Welcher Film von Christopher Nolan ist der Beste?

Following (1998) (Keine Stimmen)
Memento (2000)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 6 (19%)
Insomnia (2002)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (3%)
Batman Begins (2005)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (3%)
Prestige (2006)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 3 (10%)
The Dark Knight (2008)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 6 (19%)
Inception (2010)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (6%)
The Dark Knight Rises (2012)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (3%)
Interstellar (2014)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 3 (10%)
Dunkirk (2017)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (3%)
Tenet (2020)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 3 (10%)
Oppenheimer (2023)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 4 (13%)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 31

Re: Die Filme des Christopher Nolan

1246
Jetzt stelle ich mir noch eine viel fundamentalere Frage:
Spoiler
OK, ich begebe mich als "Invertierter" auf ein Schiff um irgendwo hinzufahren rückwärts in die Vergangenheit. Aber woher weiß das Schiff, dass ich in der Zeit zurück will??
Oh Mann, der Film macht mich fertig :-)
Ich kriege einfach die Trennung von Raum und Zeit nicht in mein Hirn.
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Die Filme des Christopher Nolan

1247
danielcc hat geschrieben: 28. August 2020 13:58
Spoiler
OK, ich begebe mich als "Invertierter" auf ein Schiff um irgendwo hinzufahren rückwärts in die Vergangenheit. Aber woher weiß das Schiff, dass ich in der Zeit zurück will??
Ähm. Du gehst natürlich auf ein Schiff, von dem du weißt, dass es dort an dem Tag losgefahren ist, zu dem du reisen willst. Wenn du von Los Angeles nach Hamburg willst, suchst du dir ein Schiff, dass von Hamburg nach Los Angeles gefahren ist und steigst in Los Angeles auf. :) Wie gesagt, "Tenet" ist erzählerisch überhaupt nicht kompliziert, aber scheinbar haben einige Probleme mit der Art und Weise wie die Welt funktioniert. Dazu muss ich aber sagen: Das ist nicht Nolans Schuld, denn er erklärt wie es funktioniert – und mehr kann er dann auch nicht machen.
dernamenlose hat geschrieben: 28. August 2020 13:46
Spoiler
Das mit dem Anhänger hab ich jetzt auch an anderer Stelle gelesen, aber ganz im ernst: Ich hab da in der Oper sequenz rein gar nicht davon registriert.Bisher fand ich, dass der Film zwar schnell, aber nicht zu schnell geschnitten wurde, wenn man sowas registrieren soll, ist es aber definitiv zu schnell.
Ich habe damit aber trotzdem ein Problem. Wie soll Neil überhaupt in der Lage sein sich zu opfern? Danach wäre er tot. Wenn Neil sich in der Zukunft invertiert und in der Vergangenheit in der Oper stribt, dann gibt es ihn in der Zukunft nicht mehr. Es gäbe ihn noch dazwischen, aber ohne das entsprechende Wissen. Eine Zeitschleife, in der Neil sich opfert und davon weiß ergibt bei der Logik des Films keinerlei Sinn.
Spoiler
Hä? Er stirbt nicht in der Oper. Warum sollte er in der Oper sterben? Er stirbt in Russland und opert sich dort für JDW. Und warum glaubst du, er wüsste davon? JDW weiß davon, weil er es eben erlebt hat und bekommt deshalb Tränen in den Augen, als ihm klar wird, dass das unten Pattinson gewesen ist / bzw. sein wird. Pattinson weiß davon nix, er ist in einer ewigen Zeitschleife gefangen, in der er zu irgendeinem beliebigen Zeitpunkt von JDW rekrutiert wird, ihn in Russland im Auto rettet, dann zurückreist und sein Leben für ihn opfert.
Schaut euch den Film ein zweites Mal an und vielleicht auf Deutsch, wenn da im Originalton das Sound Mixing so missraten ist, dann wird vieles sehr viel einfacher und klarer sein. Ihr macht euch den Film komplizierter als er ist. Das meine ich nicht mal böse, ich kann sogar sehr gut verstehen, dass man sich bei falschem Sound schwer tut mit Nolans üblichen Nuschel-Dialogen (irgendwie bekommt bei ihm nie ein Darsteller die Zähne auseinander).
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Re: Die Filme des Christopher Nolan

1248
sorry das war natürlich eine dumme Frage von mir.
Aber daraus ergibt sich die nächste:
Spoiler
Wie kann denn ein Invertierter sein Umfeld beeinflussen? Also, dass er sich von einem Schiff rückwärts fahren lässt, verstehe ich. Klar.
Aber er fährt ja auch ein mal mit einem Auto, also kann er auch Dinge steuern die nicht invertiert werden? und die fahren dann für die nicht invertierten rückwärts?
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Re: Die Filme des Christopher Nolan

1249
Casino Hille hat geschrieben: 28. August 2020 14:05 Schaut euch den Film ein zweites Mal an und vielleicht auf Deutsch, wenn da im Originalton das Sound Mixing so missraten ist, dann wird vieles sehr viel einfacher und klarer sein. Ihr macht euch den Film komplizierter als er ist. Das meine ich nicht mal böse, ich kann sogar sehr gut verstehen, dass man sich bei falschem Sound schwer tut mit Nolans üblichen Nuschel-Dialogen (irgendwie bekommt bei ihm nie ein Darsteller die Zähne auseinander).
Ich hab den Film auf deutsch gesehen. Und da war, bis auf ein oder zwei Sätze alles hervorragend zu verstehen. Zumindest akustisch. Das hat damit wenig zu tun. Du scheinst einer von maximal 5% zu sein, die auf Anhieb so viel verstehen, überall im Internet, auch bei Kritikern die Erfahrung mit teils komplizierten Filmen haben stößt du auf Fragezeichen. Ich will gar nicht wissen wie sich dann weniger intellugente Kinogänger, die nur hin und wieder Marvel gewöhnt sind, fühlen.
Casino Hille hat geschrieben: 28. August 2020 14:05
Spoiler
Hä? Er stirbt nicht in der Oper. Warum sollte er in der Oper sterben?
Spoiler
Du hast das doch geschrieben. Wenige Beiträge zurück hast du geschrieben, dass Neil in der Oper den Kopfschuss für JDW kassiert hätte. Das klingt für mich nach sterben. Ich hab davon keine Ahnung, ich hab diesen roten Anhänger ja nie gesehen in der Oper. Und auch nicht außeinanderhalten können wer da jetzt zu wem gehört, dafür ging das alles viel zu schnell. Ich hab natürlich mitbekommen, dass der Protagonist einmal sagt "Er gehört nicht zu mir". Aber wenn da alle exakt gleich angezogen durch die Gegend rennen und schnell geschnitten wird, dann kommt da nicht unbedingt an, wer das jetzt in jeder Szene genau ist.
Casino Hille hat geschrieben: 28. August 2020 14:05
Spoiler
Pattinson weiß davon nix, er ist in einer ewigen Zeitschleife gefangen, in der er zu irgendeinem beliebigen Zeitpunkt von JDW rekrutiert wird
Spoiler
Ich verstehe nach wie vor nicht, warum da eine ewige Zeitschleife sein soll? Und warum er darin gefangen sein soll. Und warum in der Protagonist in der Zukunft überhaupt auf einmal rekrutieren sollte. Der Job ist erfüllt. Wofür eine Rekrutierung? Und warum dann nicht gleich nach dem Finale, sondern irgendwann in der Zukunft? Warum muss er ihn überhaupt rekrutieren, wenn doch beide wissen, was in der Vergangenheit passiert ist? Warum geht Neil nicht einfach von alleine? Und ja beide wissen davon, gehen sie beide nach dem Finale linear in die Zukunft, bis einer von beiden sich scheinbar entscheidet sich wieder zu invertieren.
"You only need to hang mean bastards, but mean bastards you need to hang."

Re: Die Filme des Christopher Nolan

1250
Casino Hille hat geschrieben: 28. August 2020 13:00 Naja, Invincible, direkt im Anschluss an die Szene erklärt die Frau Wissenschaftlerin aber ja, wie das funktioniert und warum. Weil es für einen invertierten Gegenstand keinen Unterschied macht, ob JDW die Kugel tatsächlich physisch fallen lässt oder nur dieselbe Bewegung macht. Er kann ja später auch Kugeln aus einer Wand fangen, in die er keine Kugeln vorher geschossen hat. Und das erklärt sie, auch recht detailliert. Denn die Logik dahinter ist ganz simpel: Die Kugel hätte sich nicht bewegt, wenn JDW seine Hand nicht hingehalten hätte. Das gilt sowohl für eine Realität, in der er die Kugel fallenlässt, als auch für eine, in der er sie auffängt.
Danke. Ja, macht schon Sinn. Aber mir schwebt noch eine Frage im Kopf herum, die ich mir noch nicht erklären kann:
Spoiler
Auf der Schnellstraße in Tallin taucht Sator invertiert im gegnerischen Auto auf. Er trägt dabei natürlich die Sauerstoffmaske, die man benötigt, wenn man an der frischen Luft invertiert durch die Zeit geht. Aber IN seinem Auto hat er ja auch Kat dabei, die er mit der Waffe bedroht, und die trägt keine Sauerstoffmaske. Das passiert ja für die beiden aber NACHDEM er sie mit einer invertierten Kugel erschossen hat, was wir Zuschauer erst später sehen. Warum kann sie ohne Maske minutenlang überleben, wenn dem Protagonisten später gesagt wird, dass man ohne Maske nicht überleben würde?

Das ginge ja nur, wenn sie NICHT invertiert ist, sondern nur er. Das würde aber auch bedeuten, dass sie ihn nicht verstehen kann, weil man ja invertierte Personen rückwärts sprechen hört.
Hier wäre ich für ein bisschen Aufklärungsarbeit dankbar.

Re: Die Filme des Christopher Nolan

1251
dernamenlose hat geschrieben: 28. August 2020 14:29
Casino Hille hat geschrieben: 28. August 2020 14:05
Spoiler
Hä? Er stirbt nicht in der Oper. Warum sollte er in der Oper sterben?
Spoiler
Du hast das doch geschrieben. Wenige Beiträge zurück hast du geschrieben, dass Neil in der Oper den Kopfschuss für JDW kassiert hätte. Das klingt für mich nach sterben. Ich hab davon keine Ahnung, ich hab diesen roten Anhänger ja nie gesehen in der Oper. Und auch nicht außeinanderhalten können wer da jetzt zu wem gehört, dafür ging das alles viel zu schnell. Ich hab natürlich mitbekommen, dass der Protagonist einmal sagt "Er gehört nicht zu mir". Aber wenn da alle exakt gleich angezogen durch die Gegend rennen und schnell geschnitten wird, dann kommt da nicht unbedingt an, wer das jetzt in jeder Szene genau ist.
Spoiler
Habe ich? Nein, Quatsch. Er stirbt in Russland, da unten bei der Bombe, er ist der Typ, dessen Leiche vor der Tür liegt und dann plötzlich aufsteht und für JDW den Headshot kassiert. In der Oper stirbt er nicht, da rettet er JDW das Leben. Er ist der, zu dem die invertierte Kugel gehört, die JDW beobachtet. Daraufhin dreht er sich um und der Schütze, der ihm das Leben gerettet hat, dreht sich um und Nolan schneidet auf eine Nahaufnahme des Rucksacks mit dem roten Bommel. Und genau denselben Schnitt macht Nolan am Ende auch – wieder mit dem Bommel. Ich würde es Nolan jetzt nicht anlasten, wenn dir das entgangen ist. Noch deutlicher hätte er es nur mit einer Texteinblendung machen können. Wenn du es bei der Zweitsichtung wieder nicht siehst, dann hattest du eine anders geschnittene Version als ich. :) Und das meine ich nicht mal blöd, aber es sind zwei Nahaufnahmen im Film, die den Anhänger am Rucksack deutlich ins Bild rücken!

Zum Rest: Ich glaube nicht, dass ich intelligenter bin als Kinozuschauer, die sonst nur Marvel und Konsorten gucken und ich glaube auch nicht, dass nur insgesamt 5% der Zuschauer den Film gerallt haben. :D Wie gesagt, mir kommt Tenet wirklich nicht so kompliziert vor, das Prinzip ist recht einfach und der Rest ist alles Kram, den man so aus jedem James Bond oder Zeitreisefilm in irgendeiner Form kennt. Was jetzt so klingt, als wäre Tenet viel schlechter als er ist, immerhin ist er großartig. Ich sehe nur wirklich nicht, wo Tenet im Vergleich zu Back to the Future 2, Primer, Predestination, Memento, 12 Monkeys etc. komplizierter sein soll.

Man könnte da ganz andere Fragen stellen und sehr physikalisch werden, aber dann versucht man irgendwann auch, einen Film an einem Maßstab zu messen, an dem jeder andere Zeitreisefilm sofort zerschellen würde – und vermutlich überhaupt jeder Actionfilm, den es gibt.
Invincible: Das ist jetzt mal eine interessante Frage und da muss ich gerade auch tatsächlich mal kurz drüber nachdenken. War sie denn invertiert? Wer sagt uns, dass sie invertiert gewesen sein muss?
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Re: Die Filme des Christopher Nolan

1252
danielcc hat geschrieben: 28. August 2020 14:19
Spoiler
Wie kann denn ein Invertierter sein Umfeld beeinflussen? Also, dass er sich von einem Schiff rückwärts fahren lässt, verstehe ich. Klar.
Aber er fährt ja auch ein mal mit einem Auto, also kann er auch Dinge steuern die nicht invertiert werden? und die fahren dann für die nicht invertierten rückwärts?
Spoiler
Bei einem Auto finde ich das tatsächlich auch komplizierter, denn mir fällt es hier schwer das Prinzip von ursache und Wirkung umzusetzen: Eigentlich gilt: Drücke ich als Invertierter aufs Gaspedal müsste das Auto vorwärts losfahren, schließlich ist das Drücken des Gaspedals die Ursache, die eine Wirkung hervorruft. Wenn ich mich als Invertierter dann vorwärts im Auto bewege sieht das selbstverständlich für nicht Invertierte so aus als würde das Auto rückwärts fahren. Problematisch ist nur, dass ein Auto etwas komplexer ist als beispielsweise eine Pistolenkugel. Ein Automotor benötigt beispielsweise Sauerstoff um zu funktionieren. Da der jedoch nicht invertiert ist müsste er umgekehrt funktionieren, also den Sauerstoff aus dem Motor hinaus, anstatt in ihn hineinsaugen. Menschen tragen dagegen Masken, die von ihnen gefahrenen Autos dagegen nicht. Also dürften sie streng genommen nicht richtig funktionieren. Oder übersehe ich da etwas?
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Re: Die Filme des Christopher Nolan

1253
Casino Hille hat geschrieben: 28. August 2020 14:36Invincible: Das ist jetzt mal eine interessante Frage und da muss ich gerade auch tatsächlich mal kurz drüber nachdenken. War sie denn invertiert? Wer sagt uns, dass sie invertiert gewesen sein muss?
Spoiler
Ich kann mir auch vorstellen, dass sie nicht invertiert ist. Das würde dann bedeuten, dass der invertierte Sator die nicht invertierte Kat aufgreift, mir ihr aber irgendwie trotzdem rückwärts durch die Zeit geht, bis zu dem Zeitpunkt, wo er sie dann mit der invertierten Kugel vor den Augen des Protagonisten erschießt. Hast du denn im Kopf, ob Kat in dem Raum "vorwärts" spricht, während Sator "rückwärts" spricht? Dann wäre das ja die Lösung.[/quote]

Re: Die Filme des Christopher Nolan

1254
Das habe ich nicht mehr in Erinnerung. Er spricht auf jeden Fall rückwärts, sagt sie überhaupt was? Spricht sie rückwärts in dem Moment? Dürfte sie eigentlich nicht, denn direkt nach dem bösen Treffer gehen sie mit ihr in die Maschine und danach ist sie wie die anderen invertiert, korrekt? :D Könnte man bei der Zweitsichtung darauf achten. Aber sie wird dann sicherlich noch vorwärts laufen. Wenn nicht, ist das ein kleiner, ärgerlicher Continuity-Fehler (auch das kann einem Nolan mal passieren).
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Re: Die Filme des Christopher Nolan

1255
Invincible1958 hat geschrieben: 28. August 2020 14:34
Spoiler
Auf der Schnellstraße in Tallin taucht Sator invertiert im gegnerischen Auto auf. Er trägt dabei natürlich die Sauerstoffmaske, die man benötigt, wenn man an der frischen Luft invertiert durch die Zeit geht. Aber IN seinem Auto hat er ja auch Kat dabei, die er mit der Waffe bedroht, und die trägt keine Sauerstoffmaske. Das passiert ja für die beiden aber NACHDEM er sie mit einer invertierten Kugel erschossen hat, was wir Zuschauer erst später sehen. Warum kann sie ohne Maske minutenlang überleben, wenn dem Protagonisten später gesagt wird, dass man ohne Maske nicht überleben würde?

Das ginge ja nur, wenn sie NICHT invertiert ist, sondern nur er. Das würde aber auch bedeuten, dass sie ihn nicht verstehen kann, weil man ja invertierte Personen rückwärts sprechen hört.
Spoiler
Ich würde sagen sie ist nicht invertiert. Sie sieht zu diesem Zeitpunkt auch noch kerngesund aus, an ihrem Kleid ist nirgends eine Einschusswunde. Wird sie nicht auch mit dem Protagonisten erst aus dem Auto geholt und zur Schleuse gebracht und wird da dann angeschossen? Aber ich glaube ich müsste die Szene auch nochmal sehen um jedes Detail zu verstehen. Vielleicht am WE ansonsten irgendwann nächste Woche. Da werden wohl noch mehrere Kinosichtungen folgen.
Casino Hille hat geschrieben: 28. August 2020 14:36 Habe ich? Nein, Quatsch
Hast du tatsächlich nicht. Ich habe deine beiden Punkte aus einem Satz aufeinander bezogen, obwohl du zwei unterschiedliche Momente meintest. War nur missverständlich geschrieben, bzw. von mir falsch interpretiert.
Casino Hille hat geschrieben: 28. August 2020 14:36 Zum Rest: Ich glaube nicht, dass ich intelligenter bin als Kinozuschauer, die sonst nur Marvel und Konsorten gucken und ich glaube auch nicht, dass nur insgesamt 5% der Zuschauer den Film gerallt haben. :D Wie gesagt, mir kommt Tenet wirklich nicht so kompliziert vor, das Prinzip ist recht einfach und der Rest ist alles Kram, den man so aus jedem James Bond oder Zeitreisefilm in irgendeiner Form kennt. Was jetzt so klingt, als wäre Tenet viel schlechter als er ist, immerhin ist er großartig. Ich sehe nur wirklich nicht, wo Tenet im Vergleich zu Back to the Future 2, Primer, Predestination, Memento, 12 Monkeys etc. komplizierter sein soll.
Doch definitiv. Du warst scheinbar nicht großartig im Internet unterwegs seitdem. Ich habe mir schon zahlreiche Kritiken und auch Diskussionsrunden zum Film angeschaut und sowohl die Kritiken als auch die Kommentarsektionen sind voll von Unverständnis. Nicht kompletter Unverständnis, das gibts nur selten, aber dass der Film um Welten komplizierter ist als Inception unc co. da sind sich quasi alle einig. Außer deiner hab ich erst zwei oder drei gegenteilige Stimmen gehört. Bei vielen hakt es schon bei Dingen die ich gut verstanden habe und ich hab ja ganz offensichtlich schon an einigen Stellen Probleme. DEr Unterschied zu den von dir genannten Filmen ist ganz einfach: Bei Tenet darfst du nicht mehr linear denken, bei den meisten anderen Filmen schon (Die ersten drei genannten kenne ich nicht, die letzten beiden schon). Du hebst ja auch immer wieder Memento hervor: Da sehe ich nicht das geringste Problem. Klar man muss den Kniff erst verstehen, was nicht sofort, aber doch recht schnell geht. Und von da an ist der Film absolut leicht verständlich. Er ist auf eine einzige Art verschachtelt und markiert das im Film sogar durchgehend farblich. Vielleicht braucht der eine eine Sequenz länger als ein anderer um den erzählerischen Trick zu verstehen, aber ansonsten ist da doch nichts kompliziert. Man muss sein Denken auch in keiner Weise ändern. Du hast die vorwärts- und die rückwärts erzählte Handlung strikt voneinander getrennt. In Tenet eben nicht, da verschwimmt beides in den gleichen Bildern. Das ist eine ganz andere Nummer.
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Re: Die Filme des Christopher Nolan

1256
Casino Hille hat geschrieben: 28. August 2020 14:56
Spoiler
Das habe ich nicht mehr in Erinnerung. Er spricht auf jeden Fall rückwärts, sagt sie überhaupt was? Spricht sie rückwärts in dem Moment? Dürfte sie eigentlich nicht, denn direkt nach dem bösen Treffer gehen sie mit ihr in die Maschine und danach ist sie wie die anderen invertiert, korrekt? :D Könnte man bei der Zweitsichtung darauf achten. Aber sie wird dann sicherlich noch vorwärts laufen. Wenn nicht, ist das ein kleiner, ärgerlicher Continuity-Fehler (auch das kann einem Nolan mal passieren).
Spoiler
Ich meine mich daran zu erinnern, dass sie ein oder zweimal ein Wort oder einen Halbsatz ruft. Und das war verständlich, im Gegensatz zum rückwärtsredenden Sator. Allerdings wird sie von ihm ja auf der anderen Seite angeschossen, oder nicht? Die Soldaten kommen aber doch auf der Seite des Protagonisten rein. Folglich müssten sie durch die Maschine gehen und invertiert sein, Kat aber nach wie vor nicht. Oder wie kommt Kat auf die Seite des Protagonisten?
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Re: Die Filme des Christopher Nolan

1257
dernamenlose hat geschrieben: 28. August 2020 14:56
Spoiler
Ich würde sagen sie ist nicht invertiert. Sie sieht zu diesem Zeitpunkt auch noch kerngesund aus, an ihrem Kleid ist nirgends eine Einschusswunde. Wird sie nicht auch mit dem Protagonisten erst aus dem Auto geholt und zur Schleuse gebracht und wird da dann angeschossen?
Hehe, ja, dumm von mir. So ist es natürlich.
Spoiler
Sie wird ja auch rückwärts angeschossen und durch eine invertierte Kugel getroffen, was so perfide an der Nummer ist. Da habe ich grade nicht mehr dran gedacht. Aber ja, richtig: Sie ist nicht invertiert, das würde nicht passen.
dernamenlose hat geschrieben: 28. August 2020 14:56 Doch definitiv. Du warst scheinbar nicht großartig im Internet unterwegs seitdem.
Das stimmt, ich habe seitdem nur einige wenige Kritiken zu "Tenet" gelesen, die voll des Lobes waren und sich kaum über eine unverständliche Handlung geäußert haben (die 5 Sterne Rezension von EPD Film ist brillant – ansonsten habe ich noch nicht viel gelesen, da ich selbst eine Kritik schreiben will). Da ich aber wohl kaum intelligenter als ein Groß der Kinozuschauer bin (schön wäre es, dann würde ich damit sofort Geld verdienen), muss es andere Gründe haben oder? ist es im Originalton vielleicht wirklich ein mieses Sound Mixing, durch das ein Großteil der Dialoge nicht verständlich ist? Oder liegt es bei mir speziell daran, dass ich alle möglichen Zeitreise-Stoffe konsumiere und es mir auch Spaß gemacht hat, "Primer" insgesamt achtmal zu gucken und mir Notizen zu machen, um ihn zu entwirren? :D

Witzigerweise ist mir der Zeitreise-Aspekt an "Tenet" aber relativ Banane, weil ich den Film für ganz andere Sachen bewundere, sogar liebe. Hauptsächlich die grandiose Sezierung des Agentenkinos, wie es von James Bond geprägt wurde. Und natürlich die tolle Meta-Analyse von Geschichtsmustern ("Der Protagonist" etc.). Hach, ich freue mich, wenn es den Film auf Scheibe gibt und man sich einzelne Szenen immer wieder ansehen und über sie fachsimpeln kann – allerdings dann eher auf ihre tollen Ideen bezogen als auf die Logik des Inhalts.

Wenn "Tenet" für mich eine Schwäche haben könnte, dann, dass er etwas viel Hollywood-Gewummere hat, allerdings ist der Score von Ludwig Göransson bockstark und außerdem passt es zu "Tenet" natürlich, dass er in Teilen auch bedient, worüber er erzählt. Da wäre eine Zweitsichtung für mich aufschlussreich.
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Re: Die Filme des Christopher Nolan

1258
Casino Hille hat geschrieben: 28. August 2020 15:06 Da ich aber wohl kaum intelligenter als ein Groß der Kinozuschauer bin (schön wäre es, dann würde ich damit sofort Geld verdienen), muss es andere Gründe haben oder? ist es im Originalton vielleicht wirklich ein mieses Sound Mixing, durch das ein Großteil der Dialoge nicht verständlich ist? Oder liegt es bei mir speziell daran, dass ich alle möglichen Zeitreise-Stoffe konsumiere und es mir auch Spaß gemacht hat, "Primer" insgesamt achtmal zu gucken und mir Notizen zu machen, um ihn zu entwirren?
Vielleicht liegt es daran, ja. Oder vielleicht fällt dir zeitliches denken einfacher. Es gibt ja auch menschen die zwar intelligent sind aber ein sehr schlechtes räumliches Denken/Verständnis haben. Vielleicht ist das bei Zeit ähnlich, ich weiß es nicht. Ich verlinke mal ein Video von der Tenet Talkrunde von Kino plus (eine Hälfte ohne Spoiler zweite Hälfte mit) Ca. bei 5:30 bezeichnet Eddie sich als "nicht der schlauste Filmgucker." Da ich sie nicht oft schaue kenne ich die vier (und das restliche Team) nicht wirklich gut, habe aber keineswegs den Eindruck, dass er besonders dumm wäre. Er dürfte wahrscheinlich dem Durchschnitt entsprechen und ist einer der wenigen die das zugeben.
Casino Hille hat geschrieben: 28. August 2020 15:06 Wenn "Tenet" für mich eine Schwäche haben könnte, dann, dass er etwas viel Hollywood-Gewummere hat, allerdings ist der Score von Ludwig Göransson bockstark und außerdem passt es zu "Tenet" natürlich, dass er in Teilen auch bedient, worüber er erzählt. Da wäre eine Zweitsichtung für mich aufschlussreich.
Für mich ist das ähnlich wie in Dunkirk überhaupt kein Hollywoodgewummere. Die Musik ist viel intensiver, ungewöhnlicher, kraftvoller und treibender. Zimmers dröhnender Inception-Soundtrack wurde später von vielen anderen Komponisten adaptiert, seine Arbeit für Dunkirk und auch Göranssons Werk gehen für mich in eine ganz andere Richtung. Der finale deutsche Trailer fasst das Gefühl das der Score hinterlässt für mich perfekt zusammen und auch eine solche Trailermusik findet sich nirgends bei Marvel, DC, Transformers, Fast and Furious, Jurissic World, etc...
Das ist eine ganz andere Art der Musik, in meinen Augen zeimlich weit weg vom Mainstream (einer der Gründe, warum Zimmers Dunkrik Score auch vergleichsweise schlecht ankam).
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Re: Die Filme des Christopher Nolan

1259
dernamenlose hat geschrieben: 28. August 2020 15:21
Casino Hille hat geschrieben: 28. August 2020 15:06 Wenn "Tenet" für mich eine Schwäche haben könnte, dann, dass er etwas viel Hollywood-Gewummere hat, allerdings ist der Score von Ludwig Göransson bockstark
Für mich ist das ähnlich wie in Dunkirk überhaupt kein Hollywoodgewummere. Die Musik ist viel intensiver, ungewöhnlicher, kraftvoller und treibender. Zimmers dröhnender Inception-Soundtrack wurde später von vielen anderen Komponisten adaptiert, seine Arbeit für Dunkirk und auch Göranssons Werk gehen für mich in eine ganz andere Richtung.
Ich meinte nicht die Musik, die ist klasse und es dürfte der beste Soundtrack in einem Christopher Nolan Film sein (und ich bin sehr froh, dass Göransson und nicht Zimmer hier am Werk war, man hört es doch enorm). Ich meinte eher, dass der Film den üblichen Hollywood-Bombast an einigen Stellen mit sich bringt und ihm vielleicht auch mal zu erliegen droht, aber da müsste ich überprüfen, ob das nicht doch etwas Cleverer vonstatten geht und Nolan hier nicht auch in der Hinsicht etwas Großes geschaffen hat.
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