Wie findet ihr No Time To Die?

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Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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Craig hat wie kein anderer vor ihm der Rolle einen individuellen Stempel aufdrücken dürfen. Alle anderen Darsteller haben gewisse Parameter nie überschritten. Meines Erachtens wird es mit dem Darstellerwechsel ohnehin zu einer gravierenden Zäsur kommen. Da macht der momentane Tod James Bonds für mich persönlich auch nichts mehr aus.
Wer weiß - vielleicht geht es jetzt mit einem augenzwinkernden komödiantischen weiter, wie damals in den Siebziger Jahren, als die Figur und das gesamte Umfeld aus der Zeit gefallen schien - zumindest bis TSWLM.

Fragt mal die jungen Menschen um die 20 rum, was sie von James Bond halten. Ich bin immer wieder erschrocken, dass die Figur, die meine Jugend begleitet hat, für sie überhaupt nichts bedeutet. Wenn es hoch kommt, haben sie SF gesehen. Das darf ihnen bei dem Rhythmus auch nicht vorgeworfen werden. Meines Erachtens hat sich EON mit seinem plötzlichen A-List-Fokus keinen Gefallen getan. Dafür ist das Bond-Genre an sich schon einfach zu begrenzt, selbst wenn der derzeitige Trend zeigt, dass Grenzen ignoriert werden können.
Ich bin der festen Überzeugung, dass in die 2010er noch 2 weitere Filme gepasst hätten, und dass in Summe sehr viel mehr eingenommen worden wäre.

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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danielcc hat geschrieben: 28. Oktober 2021 12:47 TWINE: Das war ein Versuch, wie ich in meiner lange Rezension geschrieben habe, der aber sehr sehr halbherzig war. Von Verlieben kann da ja auch nicht wirklich die Rede sein.
Das stimmt aber nicht so ganz: Im Audiokommentar des Films wird sehr wohl von Bonds Liebe zu Elektra gesprochen, und ich finde auch, dass das die eindeutige Intention war. Natürlich wollte er die Erbin nicht gleich zum Altar schleppen, aber das sie ihm etwas bedeutet und er echte Gefühle für sie entwickelt, ist ja ein wichtiges Thema des Films, da Elektra in ihrem Leben Männer genauso durch Sex manipuliert, wie wir es eigentlich durch 007 gewöhnt sind. In "The JamesBond Archives" betont Robert Wade ebenfalls, dass all das konkret im Gedanken des OHMSS-Jubiläums eingebaut wurde.
danielcc hat geschrieben: 28. Oktober 2021 12:47 OHMMS war die große Ausnahme aber von Fleming so vorgegeben; danach hat man mit FYEO angefangen, mehr Emotionalität und Persönliches einzubauen mit schwankendem Engagement und Erfolg.
Siehst du das wirklich so? Warum denn erst mit FYEO? Du kannst ja damit nur den Racheplot um Melina meinen - aber ist der wirklich so groß anders als der Auftritt von Triple X in TSWLM, die durch den Tod ihres Ex-Freundes persönlich in den Plot involviert ist? Die Bond-Filne selbst waren nie ganz frei von emotionalem Storytelling, oft waren es die Frauenfiguren (Tatjana Romanova, Solitaire), deren Schicksal über persönliches Involvement gestrickt wurde. Ab FYEO begann man höchstens damit (da würde ich mitgehen), Bond auf subtilem Wege zu vermenschlichen. In FYEO will er Melina ihre Rache ausreden, in AVTAK wird er beim Backen in einer gewöhnlichen Küche gezeigt, TLD zeigt ihn in realistischen Alltagswohnungen etc.
danielcc hat geschrieben: 28. Oktober 2021 12:47 Mit CR und Craig hat das zum ersten Mal richtig funktioiert, weil die Zeit dafür reif war und Craig damit akzeptiert wurde vom Publikum. Dann hat man die Karte bis hinzu NTTD natürlich voll ausgespielt
Auch da kann ich dir nicht folgen. Wenn das deines Erachtens ab FYEO so in der Reihe angelegt war, warum soll es erst mit CR funktioniert haben? Die Filme von FYEO bis DAD waren doch alle ein Publikumserfolg, und CR und QOS haben finanziell das Spektrum kaum neu ausloten können oder?
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Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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Casino Hille hat geschrieben: 28. Oktober 2021 12:14
craigistheman hat geschrieben: 28. Oktober 2021 12:04 Wie oft hat Bond seit 1969 geheiratet?
Gar nicht, aber verliebt hat er sich immerhin drei weitere Male. Dabei zweieinhalb Mal in Filmen, die diesen Plot direkt als Hommage an OHMSS inkludiert haben. Vielleicht ist das also nicht unbedingt das ideale Beispiel ... :wink:
Doch ist es, denn ich spreche nicht von „verlieben“ sondern von der bürgerlich konservativen Geste der Eheschließung, die meiner Empfindung nach überhaupt nicht zu dem Bond passt, den wir in den Sixties serviert bekommen.

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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Der Brosnan-Bond war definitiv in Elektra verliebt, habe ich auch immer so empfunden und das merkt man auch auf der Leinwand (anders als in SP ;)). Zudem hatte Brosnan immerm betont mehr in diese Richtung gehen zu wollen, aber auf Produzentenseite hat man dem Frieden wohl nicht so ganz getraut. Aber in TWINE haben sie es durchgezogen, was Film und Brosnan- Darstellung sehr gut tut.
Zuletzt geändert von vodkamartini am 28. Oktober 2021 13:13, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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Casino Hille hat geschrieben: 28. Oktober 2021 13:04
danielcc hat geschrieben: 28. Oktober 2021 12:47 TWINE: Das war ein Versuch, wie ich in meiner lange Rezension geschrieben habe, der aber sehr sehr halbherzig war. Von Verlieben kann da ja auch nicht wirklich die Rede sein.
Das stimmt aber nicht so ganz: Im Audiokommentar des Films wird sehr wohl von Bonds Liebe zu Elektra gesprochen, und ich finde auch, dass das die eindeutige Intention war.
Da stimmt aber etwas grundsetzlich nicht, wenn ich den Audiokommentar brauche, um etwas zu erfahren, das eigentlich aus dem Film hervorgehen sollte. Oder war es das Making-Of Buch? ;)

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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craigistheman hat geschrieben: 28. Oktober 2021 13:05
Casino Hille hat geschrieben: 28. Oktober 2021 12:14
craigistheman hat geschrieben: 28. Oktober 2021 12:04 Wie oft hat Bond seit 1969 geheiratet?
Gar nicht, aber verliebt hat er sich immerhin drei weitere Male. Dabei zweieinhalb Mal in Filmen, die diesen Plot direkt als Hommage an OHMSS inkludiert haben. Vielleicht ist das also nicht unbedingt das ideale Beispiel ... :wink:
Doch ist es, denn ich spreche nicht von „verlieben“ sondern von der bürgerlich konservativen Geste der Eheschließung, die meiner Empfindung nach überhaupt nicht zu dem Bond passt, den wir in den Sixties serviert bekommen.
Sieht eher nach ner Jetset Party aus und Moneypenny konnte schon mal für AVTAK üben. Und besonders gut funktioniert hat es offenbar nicht, da die Einspiele von direktem Vorgänge und Nachfolger deutlich höher lagen.
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Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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vodkamartini hat geschrieben: 28. Oktober 2021 13:10
craigistheman hat geschrieben: 28. Oktober 2021 13:05
Casino Hille hat geschrieben: 28. Oktober 2021 12:14

Gar nicht, aber verliebt hat er sich immerhin drei weitere Male. Dabei zweieinhalb Mal in Filmen, die diesen Plot direkt als Hommage an OHMSS inkludiert haben. Vielleicht ist das also nicht unbedingt das ideale Beispiel ... :wink:
Doch ist es, denn ich spreche nicht von „verlieben“ sondern von der bürgerlich konservativen Geste der Eheschließung, die meiner Empfindung nach überhaupt nicht zu dem Bond passt, den wir in den Sixties serviert bekommen.
Sieht eher nach ner Jetset Party aus und Moneypenny konnte schon mal für AVTAK üben. Und besonders gut funktioniert hat es offenbar nicht, da die Einspiele von direktem Vorgänge und Nachfolger deutlich höher lagen.
Es ist trotzdem eine Eheschließung, ein bürgerlicher und bereits zu dieser Zeit durchaus als konservativ zu bewertender Akt. Punkt. Und dennoch wurde diese unpassende Idee nicht nochmal aufgegriffen, sondern blieb in OHMSS. Von verlieben ist hier nicht die Rede.

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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A) Es war in Flemings Roman. B) Eheschließung ist etwas anderes als Tod, zumal bei einem Womanizer wie Bond (sie ist auch nicht endgültig: kann sich ja wieder scheiden lassen) C) Die Ehe hielt keine 5 Minuten. Fazit: Mythos Bond bestenfalls touchiert.
Zuletzt geändert von vodkamartini am 28. Oktober 2021 13:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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craigistheman hat geschrieben: 28. Oktober 2021 13:08
Casino Hille hat geschrieben: 28. Oktober 2021 13:04
danielcc hat geschrieben: 28. Oktober 2021 12:47 TWINE: Das war ein Versuch, wie ich in meiner lange Rezension geschrieben habe, der aber sehr sehr halbherzig war. Von Verlieben kann da ja auch nicht wirklich die Rede sein.
Das stimmt aber nicht so ganz: Im Audiokommentar des Films wird sehr wohl von Bonds Liebe zu Elektra gesprochen, und ich finde auch, dass das die eindeutige Intention war.
Da stimmt aber etwas grundsetzlich nicht, wenn ich den Audiokommentar brauche, um etwas zu erfahren, das eigentlich aus dem Film hervorgehen sollte.
Nee, auch der Witz zieht nicht so richtig. Die Intention war bei TWINE eindeutig, Elektra als Frau zu zeigen, in die Bond sich verliebt. Ob das im Film funktioniert, ist eine andere Frage, aber wenn Daniel schreibt: "Von Verlieben kann da keine Rede sein", muss man antworten: "Doch, genau das wollte man in TWINE erzählen". Wenn du der Ansicht bist, dass es nicht funktioniert hat oder du es ohne Audiokommentar und Making Of Buch nicht im Film erkennst, dann darfst du dem Film das gerne vorwerfen. Denn dabei bleibe ich: Was sich nur durch Zusatzmaterial erklärt, ist immer ein erzählerisches Desaster.
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Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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vodkamartini hat geschrieben: 28. Oktober 2021 13:18 A) Es war in Flemings Roman. B) Eheschließung ist etwas anderes als Tod, zumal bei einem Womanizer wie Bond (sie ist auch nicht endgültig: kann sich ja wieder scheiden lassen) C) Die Ehe hielt keine 5 Minuten. Fazit: Mythos Bond bestenfalls touchiert.
Es ändert nichts an der Tatsache, dass auch hier eine Büchse der Pandora geöffnet wurde, die aber später nie wieder aufgegriffen wurde.

Hier geht es doch darum, dass der Mythos nachhaltig beschädigt wird, und meiner Ansicht nach, aber ich kann und will dich nicht überzeugen, wird die ganze Kiste mit Bonds Tod spätestens zu Release des nächtes Bonds keine Rolle mehr spielen. Und falls doch, tut es mir Leid für all diejenigen Leid, die um ihren Spaß gebracht wurden. Aber die haben dann 24,5 Filme an denen sie sich erfreuen können, auch nicht übel ;)

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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Casino Hille hat geschrieben: 28. Oktober 2021 13:24 Exakt. Ich verstehe durchaus, was Daniel mit der "Zäsur" ab CR sagen will, aber wenn er parallel findet, dass all das mit FYEO los ging, wieso war es dann erst ab CR erfolgreich? Bond war in den 90ern durchgehend vorne mit dabei, und CR/QOS haben kaum signifikante neue finanzielle Sphären erschlossen.
Naja, CR war mit seinen 650 (bin ich da richtig?) schon ein deutliches Improvement zu den 450 Mio von DAD, machen wir uns nichts vor.

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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craigistheman hat geschrieben: 28. Oktober 2021 13:28 Hier geht es doch darum, dass der Mythos nachhaltig beschädigt wird, und meiner Ansicht nach, aber ich kann und will dich nicht überzeugen, wird die ganze Kiste mit Bonds Tod spätestens zu Release des nächtes Bonds keine Rolle mehr spielen.
Aber ... das sagt doch auch quasi niemand oder? Natürlich wird das im nächsten Film keine Rolle mehr spielen und natürlich nicht zur Regel werden. Die Annahme habe ich hier noch nie gelesen.
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Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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Gernot hat geschrieben: 28. Oktober 2021 08:12 Sorry, aber mich nervt auch vieles. Man kann es "verstehen" und trotzdem nicht gut finden. Es nervt, wenn man die (begründeten) Meinungen anderer nicht respektiert, nur weil sie nicht zur eigenen passt. Das Ende polarisiert, manchen gefällt es, manchen wird es nie gefallen. Damit wirst du klarkommen müssen.
Ich habe niemals gesagt ich respektiere andere Meinung nicht. :D Ich kanns sehr gut nachvollziehen wenn man das Ende nicht mag. Oder andere Sachen an Craigs Bond und seiner Geschichte. Ist doch alles fein. Ich mag das Ende auch nicht unbedingt, man hätte das alles auch gut anders lösen können.
Ich habe gesagt es nervt mich, dass die Leute nicht verstehen, dass es natürlich weitergehen wird. Bond ist gestorben, ja - aber das ist doch nicht das Ende des ganzen Franchise.

Ein paar hier sagen Bonds Tod würde kleingeredet. Ich sage viele machen ein viel zu großes Ding draus. Ist auch nur meine Meinung.
The name's Bond, James Bond.