Re: Zuletzt gesehener Film

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iHaveCNit: Mrs. Harris und ein Kleid von Dior (2022) – Anthony Fabian – Universal
Deutscher Kinostart: 10.11.2022
gesehen am 18.11.2022
Arthouse-Kinos Frankfurt – Cinema - Petit – Reihe 1, Platz 5 – 20:30 Uhr


Den letzten Film aus der letzten Woche, den ich noch nachholen wollte, war Anthony Fabians „Mrs. Harris und ein Kleid von Dior“, bei dem natürlich komplett drin ist, was darauf steht und richtig unterhaltsam, amüsant und natürlich harmlos gewesen ist.

Ada Harris arbeitet im London Ende der 50er als Haushälterin und kommt bei einer Auftraggeberin durch Zufall mit einem Dior-Kleid in Berührung, was in ihr den Wunsch auslöst selbst in den Besitz eines eigenen Dior-Kleids zu kommen. Nach einem zufälligen Geldsegen macht sich Mrs. Harris auf den Weg nach Paris um dort ein Kleid von Dior zu kaufen. Im Hause Dior scheint man aber weniger mit Mrs. Harris Anliegen anfangen zu können, doch es gibt auch Personen, die ihr gut gesonnen sind und ihr bei ihrem Anliegen helfen wollen.

Mrs. Harris und ein Kleid von Dior“ ist in gewisser Art und Weise ein Wohlfühlmärchen für Erwachsene und sicherlich aufgrund seiner Thematik ein passender Film für die weibliche Zielgruppe. Da falle ich sicherlich als 35-jähriger Kerl komplett aus dem Rahmen. Aber als Cineast wollte ich mir die Erfahrung des Films nicht entgehen lassen. Denn Lesley Manville in der Rolle von Ada Harris hat einen entwaffnenden Charme, Witz und ist eine perfekte, mitreißende Sympathieträgerin. Natürlich kann der Film auch mit seinem Kostümdesign sowie vielen tollen Nebencharakteren glänzen, die unter anderem von Jason Isaacs, Isabelle Huppert, Lambert Wilson und Alba Baptista gespielt werden. Genauso natürlich ist es auch, dass der Film sich von Zufall zu Zufall hangelt und trotz kleinerer Hürden immer leichte Lösungen parat hält und damit sehr harmlos bleibt – was natürlich seiner Unterhaltsamkeit keinen Abbruch tut. Denn der Film hat mir gefallen.

„Mrs. Harris und ein Kleid von Dior“ - My First Look – 8/10 Punkte.
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iHaveCNit: The Menu (2022) – Mark Mylod – Fox Searchlight Pictures
Deutscher Kinostart: 17.11.2022
gesehen am 19.11.2022
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 11 – Reihe 16, Platz 15 – 17:10 Uhr


Das Kino lädt seit dem aktuellen Wochenende zu einem ganz besonderen Dinner ein, wenn man ein Ticket für Mark Mylods kulinarische Thriller-Satire „The Menu“ löst. Auch ich habe es mir nicht nehmen lassen, das filmische Krimi-Dinner schmecken zu lassen. Es war vorzüglich !

Der mysteriöse und gefeierte Sternekoch Julien Slowik betreibt auf einer abgelegenen Insel ein autark agierendes Sterne-Restaurant der Extraklasse, dass für seine Kunden jedes Mal ein ganz speziell abgestimmtes Menü zusammenstellt. Unter den erlesenen Gästen des aktuellsten Dinner-Abends befinden sich neben einem Filmstar, einer Restaurantkritikerin und windigen Geschäftsleuten auch der junge Tyler, der sich als großer Fan von Slowiks Kochkunst versteht und seine neue Freundin Margot, die eigentlich nur widerwillig die Einladung angenommen hat. Ob Margots Skepsis berechtigt ist ?

„The Menu“ wirkt als filmisches Krimi-Dinner und kulinarische Thriller-Satire wie ein Menü, dass aus diversen Zutaten wie Ruben Östlunds „Triangle Of Sadness“ ; Ari Asters „Midsommar“ ; Brad Birds „Ratatouille“ und John Wells „Im Rausch der Sterne“ zu einem in sich stimmigen und durchaus eigenständigen filmischen Genuss für die audiovisuelle und intellektuelle Stimulation. Der Film ist als optisch ansprechend inszeniertes Kammerspiel für die Augen ein Genuss. Inmitten dieses Films sind vor allem zwei Rollen für mich sehr geschmack- und gehaltvoll gewesen. Da wäre zum einen der mysteriöse, egozentrische, fast psychopathische Julien Slowik, der von Ralph Fiennes extrem gut gespielt wird und zum anderen natürlich die misstrauische, skeptische und rebellische Margot, die von Anya Taylor-Joy gespielt – und zu einer Sympathieträgerin inmitten vieler unsympathischen Figuren wird. Aus der gemeinsamen Dynamik ergibt sich im Ensemble des Films durchaus ein interessantes und spannendes Duell. Darüberhinaus ist es ein Genuss mit anzusehen, wie einem Großteil der unsympathischen Charaktere im Film der gesellschaftskritische Spiegel vorgehalten wird, auch wenn man natürlich sagen kann, dass die damit verbundene Gesellschaftskritik nur etwas fein gewürzt wirkt – wie ein zu kleines Häppchen in der Molekular-Küche, dass sich zwar gut als Aufnahme in Foodblogs, aber dafür weniger gut satt macht. Da fehlt dem eigentlich vorzüglichen Film etwas Salz und Substanz, um trotz einem interessanten Nachgeschmack satt gemacht zu haben – weil dieser Nachgeschmack definitiv Lust auf Mehr macht.

„The Menu“ – My First Look – 9/10 Punkte.
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Re: Zuletzt gesehener Film

10414
iHaveCNit: Einfach Mal Was Schönes (2022) – Karoline Herfurth – Warner
Deutscher Kinostart: 17.11.2022
gesehen am 20.11.2022
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 7 – Reihe 13, Platz 14 – 17:10 Uhr


Eine sehr schöne filmische Klammer in diesem Jahr kommt von der deutschen Schauspielerin und Regisseurin Karoline Herfurth. Durch die Pandemie wurde der Start von „Wunderschön“ in den Februar Anfang diesen Jahres verlegt – und nun im vorletzten Monat wenige Wochen vor dem Jahresende bekommen wir nun mit „Einfach Mal Was Schönes“ den zweiten Film von Karoline Herfurth in diesem Jahr spendiert. Genau wie „Wunderschön“ ist auch bei „Einfach Mal Was Schönes“ der Name Programm.

Karla Matschke ist Radiomoderatorin und steht kurz vor der 40. Sowohl bei der Partnersuche hat sich für Karla noch nichts ergeben und auch ihr Kinderwunsch hat sich noch nicht erfüllt, so dass die biologische Uhr gegen sie arbeitet. In ihrer Verzweiflung trifft sie die Entscheidung, ihren Kinderwunsch ohne einen eigenen Partner erfüllen zu wollen – ohne zu ahnen, dass inmitten des doch sehr turbulenten Umfelds ihrer Familie sie auch noch die Bekanntschaft des jüngeren Ole macht und sich verliebt.

An dieser Stelle sei von meiner Seite aus gesagt, dass es Karoline Herfurth mit ihren Filmen als Regisseurin schafft, mich immer emotional zu bekommen und mitzureißen. Sei es „SMS für dich“ oder „Sweethearts“ und nun auch „Wunderschön“ und „Einfach Mal Was Schönes“ - jeder Film von ihr gefällt mir einfach, womit Herfurth als Regisseurin auch in Zukunft eine sichere Bank für mich sein könnte, mehr noch als ihr Schauspiel. Denn Herfurths Filme wie auch „Einfach Mal Was Schönes“ bestechen durch eine gleichermaßen authentische als auch Hochglanzoptik, ein großartig besetztes Ensemble als auch der schön ausdifferenzierte und feinfühlige Blick auf die Zwischenmenschlichkeiten und auch die im Film behandelten Themen wie hier der Kinderwunsch sowie moderne Wege der Schwanger- und Mutterschaft. Die im Film eingebettete Romanze mag zwar vielleicht etwas kitschig gewesen sein, aber das hat mich nicht gestört. Genau wie die ein oder anderen etwas zugespitzten und überhöht dargestellten Konflikte. Insgesamt wieder ein sehr unterhaltsamer Film wie bereits „Wunderschön“ am Anfang des Jahres.

„Einfach Mal Was Schönes“ – My First Look – 9/10 Punkte.
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Re: Zuletzt gesehener Film

10415
The Marksman (2021)
Sehr durchschnittliche Ware. Es wird zwar vom Grundsatz eine spannende Geschichte erzählt, die aber zu sehr aufgebläht wurde. 20-30 Minuten weniger hätten es auch getan. Zudem sind viele Handlungspunkte recht vorhersehbar.

5/10


The Father (2020)
Der Film erzählt die Geschichte eines an Mannes, der an Demenz erkrankt ist. Der Film basiert auf einem Theaterstück und ist daher selbst ein Kammerspiel. Man befindet sich permanent in einer Wohnung (und 1x kurz beim Arzt). Dabei ist der Film so konstruiert, als erlebe man die Welt aus Sicht des dementen Mannes. Zunächst hört sich das nach einem interessanten und erfrischenden Ansatz, will aber bei mir auf die Gesamtdauer des Filmes nicht funktionieren. Mich hat es recht schnell genervt, da man teilweise nicht wirklich folgen kann, was nun wahr und unwahr ist.

4/10
"Are you looking for shells?"
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Re: Zuletzt gesehener Film

10416
Sondervorstellung
iHaveCNit: Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens (1922) – Friedrich Wilhelm Murnau
Deutscher Kinostart/Wiederaufführung: 23.11.2022
gesehen am 23.11.2022
Arthouse-Kinos Frankfurt – Große Harmonie – Reihe 4, Platz 12 – 21:00 Uhr

Im Rahmen der Vorstellungsreihe „(Dis)Harmonie – Die Reihe für den abseitigen Film“ der Arthouse-Kinos Frankfurt gab es anlässlich des 100-jährigen Jubiläums von Friedrich Wilhelm Murnaus Stummfilmklassiker „Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens“ eine Vorstellung des besonderen Art. Die 94-minütige Schnittfassung wurde aufgeführt in Kombination mit einer Live-Vertonung durch das Gramm Art Project, die den Film mit minimalistischem jazz-lastigen Arrangement mit Kontrabass und E-Gitarre begleitet haben und damit für ein einmaliges Erlebnis gesorgt haben.
„Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens“ – My First Look – Ohne Wertung.
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Re: Zuletzt gesehener Film

10417
iHaveCNit: Glass Onion – A Knives Out Mystery (2022) – Rian Johnson – Netflix
Deutscher Kinostart: 23.11.2022 / Netflix-Start: 23.12.2022
gesehen am 25.11.2022
Cinestar Frankfurt am Main Metropolis – Kino 9 – Reihe K, Platz 8 – 20:15 Uhr


Der Jahreswechsel von 2019 auf 2020 bot für mich im Kino im Rahmen einer Silvestervorstellung die Geburtsstunde einer meiner bis dato liebsten Kino-Krimis überhaupt. Rian Johnsons „Knives Out“ entpuppte sich als unfassbar clever konstruierter Thriller mit einem großartigen Ensemble rund um Daniel Craig, Ana de Armas, Chris Evans und vielen mehr, garniert um eine interessante gesellschaftskritische Note – der es am Ende sogar in den Kreis meiner Jahresfavoriten 2020 neben Filmen wie „1917“, „Tenet“ , „Waves“ , „Vergiftete Wahrheit“ und „Niemals Selten Manchmal Immer“ geschafft hat. Umso gespannter war ich dann, was uns in einer angekündigten Fortsetzung mit dem ominösen Titel „Glass Onion – A Knives Out Mystery“ erwartet.

Der Tech-Milliardär und Unternehmer Miles Bron lädt seinen inneren Freundes-Zirkel rund um die Politikerin Claire Debella, den Wissenschaftler Lionel Toussaint, die Modeikone Birdie Jay und den Manosphere-Influencer Duke Cody auf seine griechische Privatinsel zu einem jährlichen Krimi-Wochenende ein. Doch auch die ehemalige Geschäftspartnerin Cassandra Brand und der Detektiv Benoit Blanc befinden sich unter den Gästen. Inmitten dieser Krimi-Party verbirgt sich hinter jedem der Gäste ein Geheimnis, dass Benoit Blanc aufdecken muss.

„Glass Onion – A Knives Out Mystery“ hat mir sehr gut gefallen, auch wenn die Fortsetzung nicht mit seinem Vorgänger mithalten kann. Der sich im Film entfaltende Plot ist in seiner Konstruktion nicht ganz so clever und enthält auch nicht die clevere, gesellschaftskritische Komponente seines Vorgängers. Darüber hinaus mag der „Whodunit“-Anteil wesentlich minimalistischer und rudimentärer wirken als bei seinem Vorgänger. Jedoch hat mich das Mysterium um die gläserne Zwiebel durchaus fesseln als auch unterhalten können. Das liegt zum einen natürlich an einem großartigen Set- und Kostümdesign und auch seiner audiovisuellen Umsetzung. Des weiteren hat auch das Ensemble richtig viel Spaß gemacht und dies auch entsprechend rüber gebracht. Nicht zu vergessen, dass der Film auch den ein oder anderen witzigen Cameo-Auftritt zu bieten hat. Auch wenn der Plot nicht ganz so clever wie der des Vorgängers ist, hat die gläserne Zwiebel durchaus die ein oder andere interessante Wendung und Entwicklung zu bieten. Gerade wenn es um Kino-Krimis in diesem Jahr gibt, ist die gläserne Zwiebel für mich immer noch näher an Filme wie „See How They Run“ und „Bodies Bodies Bodies“ als die eher weniger guten „Tod auf dem Nil“ und vor allem „Mord in St. Tropez“.

„Glass Onion – A Knives Out Mystery“ – My First Look – 8/10 Punkte.
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Re: Zuletzt gesehener Film

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HCN007 hat geschrieben: 26. November 2022 14:39 iHaveCNit: Glass Onion – A Knives Out Mystery (2022) – Rian Johnson – Netflix
Auch wenn der Plot nicht ganz so clever wie der des Vorgängers ist, hat die gläserne Zwiebel durchaus die ein oder andere interessante Wendung und Entwicklung zu bieten.
Das ist allerdings eine mittelschwere Untertreibung. "Knives Out" war sicherlich nicht ganz so genial konstruiert wie es einige der Agatha-Christie-Krimis sind (insbesondere "Tod auf dem Nil" dürfte hinsichtlich der Auflösung des Falls für mich die Königsklasse sein), aber das war ein kluger Film, der durch seinen herrlich durchdachten Genre-Twist pfiffig rüberkam. Genial an "Knives Out" war ja eben, dass wir es nicht mit einem Whodunnit zu tun hatten, sondern nach circa 30 Minuten erfuhren, wie sich die Mordnacht im Detail abgespielt hat - und von da an wurde "Knives Out" von Agatha Christie zu Alfred Hitchcock, plötzlich fieberten wir nicht mit dem ermittelnden Detektiv mit, sondern mit der vermeintlichen Mörderin, die alles gab, um ihre Spuren zu verwischen. Dass dann in den letzten 20 Minuten der (eher etwas dusselige) Ermittler plötzlich doch noch zum Erklärbärmonolog à la Poirot ansetzte, um uns einen Täter zu präsentieren (und damit wieder ins Whodunnit-Gefilde zu wechseln), war ein für mich toller Moment im Kinosaal, den ich genossen habe. Und auch wenn der Fall und seine Auflösung letztlich sicherlich extrem kompliziert und verschachtelt waren, wurde es doch in sich schlüssig und gekonnt erzählt. So geht das!

"Glass Onion" war für mich nur ein einziges Ärgernis. Der Film wirkt gar wie eine Parodie auf all das, was in "Knives Out" noch wunderbar organisch wirkte und präsentiert wurde. Der Cast an Charakteren bekommt dieses Mal gar nichts zu tun und die Hälfte von ihnen sind so furchtbar eindimensional gezeichnet, dass kein Zweifel daran besteht: Sie sind einzig im Film, um die Verdächtigenzahl in die Höhe zu treiben. Dann versucht Johnson in der Mitte des Films einen ähnlichen Twist wie damals nach dem ersten Akt von "Knives Out", nur das er dafür dieses Mal einerseits das Pacing opfert (weil der Film quasi noch einmal von vorne anfängt) und andererseits (ich versuche es, halbwegs spoilerfrei zu halten) dermaßen viele Zufälle und Unwahrscheinlichkeiten aneinanderreihen kann, dass ich mich als Krimi-Zuschauer betrogen fühlte. Mehrfach belügt Johnson sein Publikum einfach zugunsten eines banalen Twists (an einer Stelle so schludrig und doof, dass ich es ihm übelnehmen muss), und die letztliche Auflösung des Falls ergibt überhaupt keinen Sinn. Die eine Person, die einfach nicht der oder die Mörder/in sein kann, weil dann der gesamte Plot in sich zusammenfallen würde, stellt sich als der oder die Täter/in heraus - und wie Johnson dann all die Logiklücken und offensichtlichen Dummheiten rechtfertigt, ist - entschuldigt die Härte meiner Wortwahl - faules und selbstverliebtes Storytelling. "Glass Onion" ist nämlich kein Krimi und auch nicht - obwohl er sehr lustig ist und extrem gute Pointen setzt - eine Komödie, sondern eigentlich eine Satire, ein Message-Film, der in den letzten 20 Minuten seine Botschaft so aggressiv mit dem Holzhammer auf das zahlende Kinopublikum einprügeln will, dass ihm auch egal ist, ob er dafür jede Integrität seiner Handlung mit in Stücke schlägt.

Hab ich mich gut unterhalten gefühlt? Teilweise schon. Viele Dialogwitze sind tatsächlich zum brüllen. Daniel Craig ist hier nochmal viel besser als in "Knives Out" und ehrlich gesagt vielleicht so gut wie noch nie. Janelle Monáe spielt ihren Part wunderbar (auch wenn sie mit Ana de Armas aus dem Vorgänger nicht konkurrieren kann, weil der Film ihr weniger Platz einräumt) und sowohl Dave Bautista als auch Kate Hudson und Jessica Henwick machen Spaß. Zumal vieles in "Glass Onion" dann eben doch klug ausgearbeitet ist, aber ironischerweise vor allem die kleinen Details, die cleveren späten Rückbezüge auf Dialoge zu Anfang etc., während der eigentliche Plot, das tatsächliche Drehbuch, eine Katastrophe darstellt - die ich in ihrer Absurdität verzeihen könnte, käme sie am Ende nicht mit dieser ultra belehrenden Botschaft aus der Hölle um die Ecke.
https://filmduelle.de/

Let the sheep out, kid.

Re: Zuletzt gesehener Film

10419
The Ice Road (2021)
Lausiges Drehbuch, das von einem Zufall nach dem anderen gestützt wird. Dazu teils miese Dialoge und durchschnittliche bis schlechte Effekte. Die titelgebenden Ice Roads sieht man max. 30 Minuten der 109 Minuten Laufzeit. Zusätzlich nimmt sich der Film zu lange Zeit, um in Schwung zu kommen, bzw. behandelt in dieser Zeit Themen, die für den weiteren Verlauf irrelevant sind. Von Minute 30 bis ca. Minuten 90 wird 60 Minuten lang, quasi pausenlos sehr mittelmäßige Action abgeliefert.
Ein paar Gnadenpunkte gibts für den größtenteils guten Cast, der aus dem Gegebenen rausholt was möglich war.
Mit dem Thema wäre doch noch mehr möglich gewesen…

3/10
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Re: Zuletzt gesehener Film

10420
Der 11-jährige Nachwuchs hat irgendwie ein Händchen für ältere Filme (ja, es gibt ein Leben außerhalb des MCU), nach "Die Hard", "Indiana Jones", "Top Gun" und sämtlichen "Ghostbusters" wollte er am Wochenende "Rocky" sehen. Dafür, dass dieser Film eigentlich mehr Milieustudie als Sportfilm ist, hat er ihn erstaunlich positiv und interessiert aufgenommen. Da die "Rocky"-Filme bei mir wirklich ewig her sind: Sind die Fortsetzungen aus eurer Sicht empfehlenswert? Teil 2 und 3 habe ich glaube ich mal gesehen, und bis "Eye of the Tiger" wollten wir eigentlich kommen. Oder sollten wir lieber nach Teil 1 Schluss machen?
Zuletzt geändert von ollistone am 29. November 2022 15:45, insgesamt 1-mal geändert.
"Wenn man sämtliche Schöpfungen des weißen Mannes von diesem Planeten entfernte, besäßen seine Ankläger weder Zeit noch Mittel, ja nicht einmal Begriffe, um ihn mit Vorwürfen zu überhäufen."

Re: Zuletzt gesehener Film

10421
Teil 2 ist klasse, wenn auch mehr eine Ergänzung zum ersten Film als ein für sich stehendes starkes Sequel. Teil 3 hat Wumms, ist aber nur eine laue Luftnummer gegen das brachiale Trash-Epos, welches Teil 4 darstellt. Die restlichen Fortsetzungen sind zu vernachlässigen.
https://filmduelle.de/

Let the sheep out, kid.

Re: Zuletzt gesehener Film

10422
iHaveCNit: Shattered (2022) – Luis Prieto – Leonine
Deutscher Kinostart: 24.11.2022
gesehen am 28.11.2022
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 2 – Reihe 16, Platz 20 – 21:15 Uhr


Der klassische Erotikthriller, bei dem für mich vor allem Paul Verhoevens „Basic Instinct“ und John McNaughtons „Wild Things“ die filmischen Favoriten sind, ist ein Genre, dass quasi nur noch ein Schattendasein fristet und es ab und an nur noch wenige Titel sowohl ins Heimkino als auch Kino schaffen. Einer dieser Filme, der bereits im Januar in den USA gestartet ist, sollte erst hierzulande einen Start im Heimkino erhalten, bis man sich für eine Kinoauswertung entschieden hat – und durchaus mit einer groß angelegten Plakat-Kampagne und einem prozyklischen Auftritt von Produzentin Veronica Ferres, ihrer Tochter und Hauptdarstellerin Lilly Krug und der Schauspielgröße John Malkovich beim TV-Erfolgsformat „Wetten dass …?“ scheint man ein wenig Hoffnung darin zu haben. Da ein Erotikthriller durchaus ein wenig Erfrischung in meinen Filmkalender bringen kann und der Trailer sowie die Werbung bei „Wetten dass …?“ mein Interesse geweckt hat, war ich einfach mal gespannt, was mich erwartet.

Der sich in Scheidung befindliche Tech-Millionär Chris lebt einsam und zurückgezogen in seiner stilvoll eingerichteten Villa. Bei einem Einkauf in der Nacht trifft er auf die attraktive Sky, die er bei m Weinkauf berät und ihr eine Fahrgelegenheit anbietet. Da Sky scheinbar Probleme mit ihrer Mitbewohnerin in einer Motelanlage hat bietet er ihr an, in seine Villa mitzukommen. Es entbrennt eine leidenschaftliche Affäre der Beiden, die eine extreme Richtung einschlägt, als Sky bei Chris einzieht, um ihn nach einem bei einem Angriff zerschmettertes Bein zu pflegen und kurze Zeit später auch die Mitbewohnerin von Sky tot aufgefunden wird.

Eingangs war ich bei „Shattered“ durchaus interessiert und fasziniert und gespannt, wohin die Reise des mit 92 Minuten kompakten Erotikthrillers hingeht, denn das doch recht minimalistische Setting, die Konzentration auf wenige Charaktere und auch die doch sehr einnehmende, attraktive, manipulative und geheimnisvolle Performance von Lilly Krug geht eingangs für mich noch sehr gut auf. Bis der Film dann im Verlauf inmitten seiner recht offensichtlichen Referenzen an filmische Vorbilder sehr rudimentäre, nicht immer glaubwürdig herausgearbeitete und unzufrieden stellende Auflösungen präsentiert, denn hier wäre durchaus mehr Potential drin gewesen. Denn so interessant auch die Gastauftritte von John Malkovich und Frank Grillo sind – da wäre mehr drin gewesen.

„Shattered“ – My First Look – 6/10 Punkte.
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Re: Zuletzt gesehener Film

10423
Casino Hille hat geschrieben: 29. November 2022 12:31 Teil 2 ist klasse, wenn auch mehr eine Ergänzung zum ersten Film als ein für sich stehendes starkes Sequel. Teil 3 hat Wumms, ist aber nur eine laue Luftnummer gegen das brachiale Trash-Epos, welches Teil 4 darstellt. Die restlichen Fortsetzungen sind zu vernachlässigen.
Da muss ich intervenieren, das ist deutlich zu wenig euphorisch! :D
Teil 2 = Teil 1 in nicht ganz so gut, aber halt immer noch richtig gut 9 / 10
Teil 3 = kürzer, weniger Dramaanteil, aber dafür auch knalliger 7,5 / 10
Teil 4 = König aller Videoclips, cool as cool can und nebenbei wird noch schnell der Kalte Krieg gewonnen 9 / 10
Teil 5 = Laue Quasi-Rückbesinnung zu den Wurzeln, aber auch nicht so schlecht wie immer dargestellt 6 / 10
Teil 6 = Gelungene Wirklich-Rückbesinnung zu den Wurzeln mit deutlich mehr Charaktertiefe 8 / 10

In Kürze: es lohnt sich alle zu sehen, Rocky rockt in jedem Teil :)
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Zuletzt gesehener Film

10425
AnatolGogol hat geschrieben: 29. November 2022 13:30
Da muss ich intervenieren, das ist deutlich zu wenig euphorisch! :D
Teil 2 = Teil 1 in nicht ganz so gut, aber halt immer noch richtig gut 9 / 10
Teil 3 = kürzer, weniger Dramaanteil, aber dafür auch knalliger 7,5 / 10
Teil 4 = König aller Videoclips, cool as cool can und nebenbei wird noch schnell der Kalte Krieg gewonnen 9 / 10
Teil 5 = Laue Quasi-Rückbesinnung zu den Wurzeln, aber auch nicht so schlecht wie immer dargestellt 6 / 10
Teil 6 = Gelungene Wirklich-Rückbesinnung zu den Wurzeln mit deutlich mehr Charaktertiefe 8 / 10

In Kürze: es lohnt sich alle zu sehen, Rocky rockt in jedem Teil :)
Das ist jetzt total witzig. Ich habe hier nur diesen Post gelesen ohne zu wissen um welche Serie es geht. Erst keine Ahnung, dann bei Teil 6 dachte ich "es geht wohl um Rambo" - aber es ist Rocky :-)

(allerdings habe ich mich auch verzählt denn von Rambo gibt es nur fünf Teile oder)
"It's been a long time - and finally, here we are"