Wie findet ihr LTK?

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Re: Filmbesprechung: "Licence to Kill (LTK)"

766
GoldenProjectile hat geschrieben: Gestern 11:50 Der Stunt ist nicht der allerbeste bei Bond, aber er ist gut und gut genug und halt nicht das Einzige, was da stattfindet.
Klar, die PTS ist eine effektive Einleitung in den Film und etabliert beinahe alle wichtigen Figuren, in der Hinsicht ist sie natürlich toll. Trotzdem hätte ich mir den großen Stunt irgendwie etwas knackiger und aufregender gewünscht. Diese Angel-Aktion ist ganz cool, aber blöd gesagt jetzt nichts, was nicht einer von Felix' Jungs auch hinbekommen hätte. Da ist selbst der Ausstieg per Fallschirm in TLD für mich spektakulärer und "besonderer". Keine Ahnung, besser kann ich es dir nicht erklären.

Dafür entschädigt LTK später mit der LKW-Jagd. Ist das die beste Actionszene in über 60 Jahren Bond? Zumindest nah dran.
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Re: Filmbesprechung: "Licence to Kill (LTK)"

767
Mir ist die Tanker-Jagd in ihrer Ästhetik zu "amerikanisch". Diese fetten Trucks, das passt meiner Ansicht nach überhaupt nicht zu Bond und reiht sich nahtlos in eine lange Liste befremdlicher stilistischer Anbiederungen an den Zeitgeist (Key West als Setting, DEA-Drogenplot, Bond und Felix sind plötzlich ganz dicke Buddies, Massenschlägerei in einer Stripbar und und und).
Ein paar nette Ideen sind natürlich trotzdem enthalten, z.B. als Bond den Anhänger abkoppelt und den Berg herabfahren lässt, oder die Nummer mit dem brennenden Koks-Benzin auf der Straße - was ein Shot... Als wirklich blöd empfinde ich indes den Wheelie durch das Flammenmeer zu den Klängen des Bondthemes, das Kamen hier mit einem etwas plumpen Beat unterlegt. Das ist dann wieder einer dieser Momente, in denen Glen einfällt, dass er einen James Bond-Film abliefern muss.
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Re: Filmbesprechung: "Licence to Kill (LTK)"

769
Dumm finde ich die Szene, bei der sich die Zugmaschine anhebt und sich gewissermaßen auf die Hinterachsen stellt.
Schaut man genau hin erkennt man im Heckbereich kurz den Ausleger des Gegengewichts.
Der Truck entstammt nicht aus Q's Ideenschmiede und ist quasi von der Stange.
Es handelt sich auch nicht um eine Serienausstattung.

Re: Filmbesprechung: "Licence to Kill (LTK)"

770
Zueggeben, etwas weit hergeholt ist das schon und dass man den Truck so easy auf die Hinterräder gestellt bekommt, halte ich auch für unsinnig. Aber dennoch, das sieht spektakulär aus und was Kamen uns dazu abliefert findde ich großartig. Viellleicht ist das sogar mein absoluter musikalischer Lieblingsmoment. Auf den ersteh Platz habe ich 'Licence Revoked' jedenfalls gesetzt.

In anderen Filmen bläst sich ein Mensch auf, fliegt an die Decke und platzt, weil er eine aktivierte Patrone aus der Haifischpistole verschluckt hat. Und was ist eifentlich mit dem unsichtbaren Auto?

Ich mag die Szene, verstehe aber, dass man die nicht mögen muss. Aber solchen Blödsinn bietet Bond immer wieder.

Re: Filmbesprechung: "Licence to Kill (LTK)"

771
Man wollte mit LTK wieder einen ernsthaften Bond schaffen. Das ist dann mit dieser Szene missglückt.

Die Truck-Sequenz ist insgesamt ein Highlight aber wâre besser in der Filmmittel platziert. Als Finale zu schwach.
Seit MR wurde im Finale mit Höhenangst gespielt. Den Kampf an der Hercules in TLD finde ich bis heute sensationell.
Und dann kamen die Trucks in LTK. Ein Rückschritt.

Ähnlich verhält es sich auch mit den Schlussszenen der Craig-Filme. Das war mir immer zu terrestrisch.

LTK zählt ja allgemeinhin zu den schlechteren Bonds. Konnte vor allem nicht an den Erfolg des Vorgängers anknüpfen.
Warum auch immer .

Re: Filmbesprechung: "Licence to Kill (LTK)"

772
Casino Hille hat geschrieben: Gestern 17:34
craigistheman hat geschrieben: Gestern 17:28 Als wirklich blöd empfinde ich indes den Wheelie durch das Flammenmeer zu den Klängen des Bondthemes, das Kamen hier mit einem etwas plumpen Beat unterlegt.
Da stimme ich dir zu. Das ist wirklich ein genialer Höhepunkt.
Ein genialer Höhepunkt der Pein.
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Re: Filmbesprechung: "Licence to Kill (LTK)"

776
craigistheman hat geschrieben: Gestern 17:28 Mir ist die Tanker-Jagd in ihrer Ästhetik zu "amerikanisch". Diese fetten Trucks, das passt meiner Ansicht nach überhaupt nicht zu Bond und reiht sich nahtlos in eine lange Liste befremdlicher stilistischer Anbiederungen an den Zeitgeist (Key West als Setting, DEA-Drogenplot, Bond und Felix sind plötzlich ganz dicke Buddies, Massenschlägerei in einer Stripbar und und und).
Da Licence to Kill sich ja bewusst etwas (eben wohl dosiert) vom üblichen Bond-Film abheben will, passen solche Stilbrüche (will man sie als solche bezeichnen) eigentlich ganz gut zum Film. Ich finde dann auch Tanklaster jetzt nicht mehr oder weniger zu Bond passend als einen Film später die Krawall-Fahrt mit dem Panzer quer durch St. Petersburg, was genauso auch einem Arnold Schwarzenegger in irgendeinem 90s Kracher zuzutrauen gewesen wäre.

Es ist eigentlich sogar ganz nett, Bond mal in einem etwas anderen Umfeld zu zeigen. Gerade diese schäbige Hinterhof-Kneipe, in der er und Bouvier auf Dario treffen und ihm die Kauleiste neu arrangieren, ist so ein schönes kleines Setting, das Licence to Kill auch sehr gewinnbringend einsetzt. Bond ist hier halt nicht wie sonst "auf Arbeit" und kann dem feinen Luxus frönen, den ihm der britische Steuerzahler finanziert, sondern ermittelt auf eigene Faust in einer Rachemission, und das verschlägt ihn dann auch mal an solche Orte. Es passt ohnehin sehr gut in die 80er, in denen man Bond vermehrt auch mal unglamouröser, in gewöhnlicher Umgebung zeigte (man denke an die Ostblock-Wohnung von Kara im Vorgänger), und ist in Licence to Kill auch noch inhaltlich im besonderen Maße gerechtfertigt, also aus meiner Sicht alles prima. Die Filme müssen sich ja in Details auch voneinander unterscheiden, und ich würde Glen positiv anrechnen, dass er den Einsatz eines betont etwas anderen Beitrags zur Serie auch mit entsprechender Konsequenz durchzieht.

Ich sehe da insgesamt wenige bis keine Zeitgeist-Anbiederungen (nicht mehr oder weniger als sonst in der Reihe üblich). Bond und Felix sind beste Freunde, aber das ist in der Darstellung weit vom damals populären Buddy-Kino entfernt (selbst in der einzigen gemeinsamen Actionszene sind sie so gut wie gar nicht gemeinsam im Bild), Key West passt halt zu Bond so wie jede Location mit Palmen und Strand (und ist ehrlich gesagt auch richtig schick eingefangen), und einen Drogenplot kann ich im Film quasi nicht erkennen. Bond geht es die ganze Zeit um Rache. Sanchez ist Drogenbaron, ja, aber irgendwas muss er halt machen, und Ende der 80er waren lateinamerikanische Drogenbarone nicht nur im Kino, sondern auch in der Realität ein populäres Feindbild. Licence to Kill vorzuwerfen, so eine Type aufzugreifen, ist in etwa so, als werfe man den 60ern die bösen Russen vor. :mrgreen:

Michael Kamen an den Soundtrack zu lassen war sicher ein Zugeständnis an den damals neuen Klang von Actionfilmen (Kamen war mit "Lethal Weapon" und "Stirb langsam" gewissermaßen dessen Urheber geworden), und der härtere Gewaltgrad dürfte auch aus dieser Marschrichtung zu der Zeit resultieren. In For Your Eyes Only wäre eine Szene wie die Ermordung von Milton Krest wohl nicht vorgekommen. Beides ist im Rahmen der Reihe sicher ein Fremdkörper, aber das betont natürlich umso mehr den Außenseiter-Status des Films, den er durch seine "Bond sieht rot"-Ausgangslage so oder so erworben hätte.

PS: Ich glaube übrigens sogar, dass der Film glatt davon profitiert hätte, Bond und Leiter in der PTS noch mehr als perfekt eingespieltes Duo zu etablieren, um ihre Freundschaft noch stärker zu grundieren und später daraus emotionales Kapital zu schlagen. Die Szenen auf der Hochzeit sind alle ganz gut und effektiv genug, aber es hätte noch etwas vertieft werden können, hätten sich die beiden zumindest die erste Actionszene vor dem Angel-Ausflug wirklich geteilt. Das wäre dann vielleicht manchen Zuschauern zu sehr "Lethal Weapon" gewesen und daher hat man davon abgesehen (zumal dann ja gerne das doofe "Bond muss immer im Zentrum jedes Films stehen"-Argument gezückt wird), in Teilen kann ich das auch verstehen.
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Re: Filmbesprechung: "Licence to Kill (LTK)"

777
Casino Hille hat geschrieben: Gestern 23:56
Saunders hat geschrieben: Gestern 23:28 LTK zählt ja allgemeinhin zu den schlechteren Bonds.
Da weißt du mehr als ich. Ist eher ein Fanliebling.
Früher mag der Film schlecht aufgenommen worden sein, aber heutzutage sehe ich den in diversen Rankings ständig ganz weit oben.

Und auch das hier teile ich nicht
Saunders hat geschrieben: Gestern 23:28 Konnte vor allem nicht an den Erfolg des Vorgängers anknüpfen.
Warum auch immer .
Denn seinerzeit waren TLD und LTK beide nicht unbedingt die erfolgreichsten Bonds.
Da Saunders sich auf Wikipedia beruft: Die letzten 4 Plätze belegen OP, AVTAK, TLD und LTK, auch wenn zugegeben TLD besser abschnitt als der Vorgänger (ich vermute, wegen des neuen Hauptdarstelles).
https://de.wikipedia.org/wiki/James_Bon ... -Filmreihe