Romanbesprechung: Casino Royale - CR (Fleming)

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Revoked
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Meine Ullstein-Ausgabe von 1960 enthält den gleichen Trotzky-Satz wie die von GP zitierte Stelle.
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Maibaum
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Wer wird denn bei Heyne als Übersetzer genannt? klingt so als sei es die Ullstein Übersetzung von Günther Eichel, der auch CR und DAF übersetzt hat.

Würdest du sagen, daß diese Übersetzung ansonsten gelungen ist?

Interessant jedenfalls, daß diese Trotzki Passage bei CC fehlt.
Absicht? Schlamperei? Oder fehlt das auch bei späteren engl. Ausgaben?
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GoldenProjectile
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Ich bin mir ziemlich sicher, dass es bei Heyne auch Günther Eichel ist. Kann ich morgen nachprüfen.

Ich weiss, dass es bei Heyne die ersten sechs Bände aus den frühen 2000ern gab, mit farbigem Cover und meist ein Bond- oder Bondgirl-Modell mit abgeschnittenem Kopf. FRWL fehlt mir und von CR hab ich eine Ausgabe mit Craig-Cover zum Film, denke aber die ist ansonsten identisch zur vorherigen Heyne-Ausgabe.

Ich denke schon, dass die Übersetzung gelungen ist. Ich kenne keine andere, die CC-Versionen habe ich mir dann erst von den späteren Romanen gekauft. LALD müsste aber zensiert sein bei Heyne.

Meine engl. Ausgabe von CR ist auch eine relativ späte, ebenfalls 2006 mit Film-Cover.
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Maibaum
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Bislang fehlt bei Ullstein ein Satz bei dem ich von Selbstzensur ausgehe, die detaillierte Beschreibung der zerfetzten Attentäter, die sich selber in die Luft gesprengt haben, ist in diesem Satz etwas blutiger. Aber ansonsten fehlt da bislang nichts, im Gegensatz zu der Colonel Sun Übersetzung von Scherz. Jedoch sind mir noch 2 weitere Sätze aufgefallen die bei CC anscheinend fehlen, und ich vergleiche ja nur ab und an bei augenfälligen Passagen. Ohne Kenntnis des Originals jedenfalls scheint mir hat Ullstein gute Arbeit abgeliefert.

Übrigens finde ich auch daß Fleming doch gut schreibt, deutlich besser als Gardner, dessen Kernschmelze eher trivial formuliert ist.
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GoldenProjectile
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Ich kann dir am Wochenende gerne mal auflisten welche Ausgaben ich von Fleming habe, falls dich das interessiert. FRWL, GF, TB und OHMSS hab ich weder von Heyne noch von CC, sondern ältere Ausgaben.

Ja, Gardner ist wesentlich schlichter, und sein erstes keineswegs das beste. Nobody Lives Forever, Scorpius und Brokenclaw sind von der Handlung her schon fantasievoller, aber auch da hätte man textlich mehr herausholen können.
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Maibaum
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Die alten Flemings habe ich alle seit Ewigkeiten, die habe ich meist kurz nach den Filmen gekauft und gelesen. Also so um 1980 herum, von Ullstein und Scherz.

FRWL ist übrigens schon 1961 mal übersetzt und damit auch vor Scherz schon mal veröffentlicht worden. Die Ausgabe wurde anscheinend sogar indiziert.
Bei Scherz folgte FRWL dann 1966 als Band 1 der Phoenix Schocker TB Reihe, in neuer Übersetzung.
Ansonsten erschienen die 3 Ullstein Bonds in 1960/61 und die anderen 11 Bücher bei Scherz ab Ende 65 - 67 ( 7 davon zunächst als HC ), und 1968 noch eine der OP Kurzgeschichten im Band Riskante Geschäfte.
Und 1969 dann auch noch Colonel Sun als James Bond auf der griechischen Spur.

Aber wenn ich noch mal Fragen habe, dann melde ich mich.
Ich denke vor CC gab es nur die Ullstein und Scherz Übersetzungen. Und die vergessene Erstübersetzung von FRWL, die auch um einiges gekürzt, angeblich.
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Maibaum
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Ok denn, CR gelesen und immer wieder mal die Übersetzung verglichen.

Wie bereits oben geschrieben scheint die alte Übersetzung eine Gute gewesen zu sein. Teilweise liest sie sich sogar etwas flüssiger, und manchmal konnte ich nur anhand der Alten erkennen was die Neue meinte, die eventuell teils etwas zu direkt am Original klebt. Es wäre eventuell vernünftiger gewesen, anstatt komplett neu zu übersetzen, die Alte von 1960 zu nehmen und diese da zu überarbeiten wo es nötig erscheint. Jedoch fehlt mir der Vergleich zum Original.

Ich denke mal Fleming war für die 50er was Sex und Gewalt betrifft eher seiner Zeit voraus, oder arbeitete zumindest am Rande dessen was damals möglich war. Ein wenig Selbstzensur gab es jedenfalls bei Ullstein. Einmal fehlte ein Satz in einer Beschreibung blutiger Details, zweimal wurden etwas negative Beschreibungen von Bonds Charakter verkürzt oder weggelassen, und einmal war eine erotisch aufgeladene Beschreibung weniger detailliert.

Mal schauen wie Scherz da gearbeitet hat, da die 11 Scherz Bücher aber von meist wechselnden Übersetzern und Übersetzerinnen angefertigt wurden, mag da auch jedes Ergebnis anders ausfallen.

Der Roman selber ist weitaus besser als ich ihn Erinnerung hatte. Eher ungewöhnlich für einen Thriller, da ja ein Drittel der Handlung nach dem Thriller Part spielt. Wirklich gut geschrieben (was im Vergleich zu dem ersten Gardner Roman sehr ins Auge fällt), und der Protagonist ist sehr weit weg von dem Connery Film Bond.
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