Michael3390 hat geschrieben: ↑2. Oktober 2023 16:02
Casino Hille hat geschrieben: ↑2. Oktober 2023 15:57
Ein Bond, der halbwegs Fleming getreu ist, würde im heutigen Zeitgeist in Grund und Boden verrissen.
So ist es. Der Bond aus den Romanen wäre KOMPLETT das Gegenteil von der Darstellung in NTTD.
Was das Frauenbild angeht sicherlich. Was die Darstellung als eigentlich "kaputte" Persönlichkeit angeht eher nicht.
Das Problem ist doch das Folgende: die grobe Linie der Craig Bonds hat sich nicht ausgelutscht. Sprich, auch ein neuer Bond wird ein einerseits brutaler Killer sein, der aber psychisch angeschlagen ist und daraus auch seine Legitimation für den Job zieht. Das ist für mich sehr wohl ein Element des Roman-Bonds.
Einfach einen neuen Darsteller nehmen und im Wesentlichen so weiter machen wie bisher wird nicht funktionieren. Um das heute glaubhaft einzuführen, braucht man eine Erzählung seiner Anfänge, was mit CR aber schon geschehen ist, oder eine Thematisierung der familiären Hintergründe, was mit SF, SP und NTTD auch durch ist oder ein anderes emotionales Schlüsselerlebnis. Hier ist aber schon darauf hingewiesen worden, dass die Stoy der großen Liebe mit Tracy und Madelaine ebenfalls ausgelutscht ist.
Die Rückkehr zum Stand Alone Film mit einer eher platten Bond-Persönlichkeit kann ich mir absolut nicht vorstellen. Das Erzählens des großen inhaltlichen Bogens und auch der Serienhype sind zwar auf dem absteigenden Ast, aber noch nicht so abgeschrieben, dass sich EON dem schon entziehen könnte.
Wenn man das so sieht wie ich, ist der Schritt, die Bondfilme in den 50ern spielen zu lassen einigemaßen konsequent. So kann man kaschieren, dass man die Craig-Linie beibehält, ohne dass es nach kreativen Stillstand ausschaut.
Trotzdem: das wird so nicht kommen, ich finde die Idee aber gut.