Nur die Oversizeplots und die Sci-Fi Elemente wurden entfernt.
Es sind Abenteuer-Actionkomdien als Agententhriller getarnt.
Soweit stimme ich mit dir überein.
Revoked hat geschrieben: 5. März 2019 20:37 Die Filme versprühen einfach eine unaufgeregte Lockerheit. Und Moore passt hier perfekt: „Geht mir weg mit eurem Ost West / Schwarz Weiß Gamale. Das sind die 80er und ich Hab Bock auf ein bisschen Spaß für die ganze Familie. Ich brauche niemandem was zu beweisen. Die Welt hab ich schon ein paar mal gerettet.“
In den Bondfilmen ging es auch nie darum, dass der Russe der Böse ist. Es ist immer jemand, der versucht, den Osten und den Westen gegeneinander auszuspielen. Das begann mit DN und endete logischerweise mit GE. Die Moore-Filme fügen sich in der Hinsicht ganz gut ins Gesamtbild mit ein.
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Re: Filmbesprechung: "Octopussy (OP)"

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Für die zweite Runde meines aktuellen 007-Rewatches habe ich mir Octopussy ausgesucht. Nicht zuletzt, wegen der hier hinlänglich angesprochenen Leichtigkeit des Filmes. Ich liebe die ganze Atmosphäre dieses Filmes, durch die man sich fast durchgehend in ein Tim und Struppi Comicbuch versetzt fühlt. Moore macht mir wahnsinnig großen Spaß in diesem Film. Trotz durchaus sichtbarer Alterung seit FYEO sind sein Charme und Charisma ungebrochen und so spielt er diesen Umstand einfach locker flockig weg. Das hatte ich problematischer in Erinnerung, vor allem bin ich nun aber gespannt, ob er mein Gedächtnis in AVTAK nun auch Lügen strafen kann.

Bzgl. der hier zuletzt geführten Diskussion Ernsthaftigkeit/Humor: Ich mag beide Ansätze durchaus gern und auch die ernstere Craig-Herangehensweise sehe ich sehr gern. Dennoch wünsche ich mir die Leichtigkeit eines Moore oder Brosnan manchmal ein wenig zurück.

Re: Filmbesprechung: "Octopussy (OP)"

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craigistheman hat geschrieben: 11. August 2019 13:25
Samedi hat geschrieben: 11. August 2019 12:53
craigistheman hat geschrieben: 6. August 2019 17:02 Wichtig wäre meines Erachtens, dass der Film nicht zuviel auf einmal sein will, sondern sich die Zeit lässt, seine Handlung spannend und präzise zu etablieren.
Ja, das war das große Problem einiger Moore-Bonds. Wie z. B. von OP.
Gerade OP hat doch storytechnisch sehr gut funktioniert, der Plot bleibt wendungsreich und spannend, die Locations sind abwechslungsreich... Lässt man die alberne Jagdszene und die nervigen Tennis-Gags beiseite, hat man einen nahezu perfekten Moore-Bond.
Aber OP ist eben das perfekte Beispiel für einen Film, der sich nicht zwischen Ernsthaftigkeit (der ganze Plot um den Kalten Krieg) und Klamauk (natürlich vor allem durch Moore, aber auch durch die Darstellung Indiens) entscheiden kann.
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Re: Filmbesprechung: "Octopussy (OP)"

866
Kürzlich habe ich mal wieder OP gesehen. Eine Frage stelle ich mir am Ende des Films immer wieder:

Nach den Zirkusszenen sagt Magda, auf Nachfrage Octopussys, Kamal Khan befindet sich wohl auf dem Weg nach Indien. Die folgenden Szenen spielen auch sehr offensichtlich in Indien und die Einrichtung erinnert doch stark an das, was wir schon vorher im Monsunpalast gesehen haben. Keine Zweifel, das spielt in Indien.

Nur: Wo will Kamal hin? Er erzählt Gobinda etwas davon, er nehme D-Mark, Dollar und Franken mit, um seinen Bestand aufzufüllen. Mit wohin? Wenn er in Indien im Exil lebt, wäre es doch eigentlich naheliegend, dass er sie mit nach Indien nimmt. Aber da ist er doch schon ?!?!

Am sinnvollsten wäre es, würden die genannten Szenen in der DDR, der BRD oder zumindest in Europa spielen.


Vielleicht will er sich nach Kuba, … absetzen, aber erwähnt wird das nicht.
Zuletzt geändert von Henrik am 4. September 2019 07:28, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Filmbesprechung: "Octopussy (OP)"

868
Das sehe ich letztendlich genauso. Für die Qualität des Films ist die Frage völlig irrelevant.
Aber wenn man den Film schon einige Jahre kennt, dann drängt sich diese Frage auf. Vielleicht habe ich etwas übersehen?!?! Aber wenn das nicht der Fall ist: Kein Problem.

Insgesamt hat mich der Film jedenfalls gut unterhalten.

Um mal an die oben geäußerte Kritik anzuknüpfen: Gerade die Kombination aus Ernsthaftigkeit und Klamauk ist doch gelungen. Es ist ein Moore-Bond, also muss er lustig sein. Die klischeehaften Indien-Szenen (Schwertschlucker, "Was macht ein fremder Mann in meinem Bett?", ...) machen doch einfach Spaß. Andererseits reicht das natürlich nicht, um einen guten Bond-Film zu haben. Da gehört noch eine große Bedrohung hinzu. Auch die Geschichte mit dem Faberge-Ei reicht zwar aus, um die Figuren einzuführen, aber dass sich der Film letztendlich nicht darauf beschränken kann ist klar.

Re: Filmbesprechung: "Octopussy (OP)"

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Mark, Dollar und Franken waren damals die härtesten Währungen. Natürlich musste KK sein Domizil räumen, bevor er verhaftet wird.

Und nach Kuba will der bestimmt als Lebemann nicht. Er hat doch nicht aus politischer Überzeugung mit den Russen zusammen gearbeitet, sondern um Geschäfte zu machen.

So einer setzt sich nach Hong Kong, Singapur etc ab - also meiner Einschätzung nach....
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Re: Filmbesprechung: "Octopussy (OP)"

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Das ist wieder so ein Fall von Lazy Writing. Aber da liegt bei OP ja so einiges im Argen. Vermutlich hat man sich einfach nicht mehr für die Figur interessiert und wollte den Film einfach irgendwie zu einem Ende bringen.

OP zählt für mich aber ohnehin zu den schwächeren Bondfilmen. Wobei die Musik von Barry natürlich wieder mal super ist.
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