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Re: Filmbesprechung: "Skyfall (SF)"

1937
Casino Hille hat geschrieben: 5. Dezember 2021 15:40
Revoked hat geschrieben: 5. Dezember 2021 14:52 Wir lassen die Protagonisten auf einen Wolkenkratzer hochfahren und da oben kommt keinerlei Gefühl von Höhe auf….
1.) Ist das für dich so? Nicht mal, wenn Bond am Fahrstuhl in schwindelerregender Höhe hängt oder wenn er Patrice aus dem Fenster wirft und die Kamera über den Rand in den Abgrund blickt? …
2.) Der Silhouettenkampf mag einen an "Kill Bill: Vol. 1" erinnern, wunderbar umgesetzt ist er dennoch.
1.) vergleiche das mal mit AVTAK. Musik, Gefühl von Höhe. Durch die Dunkelheit und dem Fehlen von Dramaturgie leider in SF total verschenkt. Also für mich klar die schwächste Szene in SF.

2.) Ja, ich finde den auch schön stylisch
❤️☮️🧘🏻‍♂️

Re: Filmbesprechung: "Skyfall (SF)"

1938
vodkamartini hat geschrieben: 5. Dezember 2021 16:20 Ja, aber der Kampf findet im Doppelabteil von Bond statt. Der Kampf dauert 3-4 Minuten, so lange hört sich das ein vermeintlicher Nachbar vielleicht an, bevor er einschreitet. Vielleicht war das Nachbarabteil auch leer, vielleicht der Gast im Restaurant. Nein, das passt in FRWL für mich absolut. In SP ist es der Speisewagen, das ist schon ein großer Unterschied. Da ist die Leere schon irgendwie ein Fehler, das passt nicht. Dafür hat man mit der PTS so ziemlich die am meisten bevölkerte Szene der ganzen Bondserie hingelegt.
Wollte ich gerade schreiben. Der Unterschied zu LALD , FRWL oder eben auch TSWLM ist eben der, dass Bond sich in einem Zugabteil prügelt, wo es vielleicht nicht jeder mitbekommt. Man beachte in diesen Szenen auch die Geräuschkulisse des fahrenden Zuges die eine zusätzliche Erklärung dafür bieten könnte, warum es nicht jeder mitbekommt. In SP geht der Kampf durch das zuerst mit Menschen bevölkerte Bordrestaurant, nicht im für die anderen nicht einsehbaren Abteil und gefühlt durch mehrere Wagons. Es müssten also viel mehr Leute mitbekommen. Und dass Hinx einfach vor den Augen aller eine Prügelei anfängt, ohne dass irgendjemand einschreitet, weder während des Kampfes noch hinterher, ist schon ziemlich seltsam. Immerhin sind da ja auch nicht gerade geringe Kosten entstanden.
Zuletzt geändert von Agent 1770 am 5. Dezember 2021 17:26, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Filmbesprechung: "Skyfall (SF)"

1939
Casino Hille hat geschrieben: 5. Dezember 2021 15:40 In SF zerstört Bond einen ganzen Zugwaggon bei voller Fahrt, aber es scheint den Zugfahrer kaum zu kümmern. Später fährt er mit M ganz allein in die schottische Pampa, als gäbe es kein anderes MI6-Personal, welches helfen könnte. In der PTS von SP fliegt ein ganzes Gebäude während des Tag der Toten Festivals in die Luft und stürzt auf ein anderes, aber 50 Meter weiter läuft die Parade einfach weiter, als hätte niemand die große Explosion gehört. In Österreich kracht Bond mit einem Flugzeug durch eine Holzhütte in einem Alpendorf, welches eine Geisterstadt zu sein scheint. Im Hotel in Tangier und im Zug verschwinden plötzlich Leute, bzw. scheint es dort keine zu geben. In NTTD lerne ich, dass es auf Kuba scheinbar gar keine Polizisten gibt, sondern jeder mehrere Stunden lang auf offener Straße herumballern kann, wie er fröhlich ist.

Vergleicht das mal mit QOS: Alleine bei der Bootsjagd fährt Bond mit seinem Motorrad über mehrere Boote einheimischer Fischer, in der PTS sind durchgängig andere Fahrzeuge involviert, in Siena verschärft sich die Situation, als eine Massenpanik ausbricht etc. QOS ist da mindestens drei Klassen über seinen drei Nachfolgefilmen, und nutzt das dramaturigsche Potenzial der Einbindung Unbeteiligter vollkommen aus, wann immer es geht.
Das sind doch genau meine Worte bezogen auf die beiden Mendes-Filme. Das seltsam menschenleere Bergdorf hatte ich in der Tat noch vergessen. Und ja, in NTTD mag das unter QOS sein aber immer noch deutlich über SF und SP.
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Re: Filmbesprechung: "Skyfall (SF)"

1940
Skyfall wirkt in Szenen schon bewusst wie ein Traum oder eine Phantasie.

Die ganze Zugsquenz ist ja völlig surreal. Woher und vor allem WARUM hat Bond einen weißen Smoking dabei? Woher hat Madeleine das Kleid? Warum stehen sie am Ende völlig selbstverständlich an einer leeren Bahnstation und werden auch noch dort abgeholt?!

Übrigens ist das Restaurant im Zug keinesfalls leer. Aber sobald der Kampf beginnt, sind alle Menschen einfach verschwunden. Sieht man hier am Anfang:
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Filmbesprechung: "Skyfall (SF)"

1941
Casino Hille hat geschrieben: 5. Dezember 2021 15:40 In SP mag Rom verhältnismäßig leer wirken (allerdings sehen zumindest Hamburg und Berlin um 3:00 Uhr nachts kaum anders aus), immerhin wird jedoch ein Passant mit seinem Auto direkt in die Actionszene verwickelt – in typischer Bond-Manier. Sowas findest du in Matera in NTTD nicht. Da fahren vielleicht 2-3 Autos mehr auf den Straßen und da wir Tag statt Nacht haben sieht man auch ein paar Leute rumrennen, den ganz großen Unterschied sehe ich da aber ehrlich gesagt nicht.
Dass Rom um diese Uhrzeit so menschenleer ist, ist sicher richtig, für mich aber widerrum abermals ein Indiz dafür, dass Mendez offenbar auf solche menschenleeren Szenen steht, sonst hätte er sie vielleicht nicht gerade so inszeniert, dass sie um diese Uhrzeit spielt. Schlussendlich verstärkt eben auch die Inszenierung der Autoverfolgungsjagd durch Rom den Gesamteindruck des Films.
Vergleichen wir diese Verfolgungsjagd meinetwegen mal mit der, zugegeben vielleicht widerrum etwas zu bombastisch inszenierten, in AVTAK: Man interagiert mit den Menschen, lernt den Sheriff kennen, es gibt Dialoge, man ist viel mehr dabei. In SP kommt der eine Fiat ins Spiel, stimmt, aber das wars dann eben auch schon wieder.
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Re: Filmbesprechung: "Skyfall (SF)"

1942
danielcc hat geschrieben: 5. Dezember 2021 17:22 Übrigens ist das Restaurant im Zug keinesfalls leer. Aber sobald der Kampf beginnt, sind alle Menschen einfach verschwunden. Sieht man hier am
Genau, nur nimmt man diese Menschen so gut wie überhaupt nicht wahr. Keine Interaktion, nichts.

"Traum", "Fantasie", "surreal" trifft es meines Erachtens ganz gut.
Es wirkt so, als seien Bond und Madeleine die einzigen lebendigen Figuren in der Szene und die restlichen Menschen starre Figuren auf einem Gemälde.
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Re: Filmbesprechung: "Skyfall (SF)"

1943
Casino Hille hat geschrieben: 5. Dezember 2021 15:40 Aber da sind SF, SP und NTTD für mich ebenfalls allesamt Verwandte im Geiste, hinsichtlich dessen, dass sie das dramatische Potenzial solcher Situationen nicht über das etablierte Figurenkarussell hinausdenken. In SF zerstört Bond einen ganzen Zugwaggon bei voller Fahrt, aber es scheint den Zugfahrer kaum zu kümmern. Später fährt er mit M ganz allein in die schottische Pampa, als gäbe es kein anderes MI6-Personal, welches helfen könnte. In der PTS von SP fliegt ein ganzes Gebäude während des Tag der Toten Festivals in die Luft und stürzt auf ein anderes, aber 50 Meter weiter läuft die Parade einfach weiter, als hätte niemand die große Explosion gehört. In Österreich kracht Bond mit einem Flugzeug durch eine Holzhütte in einem Alpendorf, welches eine Geisterstadt zu sein scheint. Im Hotel in Tangier und im Zug verschwinden plötzlich Leute, bzw. scheint es dort keine zu geben. In NTTD lerne ich, dass es auf Kuba scheinbar gar keine Polizisten gibt, sondern jeder mehrere Stunden lang auf offener Straße herumballern kann, wie er fröhlich ist.

Vergleicht das mal mit QOS: Alleine bei der Bootsjagd fährt Bond mit seinem Motorrad über mehrere Boote einheimischer Fischer, in der PTS sind durchgängig andere Fahrzeuge involviert, in Siena verschärft sich die Situation, als eine Massenpanik ausbricht etc. QOS ist da mindestens drei Klassen über seinen drei Nachfolgefilmen, und nutzt das dramaturigsche Potenzial der Einbindung Unbeteiligter vollkommen aus, wann immer es geht.
Bravo! Nichts anderes habe ich gemeint. Darum sagte ich auch dass es auf reine Menschenmengen nicht ankommt, und habe die Beispiele mit z.B. Hotelrezeptionistinnen gebracht, solche kleinen Sprechrollen abseits des eigentlichen Ensembles gab es in den letzten Filmen auch kaum. Habe gerade kurz in die Skyfall-Casinoszene geschaut, sind alles schemenhafte, stumme SIlhouetten die verschwommen und dekorativ im Hintergrund rumstehen (By the way, die Szene hat die Farbpalette eines Young-Boys-Trikots und lässt Marlohe wie eine gelb angemalte Wachsfigur aussehen). Da können ehrlich gesagt so viele Leite die Themse in NTTD entlang laufen wie sie wollen, einen bleibenden Eindruck hat keiner hinterlassen.
We'll always have Marburg

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Re: Filmbesprechung: "Skyfall (SF)"

1944
vodkamartini hat geschrieben: 5. Dezember 2021 16:20 Ja, aber der Kampf findet im Doppelabteil von Bond statt. Der Kampf dauert 3-4 Minuten, so lange hört sich das ein vermeintlicher Nachbar vielleicht an, bevor er einschreitet. Vielleicht war das Nachbarabteil auch leer, vielleicht der Gast im Restaurant. Nein, das passt in FRWL für mich absolut. In SP ist es der Speisewagen, das ist schon ein großer Unterschied. Da ist die Leere schon irgendwie ein Fehler, das passt nicht. Dafür hat man mit der PTS so ziemlich die am meisten bevölkerte Szene der ganzen Bondserie hingelegt.
Alles richtig, aber am Ende wollte ich denselben Punkt machen wie Goldie: Pure Menschenmassen bringen mir nichts, der Einsatz der Außenwelt muss dramaturgisch stimmig sein. Wenn Bond und Grant sich im Zug prügeln, dann stören da nur Informationen über andere Passanten, sie entfernen von der Action. Aus demselben Grund mischt sich auch beim Kampf Bond vs. Hinx niemand ein. Nur ist dort die Begründung eben nicht so stark, aus den von dir richtig genannten Gründen. Der Kampf Bond vs. Grant findet in einem geschlossenen Raum statt, da stellt sich die Frage nach dem "Außerhalb" dieses Raums nicht.

Mexiko hat dafür tausende Leute zu bieten, wirkt auf mich aber erst recht unwirklich und merkwürdig "leer", weil diese Tausenden Menschen offenbar alle taub sind und die gewaltige Explosion direkt neben ihnen nicht mitbekommen haben. In diesem Moment stimmt da einfach dramaturgisch etwas nicht: Warum so eine Bombe bei einem Massenevent zünden, wenn daraus keine Konsequenz folgt?

Und da, auch hier bin ich wieder ganz bei Goldie, nehmen sich SF, SP und NTTD nicht viel. SF würde ich allerdings dennoch im Direktvergleich deutlich über den anderen beiden ansiedeln, weil der sich zumindest Mühe gibt, den Einsatz oder das Ausbleiben von Passanten gut zu begründen. Die Mühe hat man sich bei SP und NTTD vollständig gespart.
https://filmduelle.de/

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Re: Filmbesprechung: "Skyfall (SF)"

1945
Casino Hille hat geschrieben: 5. Dezember 2021 15:40 chwinden plötzlich Leute, bzw. scheint es dort keine zu geben. In NTTD lerne ich, dass es auf Kuba scheinbar gar keine Polizisten gibt, sondern jeder mehrere Stunden lang auf offener Straße herumballern kann, wie er fröhlich ist.
Moment mal, erscheinen da nicht sogar Polizisten, die die schwarze 007 festnehmen wollen? 007 ergibt sich der Polizei, bevor sie doch noch entkommen kann.
Casino Hille hat geschrieben: 5. Dezember 2021 15:40
Revoked hat geschrieben: 5. Dezember 2021 14:52 Wir lassen die Protagonisten auf einen Wolkenkratzer hochfahren und da oben kommt keinerlei Gefühl von Höhe auf….
Ist das für dich so? Nicht mal, wenn Bond am Fahrstuhl in schwindelerregender Höhe hängt oder wenn er Patrice aus dem Fenster wirft und die Kamera über den Rand in den Abgrund blickt? Ich finde, wenn ich Mendes einen Vorwurf nicht machen kann, dann den. Zumal das locker die beste Actionszene in SF ist. Der Silhouettenkampf mag einen an "Kill Bill: Vol. 1" erinnern, wunderbar umgesetzt ist er dennoch.
Absolut, die Szene mag ich. Erst nur die Silhouetten, auf einmal sieht man dann, wie nahe beide am Abgrund gekämpft haben.Ich findes klasse. Ebenso die vorherigen Szenen am Fahrstuhl.



Den Kampf im Zug in SP kann man mit der in FRWL nicht vergleichen. Dort befindet sich in unmittelbarer Nähe niemand.

Ab hier sieht man noch einige Menschen im Hintergrund. Ich habe mir das Video in Zeitlupe angesehen. Beim Kampf scheinen sie verschwunden zu sein (?). Bei 5:56 und kurze Zeit später erneut sieht man allerdings Menschen im Hintergrund.
Zuletzt geändert von Henrik am 23. August 2022 09:38, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Filmbesprechung: "Skyfall (SF)"

1947
Wenn ich das mal so in den Raum stellen darf: Früher dachte ich bei der Szene in M's Büro immer, Bond hätte mit seinem Spruch ("Das ganze Büro fliegt in die Luft, aber dieses scheußliche Ding überlebt") in Wirklichkeit M gemeint und nur so getan, als beziehe er sich auf die Bulldogge. Oder ist das wirklich so gemeint? Immerhin hat er sie auch als 'Miststück' bezeichnet.

Re: Filmbesprechung: "Skyfall (SF)"

1948
Henrik hat geschrieben: 31. März 2022 06:35 Wenn ich das mal so in den Raum stellen darf: Früher dachte ich bei der Szene in M's Büro immer, Bond hätte mit seinem Spruch ("Das ganze Büro fliegt in die Luft, aber dieses scheußliche Ding überlebt") in Wirklichkeit M gemeint und nur so getan, als beziehe er sich auf die Bulldogge. Oder ist das wirklich so gemeint? Immerhin hat er sie auch als 'Miststück' bezeichnet.
Dein Ernst Henrik? :lol:

Aber jetzt mal von der Absurdität deines Gedankenganges losgelöst, welchen dramaturgischen Sinn würde eine solche Bemerkung an dieser Stelle der Handlung ergeben? Bond hat zu diesem Zeitpunkt M bereits gesehen, es ist schon zu einer Aussprache zwischen den beiden gekommen. Bond hat ihr den Schießbefehl quasi schon verziehen, und freut sich auf den Außeneinsatz. Er setzt alles daran M zu helfen, herauszufinden, wer die Liste hat etc. ... „Miststück“ kommt ihm im Rahmen eines Reaktionsspiels „zugeflogen“, außerdem weiß er, dass sie ihn gerade mitevaluiert und den Pfeil in ihre Richtung zu nehmen weiß.

Erklärbärmodus aus.

Re: Filmbesprechung: "Skyfall (SF)"

1949
Diese Diskussion entwickelt sich ziemlich im Schneckentempo...
craigistheman hat geschrieben: 3. Mai 2022 18:14 Aber jetzt mal von der Absurdität deines Gedankenganges losgelöst, welchen dramaturgischen Sinn würde eine solche Bemerkung an dieser Stelle der Handlung ergeben? Bond hat zu diesem Zeitpunkt M bereits gesehen, es ist schon zu einer Aussprache zwischen den beiden gekommen. Bond hat ihr den Schießbefehl quasi schon verziehen, und freut sich auf den Außeneinsatz.
Kann man das wirklich so sagen? Ich erinnere mal an foldenden Dialog zwischen Bond und M (und der kommt erst am Ende der Szene mit M).

Bond: Wollen sie mir sonst noch etwas sagen?
M: Nein.

Das ist doch eine ganz klare Aufforderung von Bond an M, sich endlich zu entschuldigen und zeigt, dass er ihr ihre Entscheidung immer noch übel nimmt und er nach wie vor auf eine Entschuldigung wartet.

Re: Filmbesprechung: "Skyfall (SF)"

1950
Damit es nicht im Schneckentempo weitergeht:

Wie wir aus der tollen Trainingsszene wissen, kauft Bond Tanner ja zu keiner Sekunde ab, dass M nicht wüsste, wer wirklich hinter dem Anschlag und der gestohlenen Liste steckt. So denke auch ich, dass M zwangsläufig einen Verdacht haben muss, schließlich hat sie Silva ja aus eigenen Stücken für eine friedliche Übergabe Hong Kongs an die Chinesen geopfert. Das weiß Bond zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht.
So wie ich das verstehe, gibt Bond M in der Büro-Szene vor seinem Treffen mit Q und seiner anschließenden Abreise nach Shanghai, eine letzte Chance ihr Geheimnis aus der Vergangenheit preiszugeben, was M offensichtlich nicht für relevant hält. Darauf bezieht sich das „Haben Sie mir noch etwas zu sagen?“

Der Film möchte uns Zuschauer*innen an dieser Stelle suggerieren, dass M ein doppeltes Spiel spielen könnte, was dann durch Bonds Begegnung mit Silva auf der Insel noch verstärkt wird. Schließlich versucht dieser Bonds Vertrauen in seine Vorgesetzte durch die Offenlegung der gefälschten Evaluationsergebnisse zu erschüttern. In Wahrheit vertraut M Bond an dieser Stelle bereits blind, weil dieser eben aus eigenen Stücken zum MI6 zurückgekehrt ist, und trotz seines beinahen Todes in der PTS bereit ist, seine Loyalität unter Beweis zu stellen.

Bond wiederum weiß, dass Entschuldigungen und Reue unprofessionell sind, genau das sagt ihm M ja als erstes, als sich dieser betrunken in ihrem Domizil aufhält. Und genau dieses Motiv wird im Glaszellenverhör wieder aufgegriffen, nur zeigt sich Silva im Gegensatz zu Bond unfähig Ms Arbeitshaltung zu akzeptieren. Dies geschieht aus Egomanie und Selbstüberschätzung und ist das entscheidende Kriterium für seinen Werdegang als Figur, die als pervertierte Spiegelung Bonds angelegt ist.

In dieser Hinsicht ist SF ansprechend durchdacht, schade nur, dass es dann an der Ausführung hapert, zumal Silvas Flucht auf allen Ebenen ein eiziges Logikloch darstellt. Da hilft auch kein Suspension of Disbelief-Effekt mehr. Dieser ist bei mir aufgrund des nervtötenden und völlig deplatzierten Thomas Newman-Gedudels mit seinem befremdlich primitiven Mickey Mousing aber ohnehin nicht gegeben. SF kann ich bis zu Silvas Verhaftung und erst wieder ab Bonds Ankunft im Gerichtssaal genießen - das vertrottelte Ende mit der Taschenlampe in der Kapelle außen vor gelassen. Wie blöd kann man sich eigentlich anstellen, und für wie ignorant haben uns Medes, Logan, P&W doch gehalten?