Re: Corona - Bier und Bazillen

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naja, es geht hier immer um Wahrscheinlichkeiten. Auch Kinder oder gesunde Menschen können sich infizieren und dann Symptome entwickeln, nur die Wahrscheinlichkeit, dass es bei diesen Gruppen kritisch oder tödlich verläuft, ist um ein Vielfaches geringer (laut aktuellem Wissensstand), als bei älteren Menschen oder Menschen mit Vorerkrankung.

Das heißt aber nicht, dass es es diese Fälle nicht auch gibt, wie wir ja leider immer wieder sehen (und durch die aktuelle Berichterstattung sofort überall lesen). Bei einer großen Anzahl von Infizierten sind dann eben leider auch einige Säuglinge, Kinder und kerngesunde Menschen dabei. Wie gesagt, statistisch gesehen unwahrscheinlich, dass es einen selbst betrifft, aber natürlich nicht ausgeschlossen. Man kann nur hoffen, dass man selbst in seiner Familie nicht davon betroffen ist, sollte man sich infizieren und so wie die restlichen 80% einen "milden" Verlauf hat....
Bond... JamesBond.de

Re: Corona - Bier und Bazillen

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SMERSH hat geschrieben: 2. April 2020 14:17Personal beginnt sich mittlerweile wohl auch zu infizieren.
DAS ist übrigens überall auf der Welt ein Problem.
Eine Freundin von mir arbeitet als Krankenpflegerin im UKE Hamburg und hat erzählt, dass die Belegschaft im Gegensatz zu anderen Wirtschaftszweigen nur 7 Tage (statt 14) in häusliche Quarantäne sollen, wenn sie meinen, dass sie krank seien, und dann wieder zur Arbeit kommen.
Sie ist auch der Meinung, dass viele Leute, die im Krankenhaus sterben und mit Corona infiziert waren, das Virus erst im Krankenhaus von den Pflegern erhalten haben. Denn viele Leute sind aus anderen Gründen im Krankenhaus (ob nun Schlaganfall, Herzinfarkt etc.) und sind derart geschwächt, dass sie dann bei einer Corona-Infektion sterben. Sie sind aber OHNE diese Infektion ins Krankenhaus gekommen.
Und dann gibt es auch Patienten, die todkrank sind, und an ihrer eigentlichen Krankheit sterben, sich aber kurz vor dem Tod noch mit Corona infizieren (durch Pflegekräfte etc.), und das Virus dann nach dem Tod bei ihnen festgestellt wird, ohne dass es ausgebrochen ist.

Und das ist auch ein Problem für die Statistik.
Man sieht es auch an dieser heutigen Meldung aus Hamburg:

Mehr als 2500 Covid-19-Infizierte in Hamburg

Die Zahl der Hamburger, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben, ist am Donnerstag um 4,9 Prozent im Vergleich zum Vortag gestiegen. Laut der Gesundheitsbehörde haben sich 2557 Menschen in der Stadt mit dem Virus Sars-CoV-2 angesteckt. Somit gab es 120 bestätigte Neuinfektionen. Das Instituts für Rechtsmedizin hat bis zum frühen Donnerstagnachmittag drei weitere Todesfälle bestätigt, die auf eine Covid-19-Erkrankung zurückzuführen sind. Somit geht die Gesundheitsbehörde von nunmehr elf Todesfällen aus.

Das Robert-Koch-Institut (RKI) geht von 14 Coronatoten in der Hansestadt aus. In dieser Statistik werden alle Verstorbenen erfasst, die mit dem Coronavirus infiziert waren.

Laut einer Berechnung des RKI haben rund 1000 Hamburger eine Covid-19-Erkrankung überstanden und sind wieder gesund. Am Vortag lag diese Zahl noch bei 860. Somit hat sich die Zahl der wieder gesunden Hamburger auf 140 erhöht.


Quelle:
https://www.abendblatt.de/hamburg/artic ... e-ifb.html

Re: Corona - Bier und Bazillen

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wer ist die Frau? Was ist die Frau? Was ist das für ein Channel?
Sind wir bald ein Forum in dem Leute nur noch 20min Videos verlinken mit einem knappen Kommentar? Muss ich mir das jetzt 20min anschauen um mitdiskutieren zu können?

Also bitte: Vielleicht die Mühe machen, ein par der "schönen, ernüchternden Analysen" zusammenfassen, dann muss nicht jeder seine Lebszeit verschwenden, um Videos von irgendwelchen Youtube "Influencern" anzuschauen
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Corona - Bier und Bazillen

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Das ist Dr. Mai-Thi Nguyen Kim, Wissenschaftlerin und Wissenschaftsjournalistin, Dr. der Chemiewissenschaften. Sie hat neben diversen geschriebenen Büchern auch bei Quarks moderiert und geht auf ihrem YouTube-Kanal vielen wissenschaftlichen Themen und Fragen auf den Grund.

Kern ihres Videos ist dass die ganze Situation wohl erst bis zum Finden des Impfstoffes sich wieder einigermaßen normalisieren könnte.

Hier gibt es keine kruden Verschwörungstheorien - falls man das geglaubt hat.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: Corona - Bier und Bazillen

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HCN007 hat geschrieben: 3. April 2020 11:04 Kern ihres Videos ist dass die ganze Situation wohl erst bis zum Finden des Impfstoffes sich wieder einigermaßen normalisieren könnte.
Gut, das ist aber ohnehin klar. Denn eine Herdenimmunität wird man davor kaum erreichen. Das würde nämlich selbst bei 100 000 Neuinfektionen pro Tag (die für unser Gesundheitssystem aller Wahrscheinlichkeit nach viel zu viel wären) über anderthalb Jahre dauern.
"You only need to hang mean bastards, but mean bastards you need to hang."

Re: Corona - Bier und Bazillen

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ja, dafür ist die Population in Deutschland mit über 83 Millionen Menschen einfach zu groß und das aktuelle Wachstum bei Infektionen ist aktuell noch wesentlich unter 1 % des Teils der Bevölkerung in Deutschland, die für eine solche Herdenimmunität notwendig wäre, wenn man mal einen Faktor von 10 für die Dunkelziffer außen vor lässt. Selbst mit Dunkelziffer stehen wir aktuell nur bei 1-2 %. Wie sie in dem Video schon anhand einer Studie erklärt würde es mehr als 2 Jahre dauern mit all den Kontaktbeschränkungen und Maßnahmen, dass so etwas wie eine Herdenimmunität erreicht werden könnte, ohne das Gesundheitssystem zu überlasten. Das wichtige Ziel ist F+E von einem wirksamen, für jeden erschwinglichen und ausreichend vorhandenem Medikament und einem Impfstoff für die Krankheit. Und das ist spätestens in einem Jahr soweit. Und da es leider nicht gelungen ist, die Verbreitung des Virus bereits am Schopfe einzudämmen müssen wir uns damit anfreunden, dass der Virus im Umlauf und Teil unserer Gesellschaft ist - wir werden damit und der Krankheit leben lernen müssen.

Gerade denjenigen, die sich aktuell vehement weigern die Beschränkungen des Staates hinzunehmen und auch vehement an irgendwelchen Verschwörungstheorien klammern wünsche ich nicht, dass irgendwann jemand in deren Bekannten- oder Verwandtenkreis einen schweren tödlichen Verlauf der Krankheit abbekommt. Gerade in den Zeiten der sozialen Isolation und auch der Abschirmung von Infizierten gegenüber der Außenwelt, auch in der Intensivstation um Ansteckung zu vermeiden können Leute ohne Chance auf Überleben der Krankheit nichts mehr machen um ihr Leben in Würde abzuschließen und sich auch nicht von ihren Liebsten verabschieden. Selbst die Bestattung läuft vollkommen isoliert ab. Und das wünsche ich niemanden in dieser Zeit.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: Corona - Bier und Bazillen

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Gernot hat geschrieben: 3. April 2020 13:59 die aktuellsten Zahlen weltweit findet man übrigens auf dieser Seite: https://www.worldometers.info/coronavirus/
Daneben gibt es natürlich die Seite der John Hopkins Universität,
dessen Zahlen wohl auch bei worldometers teils als Grundlage dienen:

https://www.arcgis.com/apps/opsdashboar ... 7b48e9ecf6

Was mich an den Zahlen stört (hab ich ja immer wieder betont), und auch die Seite worldometers selbst gibt es ja zu, ist, dass dort ALLE Zahlen gelistet werden, die irgendwo gemeldet werden. Das Beispiel, welches worldometers angibt, besagt, dass in Frankreich Todesfälle aufkamen, die von Frankreich offiziell (noch) nicht in die Statistik überführt wurden, aber worldometers rechnet sie schon dazu. Der Grund, weshalb sie offiziell noch nicht dazugezählt werden können, ist, dass noch nicht klar ist, ob das Virus die Todesursache war.

Diese Art von Fällen häuft dich.
Ich habe ja neulich das Beispiel aus Hamburg gebracht: hier meldet die Gesundheitsbehörde jeden Tag zwei Zahlen:
1. an Corona gestorbene Menschen
2. gestorbene Menschen, die mit Corona infiziert waren

Das ist ja bekanntlich nicht das gleiche. Die zweite Zahl ist natürlich höher.
Hamburg leitet sich den Luxus, JEDEN Toten, bei dem das Virus nachgewiesen wurde, von der Rechtsmedizin obduzieren zu lassen, um die tatsächliche Todesursache herauszubekommen. Ich weiß, dass das viele andere Städte (vor allem auch in anderen Ländern) nicht machen.

Das Robert Koch Institut, die John Hopkins University und viele Andere addieren ALLE Toten, die infiziert waren.
Am Hamburger Beispiel (vor ein paar Tagen wurde bei 14 Toten, die infiziert waren, bei 11 Toten das Virus als Todesursache gennannt) sieht man, dass es durchaus 20% bis 25% der Todesfälle betreffen könnte, bei denen Corona NICHT der Auslöser war.
Natürlich sind 14 Fälle nicht genug, um hier statistisch einen Schluss zu ziehen. Aber sollte sich diese Prozentzahl bei tausenden Fällen bestätigen, dann könnte man fast überall 20% bis 25% der Todesfälle wieder abziehen.

Die genaueste Zahl und die am besten zu vergleichende Zahl wäre (wie du richtig schreibst, Gernot) die Anzahl an Intenstivbetten mit Beatmungsgerät und dann die Anzahl der Betten, die davon belegt sind.
Das wird in Hamburg übrigens auch täglich von der Gesundheitsbehörde mitgeteilt.
Letztes Wochenende waren 40 Patienten in der Stadt auf einer Intensivstation, Anfang der Woche waren es 45, gestern waren es 44.
Die Zahl scheint sich zumindest seit einer Woche auf diesem Niveau stabilisiert zu haben.
Ich weiß nicht wieviele Intensivbetten in Hamburg verfügbar sind. Eine Freundin aus dem UKE hat mir erzählt, dass sie dort etwa 200 Intensivbetten haben. Wenn ungefähr die Hälfte davon für Corona-Patienten freigeräumt wurde, dann hätte allein dieses eine Krankenhaus 100 Betten für Corona. In Hamburg gibt es 31 Krankenhäuser.

Re: Corona - Bier und Bazillen

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Wir müssen uns auf jeden Fall darauf einstellen, dass Großveranstaltungen aller Art (Stadion, Konzerte, Messen, Feste, etc.) und Urlaubsreisen bis ein Impfstoff zur Verfügung steht, also voraussichtlich bis Anfang nächsten Jahres, nicht stattfinden können. Ich fürchte, dass das auch für Kinos gelten wird.

Es sei denn, der Virus mag keinen Sommer und/oder die Zahl der Immunisierten ist viel höher, als gedacht.
#Marburg2024

Früher war mehr Atombombe

Re: Corona - Bier und Bazillen

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ich hatte das bei Frankreich so verstanden, dass die franz. Regierung nur jene Todesfälle zählt, die auch ins KH eingeliefert wurden, die 884 Covid19-Toten aus dem Altersheim eben nicht. worldometers fasst die aber alle zusammen.
NOTE ON FRANCE DATA:

On April 2, France reported 884 additional deaths that have occurred in nursing homes over the past days and weeks [source]. The French Government did not include these deaths in their official count, as their count only takes into consideration deaths of hospitalized patients. Following international standards of correct inclusion, our statistics will include these deaths, and will add them to the April 2, 2020 count following the attribution criteria of date of report.

If and when the French government determines and communicates the correct distribution of these additional deaths over time, we will adjust the historical data accordingly. A similar issue took place on February 12, when China reported an additional 13,332 new cases in a single day due to a change in how cases were diagnosed and reported in Hubei.
Aber ich verstehe schon, was du meinst und ich verstehe auch, dass das etwas verwirrend oder eigenartig ist, dass nicht alle gleich zählen. Ich finde es jedoch nicht so schlimm, solange klar ist, wer wie zählt.

wie hier auch schon mehrmals geschrieben, ich finde es in Ordnung, dass man alle Covid19-Toten zählt, denn im Endeffekt macht es keinen Unterschied, ob derjenige mit Covid-19 eingeliefert wurde, auf die Intensivstation kommt für 2 Wochen, den Virus zwar übersteht, aber 3 Tage später an den Folgen (zB. Lungenentzündung) dann stirbt, weil er durch das Virus so geschwächt war. Oder ob er tatsächlich gleich aufgrund von Covid-19 gestorben ist.

Und solche "Unstimmigkeiten" unter den Wissenschaftlern sollen auch nicht von der Gefährlichkeit der Situation ablenken - was ja manche auch gezielt ausnutzen wollen...
Bond... JamesBond.de

Re: Corona - Bier und Bazillen

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Gernot hat geschrieben: 3. April 2020 14:53wie hier auch schon mehrmals geschrieben, ich finde es in Ordnung, dass man alle Covid19-Toten zählt, denn im Endeffekt macht es keinen Unterschied, ob derjenige mit Covid-19 eingeliefert wurde, auf die Intensivstation kommt für 2 Wochen, den Virus zwar übersteht, aber 3 Tage später an den Folgen (zB. Lungenentzündung) dann stirbt, weil er durch das Virus so geschwächt war. Oder ob er tatsächlich gleich aufgrund von Covid-19 gestorben ist.
Einen wie hier von dir genannten Fall zweifel ich auch überhaupt nicht an.

Mir geht es um Fälle wie diesen:
Jemand wird mit einem Herzinfarkt ins Krankenhaus eingeliefert, kann dort nicht mehr gerettet werden und stirbt.
Im Krankenhaus wird er z.B. durch einen Pfleger unabsichtlich mit Covid-19 infiziert (wobei der Pfleger zu dem Zeitpunkt nicht weiß, dass er selbst infiziert ist).
Bei einer Obduktion wird nun das Virus beim Verstorbenen festgestellt und er landet in der Corona-Tote-Liste vom RKI.

Mir geht es nicht um Leute, die infiziert sind, ins Krankenhaus kommen (evtl. auch Vorerkrankungen haben) und dann sterben. Da wird das Virus der sogenannte Tropfen sein, der das Faß zum Überlaufen bringt.

Mir geht es um Leute, die wegen einer anderen Sache ins Krankenhaus kamen und sich dort anstecken (unabhängig davon, ob Covid-19 dann bei ihnen ausbricht), und um Leute, die eindeutig an etwas anderem sterben, weil sie auch überhaupt keine Covid-19 Symptome aufweisen, bei denen aber im Nachhinein bei einer Obduktion das Virus nachgewiesen wird. Ganz plattes Beispiel: jemand wird vom Auto überfahren und stirbt. Anschließend wird festgestellt, dass er das Virus in sich trug.

Anders gesagt: Fälle, bei denen bis zum Tod nie der Verdacht besteht, dass die Person an Covid-19 erkrankt sein könnte.

Re: Corona - Bier und Bazillen

209
ja, der von der genannte Fall wird sicherlich auch eintreten. Ich denke aber, dass das nicht so oft vorkommt, dass es die Statistik stark "verfälschen" würde bzw. dass man vielleicht irgendwann auch genau jene Statistiken veröffentlicht, weshalb jemand ins KH eingeliefert wurde (teilweise wird das schon gemacht). Zumindest in einigen Ländern. In Österreich versucht man gerade die offiziellen Daten auch anderen Wissenschaftlern großfl

interessant finde ich ja, dass, bis auf wenige Ausnahmen (die gleich zu Beginn anders oder schneller reagiert haben), es im Prinzip überall gleich verläuft nur mit zeitlichen Unterschieden. Die Ansprachen der Regierungen, die Maßnahmen (manchmal etwas härter, manchmal etwas softer), prognostizierte Kurvenverläufe, Diskussionen etc. sind überall gleich - was ich hier bei uns in Ö höre, kommt ein paar Tage oder 1 Woche später genauso in Deutschland, 2 Wochen später in den USA etc.. Überall die gleichen Themen und Probleme, nur mit anderen Zahlen (je nachdem, wie schnell man in dem Land reagiert hat auch schlimmer). Das Virus macht keinen Halt vor Landesgrenzen, Religionen oder Hautfarben. Aktuell schreibt die BILD, dass die USA Masken für Deutschland umgeleitet hat - vor 2 Wochen hatte noch Deutschland Masken und Schutzausrüstung für Österreich an der Grenze gestoppt (die dann aber doch noch freigegeben wurden)...
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