Re: Mega Flops - Das Blockbuster Kino geht den Bach runter

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vodkamartini hat geschrieben: 6. Dezember 2024 10:05 Mit einem passenderen Hauptdarsteller (Mescal hat kein Charisma für solche Rollen, seine Indie-Produktionen kenne ich nicht und dies sind auch keine Referenz)
Ich habe im Vorfeld der Veröffentlichung ja monatelang gedacht, das sei der Typ aus Mandalorian. :lol: Es hat die Verwirrung bei mir aber auch nicht kleiner gemacht, dass der da ja tatsächlich dann auch noch mitspielt. :) Mescal, Pascal: also das hätte es in den goldenen Tagen von Hollywood nicht gegeben, da hätte man dem Kerle halt nen einprägsamen Künstlernamen verpasst! Aber ohne Flachs: die alten Knaben wussten da schon, wie man Stars "macht". Eine Kunst bzw. ein Vorgehensweise, die heute wie mir scheint völlig abhanden gekommen ist. Ich würde vermuten, dass aber auch das generell einen nicht unerheblichen Impact auf den Boxoffice hat, also die Absenz von großen Stars.
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Re: Mega Flops - Das Blockbuster Kino geht den Bach runter

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Das mit dem Flop wir mir immer viel zu schnell drauf genagelt. Man wird nicht die Korken knallen lassen, aber ein Flop - geschweige denn ein Mega-Flop - ist der Film nicht. In diesem Thread hat er nix zu suchen.

Einspielen müsste er etwa 600 Millionen. Und mehr als 450 werden es imo werden, warten wir mal ab bis Januar. Dazu kommen dann noch Einnahmen aus TV-Auzswertungen und Datenträgern. Ich sehe Teil 3 auch skeptisch, was ich einerseits schade finde - denn wann kriegt man heute noch Römerfilme mit Schauwerten geboten? Das nehme ich immer sehr genre mit.
Andererseits muss man konstatieren, dass Scott es nicht mehr so gut kann, er inszeniert im Fließbandtempo, castet unglücklich und hält an dem mediokren Schreiberling Scarpa fest (der ja auch schon Napoleon verhunzt hatte).
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Re: Mega Flops - Das Blockbuster Kino geht den Bach runter

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AnatolGogol hat geschrieben: 6. Dezember 2024 10:27
vodkamartini hat geschrieben: 6. Dezember 2024 10:05 Mit einem passenderen Hauptdarsteller (Mescal hat kein Charisma für solche Rollen, seine Indie-Produktionen kenne ich nicht und dies sind auch keine Referenz)
Ich habe im Vorfeld der Veröffentlichung ja monatelang gedacht, das sei der Typ aus Mandalorian. :lol: Es hat die Verwirrung bei mir aber auch nicht kleiner gemacht, dass der da ja tatsächlich dann auch noch mitspielt. :) Mescal, Pascal: also das hätte es in den goldenen Tagen von Hollywood nicht gegeben, da hätte man dem Kerle halt nen einprägsamen Künstlernamen verpasst! Aber ohne Flachs: die alten Knaben wussten da schon, wie man Stars "macht". Eine Kunst bzw. ein Vorgehensweise, die heute wie mir scheint völlig abhanden gekommen ist. Ich würde vermuten, dass aber auch das generell einen nicht unerheblichen Impact auf den Boxoffice hat, also die Absenz von großen Stars.
Das Starsystem ist noch nicht völlig tot, aber definitiv in der Krise, v.a. bei der jüngeren Zielgruppe. Da sind die Franchises und die Figuren die Stars (siehe Superhelden-Genre, aber auch Fantasy-Hits wie Herr der Ringe).

Aber mit Washington (in den USA), di Caprio, Pitt und Dwayne Johnson (global) gibt es schon noch ein paar "Namen" die ziehen, wenn auch sicher nicht bei den Teens und Twens.
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Re: Mega Flops - Das Blockbuster Kino geht den Bach runter

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In einer Zeit, in der jeder im Internet ein Star werden kann (Influencer, Youtuber etc.) und man über die eigentlichen "Stars" in Sekundenbruchteilen die gesamte Lebensgeschichte, ungeschminktes Aussehen, Essgewohnheiten, Liebschaften und Interessen googeln kann, wird es schwierig. Das Starsystem lebte auch sehr von der entrückten Position der Personen, die man nur von der Leinwand und in ihren Rollen kannte.

Da ist es fast logisch, dass das Starsystem an Bedeutung verliert, sieht man ja auch in der Musikbranche.
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Re: Mega Flops - Das Blockbuster Kino geht den Bach runter

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Ja, das ist ein guter Punkt. Das spiegelt vermutlich die Anspruchslosigkeit der Masse wieder. Film. Musik etc. sind da dann nur ein Abbild davon, die Leute wollen berieselt werden, nicht wirklich unterhalten und schon gar nicht intellektuell gefordert. Ich werde nie verstehen, was Leute dazu bewegt irgendwelchen Influencern oder YT-Nasen millionenweise hinterher zu hecheln.
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Re: Mega Flops - Das Blockbuster Kino geht den Bach runter

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Aus meiner Sicht ist das Star-System schon seit langem tot - und zwar aus den oben von euch genannten Gründen.

Stars waren früher unnahbare Personen, die von Zeit zur Zeit mal in einem Film oder bei einer großen Red Carpet-Veranstaltung auftauchten. Ansonsten umgab sie aber ein Mythos, der sie faszinierend gemacht hat.
Sie wollten/sollten gar nicht Everybody's Darling und der nette Mensch von nebenan sein - sondern über der "normalen" Bevölkerung schweben - wie Sterne halt.

Das heißt nicht, dass es heute keine Stars mehr gibt bzw. keine Menschen mehr, die eine Menschentraube auslösen würden, wenn sie auf einmal in einer deutschen Fußgängerzone auftauchen.

Aber dass das Kinopublikum gezielt ins Kino geht, weil "der neue Film mit X oder Y" läuft, dann passiert nicht mehr.
Wenn ein Film, in dem auch ein "Star" mitspielt, ein großer Hit wird, dann in erster Linie, weil der Film ansich Teil eines Franchises ist oder einem Trend folgt etc.
Brad Pitt als Jesse James hat dem Film damals nicht geholfen. Kommerziell eine Mega-Flopp. Und auch DiCaprio zieht nicht die Massen ins Kino.
In den 90ern gab es noch jährlich den "neuen Tom Hanks"-Film. Und das konnte eine RomCom sein, ein Kriegsfilm, ein Drama, Forrest Gump, Cast Away, Philadelphia etc. - da sind die Leute reingegangen, weil Tom Hanks der Hauptdarsteller war - und es war immer ein anderes Genre, immer eine andere Art von Film.
Wenn Dwayne Johnson heute als Aids-Kranker in einem Drama auftritt, wird der Film nicht der Blockbuster des Jahres.

Re: Mega Flops - Das Blockbuster Kino geht den Bach runter

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Well... ich wollte ja auch noch Dwayne Johnson nennen aber siehe Red One. Sein Black Adam (?) ist ja auch schon in der Megaflop Liste.

Es gibt eigentlich wirklich niemanden mehr, der gesichert Leute ins Kino lockt. Ich weiß aber auch nicht, ob das früher ganz anders war. Auch Schwarzenegger und Stallone hatten in ihrer Hochphase totale Flops oder?

Es ist dennoch richtig und wenig überraschend. Gebe Anatol 100% Recht.
Leute werden sozialmedial zu Stars stilisiert. Dabei wird übersehen, dass ein "follower-click" eben nichts wert ist, weil er nichts kostet. Früher hatten die Stars eine Aura, weil sie sich auch rar machen konnten. Heute meinen die Knaben, sie müssten sich 24/7 sozialmedial prostituieren für ein paar Clicks, und sinn dadurch so omnipräsent, dass sie jede Exklusivität verlieren. OK, ich drifte ab.

In der Musik ist es übrigens anders, Vodka. Fast schon gegenteilig! Ja, Musik ist als Teil von Flattarifen stets nahezu kostenlos. Doch gerade deswegen hat Live Performance echter Stars noch einen ganz anderen Stellenwert, und die wirklich großen Künstler können 150+ EUR für Tickets verlangen, und die Stadien sind in Minuten ausverkauft. Das ist praktisch das Gegenteil von der Filmbranche

"Social Media and entertainment-flats killed the Movie Stars"

EDIT: 100% Zustimmung, Invincible
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Mega Flops - Das Blockbuster Kino geht den Bach runter

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Nein, die Musikstars selbst sind nicht mehr das große Zugpferd. Es geht um die Show, das Event, das Dabeisein, kann mann ja hinterher oder auch schon währenddessen super auf allen Social Media Kanälen raushauen, was ja auch ständig gemacht wird.

Dann gibt es da noch die goßen Altsars, die man noch mal gesehen haben will, zumal man mit 40+ auch das nötige Kleingeld dafür hat. Das ist ein Super-Geschäft.

Es gibt noch Eoin paar Ausnahmen, wie z.B. Taylor Swift, aber generell ist es dasselbe Problem wie im Film: unnahbar, geheimnisvoll etc. ist da kein einziger mehr. Das ist dem Star-Faszinosum enorm abträglich.

Und zum Film, nur weil The Rock mit Black Adam floppte spricht das doch nicht gegen sein Startum. Glaubst du im Ernst, dass jeder Film mit Charlton Hest on, Gray Grant, Robert Redford und Konsorten früher der Super-Dooper-Hit des Filmjahres war? Ganz sicher nicht.
Selbstverständlich ist The Rock einer der wenigen verbliebenen Superstars, ob er nun in deinem Mega-Flop thread auftaucht oder nicht, ist da völlig belanglos.
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Re: Mega Flops - Das Blockbuster Kino geht den Bach runter

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Invincible1958 hat geschrieben: 6. Dezember 2024 11:59 Aber dass das Kinopublikum gezielt ins Kino geht, weil "der neue Film mit X oder Y" läuft, dann passiert nicht mehr.
Wenn ein Film, in dem auch ein "Star" mitspielt, ein großer Hit wird, dann in erster Linie, weil der Film ansich Teil eines Franchises ist oder einem Trend folgt etc.
Brad Pitt als Jesse James hat dem Film damals nicht geholfen. Kommerziell eine Mega-Flopp. Und auch DiCaprio zieht nicht die Massen ins Kino.
In den 90ern gab es noch jährlich den "neuen Tom Hanks"-Film. Und das konnte eine RomCom sein, ein Kriegsfilm, ein Drama, Forrest Gump, Cast Away, Philadelphia etc. - da sind die Leute reingegangen, weil Tom Hanks der Hauptdarsteller war - und es war immer ein anderes Genre, immer eine andere Art von Film.
Wenn Dwayne Johnson heute als Aids-Kranker in einem Drama auftritt, wird der Film nicht der Blockbuster des Jahres.
Philadelphia war auch nicht der Blockbuster des Jahres. In D Platz 9 der Kinocharts. In den USA Platz 12.
Di Caprio zieht auf jeden Fall die Massen ins Kino. Du solltest doch die Liste kennen: http://www.insidekino.de/SP/SPACT/SPDiC ... onardo.htm
Pitt hat mit Jesse James einen absoluten Spartenfilm gedreht, der wäre auch mit Bogey kein Hit geworden. Pitt macht so etwas sehr gern, der pfeift auf seine Star-Persona.
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Re: Mega Flops - Das Blockbuster Kino geht den Bach runter

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Gernot hat geschrieben: 6. Dezember 2024 14:16 Habe ich das richtig verstanden, "The Rock" ist heutzutage ein Superstar?

OK, ich werde offensichtlich alt 🫣
Nicht zu fassen, oder? Dieser Proll.
"Wenn man sämtliche Schöpfungen des weißen Mannes von diesem Planeten entfernte, besäßen seine Ankläger weder Zeit noch Mittel, ja nicht einmal Begriffe, um ihn mit Vorwürfen zu überhäufen."

Re: Mega Flops - Das Blockbuster Kino geht den Bach runter

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vodkamartini hat geschrieben: 6. Dezember 2024 10:39 In einer Zeit, in der (...) man über die eigentlichen "Stars" in Sekundenbruchteilen die gesamte Lebensgeschichte, ungeschminktes Aussehen, Essgewohnheiten, Liebschaften und Interessen googeln kann, wird es schwierig. Das Starsystem lebte auch sehr von der entrückten Position der Personen, die man nur von der Leinwand und in ihren Rollen kannte.
So ist es. Stars sind nicht mehr unantastbar, sondern jeder Zeit immer und überall nahbar, auf jeder Plattform, kostenlos, nur mit einem Swipen auf dem Smartphone. Warum soll es für junge Menschen interessant sein, Zendaya im Kino in einer Rolle zu sehen, wenn man sie jederzeit auf dem Handy bei ihrem Tagesablauf verfolgen kann?

Das ist erstmal weder gut noch schlecht. Die Zeiten ändern sich und wer nicht mit der Zeit geht, der geht mit der Zeit.
danielcc hat geschrieben: 6. Dezember 2024 12:02 Leute werden sozialmedial zu Stars stilisiert.
Nein, das trifft die Realität auch nicht. Medien haben schon immer versucht, Menschen zu Stars zu stilisieren, aber festsetzen tun sich nur die, die in der Breite gut ankommen, und diese Leute gibt es immer noch, aber das präsentiert sich jetzt eben auf anderen Wegen, und ist nicht mehr am Kino-Boxoffice ablesbar.
vodkamartini hat geschrieben: 6. Dezember 2024 13:42 Nein, die Musikstars selbst sind nicht mehr das große Zugpferd. Es geht um die Show, das Event, das Dabeisein
Ganz genau. Deshalb sind bestimmte Filme im Kino immer noch Events, die eine Milliarde Dollar Umsatz machen können, weil sie zum Event werden, weil das Dabeisein relevant ist. Ansonsten sind Musikstars mit Filmstars sehr gut zu vergleichen und haben eine ähnliche Entwicklung genommen.
Maibaum hat geschrieben: 6. Dezember 2024 00:54 Auch inflationsbereinigt?
Nein, natürlich nicht, ich fand es einfach als kleine nette Randnotiz witzig zu erwähnen.
Gernot hat geschrieben: 6. Dezember 2024 14:16 Habe ich das richtig verstanden, "The Rock" ist heutzutage ein Superstar?
Seit ungefähr einer Dekade.
vodkamartini hat geschrieben: 6. Dezember 2024 10:28 Das mit dem Flop wir mir immer viel zu schnell drauf genagelt. Man wird nicht die Korken knallen lassen, aber ein Flop - geschweige denn ein Mega-Flop - ist der Film nicht. In diesem Thread hat er nix zu suchen.
Es ist kein Mega-Flop, aber man wird sich mehr erhofft haben und hat eben auch schlecht gewirtschaftet. Das Budget war viel zu hoch. Genau das wird in Zukunft abnehmen. Diese ganzen 250-300 Millionen Spektakel, die alle mal vor Covid, Hollywood-Streik und Inflation irgendwann grünes Licht erhalten haben, und dann dank ewiger Produktionsverschiebungen und sonstigen Verzögerungen und Umständen sündhaft teuer geworden sind, ihr Budget massiv überzogen haben, spielen jetzt alle ihr Geld nicht ein. Ist als Entwicklung eigentlich keine Überraschung und in wenigen Jahren wird es Filme mit dieser Summe immer weniger geben und die "kolossalen" Flops nehmen dann auch wieder ab.
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Let the sheep out, kid.

Re: Mega Flops - Das Blockbuster Kino geht den Bach runter

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Sehe das mit den Musikstars anders. Die Stones, Elton John, Robbie Williams, U2, Adele,... die können verlangen was sie wollen. Man geht hin. Ob das mit dem "Event" oder dem Star zu tun hat ist eigentlich egal.
Oder anders: Es gibt zig gehypte (neue) "Stars" die zwar Million follower haben, aber dort wo es um echtes Geld geht (Konzerte) kaum ein Halle voll bekommen. Da ist also schon noch ein Unterschied.

Ja, The Rock ist sogar (soweit ich mich erinnere) schon in X Jahren der am besten verdienende Hollywood Star gewesen und hat auch entsprechende Blockbuster vorzuweisen.

Ansonsten ist es aber für diesen Thread unerheblich ob es noch echte Stars gibt oder nicht. Meine These ist ja eher, dass es noch nie so viele gescheiterte Großproduktion gab wie in den letzten Jahren. Vor allem scheint es noch schwieriger geworden zu sein, einen Hit vorauszusagen. außer bei KInder/Animationsfilmen.
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Mega Flops - Das Blockbuster Kino geht den Bach runter

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Also ich kann diesen Einschätzungen hier teilweise nicht ganz folgen - weder dass The Rock der letzte "echte" Star wäre (ja, schon klar, der verdient gut und jeder kennt ihn mittlerweile, aber gibt's echt so viele die nur wegen ihm ins Kino gehen würden?), weder künstlerisch noch finanziell - noch dass man zu einem U2, Coldplay etc. Konzert geht nur wegen des Events willen. Da steckt schon mehr dahinter. Da bin ich ganz bei Daniel.
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