Wie bewertet ihr "Der Hauch des Todes" ?

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5/10 - Durchschnittlich
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7/10 - Recht Gut!
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8/10 - Gut!
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10/10 - Überragend!
Insgesamt abgegebene Stimmen: 32 (22%)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 148

Re: Filmbesprechung: "The Living Daylights (TLD)"

872
Sehr schön :)



https://www.youtube.com/watch?v=E4BZumraKXU

Großartig, dieses Musikvideo. Mir gefällt der Song in voller Länge auch nochmal um einiges besser als im Film, wo immer nur eine gekürzte Version zu hören ist. Schade. Bei CR ist das ähnlich, bei SF und war ich damals im Kino richtig verwirrt, weil ich den Song vorher so oft gehört habe (bei SP war es nicht ganz so schlimm) . Außerdem schneidet man mit der Bridge immer den besten Teil raus.

Aber bei vielen kenne ich vermutlich nicht einmal den vollständigen Song, weil ich die sonst nie höre.

Re: Filmbesprechung: "The Living Daylights (TLD)"

873
Ich habe gestern spätabends zum zigsten Mal TLD rotieren lassen. Was mir diesmal besonders aufgefallen ist, ist wie stark die Passage in Afghanistan ist, nach der Gefängnisklopperei (eine meiner zwei frühesten Bond-Erinnerungen) ganz besonders dann der Ritt zu der Bruderschaft der Schneeleoparden und die anschliessende grosse, martialische Actionszene auf dem Flugfeld. Visuell ist das bombenstark, nicht nur durch die Farbenpracht und die Grösse des Spektakels, auch die Bildausschnitte und die Anordnung der Einstellungen. Glasklar einer der besten 007-Showdowns.

Ansonsten gilt für mich: Dalton ist perfekt, Barrys Score ein Gedicht, der Aufbau des Plot-Komplotts ungemein spannend und Pi-Pa-Po. Ist es zu spät, meine 9 / 10 aus der letzten Rezension nach oben zu korrigieren? :)
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Re: Filmbesprechung: "The Living Daylights (TLD)"

874
Was ist denn bei dir los? Letztes Mal nur 9/10 vergeben? Das kann nicht sein.

Wie stark Barrys Score ist, ist mir auch kürzlich wieder aufgefallen, als ich das Track-Ranking erstellt habe. Eigentlich fahre ich ja mehr auf die Außenseiter-Komponisten ab, aber OHMSS, AVTAK und TLD finde ich einfach überragend. Letzterer hat ja auch drei schöne Songs als Grundlage.

Obwohl ich ja auch LTK, OHMSS und TSWLM sehr mag und eigentlich nichts kritisieren kann, TLD ist noch einmal eine ganz andere Nummer. Ich bin einfach durchgehend begeistert. Barry hat starke Arbeit abgeliefert (nachdem er sonst nur Mist verzapft hat :wink: ) und Dalton ist ein grandioser Hauptdarsteller. Dass der Film mit Whitaker einen nicht ganz so starken Bösewicht und einen völlig unsinnigen Felix Leiter mit dabei hat, fällt gar nicht auf.

Was den Film angeht: Ich muss mir nur das Making-Of ansehen und bin sofort komplett begeistert. Das Ende in der Oper und mit "if there Was a man" im Abspann finde ich auch auch sehr schön. Gänsehaut! Ein absolutes Meisterwerk, dieser Film.

Re: Filmbesprechung: "The Living Daylights (TLD)"

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GoldenProjectile hat geschrieben: 5. Mai 2021 14:46 Ich habe gestern spätabends zum zigsten Mal TLD rotieren lassen. Was mir diesmal besonders aufgefallen ist, ist wie stark die Passage in Afghanistan ist, nach der Gefängnisklopperei (eine meiner zwei frühesten Bond-Erinnerungen) ganz besonders dann der Ritt zu der Bruderschaft der Schneeleoparden und die anschliessende grosse, martialische Actionszene auf dem Flugfeld. Visuell ist das bombenstark, nicht nur durch die Farbenpracht und die Grösse des Spektakels, auch die Bildausschnitte und die Anordnung der Einstellungen. Glasklar einer der besten 007-Showdowns.

Ansonsten gilt für mich: Dalton ist perfekt, Barrys Score ein Gedicht, der Aufbau des Plot-Komplotts ungemein spannend und Pi-Pa-Po. Ist es zu spät, meine 9 / 10 aus der letzten Rezension nach oben zu korrigieren? :)
Gerade visuell finde ich TLD eher weniger interessant, da Afghanistan (bzw. Nordafrika) irgendwie so monoton-braun-steinig rüberkommt. Da kann Mills noch soviele Sonnenaufgänge zeigen, trotzdem durchbricht der Film visuell hier nie eine gewisse landschaftliche Tristesse. Auch die Begeisterung für Barrys letzte Arbeit innerhalb der Serie hält sich bei mir in Grenzen. Ich finde es zwar prinzipiell lobenswert, dass er auch in einer so arrivierten Phase seiner Karriere versucht hat musikalische Neuerungen in seinen Sound einzubeziehen und der TLD-Score hat sicherlich auch starke Momente und gelungene Meldodien, aber insgesamt werde ich mit dem Keyboard-Geklimpere-meets-Orchester-Klangteppich nicht so wirklich warm. Letztlich ist es dann halt vor allem die in meinen Augen weniger gelungene zweite (monoton-braun-steinige) Filmhälfte die verhindert, dass der Film es sich in meiner Wertschätzung auf einem höheren Rang bequem machen kann.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Filmbesprechung: "The Living Daylights (TLD)"

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AnatolGogol hat geschrieben: 6. Mai 2021 09:58 Auch die Begeisterung für Barrys letzte Arbeit innerhalb der Serie hält sich bei mir in Grenzen. Ich finde es zwar prinzipiell lobenswert, dass er auch in einer so arrivierten Phase seiner Karriere versucht hat musikalische Neuerungen in seinen Sound einzubeziehen und der TLD-Score hat sicherlich auch starke Momente und gelungene Meldodien, aber insgesamt werde ich mit dem Keyboard-Geklimpere-meets-Orchester-Klangteppich nicht so wirklich warm.
Hahaha, bei mir ist ausgerechnet TLD einer der drei Soundtracks, die Barrys Bilanz noch retten können.

Beitrag 1, Beitrag 2, Beitrag 3

Barry ist auf seinem Höhepunkt ausgestiegen, nachdem ich seine frühere Werke, mit Ausnahme von OHMSS, alle eher als etwas langweilig empfinde. Das fällt insbesondere im direkten Kontrast zu den Eintagsfliegen Martin, Hamlish und Conti auf.

Viele von Barrys Arbeiten prägen sich bei mir nicht wirklich ein (z.B. TB, FRWL, MR oder YOLT) oder sie treffen nicht meinen Geschmack (TMWTGG). Bei den auffälligeren Soundtracks innerhalb der Barry-Ära, d.h. LALD, TSWLM oder FYEO und bezogen auf Barry OHMSS, AVTAK und TLD ist das ganz anders. Hier konnte Barry noch mal zeigen, was er wirklich kann, nachdem er sonst nur Murks abgeliefert hat :D (übertrieben, aber die restlichen Barry-Werke stehen nicht gerade hoch im Kurs bei mir. Größtenteils etwas langweilig, finde ich.)

Wenn ich die Liste noch bis Platz 100 fortsetzten würde, würden, bezogen auf Barry, vermutlich auch überwiegend Stücke aus den drei genannten Barry-Werken auftauchen. Insgesamt empfinde ich die dort aufgezählten Werke alle als großartig, auch noch Platz 54.
Zuletzt geändert von Henrik am 6. Mai 2021 15:44, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Filmbesprechung: "The Living Daylights (TLD)"

877
AnatolGogol hat geschrieben: 6. Mai 2021 09:58 Gerade visuell finde ich TLD eher weniger interessant, da Afghanistan (bzw. Nordafrika) irgendwie so monoton-braun-steinig rüberkommt. Da kann Mills noch soviele Sonnenaufgänge zeigen, trotzdem durchbricht der Film visuell hier nie eine gewisse landschaftliche Tristesse.
Findest du TLD da wirklich so viel unglamouröser als z.B. TSWLM, QoS oder W&L? (Ha! Ich habe gerade vier tolle Filme in der Wüste aufgezählt und alle haben einen Jimbo!) Gerade die erste Einstellung im Sonnenaufgang beim Ritt zur Bruderschaft ist doch grandios, und auch danach bleibt es farbig und kontrastreich und imposant eingefangen, und das ist doch wichtiger als die Details der Landschaft, also ob da ein bisschen mehr Sträucher oder ein bisschen mehr Sand oder ein bisschen mehr Geröll rumliegen. Vielmehr meinte ich aber die Actionszene mit den Mujahedin auf dem Stützpunkt, die hatte ich gar nicht mehr so ganz auf dem Schirm obwohl ich den Film bestimmt an die zehn Mal gesehen habe. Das ist ja auch der eigentliche Showdown, und gemessen an der relativ simplen Prämisse "Bond, Kara und Necros müssen ins Flugzeug während die Mujahedin ein bisschen rumballern" ist die sehr aufwändig, variantenreich und durchdacht und hat in meiner langen Liste der besten Bond-Actionszenen noch einmal einen Sprung nach oben gemacht.
AnatolGogol hat geschrieben: 6. Mai 2021 09:58 Auch die Begeisterung für Barrys letzte Arbeit innerhalb der Serie hält sich bei mir in Grenzen.
Skandal! :D

TLD ist zusammen mit OHMSS und TMWTGG klar mein Lieblingsbarry, und ergibt zusammen mit dem Film ein abwechslungsreiches aber stimmiges (musikalisches) Gesamtbild zwischen fesselnd (z.B. Koskovs Flucht in Bratislava), saucool (Necros!) und schaurig betörend (Karas Melodie aus If there was a Man). Anhand Necros zeigt sich auch wie variantenreich der Score vorgeht, es gibt den Pretenders-Song als Im-Film-Musik über seine Kopfhörer, den melodisch daran angelehnten treibenden Score bei der Landhaus-Attacke und richtig stark fand ich dieses Mal folgenden Moment, wenn er sich Bond zwischen den Opiumsäcken nähert und der Score ganz langsam die typische Tonfolge anspielt. Siehe 3:30



Und @Henrik, ich kenne ja auch längst nicht alle Bond-Scores in- und auswendig wie du, Hille oder Anatol, aber wenn dir Flight Into Space aus MR oder die eine Melodie aus TB (Switching the Body) nicht hängenbleiben dann weiss ich auch nicht. :wink:
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Re: Filmbesprechung: "The Living Daylights (TLD)"

878
Switching what :D Das sagt mir überhaupt nichts.

Ich hab's mir gerade einmal angehört. Naja, es klingt ganz nett und passt vielleicht auch zur Szene. Bei mir prägt sich das aber nicht wirklich ein. OHMSS, AVTAK und TLD sind noch ein ganz anderes Kaliber (neben LTK und FYEO :D )

Wenn ich schon an diesen Moment denke (ab 0:36)



Der absolute Wahnsinn! Also auch wenn ja klar geworden sein sollte, dass Barry bei mir vergleichsweise tief im Kurs steht, hier hat Barry wirklich ein Meisterwerk geschaffen.

MR habe ich mir kürzlich mal angesehen. Flight Into Space habe ich im Ohr, ansonsten habe ich kaum etwas in Erinnerung. Der Track ist ganz nett, aber was daran nun so überragend sein sollte, kann ich nicht ganz nachvollziehen. Wenn ich das mit den vielen Gänsehaut-Momenten aus LTK, OHMSS, FYEO, AVTAK oder TLD vergleiche, das sind für mich die wahren Highlights der Reihe.

Re: Filmbesprechung: "The Living Daylights (TLD)"

879
AnatolGogol hat geschrieben: 6. Mai 2021 09:58 Letztlich ist es dann halt vor allem die in meinen Augen weniger gelungene zweite (monoton-braun-steinige) Filmhälfte die verhindert, dass der Film es sich in meiner Wertschätzung auf einem höheren Rang bequem machen kann.
Ich reihe mich in den Club der nicht allzu großen TLD-Bewunderer mit ein.

TLD ist einer dieser etwas merkwürdigen Mittelfeld-Bonds, die nicht hundertprozentig in sich homogen sind, und weil er einerseits einer der wenigen ernstzunehmenden und politisch aufgeladenen Spionagefilme der Reihe ist, ist er andererseits auch einer der ganz wenigen, bei dem mich die Bond-üblichen Albernheiten stören, sogar nerven. Wenn die Polizisten wie die letzten Idioten bedröppelt aus ihren Autofensterchen schauen, als Bond ihnen den Wager zerschneidet, wenn die Terroristen am Ende in der Oper auftauchen, wenn Joe Don Baker als Gaga-Mussolini durch sein Miniaturwunderland streift … Autsch! Da haben sie Dalton teilweise auch keinen Gefallen mit getan, in dem Cello-Kasten sitzend hätte selbst Moore lächerlich auf mich gewirkt – und dem lasse ich sonst fast alles durchgehen. Großartig sind die intensiven, dramatischen Stellen, herausragend vor allem die Szene, in der Bond mit Todesblick Pushkin konfrontiert. Die würde ich ohne Zweifel in die Hall of Fame der Best Bond Scenes weit oben einsortieren.

Die zweite Hälfte, bzw. das finale Drittel halte ich auch für das schwächste, ein klassisches Bond-Problem. Inszenatorisch vermag ich da nichts sonderlich herausstechendes zu bemerken, auch im Vergleich zu den anderen Glen-Bonds. Sicher, er hat sich als Handwerker etwas entwickelt, hier und da gelingt ihm eine schöne Einstellung, aber mehr ist da für mich zumindest nicht.
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Re: Filmbesprechung: "The Living Daylights (TLD)"

880
Das sehe ich bekanntermaßen komplett anders....
Casino Hille hat geschrieben: 6. Mai 2021 18:20 Da haben sie Dalton teilweise auch keinen Gefallen mit getan, in dem Cello-Kasten sitzend hätte selbst Moore lächerlich auf mich gewirkt – und dem lasse ich sonst fast alles durchgehen.
Hier muss ich nochmal sagen, dass es absolut vernünftig war, die alberne Fliegender-Teppich-Szene zu streichen. Ich halte TLD bekanntermaßen für einen perfekten Film und finde auch die etwas humoristischeren Szenen mit Dalton für gelungen. Selbst den Salzkorrosions-Spruch. Bezogen auf das Original: Ich mag es, wie Dalton das ganz ernst betont, ohne den Hauch des Todes, ähh, den Hauch von Ironie.

Aber diese Teppich-Szene, das geht gar nicht! Das ist wirklich zu albern. In einem Moore-Film hätte das vielleicht gepasst. Die Cellokasten-Szene finde ich hingegen ganz in Ordnung.



Sehr merkwürdig, diese Szene.

Re: Filmbesprechung: "The Living Daylights (TLD)"

881
Ist in meinen Augen kein Stück alberner als die Cello-Rutschpartie, der Pipeline-Grenzübergang, die Verführung des Pipeline-Aufsehers, das Napoleon/Hitler-Wachsfigurenkabinett, die Terroristen in der Oper oder den Laserstrahl im Autoreifen. Das sind alles Momente, die genauso in MR vorkommen könnten, in TLD aber nichts verloren haben. Und selbst in MR wäre mir die Hälfte davon viel zu drüber. Die deutsche Synchro ist hier besonders unglücklich, mit üblen Ausrutschern wie dem berüchtigten "Pferdehintern".

Beide Dalton-Filme leiden für mich unter diesen überflüssigen Albernheiten, aber bei TLD ist es deutlich geballter vorhanden. Es fehlte schlicht der Mut, den ernsteren Stil wirklich durchzuziehen.
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Re: Filmbesprechung: "The Living Daylights (TLD)"

882
Casino Hille hat geschrieben: 6. Mai 2021 20:34 den Laserstrahl im Autoreifen
Das ist eben das DB5-Gadget in modernisierter Form. Klar, letzteres ist deutlich realistischer und bodenständiger, aber was davon besonders lächerlich sein soll, kann ich nicht verstehen.

Ansonsten muss ich aber sagen, dass ich ganz froh bin, dass die von dir genannten Szenen im Film vorhanden sind. Die lockern die Stimmung etwas auf.

Re: Filmbesprechung: "The Living Daylights (TLD)"

883
GoldenProjectile hat geschrieben: 6. Mai 2021 15:19 Findest du TLD da wirklich so viel unglamouröser als z.B. TSWLM, QoS oder W&L? (Ha! Ich habe gerade vier tolle Filme in der Wüste aufgezählt und alle haben einen Jimbo!)
QoS ist diesbezüglich finde ich sogar noch viel schlimmer. Hab den Film zwar nicht so oft gesehen, aber die Bolivianische Einöde hat für mich immer wie ein langweiliges Schotterfeld ausgesehen. W&L (habe bestimmt 5 Minuten gebraucht, bis ich wusste was gemeint ist :) ) ist landschaftlich doch etwas abwechslungsreicher - gerade auch durch den Wechsel der Erzählperspektiven Raisuli/Teddy und damit verbunden der kontrastierenden Umgebung. Das hat man in TSWLM sogar noch stärker durch das Wechselspiel Tempel, Wüste und romantische Nilfahrt. Bei TLD ist hingegen eigentlich die komplette 2. Hälfte sehr einseitig, da wird wenig Abwechslung geboten. Es ist aber nicht nur das, sondern auch die Art und Weise wie es gefilmt und in Szene gesetzt ist. Wenn man das mit Leans arabischem Larry vergleicht (zugegebenermaßen die diesbezügliche Speerspitze), dann sieht TLD doch sehr trist aus.

GoldenProjectile hat geschrieben: 6. Mai 2021 15:19 TLD ist zusammen mit OHMSS und TMWTGG klar mein Lieblingsbarry,
Das passt ja dann, da ich bekanntlich mit Barrys TMWTGG auch nicht allzuviel anfangen kann. Das ist natürlich Klagen auf hohem Niveau, aber von Barrys Arbeit für Bond außerhalb der 60er kann mich eigentlich nur MR wirklich begeistern, die restlichen Arbeiten fallen eher in die Kategorie kompetente Routine (gemessen an seinen Verhältnissen - wie gesagt, sehr sehr hohes Klageniveau :) ). Und bei TLD ist es mehr noch als der inhaltliche Faktor der stilistische. Während ich Barrys Modernisierungsversuche bei AVTAK (mit den jaulenden verzerrten Gitarren) eigentlich ganz gern mag und es sich auch besser mit dem Orchesterteil verbindet stört mich das Keyboardgedudel bei TLD doch schon sehr.
Casino Hille hat geschrieben: 6. Mai 2021 20:34 Ist in meinen Augen kein Stück alberner als (...) die Terroristen in der Oper
Ja, das ist glaube ich für mich auch der schrecklichste Moment im ganzen Film. Ganz doofe Idee und auch ein Beleg für die reichlich naive Weltsicht, die der Film an Tag legt. Außerdem ist es natürlich unverzeihlich, dass der doofe Kamerad Cha meinen wie immer höflichen Namenspatron einfach ignoriert. :mrgreen:
Casino Hille hat geschrieben: 6. Mai 2021 20:34Die deutsche Synchro ist hier besonders unglücklich, mit üblen Ausrutschern wie dem berüchtigten "Pferdehintern".
Warum findest du hier die Synchro denn unglücklicher als das Original?
Casino Hille hat geschrieben: 6. Mai 2021 20:34Beide Dalton-Filme leiden für mich unter diesen überflüssigen Albernheiten, aber bei TLD ist es deutlich geballter vorhanden. Es fehlte schlicht der Mut, den ernsteren Stil wirklich durchzuziehen.
Da sehe ich zwischen TLD und LTK aber doch deutlich Unterschiede. Bei LTK sind es doch nur ganz wenige Ausreisser wie die Kneipenkeilerei während sich die Albernheiten bei TLD wie ein roter Faden durch den Film ziehen. Und ehrlich gesagt finde ich die Dosierung bei LTK auch angemessen, da es den ansonsten sehr harten und teilweise auch düsteren Film dann doch wieder etwas auf die leichtere Seite zurückholt - etwas, was ich eigentlich von jedem Bondfilm erwarte.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Filmbesprechung: "The Living Daylights (TLD)"

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AnatolGogol hat geschrieben: 7. Mai 2021 07:35 Das passt ja dann, da ich bekanntlich mit Barrys TMWTGG auch nicht allzuviel anfangen kann.
She ich auch so, wenngleich ich aber zugeben muss, dass die Musik durchaus zum Film passt.

AnatolGogol hat geschrieben: 7. Mai 2021 07:35 Das ist natürlich Klagen auf hohem Niveau, aber von Barrys Arbeit für Bond außerhalb der 60er kann mich eigentlich nur MR wirklich begeistern, die restlichen Arbeiten fallen eher in die Kategorie kompetente Routine (gemessen an seinen Verhältnissen - wie gesagt, sehr sehr hohes Klageniveau :) ). Und bei TLD ist es mehr noch als der inhaltliche Faktor der stilistische. Während ich Barrys Modernisierungsversuche bei AVTAK (mit den jaulenden verzerrten Gitarren) eigentlich ganz gern mag und es sich auch besser mit dem Orchesterteil verbindet stört mich das Keyboardgedudel bei TLD doch schon sehr.
TLD → AVTAK → OHMSS. Drei Top-Soundtracks. So gehört es.
AnatolGogol hat geschrieben: 7. Mai 2021 07:35
Casino Hille hat geschrieben: 6. Mai 2021 20:34Beide Dalton-Filme leiden für mich unter diesen überflüssigen Albernheiten, aber bei TLD ist es deutlich geballter vorhanden. Es fehlte schlicht der Mut, den ernsteren Stil wirklich durchzuziehen.
Da sehe ich zwischen TLD und LTK aber doch deutlich Unterschiede. Bei LTK sind es doch nur ganz wenige Ausreisser wie die Kneipenkeilerei während sich die Albernheiten bei TLD wie ein roter Faden durch den Film ziehen. Und ehrlich gesagt finde ich die Dosierung bei LTK auch angemessen, da es den ansonsten sehr harten und teilweise auch düsteren Film dann doch wieder etwas auf die leichtere Seite zurückholt - etwas, was ich eigentlich von jedem Bondfilm erwarte.
Besondere Albernheiten habe ich in LTK auch nicht erlebt. Das hätte aber auch absolut nicht zum Film gepasst.

Ansonsten finde ich die Albernheiten in TLD gut dosiert. TLD ist eben auch noch nicht so ernst wie LTK, da passt das noch. Was mir an TLD besonders gefällt, ist, dass uns das alles viel ernster präsentiert wird als in der Moore-Ära. Das macht für mich den besonderen Reiz dieses Filmes aus, dieses auf den ersten Blick etwas widersprüchlich wirkende Verhalten.

Das erinnert mich immer an meiner Physiklehrer aus der 8. Klasse, der auch immer ganz monoton in einer ernsteren Stimmlage gesprochen hat.

Re: Filmbesprechung: "The Living Daylights (TLD)"

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Henrik hat geschrieben: 7. Mai 2021 08:59 Was mir an TLD besonders gefällt, ist, dass uns das alles viel ernster präsentiert wird als in der Moore-Ära. Das macht für mich den besonderen Reiz dieses Filmes aus, dieses auf den ersten Blick etwas widersprüchlich wirkende Verhalten.
Das kann ich nicht wirklich erkennen. TLD ist in vielen Dingen immer noch ein typischer Film in der Tradition der 80er-Jahre-Moorefilmen. Eine viel ernstere oder ernsthaftere Präsentation sehe ich da nicht. Der einzige diesbezügliche Unterschied ist die bewusste Verwendung des Afghanistan-Krieges, welcher den Film (noch) mehr mit der "echten" Welt verbandelt. Das hatte man aber auch bereits bei OP (Kalter Krieg, atomare Gefahr in den frühen 80ern) und AVTAK (Silicon Valley, Computer-Chips), nur fühlt sich Afghanistan noch etwas "realer" an. Auch figürlich bietet zB FYEO mindestens eine genau so ernsthafte Auseinandersetzung. Und last not least wurden die Albernheiten auch nicht wesentlich zurückgefahren, Hille hat da ja eine gute Aufzählung geboten. Erst LTK machte dann einen erkennbaren Schritt weg von der Moore-Ära.
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