Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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Wie findet ihr No Time To Die?

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vodkamartini
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Je länger man drüber nachdenkt, desto schwächer wird es. Wenn die armen Purvis und Wade außer Explosionen nicht viel zustande bringen (was sie ja auch selten mussten ,)), dann kann es doch bei dem Budget kein Problem sein, einen Autoren zu finden der eine Liebesgeschichte zumindest auf rudimentären RomCom-Niveau hinbekommt. Aber offenbar war das nicht möglich.
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https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/
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RumbleFish
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Casino Hille hat geschrieben: 12. Oktober 2021 11:53
BlofeldsKatze hat geschrieben: 12. Oktober 2021 11:44 Schon verziehen, dass Bond sie ohne mit der Wimper zu zucken weggeschickt hat?
Plus sie seitdem sein Kind ohne ihn aufziehen musste. :wink:
Naja, es ist natürlich auch ihr Kind.
Zudem scheint sie ihre Gefühle für Bond ja behalten zu haben, da Safin diese auch als Druckmittel gegen Madeleine verwendet.

Ich glaube auch, dass Bond nicht ins Exil ging um Madeleine zurückzulassen, sondern eher aus Selbstschutz.
Er wusste ja noch nicht wie Spectre ihn genau ausfindig gemacht hat.
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BlofeldsKatze
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Casino Hille hat geschrieben: 12. Oktober 2021 11:53
BlofeldsKatze hat geschrieben: 12. Oktober 2021 11:44 Schon verziehen, dass Bond sie ohne mit der Wimper zu zucken weggeschickt hat?
Plus sie seitdem sein Kind ohne ihn aufziehen musste. :wink:
Was vermutlich besser so war, ohne Bond dürfte deren Leben nicht ganz so gefährlich und weitestgehend normal gewesen sein. :D
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danielcc
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BlofeldsKatze hat geschrieben: 12. Oktober 2021 12:00
Casino Hille hat geschrieben: 12. Oktober 2021 11:53
BlofeldsKatze hat geschrieben: 12. Oktober 2021 11:44 Schon verziehen, dass Bond sie ohne mit der Wimper zu zucken weggeschickt hat?
Plus sie seitdem sein Kind ohne ihn aufziehen musste. :wink:
Was vermutlich besser so war, ohne Bond dürfte deren Leben nicht ganz so gefährlich und weitestgehend normal gewesen sein. :D
Das ist ja gerade der Punkt warum sie es geheim hält und sebst ihm nicht sagen will
Das ist ja auch das was Blofeld meint, als er sagt "wenn ihr Geheimnis ans Licht kommt, wird das dein Tod sein".
Er sollte Recht behalten.

Nahezu alles in diesem Film ist sehr logisch. Man muss es nur sehen wollen
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danielcc hat geschrieben: 12. Oktober 2021 12:02
Nahezu alles in diesem Film ist sehr logisch. Man muss es nur sehen wollen
Das trifft es tatsächlich auf den Punkt - ich stimme voll zu!

NTTD macht es einem sehr einfach das Negative zu sehen, wenn man es sehen will.
Da gibt es die Dramatik, da gibt es die semi-optimale Madeleine, da gibt es Bonds-Tod, Nomi, etc...

Bei der Erstsichtung haben mich diese leicht bis stark negativen Elemente sehr beeinflusst, weil ich den starken Elementen zu wenig Aufmerksamkeit schenkte.

Dazu gehören der Großteil des Cast, ja auch die Story, Craigs Performance, Schauplätze, bondige Szenen, der verbesserte Q, etc....


Und so ist es doch eigentlich in so gut wie jedem Bondfilm. Würde ich mich in YOLT auf die Szenen in denen Bond als Japaner verkleidet wird versteifen, wäre er sicher nicht mein Lieblingsbond.
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vodkamartini
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Sicher gibt es in jedem Bondfilm Ungereimtheiten und ja, im Laufe der Zeit sieht man leichter darüber hinweg.

Aber - und das ist der große Unterschied - mit den Craig Bonds hat man sich erklärtermaßen vom reinen Eskapismus verabschiedet und zumindest eine zweite, ernsthafte und auch anspruchsvollere Ebene eingezogen. Die Figuren haben mehr Tiefe, Bonds Innenleben wird seziert, alles wirkt geerdeter und ambitionierter. Und vor diesem Hintergrund sind solche Stolpereien dann deutlich schwerer zu verdauen bzw. sie fallen erheblich unangenehmer auf.
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BlofeldsKatze
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danielcc hat geschrieben: 12. Oktober 2021 12:02
Das ist ja gerade der Punkt warum sie es geheim hält und sebst ihm nicht sagen will
Das ist ja auch das was Blofeld meint, als er sagt "wenn ihr Geheimnis ans Licht kommt, wird das dein Tod sein".
Er sollte Recht behalten.

Nahezu alles in diesem Film ist sehr logisch. Man muss es nur sehen wollen
Ich sehe die logischen Punkte durchaus:
- als Bond sie wegschickt, weil er verständlicherweise denkt sie hätte ihn verraten
- dass Bond ins Exil geht, aus Selbstschutz und bestimmt auch ein bisschen zu Madeleines Schutz (denn er scheint sie ja immer zu lieben)
- dass beide im Gefängnis abweisend zueinander waren, schließlich wurden beide vom jeweils anderen schwer enttäuscht
- dass Madeleine ebenfalls keinen Kontakt sucht, zum Schutz ihrer Tochter
- obwohl Madeleine ihm seine Tochter jahrelang vorenthält, finde ich es auf emotionaler Ebene verständlich, dass Bond ihr das nicht übel nimmt
- bis Norwegen ist meiner Meinung alles nachvollziehbar

Was aber unlogisch ist:
- Bond liebt sie durchgängig, versucht aber auch nicht Beweise dafür zu finden ob Madeleine ihn nun verraten hat oder eben nicht. Er kämpft also auch nicht um die Liebe
- nach 5 Jahren reichen ein paar Sätze und alles ist wieder toll. Bond hat KEINEN Beweis, dass Madeleine ihn nicht verraten hat. Madeleine hatte NIE eine Chance ihn vom Gegenteil zu überzeugen
- der Film erzählt daher an KEINEM Punkt wie es sein kann, dass plötzlich wieder alles super ist. Er gibt uns keine Gründe.
- Bonds Liebesgeständnis in Norwegen ist einfach nur unpassend, weil völlig aus dem Nichts kommend.

Das Problem ist: Der Film möchte eine halbe Romanze sein, möchte den Figuren emotionale Tiefe schenken, bekommt das im Bezug auf die offensichtlich für den Film wichtige Beziehung Madeleine-Bond aber nicht halbwegs realistisch zustande. Das stört mich einfach.
Ansonsten funktioniert wirklich jede zwischenmenschliche Beziehung in NTTD. Aber nicht diese.

Stellt euch mal vor, euer Partner würde euch aus einem Grund verlassen, für den er keine Beweise hat. Ihr seht euch jahrelang nicht, du hast keine Chance die Sache richtig zustellen. Plötzlich seht ihr euch wieder, euer Partner gesteht euch völlig unvermittelt wieder eure Liebe und dass es ihm/ihr ja so leidtäte usw. Da ist doch das erste das du tust nicht: Lass uns knutschen! Alles verziehen!
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danielcc
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Der Film sagt, Bond hat einen Beweis, dass sie ihn nicht betrogen hat. Blofeld sagt es ihm und das ist ja dann auch alles schlüssig.
Man kann vermuten, dass es fünf Jahre lang auf Jamaica Vergnügen gesucht hat, aber eigentlich nur etwas ernstes mit Madeleine wollte.

Außerdem gibt sie ihm ja ein Zeichen, dass sie auf ihn wartet und ihm eine Chance gibt, als sie sagt, sie gehe "nach hause" - was Bond ja dann versteht. Sie erwartet ihn sicherlich und als er kommt und dann so offen redet, ist das für sie gut genug.

Ich kann das völlig nachvollziehen. Habe ähnliches erlebt. In jedem Fall reicht es in der fiktiven Filmwelt. Da könnte man gleich jede Romanze die es je in der Literatur oder Filmwelt gab hinterfragen
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DarthToKo
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Ja aber das ist doch schlüssig Bond sieht was das Geheimnis war und blofeld hat ihm gesagt das sie nix damit zu tun hat. Er gesteht ihr seinen Fehler und dass er sie liebt
Das passt aus zusammen
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BlofeldsKatze
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Natürlich hinterfrage ich jetzt nicht jede Romanze in jedem Film.
Das ändert aber nichts dran, dass ich diese Romanze einfach halbgar finde.

Ich verstehe nicht warum Bond auf Blofelds Worte vertrauen sollte. Das passt nicht zu ihm.
Und ist ja okay, dass Madeleine ihn erwartet. Aber es ist einfach nicht nachvollziehbar, wie sich beide sofort wieder verzeihen können. Wenn mich jemand so enttäuscht, mir vor Jahren solches Misstrauen entgegenschlug, dann nehm ich das doch nicht einfach nur hin. Es ist so ein harter Cut.

Ich möchte da jetzt auch gar nicht weiter drauf rumreiten. Vielleicht ich sehe das auch alles zu engstirnig.
Es enttäuscht mich nur einfach, dass Craigs Bond so eine halbgare Romanze zugedichtet wird, nachdem ich es seit CR so mochte, wie tiefgründig und emotional sein Bond gemacht wurde. Das hat seinen Bond für mich ausgemacht und deshalb passt das für mich einfach nicht.
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Casino Hille
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Madeleine wird einfach eine Zeit lang aus dem Film geschrieben, damit sie a) nicht die Hälfte des Plots im Weg rumsteht und b) das Kind (oder wie ich es nenne: das B-Wort) überraschend auftauchen kann, welches EON unbedingt wollte. Diese ganze Geschichte um ihre angebliche SPECTRE-Zugehörigkeit ist für mich wahnsinnig mies geschrieben. Wir, die Zuschauer, glauben das doch ohnehin nie und ich verstehe nur so mittel, warum Bond es glaubt. Swann wäre in SP in die Luft geflogen, wäre 007 ein paar Sekunden langsamer gewesen. Wenn das eine Tarnung war, dann war es die absurdeste Tarnung der Geschichte. Und dieser peinliche Fake-Anruf, den sie dann im DB5 bekommt, in dem Bruder Ernstl sagt: "Danke dir, dass du James getötet und insgeheim immer zu uns gehört hast" ist schon sehr … naja.

Warum James sie dann in einen Zug setzt, statt sie zu verhaften und zum MI6 zu schleppen, weiß auch niemand so recht oder?
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vodkamartini hat geschrieben: 12. Oktober 2021 12:17 Sicher gibt es in jedem Bondfilm Ungereimtheiten und ja, im Laufe der Zeit sieht man leichter darüber hinweg.

Aber - und das ist der große Unterschied - mit den Craig Bonds hat man sich erklärtermaßen vom reinen Eskapismus verabschiedet und zumindest eine zweite, ernsthafte und auch anspruchsvollere Ebene eingezogen. Die Figuren haben mehr Tiefe, Bonds Innenleben wird seziert, alles wirkt geerdeter und ambitionierter. Und vor diesem Hintergrund sind solche Stolpereien dann deutlich schwerer zu verdauen bzw. sie fallen erheblich unangenehmer auf.
Ja das stimmt alles.
Ich finde aber, dass die starken Momente in NTTD und zB. auch in SP eben die sehr "bondigen" Momente sind (Wenn man sich jetzt mal nur auf Craig-Bonds bezieht).
Deshalb fallen mir die Schwächen zB. in QoS oder SF deutlich mehr auf, bzw. sie fallen mehr ins Gewicht als in NTTD und SP.
Und deshalb ordne ich NTTD mittlerweile sehr hoch in der Craig Ära ein.
Nur meine Meinung.

PS: Glw zum 10.000 Beitrag !!!
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Casino Hille hat geschrieben: 12. Oktober 2021 12:50
Warum James sie dann in einen Zug setzt, statt sie zu verhaften und zum MI6 zu schleppen, weiß auch niemand so recht oder?
Vermutlich setzt er sie in den Zug weil er sie tatsächlich liebt.
Ich weiss,d ass solche Beweggründe im Bond-Franchise schwer nachzuvollziehen sind, das sind sie auch für mich,

Aber ich sehe da zum einen Selbstschutz Bonds, da er dem Interessenskonflikt - Madeleine vertrauen - Madeleine nicht vertrauen aus dem Weg gehen will und zum Teil auch den Schutz Madeleines, da sie ja ein Köder Spectres sein könnte und er sie als Zielscheibe in Gefahr bringen könnte.

Eigentlich sind das doch recht plausible Gründe, man möchte sie nur nicht in einem Bondfilm sehen - das verstehe ich :D
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Casino Hille
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Finde ich kaum plausibel. Ob er sie liebt oder nicht, sie wollte ihn umbringen (denkt er, weil er blöd ist), in dem sie ihn mit dem Grabstein von seiner großen Liebe Vesper Lynd in die Luft jagt. Eine Minute vorher zieht er es ernsthaft in Erwägung, sie im Aston Martin DB5 von Primo abknallen zu lassen (die unsympathischste Bond-Szene ever für mich, danach war der als Heldenfigur für den Rest des Films quasi tot … und in der Schlussszene ist er es ja eh). Dann kann er sie wenigstens noch selbst beim MI6 abliefern und gemeinsam mit M und den anderen 00-Agenten die Hintermänner von SPECTRE ausschalten.
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Mr.Chrismas Jones
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Also ich fand die Romanze zwischen Bond und Vesper auch nicht wirklich glaubwürdig. Zuerst streiten sie sich und dann küssen sie sich nur mal und dann sind sie auf einmal ineinander verliebt.
Zuletzt geändert von Mr.Chrismas Jones am 12. Oktober 2021 13:00, insgesamt 1-mal geändert.
"Verstehen Sie mich nicht falsch es ist nichts persönliches, es ist was rein geschäftliches."
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