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von dernamenlose
Agent
Death Proof
Quentin Tarantinos fünfter Film ist sicherlich sein streitbarster. Zwar ist er recht kurz, doch durch die schiere Länge der Dialoge, die oftmals nichts zur Handlung beiträgt. Auch nach der nun wiederholten Sichtung erscheinen sie mir nach wie vor zu großen Teilen völlig belanglos. Das macht sie nicht schlecht, es sind immer noch typische Tarantino-Dialoge, die die Figuren lebensnäher machen, als man es in den meisten anderen Hollywoodfilmen findet. Dennoch gefällt es mir besser, wenn die Dialoge auch eine Bedeutung für den Film haben, was hier nicht gegeben ist, weshalb „Death Proof“ immer wieder droht ins langweilige Abzudriften, auch wenn er sich immer wieder rechtzeitig davor bewahrt. Tarantinos Wahl, hier mit Ausnahme von Kurt Russel eher auf unbekannte Schauspieler zurückzugreifen stellt sich in meinen Augen als zweischneidiges Schwert heraus. Zum einen ist es positiv, da zu große Namen den Charakteren hätten schaden oder ein Ungleichgewicht in der Gruppe hätten herstellen können. Negativ bemerkbar macht sich allerdings die Tatsache, dass die meisten Skripte des Kultregisseurs durch große Schauspieler oft nochmal auf ein anderes Level gehoben werden, weil sie aus den Figuren unter seiner Regie außergewöhnliches herauszuholen wissen. Schauspielerisch am beschränktesten ist eindeutig Zoe Bell, was jedoch kein Wunder ist, schließlich ist sie hauptberuflich Stunt-Woman, was man „Death Proof“ in seinen überragend inszenierten Actionszenen in der Schlussviertelstunde auch überdeutlich ansieht. Es ist schon bemerkenswert, wie voiel man aus einer Actionszene herausholen kann, wenn die Hauptdarstellerin Stund-Woman ist.
Die Musikauswahl ist wieder einmal äußerst gelungen, wenn auch nicht ganz so einprägsam und prägnant wie in manch anderem Streifen Tarantinos. Außerdem gefielen mir die den Film auf alt trimmenden Effekte nicht wirklich, auch wenn es eine Hommage an Exploitation-Filme der 70er Jahre sein soll hätte ich das nicht gebraucht, micht stört es zu Beginn eher. Insgesamt ist Death Proof wohl Tarantinos schwächster Film, auch wenn er immer noch ziemlich gut ist. Außer ihm hätte wohl kein anderer eine solche Handlung interessant machen können. Dennoch hat der Film in diesem Punkt ein massives Steigerungspotential sodass am Ende zwar eine gute, aber keine überragende Wertung heruaskommt.
7,5/10
"You only need to hang mean bastards, but mean bastards you need to hang."