Und warum genau hast du mir nie von dem erzählt? So viel vergeudete Zeit... Am Wochenende habe ich seinen Dolls (2002) gesehen, und der war auch ein echtes Erlebnis. Takeshi erzählt drei tragische Beziehungsgeschichten, wobei es weniger Geschichten sind als Szenarien. Die Konstellationen bzw. Ausgangslagen, wie sie auf der Rückseite der Blu-Ray geschildert werden, sagen inhaltlich schon fast alles. Der Clou liegt vielmehr in den farbenprächtigen Bildern und der vielsagenden Emotionalität, obwohl eigentlich sehr wenig passiert. Dazu wechselt der Film so fliessend und leicht surreal zwischen den drei Handlungssträngen und deren jeweiligen Rückblenden, dass er eine ganz eigene Erzählform entwickelt. Das Ganze ist wohl von traditionellem japanischen Puppentheater inspiriert, und ein solchen umklammert den Film als Pro- und Epilog. Ganz grossartig, ein ästhetisches und abstrakt emotionales Erlebnis. Mindestens 9 / 10.
Übrigens ist es einer der Filme, in denen Takeshi nicht selber mitspielt, aber er hat ihn geschrieben, Regie geführt und geschnitten.