Re: The Beatles

241
Mach das, es lohnt sich.

Apropos CONCERT FOR GEORGE. Noch schöner als Something ist While My Guitar Gently Weeps. Ich glaube, Clapton hatte danach ein feuchtes Höschen, wenn ich das sagen darf. Wie der abgeht, großartig.
Und dann noch der Sohn von George und die anderen tollen Musiker, Ringo und gefühlt noch 5 Drummer, einfach herrlich und fast so emotional wie das Ende von NTTD. :-)
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Re: The Beatles

244
GoldenProjectile hat geschrieben: 19. Oktober 2021 18:14 Tatsächlich ist keines der Wings-Alben aktuell unter meinen Favoriten. Wild Life, Red Rose Speedway, At The Speed of Sound und Back To The Egg kenne ich relativ rudimentär, Band On The Run, Venus & Mars und London Town kenne ich besser, aber auch diese nicht so gut wie einige von Maccas Soloalben. Ich glaube Venus & Mars ist das Einzige, das ich auf CD habe.
Alles falsch. Ich finde alle Wings Alben besser als das Zeugs, was Macca in den 80ern gemacht hat.
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Re: The Beatles

246
Ich hatte bei den Wings Anlaufschwierigkeiten. Das letzte Album zum Beispiel fand ich am Anfang richtig schlecht.
Hör Dir die Sachen intensiver an, vielleicht gefällt es Dir dann besser. Ich mag diesen 70er Jahre Rock. "Beware My Love" zum Beispiel ist ein absoluter Überflieger.
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Re: The Beatles

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GoldenProjectile hat geschrieben: 19. Oktober 2021 21:01 Naja, ich kann dir viele tolle Wings-Songs aufzählen, aber keiner reicht "Here Today" von Tug of War das Wasser. Der profitiert natürlich vom inhaltlichen Kontext, aber das darf er ja.
Das ist ein toller Song. Ich wollte auch nichts vergleichen oder gegeneinander ausspielen, das bringt ja auch nichts.
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Re: The Beatles

248
Ich hatte Lust, mich hier mal wieder an einer Albumrezension zu versuchen. In diesem Sinne, und weil DonRedhorse eigenartige Prioritäten hat:

McCartney II (1980)
Wer ausgefeilte Konzeptalben sucht ist bei der McCartney-Trilogie falsch, denn hier findet man eher experimentierwütigen "Heimwerkersound", den Paul während entscheidenden und besonderen Zeiten im Leben in völliger Eigenproduktion im hauseigenen Studio kreiert hat. Beim zweiten Teil bilden die zunehmende Auflösung von Wings und der folgende Übergang in eine bis heute andauernde Solokarriere den Hintergrund für die bunt zusammengewürfelte Platte. Die heisserwartete Japan-Tournee der Band hatte gerade erst in einem Debakel geendet, nämlich einem Auftrittsverbot und einem mehrtägigen Gefängnisaufenthalt Pauls wegen 200 Gramm Marihuana. Privat und kreativ drifteten Macca und sein wertvollstes Gruppenmitglied Denny Laine immer weiter auseinander. Das Ende von Wings war gekommen und McCartney II wurde geboren.


Coming Up - 7,5/10
Synth-Pop mit einer prägnanten Funk-Note - ein schmissiger und gelungener Auftakt, auch wenn es gerne noch etwas frecher und rockiger hätte sein dürfen. Dass ausgerechnet dieser Song John Lennon aus dem Ruhestand gelockt hat dürfte eher am Timing und anderen Umständen liegen als an seiner überragenden Qualität. Witziges Musikvideo, das Macca vierzig Jahre später eine ganze Szene in Edgar Wright's "The Sparks Brothers" eingebracht hat, weil er darin in verschiedene Musikerrollen schlüpft, unter anderem eben auch Ron Mael.


Temporary Secretary - 8/10
Hat bei mir über die Jahre etwas von seinem ursprünglichen Reiz eingebüsst, auch wenn ich den Song imer noch recht unterhaltsam finde. Frenetischer, überdrehter Synth-Beat, repetitiv gekrächzter Songtitel, abgehackter Sprechgesang - Temporary Secretary soll schocken, irritieren, vielleicht sogar nerven und schafft das auf witzige Art und Weise. Love it or hate it - Ich mag's recht gerne.


On the Way - 4/10
Macca versucht sich an einem klassischen Blues-Track und erfüllt die Vorgabe kompetent, aber auch ziemlich bieder und ohne irgendetwas, was nennenswert hervorsticht. Nach fast zwei arg eintönigen Minuten fügt ein elektrisches Gitarrensolo dem Ganzen etwas mehr Biss hinzu und wird das Gebotene generell etwas abwechslungsreicher und druckvoller aufbereitet, aber wenn man Paul an seinem Gesamtwerk misst, dann rangiert das hier sehr tief unter ferner liefen.


Waterfalls - 9/10
Ätherisch, wehmütig, minimalistisch und gerade die entscheidende Prise orientalisch - Waterfalls erzeugt eine ganz eigene, einvernehmende Stimmung, die bei wiederholtem Anhören nur stärker wird. Gebrochen werden kann sie höchstens durch die teils etwas schnulzig-banalen und andernorts auch eigenartigen Lyrics. Es geht um Eisbären oder so. Der beste Song auf dem Album.


Nobody Knows - 6,5/10
Es geht zurück zum synth-bluesigen Upbeat-Sound der ersten Songs. Diesmal mit der frechen und ungestümen Attitüde, die Coming Up etwas vermissen liess, vom Songwriting her aber auf der deutlich einfacher gestrickten Schiene. Netter Song für Zwischendurch, aber Signifikantes bleibt eigentlich nicht hängen.


Front Parlour - 6/10
Erstes Instrumentalstück. Gut gemacht, aber am Ende auch einfach nur eine neugierige und zeitvertreibende Spielerei mit den vorhandenen Synthesizern. Kann man ja mal machen, aber die Bandkollegen Lennon und Harrison hatten die gleiche Phase schon zehn bis zwölf Jahre früher hinter sich gebracht. Nette Hintergrundberieselung.


Summer's Day Song - 8/10
Es wird wieder deutlich entspannter, mit einem Stück das auf dem Papier leicht zum melancholischen Kitsch hätte werden können, in der Umsetzung aber eher eine ehrfürchtige, fast schon kirchliche Stimmung erzeugt, und dabei rein audititv ein visuelles Bild erschafft, vor allem durch den längeren Instrumentalteil in der Mitte. Womöglich das ambitionierteste und mutigste Stück auf dem Album. Gewinnt bei wiederholtem Anhören nur dazu.


Frozen Jap - 6/10
Zweites Instrumentalstück. Ganz hübsch und melodisch etwas abwechslungsreicher als Front Parlour, geht aber selten weit über seinen "japanischen" Klischeesound hinaus. Auch hier gilt wieder: Nette Hintergrundberieselung, kann man ja mal machen, aber zu Wings-Zeiten wäre so etwas noch auf der Bonusdisc der Archive Collection gelandet.


Bogey Music - 6/10
Paul albert herum mit einem Spass-Track, der auf eine Art fast schon etwas nervig ist, auf eine Art aber eben doch zum Mitschunkeln animiert. Ganz witzig, und auch hier kann man wieder die Floskel bemühen: Kann man ja mal machen. Beim mittlerweile dritten Mal auf dem Album kann man sich aber auch mal fragen, ob man es auch sollte nur weil man es kann.


Darkroom - 5/10
Noch so ein Song, der gerade so lange eine gute Idee war, wie es gedauert hat ihn zu schreiben und zu produzieren. Bei einem Allrounder-Genie wie McCartney also höchstens ein halber Nachmittag. Viel länger hält das nicht. Ausserdem erzählt er absoluten Blödsinn. Nein Paul, bei aller ewigen Liebe, ich komme nicht mit dir in deinen "Darkroom".


One of these Days - 8,5/10
Zum versöhnlichen Abschluss eine "klassische" McCartney-Ballade. Also eine wunderschöne und angenehme Melodie, die das Glatteis des Kitsch souverän umschifft. Einziges Manko: Es hätte mehr mit dem Arrangement und der Dramaturgie des Songs gespielt werden können, entsprechende Erwartungen werden eigentlich andauernd geschürt. Dann hätte es ein Knaller wie Anyway werden können. So bleibt es im Gesamten ein kleines bisschen eintönig, aber das ist Jammern auf hohem Niveau.


Fazit:
Das zweite McCartney-Album kann sich - ganz anders als das dritte - nicht wirklich in eine Diskussion über die besten Paul-Alben und die Highlights seiner Karriere mit einbringen. Im Gesamtbild wird vor allem in der zweiten Hälfte etwas zu sehr herumgespielt. Ein musikalisches Universalgenie gönnt sich im eigenen Studio etwas Spass und Ablenkung, das ist ja gerade der Sinn der McCartney-Trilogie gegenüber den "richtigen" Studioalben, macht aber auch die Trefferquote etwas schwerer, wenn es um die oberste Liga geht. Teil drei hat es besser hinbekommen, aber die besten Stücke auf Teil zwei können sich natürlich trotzdem weithin blicken lassen. Durchschnitt: 6,7/10
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Re: The Beatles

249
GoldenProjectile hat geschrieben: 13. Februar 2022 14:35 Darkroom - 5/10
Was? Bester Song des Albums. Naja, zumindest Platz 2 hinter "Waterfalls". Arg verpasste Chance, dass das Teil nie in einem "Beverly Hills Cop"-Film gelaufen ist. :mrgreen: Ansonsten sehe bzw. höre ich das Album deutlich negativer, habe jetzt – weil ich eine Antwort schreiben wollte – mich nochmal durch ein paar Sachen gehört und da dudelt viel an mir vorbei, aber nichts bleibt so richtig hängen. Das ist dann auch die enorme Qualität von "Darkroom", denn den Kram kann man kaum vergessen. :)

Aber sowas wie "Temporary Secretary" klingt nach gar nichts für mich, tut nicht weh, aber würde ich mir an sich nie wieder anhören, wenn ich nicht gerade muss. Klar, irgendwie ist das schon Funk, aber das geht bei mir nicht auf. Der Text ist Blödsinn, der "Gesang" zu monoton, die "Verrücktheit" nicht verrückt genug. Underwhelming, wie der Ami sagt.
https://filmduelle.de/

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Re: The Beatles

250
Dann oute ich mich auch mal als Fan der “Fab Four”. Mit 10, ich hatte gerade angefangen, Gitarre zu lernen, wurde ich das erste Mal mit ihrer Musik konfrontiert, mit 11 bekam ich meine erste Platte („The Beatles 1962 – 1966“), ein halbes Jahr später besaß ich alle Alben und verschlang alles an Literatur über die Liverpooler. Eine bis heute ungebrochene Liebe.

Darüber, dass die Beatles die wichtigste, bedeutendste und beste Band der Welt sind, sollte eigentlich Konsens herrschen. Natürlich gab es andere große Band, die Stones, Beach Boys, Led Zeppelin, Pink Floyd, meinetwegen auch Queen, aber die Beatles thronen doch unangefochten über allen, das ist eine Liga für sich. Eigentlich ein anderer Sport. Wenn Eddie Vedder in seiner Laudatio für R.E.M. urteilt: “They used every colour on the palette, they have invented colours”, dann trifft das erst recht auf die Beatles zu.

In einer Zeit, da das Pop&Rock-Genre seit etwa 20 Jahren stillzustehen scheint, beeindruckt mich vor allem das Entwicklungstempo dieser Band. Mal eben kurz die Musik neu erfunden, und bevor der Rest der Welt realisiert, was sie da gemacht haben und anfängt nachzuziehen, sind sie schon wieder drei Schritte weiter. Andere Zeiten.

Eine Top 10 zusammenzustellen kam mir kurioserweise bisher nie in den Sinn und wäre auch ein erfolgloses Unterfangen. Leichter wäre es, die wenigen Nicht-Lieblingslieder aus ihrem Repertoire zu streichen, als zehn Lieder herauszupicken. Unter 22 habe ich es nicht geschafft.


Long Tall Sally

Steht stellvertretend für die ekstatisch-energiegeladenen Rock’n’Roll-Songs der frühen Jahre. „Rock And Roll Music“, „I’m Down“, „Twist And Shout“ oder eben „Long Tall Sally“ beweisen, was für großartige Rock-Sänger Lennon und McCartney waren. Schreiend laut, rau, präzise, so etwas muss man sich in Jahren ungezählter Liveauftritte erarbeiten.


I’ll Be Back

Schon das dritte Album “ A Hard Day’s Night” deutet an, wie ungewöhnlich diese Band sein wird. Verzaubernde Harmonien und Arrangements, selbst in unauffälligen Songs wie diesem.


And I Love Her

Vielleicht Pauls schönste Ballade.


I Feel Fine

Bärenstarkes Gitarrenriff, von Ringo mit einem Bossanova-artigen Rhtyhmus unterlegt und einer der wunderbarsten Refrains überhaupt. Grooved ungemein.


Ticket To Ride

So lässig gesungen, so einprägsame Tonfarben. Läutet meine Lieblingsphase der Band ein (Mitte 1965 bis Ende 1967).


If I Needed Someone

Großartig arrangierte Komposition von Harrison, vielleicht mein Favourit von ihm.


Norwegian Wood

Bob Dylans Einfluss auf Lennon wird spürbar. „Rubber Soul“ offenbart ein völlig neues Verständnis von Musik. Eine Sitar, hallo?


Nowhere Man

Ein Zeichen der früheren Beatles-Songs: der mehrstimmige Chorgesang, hier so harmonisch wie nie zuvor. Lennon wird zum Lyriker.


In My Life

Wenn Lennon diesen Song für einen seiner besten hält, dann tu ich das mal auch. Allein George Martins Barock-Solo… was erlaube Beatles!?!


We Can Work It Out

Ein Akkordeon im Dreivierteltakt zu nutzen, ohne dass es komisch klingt, schaffen wohl nur die Beatles.


Taxman

Opener meines Lieblingsalbums “Revolver”. Eine von Harrisons besten Kompositionen, ungewohnt aggressives Spiel von Ringo, und das abgefahrene Solo spielt übrigens Paul.


She Said She Said

Ich liebe den Gitarrensound dieser Periode, ob in „She Said She Said“, „And Your Bird Can Sing“, „Doctor Roberts“ oder „Rain“. Ringo fängt an, Kunstwerke zu trommeln, irre Arbeit an den Drums bis Ende 1967.


Tomorrow Never Knows

Wie ich oben andeutete – nur zwei Jahre zwischen „I Want To Hold Your Hand“ und „Tomorrow Never Knows“. Muss man mehr sagen?


Strawberry Fields Forever

Da stimme ich meinen Vorrednern zu – mit “Strawberry Fields” und “Penny Lane” wäre “Sgt. Pepper“ das Jahrhundertalbum geworden, das andere in ihm sehen. Die vielleicht beste Komposition Lennons und wieder mal ein Meilenstein, ein Riesenschritt hin zum Unbekannten.


A Day In A Life

No comment.


With A Little Help From My Friends

Damit auch Ringo nicht zu kurz kommt: Schaut man sich in Beatles-Foren um, stellt man fest, dass „With A Little Help“ selten richtig gewürdigt wird. Zu Unrecht, für mich zweitbester Song des Albums. „What do you see when you turn out the light?” – Sind die Lyrics, im Frage-Antwort-Stil vorgetragen, nicht einfach zum Niederknien?


The Fool On The Hill

Viel stärker als “Sgt. Pepper” finde ich ja eigentlich “Magical Mystery Tour”, die natürlich den Startvorteil hat, neben dem Soundtrack auch alle Single-Auskopplungen der letzten Monate zu vereinen. Und damit verabschiedet sich die Band schon wieder vom psychedelischen Flower-Power-Sound und wendet sich bereits anderen Dingen zu.


I Am The Walrus

Habe ich vor allem als kleiner Bub nie gemocht und erst in den letzten Jahren für mich entdeckt. Ist mir unter harmonischen Gesichtspunkten komplett unklar, wie man eigentlich jede verdammte Tonart in einen Song stecken kann und dabei noch völlig selbstverständlich klingt.


Hey Jude

Ja, gehört auch rein.

Dear Prudence

Insgesamt fremdele ich ein wenig mit dem weißen Album, aber “Dear Prudence” ist klasse, und wer Ringos (letztmalig zu hörenden) Fills liebt, sollte wissen, dass die hier tatsächlich von Paul kommen, weil der beleidigte Ringo gerade mit Peter Sellers durchs Mittelmeer schipperte.


I’ve Got A Feeling

Durchwachsenes letztes bzw. vorletztes Album, aber hier kommen John und Paul noch einmal so richtig schön zusammen. Tolles Teamwork.


Here Comes The Sun

George, du kannst es doch! Warum nicht viel früher… bezauberndes Lied, schätze ich persönlich noch etwas mehr als „Something“.


Abbey Road – Medley

Ich weiß nicht, ob das zählt, aber das Medley auf der B-Seite von “Abbey Road” kann ich schlecht in Einzelteile zerlegen. Möglicherweise die besten 15 Minuten Musik, die je geschrieben wurden.


Und jetzt, da meine Liste fertig ist, stelle ich zu meiner Überraschung fest, dass sie ein wenig Lennon-lastig ausgefallen ist, obwohl ich Paul immer ein Stückchen lieber mochte, nicht zuletzt für sein Bemühen um die Band nach Epsteins Tod 1967, als von Lennon nicht mehr so viel kam. Aber das, was kam, hatte es in sich.

Ein letztes Wort zu den Solo-Karrieren: Ganz ehrlich, das hat mich nie so wirklich überzeugt. Harrisons „All Things Must Pass“ halte ich für einen Geniestreich, aber was John und Paul mit oder ohne Bands vor allem in den 70ern gemacht haben, interessiert mich nur so am Rande. Dennoch bete ich, dass ich Paul McCartney noch ein letztes Mal live sehen darf, die letzte Tournee habe ich leider verpasst.
"Wenn man sämtliche Schöpfungen des weißen Mannes von diesem Planeten entfernte, besäßen seine Ankläger weder Zeit noch Mittel, ja nicht einmal Begriffe, um ihn mit Vorwürfen zu überhäufen."

Re: The Beatles

251
Schöne Liste, es fehlen natürlich die beiden Überflieger Something und While My Guitar von George und Across The Universe, aber sonst gehe ich mit.

Das Medley mag ich auch sehr, so wie das gesamte Album Abbey Road.

Macca II finde ich auch so Mittel, das höre ich ein bis zwei mal pro Jahr, komische Mischung aus Funk, Elektro und Rock'n'Roll. Die Bewertungen sehe ich ähnlich.
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Re: The Beatles

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ollistone hat geschrieben: 16. Februar 2022 16:16 Dann oute ich mich auch mal als Fan der “Fab Four”.
Legtimie Auswahl und Kommentare, auch wenn ich manches anders sehe. Zu den Abbey-Road-Fetischisten zähle ich nicht.

Hier habe ich einst alle Past-Masters-Song in eine Rangliste gebracht:
Spoiler
33) Love Me Do – How can a band first kick the rock and roll out of the dirtiest nightclubs in Hamburg, then create innovative masterpieces, but do something like that in between? That’s your “granny music” right there, every single Macca track of the likes of When I’m Sixty-Four and Honey Pie is way more sophisticated and timeless. Goody-good boygroup pop to charme future mother-in-laws, must have sounded totally dated six months after release.



32) Thank You Girl – Another typical early-Beatles track that sounds really nice when I listen to it, but when I haven’t heard it in longer than five minutes I couldn’t recite it or distinguish it from two dozens other early-Beatles tracks



31) I Call Your Name – Early-Beatles-beatrocker-about-getting-with-a-girl Part 642. Some nice vocal passages (“I’m not gonna ma-a-a-a-ake it”).



30) I’ll Get You – Early-Beatles-beatrocker-about-getting-with-a-girl Part 643. The little part with the song title is by far the best thing about this thing.



29) Slow Down – How about you four boys slow down with doing rock covers that are perfectly decent but take the up space and add not that much to the table?



28) Matchbox – This is what I mean with the track above. The matches are good, they have a nice groove, it’s perfectly fine, I like Ringo singing. But the very concept of covering Rockabilly-standards, at least more often than once in a while at best, is not justifiable to me, not for a band of this calibre, not for the Beatles after graduating from a club rock group to recording artists crafting their own thing and being extremely succesfull with that.



27) From Me To You – Here we have a nice melody, nice vocals, some good variations in the song (unlike Love Me Duh), even a better harmonica part, but it’s just a bit too early-beatlesque for me to really stand out.



26) Sie Liebt Dich – I’m ranking those together, since they’re basically the same songs. Their german is both really good and really terrible, depending how you look at it. Let’s say it’s an impressive but imperfect effort.



25) She Loves You – This is basically Love Me Duh 2.0 but filthier, more energetic, more catchy. Solid early effort. A worthy representative of the early years.



24) This Boy – Starts out very slow and a bit tedious but has a really nice little bridge later on, and the acoustic flavour is good too.



23) Yes It Is – Same as with This Boy . Starts out very slow and a bit tedious and has a nice little bit later on that’s way too short. Are we sure this is not the same song? When do I get to Past Masters 2?



22) She’s A Woman – I can’t distinguish those 1963-1964 Beatles tracks anymore at this point. Much less rank them. Eehm, it has cool parts that are too short.



21) I Feel Fine – I think this almost sounds like early Rubber Soul stuff. Would have been far from the best track on said album, but in the chronology of Past Masters it’s the first major sign of progressing towards what was to come in 1965.



20) Bad Boy – The second best Beatles rockabilly cover (see Long Tall Sally ). I guess. Lennons pronunciation of “behave yourself” elevates it at least three spots.



19) I’m Down – The song that sounds like another Rockabilly cover but actually… isn’t one? Macca wrote this? If so he did a good job emulating 50s rock and roll. But what’s more important, we have reached Past Masters 2 finally.



18) Day Tripper – Good song, but which Beatles song isn’t? Not my favourite, it sounds like some Rubber Soul filler that’s representative of the overall feel of the album but doesn’t stand out.



17) Komm Gib Mir Deine Hand – The german is a bit better here. Sounds like some sobby german Schlager hit.



16) I Want To Hold Your Hand – This is actually a really strong melody that suffers from being an upbeat-merseypop Beatlemania hit single. The potential is there, just get rid of the handclaps and slow it down (where is that bloody Phil Spector at when you need him for once?!). The musical number in Julie Taymors film is a good example, it’s mindblowing. This is the song for me that Help ! was for John Lennon , the one where compromising to the standard genre is regrettable. Because the melody is great, did I mention that?



15) Long Tall Sally – My favourite cover song of theirs. Yes, better than Twist & Shout. This is rock and roll, this is the 50s, this is the filthy groove of old times. To me not necessarily weaker than Little Richards version (well, maybe a tiny bit), just a bit different.



14) Paperback Writer – This was mindblowingly awesome the first few times I heard it, then it became one of those songs that are just so good I feel obligated to justify why they’re not among my favourites but I can’t. It’s just that those four boys from Liverpool (you may have heard of them) were really, really good.



13) We Can Work It Out – Can’t say too much about it, it’s simple and lovely, quite creative with that little Waltz thingy. Would have been the better A-side if you ask me.



12) You Know My Name (Look Up The Number) – I think it’s funny. And unique. And even catchy in a way that’s almost annoying without really being annoying. With so many Beatles songs this one is perfectly allowed to exist. And it does a great job existing.



11) Lady Madonna – Imma call this one groovy, because that’s what it is. Almost jazzy. Another song that I’d like to have higher for how good it is, but somehow it still doesn’t hold a candle to my real favourites.



10) Get Back – Probably the superior version compared to the album version, although I sometimes miss Sweet Loretta Fart being a frying pan. For Get Back , I need to be in the right mood, then it pays off. It may have grown on me recently. By the way, drums are an awesome instrument, especially when they’re played by Ringo Starr .



9) Don’t Let Me Down – Stupid song, that used to give me some room to breath (and rank) because it was one of those that I could have a bit further down or even call a tiny bit overrated without having a guilty conscience. But for some reason it had to grow on me and now it must make it even more difficult to rank those songs somehow.



8) Rain – A song that has been called underrated so many times it became overrated in the process. To me it’s the ranks with I’m Only Sleeping and She Said She Said as a sort of psychedelic Lennon rock trilogy, and depending on the time of the day it’s either the best or the weakest of those three.



7) The Ballad Of John And Yoko – Doesn’t sound like a ballad actually. I’ve been tricked. It sounds more super-groovy. And it sounds good. Very good. Like Lennon being boss type good.



6) Revolution – The opening riff would be enough, but imagine, the song goes on! Man, I want to live in 1968.



5) Let It Be – I don’t know it it’s the best version of the song. I might prefer the album version I guess. Do I? What are the differences? How many versions are there? Spare me, I had a hard enough time studying all the different versions of Across The Universe , that song is like Blade Runner. But with even more different versions. Let It Be is great by the way.



4) Old Brown Shoe – I read the dictionary today, oh boy. Looked up the word ‘cool’. Found a picture of George Harrison and a music sheet. Of some track named after elderly umber footwear, that I sometimes listen to in a loop over twenty times. I still don’t know what he sings during the fade-out though.



3) Across The Universe – Wildlife was the first and for some time the only version of the song I heard, and it’s still my favourite. I’m used to and like the tempo, the bird sounds, the apple scruffs. Well, technically the Anthology take with the brillant sitar work would be the best, but Lennons vocals are not that good there. So until someone puts this vocal take on the Anthology instrumental this remains my overall favourite version of one of Lennons finest works. Jay Guru Deva Om.



2) Hey Jude – I guess many fans, me included, are tempted to have Jude a bit lower for how beloved it is by the masses. But I can’t help myself, this song is awesome, I just need a break from it from time to time, but when I return, it’s like an old friend putting a smile on me. Or making me cry. The sheer scope and scale of the track is overwhelming. And then I catch myself singing “Na Na Na Nananana” horribly.



1) The Inner Light – I’ve been switching Jude and Light for ages. Today it’s Light. I’m a sucker for my boy Harrison mixing west and east to a point where it just feels like authentic east. The Inner Light is just so different and interesting. I love it. It might be in my top ten favourite Beatles songs. George was so good. “Do all without doing” ending the track is heaven.
ollistone hat geschrieben: 16. Februar 2022 16:16 Ein letztes Wort zu den Solo-Karrieren: Ganz ehrlich, das hat mich nie so wirklich überzeugt. Harrisons „All Things Must Pass“ halte ich für einen Geniestreich, aber was John und Paul mit oder ohne Bands vor allem in den 70ern gemacht haben, interessiert mich nur so am Rande.
Ein erster Fehler ist es, sich nicht für McCartney in den 70ern zu interessieren. Ein zweiter ist es, sich nicht dafür zu interessieren was er nach den 70ern gemacht hat. :)

Stay Tuned, Hille hat mir schon die nächste Albumrezension aufgehalst.
DonRedhorse hat geschrieben: 16. Februar 2022 17:05 Macca II finde ich auch so Mittel, das höre ich ein bis zwei mal pro Jahr, komische Mischung aus Funk, Elektro und Rock'n'Roll. Die Bewertungen sehe ich ähnlich.
Und ich dachte du siehst es positiver. Dann lebst du also auch nicht auf dem Planet, auf dem Darkroom der beste Song des Albums ist? :)
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Re: The Beatles

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Nee, Macca und 80er ist nicht so meins, Darkroom ist furchtbar. Macca II reiht sich sehr weit hinten ein.

@Olli: Ram und die Wings-Alben aus den 70ern sind toll, allerdings hab ich da auch jeweils zwei bis drei Anläufe gebraucht.

Chaos And Creation ist mein Lieblingsalbum, gefolgt von Ram, Macca III, NEW, Flaming Pie, Memory Almost Full, Driving Rain, ...

Großartig ist auch We Got Married von der Flowers In The Dirt, mit David Gilmour an der Gitarre.
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Re: The Beatles

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GoldenProjectile hat geschrieben: 16. Februar 2022 20:32 Ein erster Fehler ist es, sich nicht für McCartney in den 70ern zu interessieren. Ein zweiter ist es, sich nicht dafür zu interessieren was er nach den 70ern gemacht hat. :)
Ich kenne sein Werk ja in groben Zügen. Ich hatte früher das Doppelalbum "Wings Over America", das viele der besseren Solo- und Band-Sachen vereint. "McCartney II" hatte ich als Schallplatte, ganz furchtbar, muss ich aber auch nicht gut finden, nur weil Paul McCartney draufsteht. "McCartney III" steht sogar in meinem CD-Regal, finde ich aber uninteressant. "Give My Regards To Broad Street" und "Pipes of Peace" nannte ich auch mal mein eigen, genau wie "Tug Of War", außerdem "All The Best!". Ich finde, das reicht.

Einzelne Stücke von ihm finde ich okay, die Qualität der Beatles hat er aber nie wieder erreicht, da fehlt einfach der Einfluss der anderen Bandmitglieder, namentlich John.

"Cloud Nine" von George Harrison gefiel mir übrigens außerordentlich gut.
"Wenn man sämtliche Schöpfungen des weißen Mannes von diesem Planeten entfernte, besäßen seine Ankläger weder Zeit noch Mittel, ja nicht einmal Begriffe, um ihn mit Vorwürfen zu überhäufen."

Re: The Beatles

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Naja, das ist aber eine ziemlich rudimentäre Auswahl. Bei sowas wie Pipes of Peace bin ich ja gefühlt der einzige, der es irgendwie noch cool findet. Cloud Nine finde ich auch toll, wenn dir das gefällt würde ich bzgl. Paulchen noch folgende Empfehlungen in den Raum werfen. Denn da hat er gerne auch mal wieder die Qualität der Beatles erreicht, und ich bin nicht der einzige der das so sieht, wenn ich das mal so sagen darf:

- RAM (1971): Archaisch und rustikal, rockig und psychedelisch, abwechslungsreich und schräg. Gilt heute völlig zurecht als sein Meisterwerk.
- Flaming Pie (1997): Nach der Beatles-Anthology mit neuem Enthusiasmus und Hilfe von George Martin, Jeff Lynne und Ringo Starr aufgenommen. Ein sehr inspiriertes und "beatleskes" Album. Unbedingt reinhören.
- Chaos and Creation in the Backyard (2005): Nigel Godrich nimmt Macca an die kurze Leine und treibt ihm sozusagen die Flausen aus. Entsprechend gibt es hier keine Fun-Tracks und kaum Rocker. Vieles lässt sich eher in Richtung seiner Revolver-Songs vorstellen (Here There and Everywhere und For No One zum Beispiel).
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