Welches ist euer Lieblingsfilm von Edgar Wright?

Shaun of the Dead (Keine Stimmen)
Hot Fuzz (Keine Stimmen)
Scott Pilgrim vs. The World
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (40%)
The World's End
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (20%)
Baby Driver
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (40%)
The Sparks Brothers (Keine Stimmen)
Last Night in Soho (Keine Stimmen)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 5

Re: A Pint and a Cornetto - Der Edgar Wright Thread

64
Musikzeitschriften schreiben Filmkritiken? Oder bewerten die nur den Soundtrack? :) Der ist ihnen vielleicht zu sehr Prä-Rock, aber ich finde ihn toll. Anya Taylor-Joys Coverversionen von You're My World und Downtown sind besonders gut, aber als Harrison-Jünger fällt es mir schwer, mich an die nahezu vergessene Originalversion von Got My Mind Set On You zu gewöhnen.

Die Sparks-Doku läuft nun gnädigerweise nächste Woche sogar einmal auf Leinwand, wird dann selbstverständlich auch gleich geschaut.
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Re: A Pint and a Cornetto - Der Edgar Wright Thread

67
vodkamartini hat geschrieben: 1. Dezember 2021 19:48 Auf die freue ich mich auch, da ich die Sparks über die Jahre nie aus den Gehörgängen verloren habe.
Nichts wie rein, ich komme gerade aus dem Kino und wollte trotz über zwei Stunden nicht, dass der Film aufhört. Das Teil ist eine Reizüberflütung im besten Sinne, ich könnte ihn gleich ein zweites Mal schauen um noch mehr Details aufzuschnappen. Wright beherrscht auch Non-Fiction mühelos, spielt gerne und gekonnt mit dem Doku-Format rum und raus kommt ein Film voll mit Herzblut, den witzigsten Gags des Kinojahres und natürlich viel, viel toller Musik.
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Re: A Pint and a Cornetto - Der Edgar Wright Thread

68
Fand den Trailer von Last Night in Soho interessant und habe dann gestern auf Prime mal zugeschlagen.

Ich kann fast alles bestätigen was Hille hier an Kritik vorgebracht hat. Ich schrieb nach dem Film an einen Freund "ein kunstvolles Nichts".

Wie all zu viele Filme (und Streaming Serien) heute beginnt das Ganze recht spannend. Die virtuose Inszenierung zwischen Londoner Swinging Sixties, Musik und in Kombination mit den Schizophrenie/Psycho Elementen erzeugt zunächst einen gewissen Sog. Doch dann kommt nicht viel an Substanz, stattdessen verliert sich der Film zunächst in Achterbahn Horror, wird dann grotesk brutal, und mündet in einer lahmen Auflösung ("Überraschung" will ich das gar nicht nennen).
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: A Pint and a Cornetto - Der Edgar Wright Thread

70
Bryan Lee O'Malley (mit Edgar Wright als Produzent) hat letzte Woche eine achtteilige Zeichentrickserie bzw. einen Anime auf Netflix veröffentlicht: Scott Pilgrim Takes Off, mit der kompletten Originalbesetzung aus dem Film als Sprecher. Der Clou: Die Geschichte zweigt ab einem bestimmten Punkt komplett vom Comic ab und entpuppt sich als alternatives "What-if"-Szenario, folglich mit einer komplett neuen Geschichte rund um die bekannten Charaktere und die verrückte Welt von Toronto, gespickt mit haufenweise Überraschungen und Meta-Momenten. Ein weiterer höchst vergnüglicher Bonus aus der Welt von Scott Pilgrim.
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Re: A Pint and a Cornetto - Der Edgar Wright Thread

71
Mir gefällt auch sehr gut, dass man sich eine neue Geschichte überlegt hat. Man kann "Scott Pilgrim Takes Off" als eine "Neuinterpretation" oder ein "What If"-Format bezeichnen, aber am passendsten ist wohl – einfach, da Scott Pilgrim aus genau dieser nerdigsten aller Nerd-Ecken kommt – die Titulierung als eine Art New Game+ in Serienform. Da man diesen "Twist" geheimhalten wollte und im Marketing eine originalgetreue Adaption angekündigt hat, ist irgendwie logisch, dass ein Teil der Fangemeinde jetzt erbost ist. Ich hatte aber insgesamt Spaß damit. Der Animationsstil ist sehr hübsch, es gibt einige ausgefallene Ideen und der Auftritt von zwei ganz bestimmten Gaststars hat mich breit grinsen lassen. Späte Gerechtigkeit.

Anders als mein Mod-Kollege bin ich aber nicht restlos begeistert, weil ich nüchtern betrachtet feststellen muss: Im Vergleich ist der neu erdachte Plot, der sich nun ganz auf Ramona statt auf Scott fokussiert, nicht ganz so gut geschrieben wie er hätte sein können. Blöde ist vor allem, dass Ramona ab Episode 3 ihre Charakterentwicklung eigentlich schon abgeschlossen hat und sich als Figur daher konsequent "underwritten" anfühlt. Und die Struktur der Geschichte, die ich hier nicht spoilern will, führt leider dazu, dass einige der späteren Überraschungen und Wendungen dann doch ordentlich vorhersehbar sind und bei mir nicht unbedingt zünden konnten. Trotzdem: Ein sehr netter Spaß, der aber für Eingeweihte gedacht ist. Wer Comic und Film nicht kennt, sollte erst das beides konsumieren und dann bei Netflix reinschauen.
https://filmduelle.de/

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Re: A Pint and a Cornetto - Der Edgar Wright Thread

72
Casino Hille hat geschrieben: 22. November 2023 13:11 und der Auftritt von zwei ganz bestimmten Gaststars hat mich breit grinsen lassen.
Ich liebe die beiden. Young Neil is off the chain!
Casino Hille hat geschrieben: 22. November 2023 13:11 Anders als mein Mod-Kollege bin ich aber nicht restlos begeistert, weil ich nüchtern betrachtet feststellen muss: Im Vergleich ist der neu erdachte Plot, der sich nun ganz auf Ramona statt auf Scott fokussiert, nicht ganz so gut geschrieben wie er hätte sein können. Blöde ist vor allem, dass Ramona ab Episode 3 ihre Charakterentwicklung eigentlich schon abgeschlossen hat und sich als Figur daher konsequent "underwritten" anfühlt. Und die Struktur der Geschichte, die ich hier nicht spoilern will, führt leider dazu, dass einige der späteren Überraschungen und Wendungen dann doch ordentlich vorhersehbar sind und bei mir nicht unbedingt zünden konnten. Trotzdem: Ein sehr netter Spaß, der aber für Eingeweihte gedacht ist. Wer Comic und Film nicht kennt, sollte erst das beides konsumieren und dann bei Netflix reinschauen.
Ich bin doch auch nicht restlos begeistert. Die neue Geschichte ist keineswegs so gut wie die originale und manövriert sich auch durch einige Hänger und weniger gute Passagen, aber sie ist ein Nährboden für verrückte und neue Ideen, Szenarien und Figurenkonstellationen rund um die bekannten Charaktere, und darin liegt der Spass. Auch die Synchron-Performances sind nicht alle gleich gut, während vor allem Aubrey Plaza und Chris Evans enthusiastisch auftrumpfen ist z.B. Johnny Simmons stimmlich eher flach und macht nicht viel aus seiner Rückkehr.

Witzigerweise habe ich den Anime in meiner ersten Reaktion an Hille mit Twin Peaks: The Return verglichen was die Unterwanderung sämtlicher vorstellbarer Erwartungen an eine Fortsetzung betrifft. Und siehe da, in einem ausführlichen Q&A mit Bryan Lee O'Malley und Ben David Grebinski, das ich anschliessend auf der Tube geschaut habe, stellt sich heraus dass tatsächlich David Lynchs Anarcho-TV-Monster eine wichtige Inspiration für die Herangehensweise war.
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