Samedi hat geschrieben: 17. August 2020 20:47
Ich finde es übrigens ziemlich schade, dass alle Wayne-Filme vor 1939 erst sehr spät (im Großteil erst 2006) synchronisiert wurden.
1963 hat man ja Stagecoach mit GGH neu synchronisiert, da hätte man die anderen alten Filme dann auch gleich mitnehmen können.
Wobei das eine Fassung ist, die ein klein wenig verboten gehört, denn der Score ist eine für 1939 total unpassende teils elektronisch klingende Neufassung. Das wäre ungefähr wie einen Leone Western nur noch mit Techno Musik statt Morricone anzubieten.
Und diese frühen B-Western, die interessieren doch nur wenig, und wahrscheinlich stimmt da der Score der deutschen Fassungen ebenfalls nicht, wie leider bei sehr vielen alten Filmen, auch vielen Klassikern, die erst deutlich später synchronisiert wurden. Jedoch nur wurden wenige so unpassend verhunzt wie Stagecoach oder Der Malteser Falke.
Aber witzig, ich finde diese Musik in beiden Fällen recht hübsch, obwohl sie so vollkommen verkehrt ist ...
Ansonsten habe ich Stagecoach gerade mal wieder geschaut ,aber so sehr ich all das wunderschön geschriebene von Hembus oder Seeßlen oder Bazin da drinnen wieder finden würde, es wird mir wohl nie gelingen. Stagecoach ist einfach zu schlicht in der Anlage seiner Charaktere und seiner Dialoge und seiner Handlung.
Aber bei anderen Fords hat das gerade mal wieder geklappt, die sind jetzt sogar besser denn je. Und ich bin von Wagonmaster so beeindruckt, daß ich ihn zu Fords Meisterwerk erkläre. Denn hier, und nicht in The Searchers oder Stagecoach, hat er seine typischen Themen über den Gegensatz von Wüste und Paradies, von Zivilisation und Barbarei, also auch die zentralen Themen des Western an sich, in seiner schönsten Form und (fast) vollkommensten zum Ausdruck gebracht. Und gleich danach kommt My Darling Clementine, in dem das fast genau so großartig funktioniert.
Damit wäre Wagonmaster momentan mein einziger 10er von Ford, und My Darling Clementine folgt mit, ach ich weiß nicht, ... 9,5/10?