Casino Hille hat geschrieben: 23. November 2021 00:32
Oder Bond hat maßgeblich von der Pandemie profitiert, weil der Hunger aufs Kino als Event stärker denn je war und Bond da für viele Zuschauergruppen den kleinsten gemeinsamen Nenner bietet.
Das glaube ich nicht.
Dann hätte er z.B. nicht das schlechteste Startwochenende aller Craig-Bonds in Deutschland gehabt,
und hätte auch in den USA keinen so deutlichen Rückgang gleich zum Start im Vergleich zu den anderen Craig-Filmen gehabt.
Und in den USA haben die Marvel-Filme für viele Zuschauergruppen den kleinsten gemeinsamen Nenner, und sind trotzdem nicht annäherend an vorpandemische Zeiten herangekommen. Wenn der "Hunger auf Kino als Event" so stark wäre, dass ein Film dadurch erfolgreicher läuft, als er es in "normalen" Zeiten getan hätte, dann hätten wir so einen Film gesehen. Und das wie gesagt in anderen Ländern auch bei Filmen, die dort den Stellenwert haben, den Bond in Westeuropa genießt.
Zudem kann man das auch an den Gesamtkinozahlen sehen. ALLE Filme laufen aktuell schlechter als "normal", manche auf niedrigem Niveau, andere (Bond) auf hohem Niveau.
Am Ende gibt es einfach einen gewissen Prozentsatz an Leuten, die Veranstaltungen immer noch meiden, weltweit.
Das siehst du im Theater oder Konzerthaus genauso.
Stücke, die den kleinsten gemeinsamen Nenner bieten, und die vor Corona regelmäßig ausverkauft waren, haben jetzt Probleme die Säle zu füllen.
Daher halte ich die These, dass über verschiedene Kulturbranchen hinweg alle "Produkte" unter der Pandemie leiden, nur Bond davon profitiert, für sehr gewagt.