Re: Daniel Craigs Nachfolger

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AnatolGogol hat geschrieben: 10. September 2020 07:23 Ernstgemeinte Frage: was ist denn an einem Australier kulturell passender zur Bondfigur als an einem Ami? Der Commonwealth-Bezug ist mir natürlich schon bewusst.
Ich bin ja auch kein Experte, aber abgesehen davon dass der Akzent ähnlicher ist als bei den Amis ist es denke ich wirklich vor allem der Commonwealth-Bezug. In Australien ist auch Lizzie 2 das offizielle Staatsoberhaupt, während sich die Staaten "zuletzt" (also vor 250 Jahren) im Krieg abgespalten haben. Ich denke da schwingt einfach eine andere (unterschwellige?) nationale Identität und entsprechende Akzeptanz mit. Details wie dass die Australier mit den Briten Kricket spielen während die Amis mit ihrem selbst erfundenen Hand-Egg rumlümmeln. :lol:

Klar sind Medien und Publikum immer schnell im Lästermodus wenn ein neuer Bond gecastet wird, mein Gedanke ist einfach dass es bei einem Amerikaner extremer wäre, dass da für viele (vor allem Briten) eine Art Grenze überschritten wird und es auch drüber hinaus bei allen als No-Go hängenbleibt: "Bond ist jetzt Amerikaner".
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Re: Daniel Craigs Nachfolger

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Henrik hat geschrieben: 10. September 2020 07:36
Revoked hat geschrieben: 9. September 2020 19:50Außerdem kann man dadurch Geld sparen, wenn Hauptdarsteller und Regisseur der gleiche ist.
Es gab doch immer mal wieder Spekulationan darüber, dass Craig in Bond 26 Regie führen könnte :lol:
Schreib sowas doch nicht, am Ende liest EON hier mit…
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Re: Daniel Craigs Nachfolger

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Ist ja verrückt wie ernsthaft das gerade in den Medien genannt wird. Ich würde es gut finden, wenn man langsam mit Bond 26 loslegt, aber ich glaube kein bisschen daran. Außerdem ist er schon 43. Wie viele Filme sollte er dabei sein? 2? So langsam wie man bei Eon plant, hat man wohl noch keinen Gedanken daran verschwendet, mit irgend wem einen Vertrag zu schließen.

Man schaue sich mal die Fakten an: Bond 26 kommt frühestend 2023, denke ich. Dann wäre er schon 46. Gut, Roger Moore war auch 46, aber heute sind die Pausen auch länger.

Grob geschätzt:
Bond 26: 2023; 46
Bond 27: 2026; 49
Bond 28: 2029; 52
Bond 29: 2032; 55
Bond 30; 2035; 58

Und das mMn noch großzügig gerechnet (3jährige Pause). Man sollte sich einen Darsteller suchen, der schon in 4+ -Filme dabei sein könnte. Dass man wirklich noch mal so weit geht und die Hauptrolle mit einem fast 60-jährigen besetzt (AVTAK), glaube ich auch nicht.

Wobei: Wenn Tom Hardy tatsächlich einen Vertrag haben sollte und man bedenkt, dass Phoebe Waller-Bridge Bond 26 schreiben soll (oder schon dabei ist?) wäre das tatsächlich denkbar. Ich finde das aber trotzdem alles reichlich absurd. So wie das in letzter Zeit zuging, kann ich mir das einfach nicht vorstellen (z.B. wurde Bond 25 wurde erst fast zwei Jahre nach SP angekündigt. Niemals arbeiten die jetzt schon an Bond 26).

Wer weiss. Vielleicht ist das Drehbuch schon fertig und Fukunaga hat auch für einen weiteren Film unterschrieben. Kinostart im November 2021 sollte machbar sein, denke ich :D

Es wäre aber beruhigend, sollte man die verschwendete Zeit sinnvoll genutzt haben.
Zuletzt geändert von Henrik am 22. September 2020 09:15, insgesamt 7-mal geändert.

Re: Daniel Craigs Nachfolger

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Also wenn mein großer Traum wahr werden würde und Nolan den nächsten Bond macht, wäre Tom Hardy der perfekte Bond Darsteller und auch ohne Nolan bin ich mir sicher würde er einen super Bond geben.
Man müsste allerdings in die Rechnung mit einbeziehen, dass er schon 43 Jahre alt ist.

Wie auch immer, die aktuellen Gerüchte bedeuten gar nichts.
"Sie haben Ihr Hemd gewechselt Mr. Bond, ich hoffe unser Spielchen bringt Sie nicht zum transpirieren"
"Doch etwas, aber ich bin vollkommen unbesorgt, solange ich kein Blut weine"

Casino Royale

Re: Daniel Craigs Nachfolger

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Haben einige von uns latürnich bereits gestern Abend abseits diskutiert.

Fazit: Hardy ist schon cool, aber: zu klein (1,75m - noch kleiner als DC), zu ähnlich (wobei der Bane-Speck zum Glück weg ist), zu alt....

Also mal wieder ein gänzlich fantasieloses Abschreiben bei der englischen Yellow Press durch die Blöd.
❤️☮️🧘🏻‍♂️

Re: Daniel Craigs Nachfolger

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Der nächste Bonddarsteller muss sich meiner Ansicht nach stark von Craig unterscheiden, um als neuer 007 akzeptiert zu werden.
Ich denke ein großer, schlanker und dunkler Typ wäre wünschenswert. Etwas mehr Espionnage, weniger Rambo. Vom Alter her sollte man vielleicht so um die Anfang 30 ansetzen, dann hat der neue Darsteller bei dem derzeitigen Rhythmus (der hoffentlich wieder zum 3 Jahres-Takt übergeht) auch wirklich Zeit in die Rolle hineinzuwachsen.
Von der Ausrichtung her schweben mir insgesamt etwas weniger auf Epik und Hommagen ausgelegte Filme, dafür gut konstruierte Plots und interessante Charaktere. Ich stehe bei Bond eher auf die etwas geerdeteren Filme (1. OHMSS, 2. CR, 3. TB), was nicht heißt, dass es nicht spektakulär oder humorvoll von Statten gehen darf. Vom Rhythmus finde ich 3 große Action-Sequenzen und 2 kürzere ideal.
Wichtig wäre mir, dass sich die Beteiligten wieder die Zeit nehmen, Bond einfach mal Bond sein zu lassen. Ich mag es zu sehen, wenn er flaniert, ins Casino geht, sich unterhält, seine Freizeit gestaltet, flirtet... All das hat mir in der Craig-Ära bis auf CR ein wenig gefehlt.
Der nächste Bond sollte meines Erachtens etwas leichtherziger sein. Ich brauche keine Origin-Stories um den Charakter zu begreifen, er ist ohnehin schon derart unwahrscheinlich (auch in den Romanen, sorry), dass jede weitreichende Psychologisierung irgendwo versagt. Natürlich darf er sich facettenreich und menschlich zeigen, das ganze sollte jedoch ein gewisses Maß nicht übersteigen. Diesbezüglich finde ich, dass Richard Maibaum und Peter Hunt, trotz gewagter emotionaler Entwicklungen und einem spielerisch unerfahrenen Hauptdarsteller, den richtigen Ton getroffen haben. Aber Bond muss sich nicht jeden dritten Film verlieben, kündigen, sich rächen, etc. ...
Stringente in sich geschlossene Missionen, eine pro Film. Eine wiederkehrende, sympathische MI6-Familie und kein TKKG, ein M, der seinen besten Agenten auch irgendwo würdigt... Und bestenfalls ein paar Eastereggs für die Fans, statt aufgezwungener Kontinuität.

Re: Daniel Craigs Nachfolger

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Hardy wäre eine dieser für mich vorhersehbaren, irgendwie witzlosen Lösungen. Auf einen sehr schnellen Blick könnte man sagen: Klar, er ist zwischen 30 und 50, Brite und sieht gut aus, der ist perfekt. Aber für mich gehört da doch mehr dazu. Egal wie cool und versiert er als Schauspieler ist, ich kann ihn mir einfach schlecht in der Rolle vorstellen, er ist zu bekannt, gemessen am Eon-Rhythmus der durch mexikanisches Bier noch weiter ausgebremst wird zu alt, und so seltsam es klingt, ich finde der hat auch besseres zu tun, ist seit fast 20 Jahren gut im Rennen mit unterschiedlichsten Haupt- und Nebenrollen und jeder Art von Film. Für mich passt einfach weder die Besetzung an sich noch wie ich mir einen von Hardy verkörperten Bond vorstelle wirklich gut.

Oder ein anderer Erklärungsansatz: Ein schauspielerisch sehr erfahrener Bond bringt ja immer ein Stückweit eine Screenpersona und ein Image mit rein. Bei einem Moore, der seine Screenpersona eher in wenigen langen TV-Serien etabliert hat passt das gut, da war Bond eigentlich der nächste logische Schritt. Bei einem Hardy, den ich von Blockbuster bis Indies und von Actionhelden bis Charakterrollen schon überall gesehen habe ist das eine sehr schwammige "Screenpersona" und sein Bond wäre eher eine Rolle unter vielen, die er spielt.

Und eine ernsthafte Frage: Wie weit ist eigentlich die Filmtechnik beim verschleiern von Tattoos? Im Sportfilm Warrior (2011) hatte Hardy seine damals noch recht überschaubaren Tätowierungen in die Rolle mit eingebracht und nur der etwa alberne Cartoon-Leprechaun am rechten Arm wurde überschminkt und das Tribal rundum weitergezeichnet, um die Lücke zu füllen. Und das sieht ein Blinder im Hamburger Nebel (Beweisbild). Und mittlerweile ist Hardy vom Bart bis zum Bauchnabel mit Tattoos zugekleistert.
craigistheman hat geschrieben: 20. September 2020 15:00 Aber Bond muss sich nicht jeden dritten Film verlieben, kündigen, sich rächen, etc. ...
Stringente in sich geschlossene Missionen, eine pro Film. Eine wiederkehrende, sympathische MI6-Familie und kein TKKG, ein M, der seinen besten Agenten auch irgendwo würdigt... Und bestenfalls ein paar Eastereggs für die Fans, statt aufgezwungener Kontinuität.
Ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja... (stell dir ein paar mehr "Ja"s vor hier).
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