Hallöchen wieder einmal
Ich habe in der Foren-Suche nichts zu dem Thema gefunden. Sollte es eine ähnliche Diskussion bereits geben, verzeiht mir.
Vor etwas mehr als einem Jahr habe ich begonnen die offiziellen Nachfolgeromane von Fleming zu lesen. Die Romane sind wirklich unterhaltsam. Insbesondere die 3 Bücher von Horowitz haben es mir angetan. Bei mir drängte sich dann rasch die Frage auf, warum Frau Broccoli & Co sich nicht dort bedienen? Es gäbe wirklich viele gute Geschichten, welche man sicherlich auch noch etwas modernisieren könnte, so wie dies auch bei den Fleming-Romanen geschehen ist.
Gibt es hierzu ein offizielles Statement oder weiss jemand etwas dazu?
Was haltet ihr davon?
Grüsse aus der Schweiz
Warum keine Verfilmung der "Nicht-Fleming-Romane"?
- danielcc
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Ich denke das hat mindestens zwei einfache Gründe:
1) Man müsste wohl die Rechte erwerben da ja die Bücher nichts mit EON zu tun haben; würder man jetzt aber mit einem dieser Autoren (oder deren Nachkommen) verhandeln, mit dem Wissen wie erfolgreich die Filme sind, würden diese Autoren wohl eine Schweinegeld verlangen
2) EON ist immer sehr bestrebt, dass man den Kinozuschauer überrascht und etwas frisches bietet. Würde man einen Bondfilm ankündigen der auf einem alten Buch basiert, wüsste ja sofort jeder was passieren wird, und es gebe gar kein Überraschungsmoment mehr. (CR ist da die Ausnahme, und auch den hat man ja total verändern müssen um Neues zu bieten)
Ich kenne von den Nicht-Fleming Romanen nur Colonel Sun (fand ich langweilig) und die Romane der letzten 15Jahre. Ich denke nicht, dass irgendeiner davon ohne gewaltige Veränderungen einen guten Film ergeben würde. Daher ist dann um so fraglicher, warum man dafür viel Geld geben sollte. Es gab jedoch schon so manche SItuation in den Romanen, die ich mir im Film vorstellen könnte. Eine "Inspiration" bei diesen Romanen dürfte es also durchaus geben
1) Man müsste wohl die Rechte erwerben da ja die Bücher nichts mit EON zu tun haben; würder man jetzt aber mit einem dieser Autoren (oder deren Nachkommen) verhandeln, mit dem Wissen wie erfolgreich die Filme sind, würden diese Autoren wohl eine Schweinegeld verlangen
2) EON ist immer sehr bestrebt, dass man den Kinozuschauer überrascht und etwas frisches bietet. Würde man einen Bondfilm ankündigen der auf einem alten Buch basiert, wüsste ja sofort jeder was passieren wird, und es gebe gar kein Überraschungsmoment mehr. (CR ist da die Ausnahme, und auch den hat man ja total verändern müssen um Neues zu bieten)
Ich kenne von den Nicht-Fleming Romanen nur Colonel Sun (fand ich langweilig) und die Romane der letzten 15Jahre. Ich denke nicht, dass irgendeiner davon ohne gewaltige Veränderungen einen guten Film ergeben würde. Daher ist dann um so fraglicher, warum man dafür viel Geld geben sollte. Es gab jedoch schon so manche SItuation in den Romanen, die ich mir im Film vorstellen könnte. Eine "Inspiration" bei diesen Romanen dürfte es also durchaus geben
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Colonel Sun ist zwar wirklich ein toller Roman, aber eine 1:1 Umsetzung als Film wäre vergleichsweise eher lahm. (Texte bei der SP Folterszene haben sehr hohe Gemeinsamkeiten zu der entsprechenden Szene im Buch).
Ich sehe keinen Gardner Roman, der einigermaßen umsetzbar wäre. Es gäbe durchaus gute Passagen, aber nichts was ein mittelmäßig begabter Drehbuchautor nicht auch generieren könnte.
Benson hat sehr viel drehbuchtaugliches geschrieben. Da könnte man sich durchaus bedienen.
Und der Deaver Roman wäre ein sehr guter Film-Nachfolger für SF gewesen. Vor allem wäre konsequenter gewesen, da Bond hier in einen Nebenhandlungsstrang zum Tod seiner Eltern recherchiert.
Ich sehe keinen Gardner Roman, der einigermaßen umsetzbar wäre. Es gäbe durchaus gute Passagen, aber nichts was ein mittelmäßig begabter Drehbuchautor nicht auch generieren könnte.
Benson hat sehr viel drehbuchtaugliches geschrieben. Da könnte man sich durchaus bedienen.
Und der Deaver Roman wäre ein sehr guter Film-Nachfolger für SF gewesen. Vor allem wäre konsequenter gewesen, da Bond hier in einen Nebenhandlungsstrang zum Tod seiner Eltern recherchiert.
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Es gibt für Eon schlicht keine Notwendigkeit. Irgendwo im Netz gab es vor Jahren mal eine Seite, wo detailiert aufgelistet wurde, welche Ideen sich die Macher aus den Nachfolge-Romanen "geborgt" haben. Das war eine ziemliche lange Liste. Aber allein das Beispiel "Colonel Sun" ist frappant, wenn man an allein an die Eon-Filme "In tödlicher Mission" (griechische Spur, Schauplätze, griechischer Helfer, griechisches Girl, russischer General, Gentelman Aggreement mit der Gegenseite), "Die Welt ist nicht genug" (Entführung Ms, Folterung Bonds) und "Stirb an einem anderen Tag" (asiatischer Colonel, Folterknast) denkt. Ich denke, das ist für Eon der bequemere Weg, als echte Adaptionen anzustreben.
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1) Ich kenne mich bezüglich Rechten zu wenig aus, aber die Bücher wurden ja alle über den Fleming Verlag veröffentlicht/publiziert. Ob die das nicht bereits regeln wenn ein neuer Autor angeheuert wird?danielcc hat geschrieben: ↑3. Oktober 2023 08:34 Ich denke das hat mindestens zwei einfache Gründe:
1) Man müsste wohl die Rechte erwerben da ja die Bücher nichts mit EON zu tun haben; würder man jetzt aber mit einem dieser Autoren (oder deren Nachkommen) verhandeln, mit dem Wissen wie erfolgreich die Filme sind, würden diese Autoren wohl eine Schweinegeld verlangen
2) EON ist immer sehr bestrebt, dass man den Kinozuschauer überrascht und etwas frisches bietet. Würde man einen Bondfilm ankündigen der auf einem alten Buch basiert, wüsste ja sofort jeder was passieren wird, und es gebe gar kein Überraschungsmoment mehr. (CR ist da die Ausnahme, und auch den hat man ja total verändern müssen um Neues zu bieten)
Ich kenne von den Nicht-Fleming Romanen nur Colonel Sun (fand ich langweilig) und die Romane der letzten 15Jahre. Ich denke nicht, dass irgendeiner davon ohne gewaltige Veränderungen einen guten Film ergeben würde. Daher ist dann um so fraglicher, warum man dafür viel Geld geben sollte. Es gab jedoch schon so manche SItuation in den Romanen, die ich mir im Film vorstellen könnte. Eine "Inspiration" bei diesen Romanen dürfte es also durchaus geben
2) Müsste man ja auch nicht so offensichtlich machen. Und es gibt ja nur wenige Bond-Filme die der Romanvorlage wirklich ähnlich sind
Wenn ich die Handlungen in den letzten Büchern mit deren der letzten Filmen vergleiche, finde ich diese teilweise sogar spannender. Weg von diesem völlig übertriebenen und teilweise arg Konstruierten. Gerade „Forever and a day“ könnte mal wieder ein richtiger klassischer Agententhriller werden…
Wurde dies von EON bestätigt oder sind das lediglich Vermutungen von Fans? Falls du den Link irgendwo findestNummer4Fonda hat geschrieben: ↑3. Oktober 2023 15:55 Es gibt für Eon schlicht keine Notwendigkeit. Irgendwo im Netz gab es vor Jahren mal eine Seite, wo detailiert aufgelistet wurde, welche Ideen sich die Macher aus den Nachfolge-Romanen "geborgt" haben. Das war eine ziemliche lange Liste. Aber allein das Beispiel "Colonel Sun" ist frappant, wenn man an allein an die Eon-Filme "In tödlicher Mission" (griechische Spur, Schauplätze, griechischer Helfer, griechisches Girl, russischer General, Gentelman Aggreement mit der Gegenseite), "Die Welt ist nicht genug" (Entführung Ms, Folterung Bonds) und "Stirb an einem anderen Tag" (asiatischer Colonel, Folterknast) denkt. Ich denke, das ist für Eon der bequemere Weg, als echte Adaptionen anzustreben.

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Nein, die Seite ist bestimmt schon zehn Jahre nicht mehr online. Ich erinnere mich, dass alles mal circa 2006 quergelesen zu haben. Von Eon wurde das natürlich nicht bestätigt - das würden sie nie tun. Es wäre ja ein Offenbarungseid hinsichtlich der eigenen Kreativität bzw. ihrer Autoren und auch juristisch durchaus heikel. Aber die Liste las sich in Details wirklich verblüffend, gerade im Hinblick auf die späte Moore-, Dalton- und Brosnan-Ära.
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Also kurzum: Keiner der Romane ist so gut und aktuell, dass er heute ohne große Veränderungen fürs Kino funktionieren würde.
Zudem haben offensichtlich die Drehbuchautoren schon so manche Idee der Roman kopiert.
Warum sollte man also die Rechte erwerben um etwas zu verfilmen, was nicht passt und schon seit Jahren bekannt ist?
Zudem haben offensichtlich die Drehbuchautoren schon so manche Idee der Roman kopiert.
Warum sollte man also die Rechte erwerben um etwas zu verfilmen, was nicht passt und schon seit Jahren bekannt ist?
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Die Idee klingt erst einmal gut, ist schon ein Grundstein gelegt, sind die Abstände zwischen den Filmen vielleicht nicht mehr so ewig lang.
daniel stimmt ich zu. Die Romane sind schon veröffentlicht, da weiss jeder, was passiert. Das spricht erst einmal gegen die Idee. Andererseits: Bei vielen der Fleming-Romane war das ja auch so.
daniel stimmt ich zu. Die Romane sind schon veröffentlicht, da weiss jeder, was passiert. Das spricht erst einmal gegen die Idee. Andererseits: Bei vielen der Fleming-Romane war das ja auch so.
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Tja, und u.a. deswegen hat man die Romane von Fleming ja gar nicht wirklich verfilmt, mit 2-3 Ausnahmen.
Ich bin mir auch recht sicher, dass bis 1965 vermutlich die wenigsten Menschen DN, FRWL, GF gelesen hatten
Ich bin mir auch recht sicher, dass bis 1965 vermutlich die wenigsten Menschen DN, FRWL, GF gelesen hatten
"It's been a long time - and finally, here we are"
Nun, es waren alles erfolgreiche Romane in Großbrittanien, im Rest der Welt wahrscheinlich eher weniger. Gemessen an Zuschauerzahlen von Filmen sind allerdings Bücher ohnehin nicht die ganz großen Hits.
Sie sind jedenfalls nicht erst durch die Filme bekannt geworden.
Und natürlich wurden die anfangs auch "verfilmt", waren die direkten Ideengeber für die Filme, aber für die zunehmend actionlastige Bondformel taugten sie dann später natürlich immer weniger. Die Filme 1- 4 und 6 verdankten den Romanvorlagen schon noch eine Menge. Und von den 12 Romanen fielen 3 gleich weg, weil die Rechte woanders lagen (CR) oder die Handlung schon für den Roman-Bond zu weit weg war von der Erfolgsformel (TSWLM und YOLT). Von den verbleibenden 4 hatten weder DAF noch TMWTGG als Stoff Lieferant viel zu bieten, aber auch LALD und MR wären anfangs nur mit Einschränkungen auch als etwas direktere Adaptionen noch möglich gewesen.
Sie sind jedenfalls nicht erst durch die Filme bekannt geworden.
Und natürlich wurden die anfangs auch "verfilmt", waren die direkten Ideengeber für die Filme, aber für die zunehmend actionlastige Bondformel taugten sie dann später natürlich immer weniger. Die Filme 1- 4 und 6 verdankten den Romanvorlagen schon noch eine Menge. Und von den 12 Romanen fielen 3 gleich weg, weil die Rechte woanders lagen (CR) oder die Handlung schon für den Roman-Bond zu weit weg war von der Erfolgsformel (TSWLM und YOLT). Von den verbleibenden 4 hatten weder DAF noch TMWTGG als Stoff Lieferant viel zu bieten, aber auch LALD und MR wären anfangs nur mit Einschränkungen auch als etwas direktere Adaptionen noch möglich gewesen.