Michael3390 hat geschrieben: 23. Juni 2021 09:27
Ehrlich gesagt, verstehe ich nicht, warum manche hier jetzt schon den Kinostart für den Film Ende September für nichtig erklären, bzw 0 Chancen für den Film sehen. Bis auf GB, wo sich bis September auch wieder was tun kann, sieht es doch überall relativ gut aus. Zumindest was die für die Einspielerergebnisse wichtigen Länder angeht. Man sollte einfach mal lernen, die Inzidenzen micht mehr an die oberste Stelle zu setzen. Selbst in GB sagt man langsam, dass man wohl mit dem Virus leben können muss. Er wird wohl nicht mehr einfach verschwinden, so blöd es auch ist. Die Impfungen schreiten ebenfalls weiter voran, zudem wäre ein weiterer Lockdown dann endgültig der Sargnagel für viele Betriebe etc.... Wir stehen doch heute auch wo ganz anders, als letztes Jahr. Das sollte man doch nicht komplett ignorieren. Und ja, ich will den Film endlich sehen
. Es ist doch einfach so, dass die Normalität wirklich langsam mal bleiben sollte.
Ich stimme dir prinzipiell zu, aber es geht nicht bloß um die Inzidenz, sondern schlicht und einfach um die Auslastung der Krankenhäuser und Reanimationsbetten. Letzlich ging es schon immer bloß darum, zu verhindern, dass das Gesundheitssystem kollabiert, wie es in Italien der Fall war und in Brasilien immer noch ist. Das Virus mutiert weil manche Regierungen nicht hinterher kommen, oder es schlicht und einfach nicht checken - siehe Indien. UK hat das massive Problem, dass die meisten Menschen auf einen zweiten Impftermin warten, sich die Delta-Variante gleichzeitig auf der Insel rasant verbreitet. Hinzu kommen immer mehr Zweifel an der Wirksamkeit der Impfstoffe bzgl. Delta. Nun ist es so, dass selbst die sommerlichen Bedingungen, die Ausbreitung von Delta nicht zu beeinflussen zu scheinen, kaum zu auszumalen, wie es dann erst im Oktober/November aussehen wird, wenn die Menschen allmählich wieder für Winterkrankheiten anfällig werden. Du darfst zudem die vorgesehenen Öffnungsschritte in UK nicht außer Acht lassen. Das ganze erscheint mir - aber bei weitem nicht bloß mir, sondern auch Menschen, die wirklich etwas davon verstehen - sehr riskant, um nicht zu sagen geradezu hirnverbrannt. Aber das passiert, wenn du so einen narzistischen Populisten an der Spitze hast - egal, anderer Diskurs.
Bezogen auf Bond hieße das Worst Case-Szenario: Kein UK-Start da die Kinos noch oder wieder zugesperrt haben, sprich keine London-Premiere, sprich sehr geringe Start-Chancen für den Film, da ich mir kaum vorstellen kann, dass EON auf eine Londoner Premiere verzichten wird. Für sie macht es zu diesem Zeitpunkt auch keinen nennenswerten Unterschied mehr, wann sie den Film bringen - Hauptsache er läuft zur Kino-Primetime an, also Herbst/Winter oder Frühjahr -> genau da ist es am riskantesten.
Mal abgesehen davon, wächst durch die weltweite Öffnung auch die Chance einer noch rasanteren Verbreitung Deltas. In Protugal sieht's gerade beschissen aus, und siehe da - weltweit beliebtes Reiseziel, vor allem bei den jungen Menschen.
Ich für meinen Teil habe den Herbst bereits abgeschrieben, so bin ich dann auch nicht enttäuscht, falls wir in einen erneuten Lockdown kommen, der sich ja laut Virolog*innen weltweit bereits schon abzeichnet. Wir stecken gerade inmitten einer Naturkatastrophe, da gibt es einfach keine „Normalität“ mehr. Nur sind wir privilegierten Mitteleuropäer derart verwöhnt, dass wir uns ein Leben jenseits der Annehmlichkeiten und Sicherheiten, die wir bislang genossen haben, nicht einmal mehr vorstellen können. Falls im Herbst wieder alles runtergefahren wird, ist Bond meine geringste Sorge um ganz ehrlich zu sein.
Aber natürlich warte ich sehnsüchtig und neugierig auf den Film, und hoffe doch sehr, dass sich die ohnehin lange Wartezeit auch ohne Covid-Pandemie gelohnt hat.
Und selbstverständlich freue ich mich sehr, falls ich mit meinen Befürchtungen falsch liege! Ich klopfe auf Holz