Dann hab ich dich falsch verstanden, denn ja, "Triangle of Sadness" ist kein subtiler Film, sondern ein sehr brachialer, aber er ist eben auch kein plumper Film, denn da gibt es viele Nuancen, da wird etwas erzählt, und das wird konfrontativ gemacht, das geschieht durch Extreme. Das ist kein Durchschnittskino, sondern extremes Kino, und klar, es kassiert dann auch entsprechend extreme Reaktionen. Ein dummer oder platter Film ist es aber sicher nicht, das sollte man schon erkennen. Und ich stimme dir völlig zu, Timing ist da für diese Art Film die Essenz und die braucht es mit einer gewissen Präzision auch im Genrekino, vor allem bei Action.craigistheman hat geschrieben: 2. Juni 2023 12:39 Dass Östlunds Eat-the-rich-Kommentar nicht zum subtilsten gehört, was das Kino jemals hervorgebracht hat, stört mich nicht weiter, denn die feinen Nuancen im Zwischenmenschlichen sind es. Östlund gelingt es mit ganz wenig cineastischen Mitteln, dafür aber mit einem Blick für Details und einem wahren Sinn für Timing absolut aberwitzige Situationen zu erzeugen. Das ist, wenn man so will, gar nicht so weit weg von Action-Kino.
Bei Bond aber, tja, da sind für mich andere Stärken wichtiger, und dann sehe ich da (kann ich nicht genug betonen) bei Franchises eben auch die Chance, Stimmen in den Vordergrund zu rücken, die bislang noch nicht von selbst gehört wurden. Östlund mag nun kein Star sein, trotz zwei Goldenen Palmen, aber wäre es nicht schöner, wenn das Bond-Franchise so etwas schaffen könnte, wie Marvel mit den Russo Brüdern? Wenn Bond Leute groß macht, und Chancen verteilt?
Wir wünschen uns doch alle Diversität, zumindest in Hollywood schwören sie das brav, warum dann nicht mit Namen kommen und arbeiten, die eben tatsächlich neu und unverbraucht sind? Mir würde das mehr Spaß machen und es käme dann eben vielleicht auch etwas überraschendes dabei raus, während ein etablierter Regisseur (was Östlund durchaus ist) schon eine gewisse Erwartungshaltung mitbringt.