danielcc hat geschrieben: 30. Juni 2023 08:02
Wenn ich so im Indiana Jones Forum mitlese, frage ich mich echt wie wenig "Fans" einer solchen Serie eigentlich von der selben verstehen. Man kann doch bitte nicht ernsthaft die ersten 15 Marvel-Minuten als "echtes Indy Feeling" bezeichnen, und dann dem Rest des Films dergleichen völlig absprechen
Vielleicht ist es ja andersrum und die Hardcore-Fans verstehen die Reihe und ihre Mechanismen besser als du, der du dich ja ausdrücklich nicht als Indy-Fan bezeichnest.

Ich denke, die Passage, mit der der Film beginnt, ist das einzige Mal, dass es Mangold wirklich gelingt, die Essenz des Filmemachens von Spielberg zu emulieren. Da sind die kreativen Einfälle, für die die Action bei Indy steht. Da sind die vielen kleinen dramaturgischen Zwischenstationen, die Spielbeg in Actionszenen immer gelingen. Da gibt es konsequente Spannungskurven, Szenen innerhalb der Sequenz usw. Es ist wirklich überraschend, wie gelungen das ausgefallen ist und wie viel Spielberg in diesen ersten dreißig Minuten ist. Danach ist der Film dann so, wie ich und die meisten es erwartet haben, nämlich nett / teilweise auch unterhaltsam, aber ohne den Esprit und die Intelligenz der Vorgängerfilme, gerade in der filmischen Umsetzung der Action. Dieses alberne Hin- und Hergehüpfe mit den Dreirädern im digitalen Braunfilter-Tangier könnte dann die schwächste Actionszene der Reihe sein, der nonsense CGI-Krawall im bekloppten Finale ist ohnehin indiskutabel.
Aber das es Mangold überhaupt für eine sehr lange, eindrucksvolle Passage gelungen ist, den Geist von Spielberg und Indy so gekonnt zu imitieren, ist ja schon viel mehr, als man vorab hätte erwarten dürfen und das wertet den Film insgesamt gewaltig auf, für nicht wenige.