Auch eine herrliche Pointe im O-Ton! In der deutschen Synchro zündet's leider überhaupt nicht, aber was hätten sie denn tun sollen...
Filmbesprechung: "The World Is Not Enough (TWINE)"
- craigistheman
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"Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert."
"Doch wer sich bückt nach dem schmalen Taler, verpasst das große Bündel."
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Gestern ist mal wieder TWINE im Player gelandet. Das war der erste Bond-Film, den ich jemals gesehen habe. Zwischenzeitlich weit abgestürzt (der müsste mal mit DAD und QOS meine Worst 3 gebildet haben), hat er sich doch inzwischen fest in den Top 10 verankert.
Brosnan legt hier mMn seine beste Performance ab und passt auch äußerlich/vom Alter hier perfekt
Die Villains finde ich sehr interessant (Electras Doppelspiel, Renard kann einem in seiner letzten Szene mit Electra schon fast leid tun; Renard "This is the End"; Electra: "No, this is the Beginning" usw.). Ebenfalls gefällt es mir ebenfalls, wie M in die Handlung involviert ist (und das gefällt mir im Übrigen auch besser als in SF, wo sie dann doch ungewöhnlich/zu tief drin steckt und damit den gesamten MI6 in eine Krise zieht).
Den Titelsong finde ich einfach überragend. In meinem letzten Ranking war er auf Platz 3, hinter TLD und NTTD. Den Score finde ich schon echt gut, finde ihn aber auch nicht überragend. Für die Top 10 hat es in meinem Soundtrack-Ranking m mit Platz 10 dennoch gereicht. Jedes mal beeindruckt bin ich von 'Welcome to Baku', einer Instrumentalversion des Titelsogs.
https://www.youtube.com/watch?v=c8UsjaOmwiU
Zur Action: Ich bin ganz zufrieden, nur nicht wirklich viel abgewinnen kann ich den Ski-Szenen. Hinzu kommt, dass ich (war zum Glück eine Ausnahme darstellt) auch die musikalische Untermalung dieser Szene nicht wirklich viel abgewinnen kann. Ausgenommen davon sind aber die wirklich schönen Aufnahmen zu Beginn der Szene (also vor Auftauchen der Paragleiter), auch mit schöner Musik.
https://www.youtube.com/watch?v=MQQLqRYm4vg
Insgesamt: 8/10
.In meinem letzten Ranking lag er auf Platz 9, in dem automatisch generierten Ranking sogar auf Platz 4.
Damit schaffen es von vier Brosnan-Filmen drei in meine Top 10.
Brosnan legt hier mMn seine beste Performance ab und passt auch äußerlich/vom Alter hier perfekt
Die Villains finde ich sehr interessant (Electras Doppelspiel, Renard kann einem in seiner letzten Szene mit Electra schon fast leid tun; Renard "This is the End"; Electra: "No, this is the Beginning" usw.). Ebenfalls gefällt es mir ebenfalls, wie M in die Handlung involviert ist (und das gefällt mir im Übrigen auch besser als in SF, wo sie dann doch ungewöhnlich/zu tief drin steckt und damit den gesamten MI6 in eine Krise zieht).
Den Titelsong finde ich einfach überragend. In meinem letzten Ranking war er auf Platz 3, hinter TLD und NTTD. Den Score finde ich schon echt gut, finde ihn aber auch nicht überragend. Für die Top 10 hat es in meinem Soundtrack-Ranking m mit Platz 10 dennoch gereicht. Jedes mal beeindruckt bin ich von 'Welcome to Baku', einer Instrumentalversion des Titelsogs.
https://www.youtube.com/watch?v=c8UsjaOmwiU
Zur Action: Ich bin ganz zufrieden, nur nicht wirklich viel abgewinnen kann ich den Ski-Szenen. Hinzu kommt, dass ich (war zum Glück eine Ausnahme darstellt) auch die musikalische Untermalung dieser Szene nicht wirklich viel abgewinnen kann. Ausgenommen davon sind aber die wirklich schönen Aufnahmen zu Beginn der Szene (also vor Auftauchen der Paragleiter), auch mit schöner Musik.
https://www.youtube.com/watch?v=MQQLqRYm4vg
Insgesamt: 8/10
.In meinem letzten Ranking lag er auf Platz 9, in dem automatisch generierten Ranking sogar auf Platz 4.
Damit schaffen es von vier Brosnan-Filmen drei in meine Top 10.
Zuletzt geändert von Henrik am 2. Oktober 2024 16:27, insgesamt 2-mal geändert.
- StanleyBeamish
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schau jetzt gerade auf pro 7
na ja: das übliche Schusschema
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Ich bin ja immer davon ausgegangen, Bonds und Christman' Enstkommen aus dem U-Boot duurch das Torpedorohr sei ziemlich weit hergeholter Blödsinn. Weit gefehlt.
ab 7:55
https://www.youtube.com/watch?v=InmtB_I13AY
ab 11:00
https://www.youtube.com/watch?v=6dnkPkdU85c
.
ab 7:55
https://www.youtube.com/watch?v=InmtB_I13AY
ab 11:00
https://www.youtube.com/watch?v=6dnkPkdU85c
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Zuletzt geändert von Henrik am 2. Oktober 2024 16:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Vielen gilt ja TWINE als Brosnans Bester. Ich finde das erste Filmdrittel durchaus flott und ansprechend - das gilt ungefähr bis zur Skisequenz. Danach verliert der Film leider jeglichen Schauwert. Öde Drehorte (gab es das eigentlich schon mal, dass keine Szene dort gedreht wurde, wo sie spielen soll?) und flache Action. Dazu die beim Laura-Croft-Casting durchgefallene Richards. Bis Istanbul ein einziger Durchhänger, dann wird es wieder besser. Ich tue mich schwer mit dem.
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- Henrik
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Zu meinem Beitrag oben fällt mir gerade noch ein, in YOLT passiert das ja auch.
TWINE gilt als Brosnans bester? Ich dachte immer, das sei GE. Bei mir war das schon immer ein Auf und Ab. Das war damals mein erster und er stand im weiteren Laufe der Zeit definitiv deutlich über solchen ( heute von mir sehr geschätzen) Filmen wie DN und FRWL. Dann war er irgendwann (wie auch DAD) Teil der Worst 3. Inzwischen ist er doch wieder ein ganzes Stück gestiegen. Reicht es für die Top 10? Das vielleicht nicht, aber vielleicht tiefer steht der auch nicht. Ich mag den Film ganz gerne und schaue ihn mir häufig an.
TWINE gilt als Brosnans bester? Ich dachte immer, das sei GE. Bei mir war das schon immer ein Auf und Ab. Das war damals mein erster und er stand im weiteren Laufe der Zeit definitiv deutlich über solchen ( heute von mir sehr geschätzen) Filmen wie DN und FRWL. Dann war er irgendwann (wie auch DAD) Teil der Worst 3. Inzwischen ist er doch wieder ein ganzes Stück gestiegen. Reicht es für die Top 10? Das vielleicht nicht, aber vielleicht tiefer steht der auch nicht. Ich mag den Film ganz gerne und schaue ihn mir häufig an.
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Ist es eigentlich wirklich notwenig, jeden Film ständig immer durchgehend ausschließlich in Ranglisten zu denken und zu kategorisieren. Ich lese hier (von einigen mehr, von anderen weniger) so oft dieses "Er ist in der Top 10, ach ne doch nicht, jetzt aber wieder, Film XY ist aber besser, Film YZ ist schlechter, aber nur manchmal, sonst Top 15". Natürlich sind wir hier in einem Forum und auch ich denke hin und wieder über Ranglisten nach, aber IMMER? Das verdirbt einem doch nur den Spaß an den Filmen, sie niemals zu genießen und über den Film an sich zu referieren, sondern sie immer nur im Kontext mit anderen zu betrachten.
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Zumal man mit solchen Rankings doch - wenn schon - viel kreativer sein kann. Wo steht denn TWINE in eurem jeweiligen Michael-Apted-Ranking? Ist Judi Denchs Auftritt in TWINE ihr bester M-Auftritt bei Bond oder nur ihr viertbester? Ist es einer der 15 besten Auftritte ihrer Karriere oder packt sie das nicht? Hat Brosnan in TWINE die schönsten Anzüge seiner Bond-Karriere an? Fragen über Fragen, Möglichkeiten über Möglichkeiten, Ranglisten über Ranglisten.
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Dann formuliere ich es anders: Der Film geht in meinem Ansehen und Unterhaltungswert immer Auf und Ab.
Und ja, Dench's Auftritt in TWINE ist ihr bester.
Und ja, Dench's Auftritt in TWINE ist ihr bester.
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Gorky ParkCasino Hille hat geschrieben: ↑21. Oktober 2024 15:15 Wo steht denn TWINE in eurem jeweiligen Michael-Apted-Ranking?
Gorillas im Nebel (Gorillas in the Mist)
Extrem … mit allen Mitteln (Extreme Measures)
Nashville Lady (Coal Miner's Daughter)
Blink - Tödliche Augenblicke (Blink)
James Bond 007 - Die Welt ist nicht genug (The World Is Not Enough)
Nell
Enigma - Das Geheimnis (Enigma)
Das Gesetz der Macht (Class Action)
Halbblut (Thunderheart)
Zwei wie Katz und Maus (Continental Divide)
Unlocked
Wahrscheinlich ihr bester, aber ich mag sie ja irgendwie nie so recht...Casino Hille hat geschrieben: ↑21. Oktober 2024 15:15 Ist Judi Denchs Auftritt in TWINE ihr bester M-Auftritt bei Bond oder nur ihr viertbester?

15 Filme mit Dench? Ne, da bin ich raus...Casino Hille hat geschrieben: ↑21. Oktober 2024 15:15 Ist es einer der 15 besten Auftritte ihrer Karriere oder packt sie das nicht?

Nicht mal im Ansatz. Nie war er stylisher als in Noble House!Casino Hille hat geschrieben: ↑21. Oktober 2024 15:15 Hat Brosnan in TWINE die schönsten Anzüge seiner Bond-Karriere an?
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"
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Mir gefiel er immer, obwohl Bonds Erkenntnis beim Mord an King im MI6-Gebäude immer verwirrend dargestellt ist. Andererseits Elektras doppeltes Spiel war gut, Zukovskys erneuter Auftritt war witzig, ebenso Q, es gibt ein paar schöne Skiszenen, die Einführung Renards im "Teufelsatem" war stilvoll und etwas gruselig.
Ok, kein Top7 Bond, aber alles in allem gute Unterhaltung und eine mindestens solide Nummer, man kriegt eben was ein Bond verspricht.
Ok, kein Top7 Bond, aber alles in allem gute Unterhaltung und eine mindestens solide Nummer, man kriegt eben was ein Bond verspricht.
- Nico
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- Lieblings-Bondfilm?: OHMSS / LALD
- Lieblings-Bond-Darsteller?: Roger Moore
This time it’s really personal! Nachdem es im letzten Film durch Paris Carver und ihre gemeinsame Vergangenheit mit Bond nur angedeutet wurde, trägt der Nachfolgefilm „Die Welt ist nicht genug“ (schöner Rückbezug auf OHMSS übrigens!) etwas dicker auf und macht die persönliche Beziehung, die Bond und M zum Bondgirl / Villain des Films haben, mit zur Hauptmotivation. Dennoch ist die persönliche Komponente nicht zu aufdringlich und fühlt sich trotzdem jederzeit nach einer klassischen Bond-Mission an. Genau so ist das doch absolut in Ordnung!
Der Film startet direkt mit der längsten PTS, die die Reihe bisher hervorgebracht hat und zwar in medias res. Und ich möchte sagen: Sie ist fantastisch! Von der Schießerei in Bilbao mit kreativem Abgang Bonds über eine kurze Ruhephase im MI6-Gebäude bis hin zur plötzlichen Explosion, der Verfolgungsjagd mit dem Boot über Wasser (und Land!) und dem Finale mit dem Heißluftballon bietet diese PTS schon mehr packende Action als so manch anderer Bond-Film insgesamt. Dass ich nie genau weiß, was das da eigentlich für ein Geld ist, das da am Anfang übergeben wird, stört mich kaum, viel mehr in Erinnerung bleibt vor allem, wie sich Bond unter Wasser die Krawatte richtet. Eine kleine, feine Szene, die so viel Bond ausmacht, dass sie zu meinen Lieblingsszenen der gesamten Reihe gehört.
Und der Film schafft es, das hohe Tempo beizubehalten. Nie schleppt es, nie habe ich das Gefühl, dass es nicht vorangeht. Das liegt auch an dem hervorragenden Cast: Pierce Brosnan ist Bond durch und durch und überzeugt auf ganzer Linie. Ob in den zahlreichen Actionszenen, in den ruhigen, liebevollen Momenten, und als eiskalter Killer. Ganz groß ist die Szene, als er, gerade noch fast zu Tode gefoltert, Elektra verfolgt und schließlich erschießt. „Ich treffe immer!“. Bonds Zerrisssenheit, Wut und Trauer spielt Brosnan überragend. Sophie Marceau als Elektra weiß ebenso zu überzeugen wie Robert Carlyle als gefühlloser Attentäter Renard. Dass diese Figur keine Empfindungen hat und so auch keinen Schmerz spürt, ist mal (zumindest in dieser Erklärung) etwas Neues im Bond-Kosmos, ist aber auch noch realistisch genug, als dass es nicht zu sehr in Richtung Fantasy abdriftet. Auch der Elektra-Twist ist etwas Neues. Dass sich der vermeintliche Verbündete als Villain entpuppt und andersrum hatten wir zwar schon 15 Jahre zuvor in FYEO, dass jedoch das Bondgirl plötzlich die Böse ist, kommt unerwartet und gefällt. Judi Dench als M kann mal etwas mehr zeigen als in den letzten beiden Filmen, Denise Richards wirkt zwar nicht unbedingt wie die typische Atomphysikerin, aber why not. Neu in der MI6-Crew ist John Cleese als „R“ und ich gestehe immer wieder, dass ich ihn sehr mag, aber besonders im Gedächtnis bleiben die beiden Auftritte zweier Wiederholungstäter: Desmond Llewellyn, der mit Brosnan zusammen sowieso die beste Chemie aller Q-Bond-Darsteller hatte, bekommt nach 36 Jahren und 17 Filmen einen tollen und würdevollen letzten Auftritt spendiert und Robbie Coltrane kehrt nach GE als Valentin Zukovsky zurück, diesmal Bond sehr viel friedlicher gesonnen und fast freundschaftlich. Verschenkt ist leider Justus von Dohnanyi. So ein toller deutscher Darsteller und dann darf er nur einmal eine Flasche Wein annehmen, einen Satz sagen, und geht sofort drauf. Schade drum.
War die Action im Vorgänger TND noch etwas zu drüber und zu viel, so ist sie hier in TWINE nicht ganz so penetrant, aber dafür super inszeniert. Die PTS (ich schrieb schon davon), die Action im Atombunker, die Ski-Szenen (endlich wieder Ski!!!), das Finale auf dem U-Boot: Alles ist wohldosiert eingesetzt, dauert nie zu lange und macht enorm viel Spaß. Die Schauplätze des Films sind selten wunderschön, teilweise wirklich hässlich, aber leisten alle ihren Beitrag und sind u. A. mit den schneebedeckten Bergen und Istanbul auch ganz nett anzusehen.
Zum Gesamtpaket des Films tragen noch zwei Dinge bei, die ich abschließend erwähnen möchte, nämlich 1. der Score von David Arnold, der schon in der Gunbarrel-Sequenze ein tolles Arrangement des Bond-Themes einsetzt und im Laufe des Films immer wieder passend untermalt, und 2. die Oneliner: Bond ist natürlich für seine Sprüche bekannt und gerade Pierce Brosnans Inkarnation der Rolle hat schon so einiges vom Stapel gelassen, aber nie war es so passend wie hier. („Ich kenne keine Doktor-Witze“, „Ich dachte, Christmas kommt nur einmal im Jahr.“) Absolut herrlich. So schafft der Film es auch immer wieder, sein Publikum zum Lachen zu bringen. Sehr kurios und deshalb humorvoll auch das „Schmiergeld“, das Bond dabei hat, sprich: Die Turnschuhe. Habe nie verstanden, was das eigentlich soll, aber es lässt einen doch schmunzeln!
TWINE ist ein Fest für alle Sinne. Ein toller, moderner Bond, der natürlich hier und da ganz 90er-jahre-mäßig etwas over the top ist, aber viel, viel Spaß macht. Absolut Brosnans bester!
Der Film startet direkt mit der längsten PTS, die die Reihe bisher hervorgebracht hat und zwar in medias res. Und ich möchte sagen: Sie ist fantastisch! Von der Schießerei in Bilbao mit kreativem Abgang Bonds über eine kurze Ruhephase im MI6-Gebäude bis hin zur plötzlichen Explosion, der Verfolgungsjagd mit dem Boot über Wasser (und Land!) und dem Finale mit dem Heißluftballon bietet diese PTS schon mehr packende Action als so manch anderer Bond-Film insgesamt. Dass ich nie genau weiß, was das da eigentlich für ein Geld ist, das da am Anfang übergeben wird, stört mich kaum, viel mehr in Erinnerung bleibt vor allem, wie sich Bond unter Wasser die Krawatte richtet. Eine kleine, feine Szene, die so viel Bond ausmacht, dass sie zu meinen Lieblingsszenen der gesamten Reihe gehört.
Und der Film schafft es, das hohe Tempo beizubehalten. Nie schleppt es, nie habe ich das Gefühl, dass es nicht vorangeht. Das liegt auch an dem hervorragenden Cast: Pierce Brosnan ist Bond durch und durch und überzeugt auf ganzer Linie. Ob in den zahlreichen Actionszenen, in den ruhigen, liebevollen Momenten, und als eiskalter Killer. Ganz groß ist die Szene, als er, gerade noch fast zu Tode gefoltert, Elektra verfolgt und schließlich erschießt. „Ich treffe immer!“. Bonds Zerrisssenheit, Wut und Trauer spielt Brosnan überragend. Sophie Marceau als Elektra weiß ebenso zu überzeugen wie Robert Carlyle als gefühlloser Attentäter Renard. Dass diese Figur keine Empfindungen hat und so auch keinen Schmerz spürt, ist mal (zumindest in dieser Erklärung) etwas Neues im Bond-Kosmos, ist aber auch noch realistisch genug, als dass es nicht zu sehr in Richtung Fantasy abdriftet. Auch der Elektra-Twist ist etwas Neues. Dass sich der vermeintliche Verbündete als Villain entpuppt und andersrum hatten wir zwar schon 15 Jahre zuvor in FYEO, dass jedoch das Bondgirl plötzlich die Böse ist, kommt unerwartet und gefällt. Judi Dench als M kann mal etwas mehr zeigen als in den letzten beiden Filmen, Denise Richards wirkt zwar nicht unbedingt wie die typische Atomphysikerin, aber why not. Neu in der MI6-Crew ist John Cleese als „R“ und ich gestehe immer wieder, dass ich ihn sehr mag, aber besonders im Gedächtnis bleiben die beiden Auftritte zweier Wiederholungstäter: Desmond Llewellyn, der mit Brosnan zusammen sowieso die beste Chemie aller Q-Bond-Darsteller hatte, bekommt nach 36 Jahren und 17 Filmen einen tollen und würdevollen letzten Auftritt spendiert und Robbie Coltrane kehrt nach GE als Valentin Zukovsky zurück, diesmal Bond sehr viel friedlicher gesonnen und fast freundschaftlich. Verschenkt ist leider Justus von Dohnanyi. So ein toller deutscher Darsteller und dann darf er nur einmal eine Flasche Wein annehmen, einen Satz sagen, und geht sofort drauf. Schade drum.
War die Action im Vorgänger TND noch etwas zu drüber und zu viel, so ist sie hier in TWINE nicht ganz so penetrant, aber dafür super inszeniert. Die PTS (ich schrieb schon davon), die Action im Atombunker, die Ski-Szenen (endlich wieder Ski!!!), das Finale auf dem U-Boot: Alles ist wohldosiert eingesetzt, dauert nie zu lange und macht enorm viel Spaß. Die Schauplätze des Films sind selten wunderschön, teilweise wirklich hässlich, aber leisten alle ihren Beitrag und sind u. A. mit den schneebedeckten Bergen und Istanbul auch ganz nett anzusehen.
Zum Gesamtpaket des Films tragen noch zwei Dinge bei, die ich abschließend erwähnen möchte, nämlich 1. der Score von David Arnold, der schon in der Gunbarrel-Sequenze ein tolles Arrangement des Bond-Themes einsetzt und im Laufe des Films immer wieder passend untermalt, und 2. die Oneliner: Bond ist natürlich für seine Sprüche bekannt und gerade Pierce Brosnans Inkarnation der Rolle hat schon so einiges vom Stapel gelassen, aber nie war es so passend wie hier. („Ich kenne keine Doktor-Witze“, „Ich dachte, Christmas kommt nur einmal im Jahr.“) Absolut herrlich. So schafft der Film es auch immer wieder, sein Publikum zum Lachen zu bringen. Sehr kurios und deshalb humorvoll auch das „Schmiergeld“, das Bond dabei hat, sprich: Die Turnschuhe. Habe nie verstanden, was das eigentlich soll, aber es lässt einen doch schmunzeln!
TWINE ist ein Fest für alle Sinne. Ein toller, moderner Bond, der natürlich hier und da ganz 90er-jahre-mäßig etwas over the top ist, aber viel, viel Spaß macht. Absolut Brosnans bester!
"Hiermit kündige ich meine Mitgliedschaft!" - "Wir sind kein Countryclub, 007!"
- Mr.Chrismas Jones
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- Lieblings-Bondfilm?: Der Morgen stirbt nie
Super Kritik, Nico.
Da kann ich dir im Grunde bei (fast) allem zustimmen.
Vor allem mit Justus von Dohnanyi und dem "Ich treffe immer".
Im englischen kommt das aber noch besser vor allem weil Elektra vorher sagt "You could miss me".
Und danach "I never miss!"
Da kann ich dir im Grunde bei (fast) allem zustimmen.
Vor allem mit Justus von Dohnanyi und dem "Ich treffe immer".
Im englischen kommt das aber noch besser vor allem weil Elektra vorher sagt "You could miss me".
Und danach "I never miss!"
"Verstehen Sie mich nicht falsch es ist nichts persönliches, es ist was rein geschäftliches."