TND ist ein Film, den ich mir eigentlich immer wieder anschauen könnnte. AVTAK und TND gehen immer, das habe ich ja kürzlich schon geschrieben. Aber irgendwann muss man auch mal eine Pause einlegen und den Film ruhen lassen.
Nach mehreren Jahren habe ich mir den Film mal wieder angeschaut und ich wurde in dem bestätigt, was ich über den Film denke. Carver ist ein schön größenwahnsinniger Villan, Stamper überzeugt als Henchman. Die Locations sind ganz nett und insbesondere die in Asien schön anzuschauen. Der Soundtrack ist wunderbar und wenn ich den höre, wünsche ich mir David Arnold zurück. Ich muss zwar sagen, dieses Niveau konnte er nicht halten, aber das ist Jammern auf hohem Niveau. Den Titelsong finde ich auch ziemlich stark, auch wenn er nicht an Surrender heranragt. Ich bin aber froh, dass es beide gibt und finde das auch besser, als den selben Song noch ein zweites Mal zu spielen.
Tolle Actionszenen hat der Film auch zu bieten. Wohl mehr als alle anderen, schätze ich. Der Showdown erinnert an die Liparus aus TSWLM, auch wenn alles etwas kleiner gehalten ist. Das kann mich überzeugen.
TND ist eine Standart-Mission ohne großartige Besonderheiten, wie ich sie etwa in OHMSS oder LTK sehe, die von der Formel abweichen, aber das muss ja nichts negatives sein. Die Umsetzung ist das entscheidende, und die finde ich gelungen. Bei TSWLM ist das ganz ähnlich.
Der Film ist durchweg unterhaltsam und hat keine Längen. Der bleibt einer meiner Favoriten. An meiner Wertung gibt es nichts zu ändern.
9/10
Was mich immer ewas wundert: Mehrfach ist von diesem wichtigen General Chang die Rede, aber man sieht ihn, wenn ich nichs übersehen habe, nur ganz kurz in dem Wolkenkratzer in Saigon. Das ist keine große Sache, es ist mir nur aufgefallen. Aber so bleibt er der mysteriöse Mann im Hintergrund, das ist ja auch nicht verkehrt.
Das war übrigens das erste Mal in diesem Jahr, dass ich einen Bondfilm gesehen habe, Anfang Mai. Früher habe ich deutlich regelmäßiger Bond geschaut.
Re: Filmbesprechung: "Tomorrow Never Dies (TND)"
812Action, Action, Action. So lässt sich Pierce Brosnans zweiter Auftritt als 00-Agent wohl am ehesten zusammenfassen. Roger Spottiswoode liefert uns einen wahren 90er-Jahre-Bond. Ein Film, der im sehr modernen Gewand daherkommt, aber dennoch zu jeder Zeit klar und spürbar den Atem der früheren Filme atmet. Genau so etwas will ich eigentlich sehen. Eigentlich? Ja, denn auch TND macht nicht alles richtig und ruht sich bisweilen sehr auf der, wenn auch wirklich gelungenen, Action-Inszenierung aus. Doch der Reihe nach:
Die Handlung des Filmes erinnert an die gute, alte Gilbert-Zeit. Jemand will zu seinem Vorteil zwei Großmächte gegeneinander ausspielen. Doch wo Stromberg und Drax alles Leben auslöschen wollten, um auf dem Meeresgrund bzw. im All eine neue Menschheit anzusiedeln, will Elliott Carver lediglich Exklusivrechte und Einschaltquoten. Dieses sehr dürftige Motiv kratzt an der Glaubwürdigkeit des Films (wie glaubhaft ein Bond sein muss, muss jeder selbst wissen) genauso wie die Tatsache, dass all seine Verbrechen viel zu offensichtlich sind. Dass dem keiner auf die Schliche kommen würde, glaubt auch nur er selbst. Aber sei es drum. Jonathan Pryce spielt einen herrlich durchgedrehten Bösewicht, der gut in einen Bondfilm passt.
Die PTS ist klasse. Eine eigenständige, kleine Geschichte ohne großen Zusammenhang mit dem Rest der Handlung (auch wenn Gupta da auftaucht) und man fiebert richtig mit. Viel Action, Bond ist am Ende der Held des Tages und M hat den Männern mal so richtig gezeigt, wo der Hammer hängt. Gefällt mir! Leider kann der Film das Tempo der PTS über die gesamte Laufzeit hinweg nicht ganz halten, denn im Grunde passiert auf der Handlungsebene in den gut zwei Stunden nicht so viel. Denn was passiert, ist Action. Ich schrieb es eingangs schon, es ist einfach zu viel. Geballer, Rumgerenne, Geballer, geballer. Ja, es ist Bond, da gehört das zum guten Ton, aber es ist doch auf Dauer einfach viel zu viel. Viele Action-Szenen sind toll, keine Frage. Mir gefällt die Action in Hamburg in Carvers Druckerei (Wai Lin geht die Wand hinunter, köstlich!), mir gefällt die Parkhaus-Szene, mir gefällt Hong Kong. Letztere Szene reiht eine ganze Menge Action-Sequenzen aneinander, von der Flucht vom Hochhaus über die Motorrad-Verfolgung und den anschließenden Nahkampf gibt es sehr viel zu sehen und es ist super inszeniert. Aber es ist, wie die meisten Action-Szenen in TND, einfach zu viel und ermüdet irgendwann nur noch. Ebenso wie im Parkhaus (mit dem lustigen selbstfahrenden, sprechenden Auto – der Humor ist gut dosiert in TND!) denkt man beim Schauen einfach irgendwann: „bitte hört auf und bringt mal wieder Dialoge“. Schade, denn wenn man alles ein bisschen beschnitten hätte, dann hätte ich an TND kaum etwas auszusetzen. So ist auch das Finale leider wieder nur eine weitere große Ballerei. Genau hier hätte es gutgetan, antiklimaktisch etwas ganz Anderes und Ruhiges zu erzählen.
Erstmals bei TND dabei ist David Arnold, der einen super Einstand gibt. Der Score passt, ist stark an die Locations angepasst und spielt in den genau richtigen Momenten gut dosiert das Bond-Theme. Ebenso gefällt der Cast und die Schauplätze, die zwar nicht gerade exotisch daherkommen, aber mal etwas Neues bieten. (und natürlich freue ich mich über Hamburg…)
Alles in allem macht TND schon Spaß, hat viel, was ein moderner Bond braucht und macht Spaß. Aber das Action-Gewitter trübt den Gesamteindruck etwas. Dennoch: Ein schöner 90er-Jahre-Bond.
Die Handlung des Filmes erinnert an die gute, alte Gilbert-Zeit. Jemand will zu seinem Vorteil zwei Großmächte gegeneinander ausspielen. Doch wo Stromberg und Drax alles Leben auslöschen wollten, um auf dem Meeresgrund bzw. im All eine neue Menschheit anzusiedeln, will Elliott Carver lediglich Exklusivrechte und Einschaltquoten. Dieses sehr dürftige Motiv kratzt an der Glaubwürdigkeit des Films (wie glaubhaft ein Bond sein muss, muss jeder selbst wissen) genauso wie die Tatsache, dass all seine Verbrechen viel zu offensichtlich sind. Dass dem keiner auf die Schliche kommen würde, glaubt auch nur er selbst. Aber sei es drum. Jonathan Pryce spielt einen herrlich durchgedrehten Bösewicht, der gut in einen Bondfilm passt.
Die PTS ist klasse. Eine eigenständige, kleine Geschichte ohne großen Zusammenhang mit dem Rest der Handlung (auch wenn Gupta da auftaucht) und man fiebert richtig mit. Viel Action, Bond ist am Ende der Held des Tages und M hat den Männern mal so richtig gezeigt, wo der Hammer hängt. Gefällt mir! Leider kann der Film das Tempo der PTS über die gesamte Laufzeit hinweg nicht ganz halten, denn im Grunde passiert auf der Handlungsebene in den gut zwei Stunden nicht so viel. Denn was passiert, ist Action. Ich schrieb es eingangs schon, es ist einfach zu viel. Geballer, Rumgerenne, Geballer, geballer. Ja, es ist Bond, da gehört das zum guten Ton, aber es ist doch auf Dauer einfach viel zu viel. Viele Action-Szenen sind toll, keine Frage. Mir gefällt die Action in Hamburg in Carvers Druckerei (Wai Lin geht die Wand hinunter, köstlich!), mir gefällt die Parkhaus-Szene, mir gefällt Hong Kong. Letztere Szene reiht eine ganze Menge Action-Sequenzen aneinander, von der Flucht vom Hochhaus über die Motorrad-Verfolgung und den anschließenden Nahkampf gibt es sehr viel zu sehen und es ist super inszeniert. Aber es ist, wie die meisten Action-Szenen in TND, einfach zu viel und ermüdet irgendwann nur noch. Ebenso wie im Parkhaus (mit dem lustigen selbstfahrenden, sprechenden Auto – der Humor ist gut dosiert in TND!) denkt man beim Schauen einfach irgendwann: „bitte hört auf und bringt mal wieder Dialoge“. Schade, denn wenn man alles ein bisschen beschnitten hätte, dann hätte ich an TND kaum etwas auszusetzen. So ist auch das Finale leider wieder nur eine weitere große Ballerei. Genau hier hätte es gutgetan, antiklimaktisch etwas ganz Anderes und Ruhiges zu erzählen.
Erstmals bei TND dabei ist David Arnold, der einen super Einstand gibt. Der Score passt, ist stark an die Locations angepasst und spielt in den genau richtigen Momenten gut dosiert das Bond-Theme. Ebenso gefällt der Cast und die Schauplätze, die zwar nicht gerade exotisch daherkommen, aber mal etwas Neues bieten. (und natürlich freue ich mich über Hamburg…)
Alles in allem macht TND schon Spaß, hat viel, was ein moderner Bond braucht und macht Spaß. Aber das Action-Gewitter trübt den Gesamteindruck etwas. Dennoch: Ein schöner 90er-Jahre-Bond.
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