Re: BOND 26: Phoebe Waller-Bridge soll das Drehbuch schreiben

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Casino Hille hat geschrieben: 6. Oktober 2019 21:34 Bin schon zweimal komplett durch. Das Charisma von Waller-Bridge trägt die Serie enorm, aber das müsste es gar nicht, weil schon das Writing ein totales Leckerbissen ist. Raffinierte Dialoge, hintergründige Figuren, enorm witzige Wortspiele... Ein ganz großer Spaß, mit Tiefgang!
Und damit zählst du genau alles auf, was ich an Fleabag nicht mag. Ich sehe es genau andersrum. Nachdem die Mitwirkung von Waller-Bridge bekannt wurde und sie hier so hochgelobt wurde, habe ich mit Fleabag mal angefangen. Ich habe aber nach der dritten Folge das Handtuch geworfen, weil mich die Serie absolut nicht abgeholt hat. Seitdem ist meine Begeisterung auf NTTD sehr gesungen, weil ich befürchte dort genau so etwas langweiliges zu sehen zu bekommen.
Zuletzt geändert von 0 0 7 am 7. Oktober 2019 11:49, insgesamt 1-mal geändert.

Re: BOND 26: Phoebe Waller-Bridge soll das Drehbuch schreiben

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0 0 7 hat geschrieben: 7. Oktober 2019 11:10
Casino Hille hat geschrieben: 6. Oktober 2019 21:34 Bin schon zweimal komplett durch. Das Charisma von Waller-Bridge trägt die Serie enorm, aber das müsste es gar nicht, weil schon das Writing ein totales Leckerbissen ist. Raffinierte Dialoge, hintergründige Figuren, enorm witzige Wortspiele... Ein ganz großer Spaß, mit Tiefgang!
Und damit zählst du genau alles auf, was ich an Fleabag nicht nicht mag.
Du magst keine raffinierten Dialoge, keine hintergründigen Figuren, keine witzigen Wortspiele und keinen Tiefgang? :wink:
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Re: BOND 26: Phoebe Waller-Bridge soll das Drehbuch schreiben

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weil es ja immer wieder Diskussionen darüber gibt, wie viel Phoebe wirklich zum Skript beigetragen hat. Obwohl sie anfänglich eigentlich nur für Dialoge geholt wurde, dürfte sie verschiedenste Szenen umgeschrieben bzw. Alternativen dafür geschrieben haben. Welche davon letztlich genommen und wie verknüpft wurden, wissen nur die Verantwortlichen selbst ;) Es dürften aber einige Szenen im finalen Skript auftauchen, sonst hätte sie wohl keinen Credit bekommen.
“I was asked to do dialogue polishes and to offer things really,” she said. “It’s about just offering different alternatives.”

She went on to say “they did give me some scenes and then be like, can you write some alternatives for this or have another idea about where it could go in the middle or how it would end. And then I would just give them options and various scenes and then they would take what they want. But there was a lot people writing — the director [Cary Fukunaga] was a writer on it as well. And there’d been a few writers before.”
https://www.indiewire.com/2020/02/heres ... 1202213218

Man sollte meinen, bei so vielen talentierten Schreibern sollte schon etwas Anständiges dabei rauskommen.. jaja, den Spruch mit den Köchen kenne ich auch! :)
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Re: BOND 26: Phoebe Waller-Bridge soll das Drehbuch schreiben

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Bei meiner generellen Begeisterung für die letzten vier Filme empfand ich grade die Dialoge häufig als störend hölzern, „künstlich“ und unlogisch. Da wurde viel verschenkt und ich habe so manches Mal entnervt geseufzt, wenn ein Dialog ungelenk daher geholpert kam. Seltsam dabei, daß man zwischendurch aber richtig gute Szenen genießen konnte. Als ob hier verschiedene Autoren unterwegs waren. Das erste Treffen mit Vesper im Zug ist eine der besten Szenen aus 25 Filmen, das Treffen mit Madeleine im Zug fällt da sehr gegen ab.

Re: BOND 26: Phoebe Waller-Bridge soll das Drehbuch schreiben

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Jaybee hat geschrieben: 25. Februar 2020 22:39 Bei meiner generellen Begeisterung für die letzten vier Filme empfand ich grade die Dialoge häufig als störend hölzern, „künstlich“ und unlogisch. Da wurde viel verschenkt und ich habe so manches Mal entnervt geseufzt, wenn ein Dialog ungelenk daher geholpert kam. Seltsam dabei, daß man zwischendurch aber richtig gute Szenen genießen konnte. Als ob hier verschiedene Autoren unterwegs waren. Das erste Treffen mit Vesper im Zug ist eine der besten Szenen aus 25 Filmen, das Treffen mit Madeleine im Zug fällt da sehr gegen ab.
Naja, aber wie findest du dann erst die Dialoge aus der Brosnan-Ära, ganz besonders die aus TND und DAD? :shock: Und meinst du die Dialoge in OV oder auf Deutsch?
Mir persönlich gefiel Haggis' Stil am besten, der war schön kantig und rau und passte hervorragend zu Craigs damaliger Art die Rolle zu spielen. Schade, dass er dann wohl doch nicht zurückgekehrt ist, vielleicht in Zukunft ja. Auch SF ist von den narrativen Ungereimtheiten und der recht lahmen Story mal abgesehen, hervorragend geschrieben und noch besser gespielt. Bei SP gebe ich dir aber voll Recht - den Dialog zwischen Bond und Maddy im Zug (also der beim Essen) hätten sie sich auch sparen können. Da reden die Figuren ohne irgendetwas sinnvolles zu sagen. Und so Baukasten-Sätze wie "Man hat immer eine Wahl" kann ich nicht mehr hören.

Re: BOND 26: Phoebe Waller-Bridge soll das Drehbuch schreiben

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Ich seh es genauso. Und die Dialoge bei Brosnan sind manchmal enenfalls gruselig. „Mit viel Eis- wenn sie haben“! Uhhh- übel. Aber da wars mir nicht so wichtig. Die Filme waren insgesamt eher dümmlich (ausgenommen vlt. GE) und für mich reine Konsumware. Die Dialoge meist flach wie Butterbrot. Aber seit QoS stört es mich gewaltig. Ich halte Craig für einen großartigen Schauspieler, dem man gefälligst großartige Dialoge geben sollte. Und ich finde schlechte Dialoge eine sträfliche Verschwendung von Potential.

Re: BOND 26: Phoebe Waller-Bridge soll das Drehbuch schreiben

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Casino Hille hat geschrieben: 26. Februar 2020 14:18 eine Dialogpolitur hätte in der Vergangenheit so mancher Bondfilm bitter nötig gehabt.
Und die gab es in den letzten Bondfilmen ja auch (bis auf QOS) fast immer. Wie schon gesagt, solch schlechte Dialoge wie unter Brosnan gab es in der Craig-Ära nicht mehr.
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"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."

Re: BOND 26: Phoebe Waller-Bridge soll das Drehbuch schreiben

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Geschmackssache, sehe ich deutlich anders. Bondfilme sind keine Dialogfilme und das fällt bei Craig meist schmerzlich ins Gewicht, während es davor nie groß drauf ankam. Phoebe Waller-Bridge passt jedenfalls bestens zum Craigschen Bond-Ansatz und ist auch im Vergleich zu Haggis und Logan die bessere Autorin (im Vergleich zu Wurvis und Pade sowieso).
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Re: BOND 26: Phoebe Waller-Bridge soll das Drehbuch schreiben

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Casino Hille hat geschrieben: 26. Februar 2020 14:58 Bondfilme sind keine Dialogfilme und das fällt bei Craig meist schmerzlich ins Gewicht, während es davor nie groß drauf ankam.
Also dem würde ich doch deutlich widersprechen.

Klar sind die Bondfilme nicht nur Dialogfilme (ein Terminus, der in Bezug auf BO-Erfolge so pauschal wohl fast nur auf die Filme von Tarantino und, paar Polanskis und vielleicht die Werke der Coen-Brüder zutrifft), aber eben auch.

Wenn die Connery- oder Moore-Bonds nicht so gute Dialoge gebhabt hätten, dann wäre die Reihe lange nicht so erfolgreich, wie sie heute ist.
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Re: BOND 26: Phoebe Waller-Bridge soll das Drehbuch schreiben

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Casino Hille hat geschrieben: 26. Februar 2020 14:58 Geschmackssache, sehe ich deutlich anders. Bondfilme sind keine Dialogfilme und das fällt bei Craig meist schmerzlich ins Gewicht, während es davor nie groß drauf ankam.
Gut auf den Punkt gebracht. Und für mich bedeutet „Dialog“ auch nicht seitenweise tiefsinnige Diskussion. Es können auch nur wenige Sätze sein. Aber ob die geschliffen, pointiert und intelligent sind, macht im Gesamtbild einen enormen Effekt aus. Alleine „Seh ich aus, als ob mich das interessiert?!“ ist ein legendärer Satz für die Ewigkeit, während man „Viel Eis-wenn sie haben!“ am besten schamhaft in Torf stecken und anzünden sollte.
Oder „Guten Abend Mr.Beech. Oder ist der Name Bond? Ich bin da etwas verwirrt?“ „Und das wollen wir doch nicht!“ Kurz, knackig, genial!