Das sehe ich genau so. GE ist schon ein guter Film, aber so herausragend finde ich den dann doch nicht (vor allem im Vergleich zum grandiosen Nachfolger). In meiner Anfangszeit als Bondfan wurde immer ein Hype um den Film gemacht. Ich mag ihn durchaus, aber was daran nun so herausragend sein soll, habe ich nie versatenden. Für die Top 10 sollte es aber schon noch reichen. Und im Vergleich zu TWINE sehe ich ihn jetzt auch nicht als besonders herausstechend an, die liegen etwa gleichauf. Nur im Duell GE - DAD sticht GE doch sehr heraus.
Ich finde aber, dass der Film inzwischen in Vergessenheit geraten ist. Während da draußen früher noch GF und GE immer so gelobt wurden, sind es heute eher GF, CR und SF.
Re: Filmbesprechung: "GoldenEye (GE)"
767Finde ich auch.GoldenProjectile hat geschrieben: 1. Oktober 2024 21:30 GE ist doch grösstenteils sehr schick inszeniert. Da wirkt er interessanter und ideenreicher als TND. Was die "Checkliste" angeht ragt er für mich kaum heraus, ich finde eher dass die bond-typischen Elemente frisch und originell eingesetzt werden. Und damit meine ich nicht Details wie "Bond, James Bond" was in den wenigsten Filmen nicht vorkam.
Und gerade den Score finde ich stark. Keine Ahnung wieso jetzt plötzlich viele an GE so herummäkeln.
Also ich fühle mich von GE bestens unterhalten und habe immer einen schönen Abend. Aber vielleicht analysieren und beobachten die anderen Mitglieder beim Film Gucken auf der Couch einfach mehr als ich und berauben sich so der Unterhaltung

Re: Filmbesprechung: "GoldenEye (GE)"
768Kaum, das ist einfach Geschmackssache.00Spion hat geschrieben: 2. Oktober 2024 18:35 Aber vielleicht analysieren und beobachten die anderen Mitglieder beim Film Gucken auf der Couch einfach mehr als ich und berauben sich so der Unterhaltung![]()
Re: Filmbesprechung: "GoldenEye (GE)"
769Ich beraube mich ganz bestimmt nicht der Unterhaltung und analysiere nichts. Es gibt Filme, die mir gefallen und andere, die es nicht tun oder nur wenig. It's that simple.
www.nachhilfe-graen.de
Re: Filmbesprechung: "GoldenEye (GE)"
770Ich bin mit GE Kritik ins Forum eingestiegen, war zwischendurch mal etwas milder in meinem Urteil, aber er ist und bleibt mein Flop #1 Bond. Am Ende ist er m noch ein Bond und allein deshalb schon kein schlechter Film
.
TOFANA IOAM
Re: Filmbesprechung: "GoldenEye (GE)"
771James Bond 007 – GoldenEye (1995), Martin Campbell
Nach sechsjähriger Pause und dem Abgang von Timothy Dalton markiert GoldenEye nicht nur das Debüt von Pierce Brosnan als 007, sondern auch den Beginn einer neuen Bond-Ära in der Post-Cold-War-Welt. Unter der Regie von Martin Campbell wird ein Agent präsentiert, der sich zwischen Tradition und Neuanfang bewegt – charmant, stilvoll, aber auch mit einem Hauch Selbstironie.
Der Film beginnt stark: ein waghalsiger Bungee-Jump, eine Infiltration in sowjetische Einrichtungen – das alles mündet in ein actiongeladenes, temporeiches Abenteuer mit vertrautem Bond-Flair. Brosnan überzeugt sofort mit charismatischer Präsenz, einer gelungenen Balance aus Härte, Witz und Eleganz. Besonders spannend ist das Duell mit dem Gegenspieler Alec Trevelyan (Sean Bean), einem ehemaligen 00-Agenten, dessen Nähe zu Bond die Konflikte persönlicher und dramatischer macht. Bean verleiht der Rolle eine andere Art Bedrohlichkeit, da er Bond absolut ebenbürtig ist. Auch Famke Janssen als sadistische Xenia Onatopp ist ein Highlight – fesselnd und furchteinflößend zugleich. Izabella Scorupco's Rolle als Bondgirl ist intelligent und unabhängig, weiß durchaus auszuteilen und damit zu überzeugen.
Der Film punktet mit seinen Schauwerten – vom Casino in Monte Carlo bis zum Finale im Arecibo-Observatorium. Besonders einprägsam bleibt die Panzer-Verfolgung durch St. Petersburg, eine spektakuläre Actionszene voller Wucht und ikonischer Bilder. Auch die Rückkehr von Q (Desmond Llewelyn) sorgt für nostalgische Momente, während Judi Dench als neue M mit kühler Schärfe frischen Wind bringt und Bond gleich zu Beginn verbal in die Schranken weist.
Trotz vieler Stärken hat der Film nicht ganz das Energielevel seiner besten Vorgänger. Das Pacing ist solide, doch nicht durchgehend fesselnd. Auch der Score von Éric Serra bleibt zwiespältig: Während das klassische Bond-Theme gut platziert ist und Tina Turners Titelsong kraftvoll einleitet, wirken große Teile der musikalischen Untermalung stilistisch fremd und wenig atmosphärisch. Ein mutiger, aber nicht ganz geglückter Bruch mit Traditionen.
GoldenEye ist ein gelungener Neustart für das Franchise – modernisiert, ohne den Kern zu verlieren. Kein perfekter Bond, aber ein frischer, souveräner Auftakt mit einem Brosnan in Hochform, einem cleveren Drehbuch und einem Gespür für ikonische Momente.
8/10
Nach sechsjähriger Pause und dem Abgang von Timothy Dalton markiert GoldenEye nicht nur das Debüt von Pierce Brosnan als 007, sondern auch den Beginn einer neuen Bond-Ära in der Post-Cold-War-Welt. Unter der Regie von Martin Campbell wird ein Agent präsentiert, der sich zwischen Tradition und Neuanfang bewegt – charmant, stilvoll, aber auch mit einem Hauch Selbstironie.
Der Film beginnt stark: ein waghalsiger Bungee-Jump, eine Infiltration in sowjetische Einrichtungen – das alles mündet in ein actiongeladenes, temporeiches Abenteuer mit vertrautem Bond-Flair. Brosnan überzeugt sofort mit charismatischer Präsenz, einer gelungenen Balance aus Härte, Witz und Eleganz. Besonders spannend ist das Duell mit dem Gegenspieler Alec Trevelyan (Sean Bean), einem ehemaligen 00-Agenten, dessen Nähe zu Bond die Konflikte persönlicher und dramatischer macht. Bean verleiht der Rolle eine andere Art Bedrohlichkeit, da er Bond absolut ebenbürtig ist. Auch Famke Janssen als sadistische Xenia Onatopp ist ein Highlight – fesselnd und furchteinflößend zugleich. Izabella Scorupco's Rolle als Bondgirl ist intelligent und unabhängig, weiß durchaus auszuteilen und damit zu überzeugen.
Der Film punktet mit seinen Schauwerten – vom Casino in Monte Carlo bis zum Finale im Arecibo-Observatorium. Besonders einprägsam bleibt die Panzer-Verfolgung durch St. Petersburg, eine spektakuläre Actionszene voller Wucht und ikonischer Bilder. Auch die Rückkehr von Q (Desmond Llewelyn) sorgt für nostalgische Momente, während Judi Dench als neue M mit kühler Schärfe frischen Wind bringt und Bond gleich zu Beginn verbal in die Schranken weist.
Trotz vieler Stärken hat der Film nicht ganz das Energielevel seiner besten Vorgänger. Das Pacing ist solide, doch nicht durchgehend fesselnd. Auch der Score von Éric Serra bleibt zwiespältig: Während das klassische Bond-Theme gut platziert ist und Tina Turners Titelsong kraftvoll einleitet, wirken große Teile der musikalischen Untermalung stilistisch fremd und wenig atmosphärisch. Ein mutiger, aber nicht ganz geglückter Bruch mit Traditionen.
GoldenEye ist ein gelungener Neustart für das Franchise – modernisiert, ohne den Kern zu verlieren. Kein perfekter Bond, aber ein frischer, souveräner Auftakt mit einem Brosnan in Hochform, einem cleveren Drehbuch und einem Gespür für ikonische Momente.
8/10
Re: Filmbesprechung: "GoldenEye (GE)"
772Bond is back! Nach sechsjähriger Pause hat sich vieles verändert beim und rund um den guten James. Sowohl hinter der Kamera als auch davor. Doch dass der neue Bond ganz und gar Bond ist, versucht der Film, durchgehend klar zu machen. Oneliner, „Bond… James Bond“, Aston Martin, Martini, etc. Der Film strotzt nur so vor Klichsees und fühlt sich teilweise wie ein Bond „von der Stange“ an, eine Kritik, die sich der Film oftmals anhören muss. Doch so sehr klischeehaft sehe ich GE gar nicht. Wir haben eine PTS, die 9 Jahre in die Vergangenheit springt (erstaunlich, wie gut sich Bond, Alec und Orumov gehalten haben..!), einen Bösewicht, der ursprünglich Bonds Verbündeter war, einen sehr ungewöhnlichen Soundtrack, eine neue Art der MI6-Crew… Es ist schon so einiges anders geworden.
Einige Veränderungen sagen mir zu. Daniel Kleinman als Nachfolger von Maurice Binder zaubert eine tolle Titelsequenz, die, ohne zu viel vorwegzunehmen sich stark auf die Handlung des Filmes bezieht - nichts gegen Binder, aber seine immer gleichen Sequenzen wurden dann doch irgendwann öde -, M und Moneypenny sind ganz neue Auslegungen dieser Rolle, die mehr in die 90er passen (Dennoch ist es ein Glück, dass Desmond Llewellyn übriggeblieben ist! Seine Chemie mit Brosnan ist wohl die beste bisher). Manches passt mir aber nicht so wirklich, wie z. B. der neue „Sound“ von Bond. Eric Serras Score passt zwar sehr gut zum Film, denn er klingt genauso metallisch und kalt, wie sich der Film anfühlt und aussieht mit seiner Ostblock-Thematik. Schön anzuhören ist es allerdings nicht und es ist eine Wohltat, wenn zwischendurch John Altmans Ersatzkomposition auftaucht, die zwar nicht gerade sonderlich inspiriert daherkommt, sich aber immerhin nach Bond anhört
.
Ich glaube genau diese Thematik und das graue, kalte, was den Großteil des Films bestimmt, ist es auch, was mir nie so wirklich zusagt. Denn im Prinzip hat der Film vieles, was einen begeistern kann. Wie zum Beispiel den Cast: Joe Don Baker überzeugte als Villain in TLD nicht wirklich, als verbitterter, aber humorvoller CIA-Agent, gefällt er mir viel besser. Gottfried John overacted als General Ouromov genauso wie Famke Janssen als Xenia Onatopp, aber beides ist herrlich anzusehen! Alan Cumming nervt genauso wie er soll, Izabella Scorupco gefällt, und vor allem Robbie Coltrane ist mein persönliches Highlight am Film. Pierce Brosnan als neuer Bond ist weniger eigenständig als sein Vorgänger Timothy Dalton, sondern vereint viele Eigenschaften aus gut 30 Jahren Bond. Unaufgeregt, passt.
Auch die Action macht extrem viel Spaß. Die PTS ist ein Feuerwerk, beginnt mit einem tollen Bungee-Sprung und endet mit einem absolut wilden Flugzeug-Stunt; die herrlich überdrehte Panzerfahrt durch St. Petersburg ist heute mit Recht wohl eine der bekanntesten Szenen der Bondhistorie und der Showdown lässt auch kaum Wünsche offen. An dieser Stelle muss ich natürlich auch noch auf die tolle Miniatur-Arbeit zu sprechen kommen. Vor allem die Severnaya-Szenen mit dem abstürzenden Jet sind wirklich fantastisch gelungen! Noch dazu ist der Film erstaunlich witzig und das auf eine tolle, nicht zu aufgezwungene Weise. Meine Highlights: „In London ist der April ein Frühlingsmonat.“ – „Ach ja, und wer sind Sie? Der Wetterfrosch?“ und „Sag ihm, wie kalt es wird, Dimitri“ – „Naja, das kommt darauf an“ – „Schnauze!“
Dennoch haut mich GE nicht vom Hocker und ich kann nicht genau sagen, wieso. Ist es die Handlung rund um die letzten Überreste des Kalten Krieges? Die aus heutiger Sicht wirklich antiquierte Hacking-Darstellung? Oder die Inszenierung? Vielleicht auch das Pacing, denn ich habe lange Zeit das Gefühl, der Film kommt nicht in die Gänge. Nach der PTS folgt z. B. erstmal eine völlig unnötige und viel zu lange Auto-Verfolgungsjagd durch die Berge, die nur den DB5 featuren soll und wenn wir nach einer guten Dreiviertelstunde in Severnaya sind, ist immer noch nichts passiert. Ich kann nicht genau sagen, woran es liegt, aber als Meilenstein der Bond-Historie, als der GE oftmals bezeichnet wird, sehe ich den Film wirklich nicht. Er ist nett, er ist da, er gehört zu Bond und er hat Bond in die Post-Kalter Krieg-Ära geführt, doch weit oben auf dem Treppchen landet er bei mir nicht.
Einige Veränderungen sagen mir zu. Daniel Kleinman als Nachfolger von Maurice Binder zaubert eine tolle Titelsequenz, die, ohne zu viel vorwegzunehmen sich stark auf die Handlung des Filmes bezieht - nichts gegen Binder, aber seine immer gleichen Sequenzen wurden dann doch irgendwann öde -, M und Moneypenny sind ganz neue Auslegungen dieser Rolle, die mehr in die 90er passen (Dennoch ist es ein Glück, dass Desmond Llewellyn übriggeblieben ist! Seine Chemie mit Brosnan ist wohl die beste bisher). Manches passt mir aber nicht so wirklich, wie z. B. der neue „Sound“ von Bond. Eric Serras Score passt zwar sehr gut zum Film, denn er klingt genauso metallisch und kalt, wie sich der Film anfühlt und aussieht mit seiner Ostblock-Thematik. Schön anzuhören ist es allerdings nicht und es ist eine Wohltat, wenn zwischendurch John Altmans Ersatzkomposition auftaucht, die zwar nicht gerade sonderlich inspiriert daherkommt, sich aber immerhin nach Bond anhört
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Ich glaube genau diese Thematik und das graue, kalte, was den Großteil des Films bestimmt, ist es auch, was mir nie so wirklich zusagt. Denn im Prinzip hat der Film vieles, was einen begeistern kann. Wie zum Beispiel den Cast: Joe Don Baker überzeugte als Villain in TLD nicht wirklich, als verbitterter, aber humorvoller CIA-Agent, gefällt er mir viel besser. Gottfried John overacted als General Ouromov genauso wie Famke Janssen als Xenia Onatopp, aber beides ist herrlich anzusehen! Alan Cumming nervt genauso wie er soll, Izabella Scorupco gefällt, und vor allem Robbie Coltrane ist mein persönliches Highlight am Film. Pierce Brosnan als neuer Bond ist weniger eigenständig als sein Vorgänger Timothy Dalton, sondern vereint viele Eigenschaften aus gut 30 Jahren Bond. Unaufgeregt, passt.
Auch die Action macht extrem viel Spaß. Die PTS ist ein Feuerwerk, beginnt mit einem tollen Bungee-Sprung und endet mit einem absolut wilden Flugzeug-Stunt; die herrlich überdrehte Panzerfahrt durch St. Petersburg ist heute mit Recht wohl eine der bekanntesten Szenen der Bondhistorie und der Showdown lässt auch kaum Wünsche offen. An dieser Stelle muss ich natürlich auch noch auf die tolle Miniatur-Arbeit zu sprechen kommen. Vor allem die Severnaya-Szenen mit dem abstürzenden Jet sind wirklich fantastisch gelungen! Noch dazu ist der Film erstaunlich witzig und das auf eine tolle, nicht zu aufgezwungene Weise. Meine Highlights: „In London ist der April ein Frühlingsmonat.“ – „Ach ja, und wer sind Sie? Der Wetterfrosch?“ und „Sag ihm, wie kalt es wird, Dimitri“ – „Naja, das kommt darauf an“ – „Schnauze!“
Dennoch haut mich GE nicht vom Hocker und ich kann nicht genau sagen, wieso. Ist es die Handlung rund um die letzten Überreste des Kalten Krieges? Die aus heutiger Sicht wirklich antiquierte Hacking-Darstellung? Oder die Inszenierung? Vielleicht auch das Pacing, denn ich habe lange Zeit das Gefühl, der Film kommt nicht in die Gänge. Nach der PTS folgt z. B. erstmal eine völlig unnötige und viel zu lange Auto-Verfolgungsjagd durch die Berge, die nur den DB5 featuren soll und wenn wir nach einer guten Dreiviertelstunde in Severnaya sind, ist immer noch nichts passiert. Ich kann nicht genau sagen, woran es liegt, aber als Meilenstein der Bond-Historie, als der GE oftmals bezeichnet wird, sehe ich den Film wirklich nicht. Er ist nett, er ist da, er gehört zu Bond und er hat Bond in die Post-Kalter Krieg-Ära geführt, doch weit oben auf dem Treppchen landet er bei mir nicht.
"Hiermit kündige ich meine Mitgliedschaft!" - "Wir sind kein Countryclub, 007!"
Re: Filmbesprechung: "GoldenEye (GE)"
773Also Mittelmaß, so verstehe ich das jetzt.
Etwas höher sehe ich GE dann doch, auch wenn ich in ihm nicht das Meisterwerk sehe, zu dem er zumindest früher immer erklärt wurde.
Deinen Aussagen zu Binder und Kleinman stimme ich zu. Die Binder-Sequenzen waren zwar auch immer etwas auf die Filme abgestimmt (z.B. die sowjetische und britische Flagge in TSWLM, ein Oktopus in OP oder Dance ito the fire in AVTAK, aber im Grunde sehen wir immer nur Frauensilhouetten in verschiedenen Variationen. Die Kleinman-Sequenzen unterscheiden sich viel mehr voneinander und sind besser auf die Filme angestimmt.
Den Soundtrack finde ich ganz nett (es gibt aber auch Ausnahmen), Serra sehe ich aber auf dem letzten Platz der Eintagsfliegen bei der Eon-Reihe.
Die Miniaturarbeiten sind gelungen, sagst du? Da musste ich etwas schmunzeln. Zwar habe ich die Szenen aktuell nicht exakt im Kopf, meine aber, darüber meistens negatives gelesen zu haben.
Dass "nach einer guten Dreiviertelstunde immer noch nichts passiert" ist, finde ich gar nicht mal schlimm. Ich finde es im Gegenteil gnz nett, dass wir mal etwas mehr davon zu sehen bekommen, wie die Mission, die Bond zu lösen bekommt, erst ins Rollen gerät. In TB ist das ja ganz ähnlich. In anderen Filmen wird das häufig in wenigen Minuten abgehandelt (siehe etwa die Shuttle-Entführung in MR, die U-Boot-Entführung in TSWLM, der Mord an den MI6-Agenten in LALD und vieles weitere). Hier bejommen wir mal etwas mehr mit. Eine nette Abwechslung. Das gefällt mir besser als, wenn in den ersten <10 Minuten der Tiger entführt und GoldenEye über Servenaya gezündet werden würde. In vielen anderen Filmen ist das so.
Etwas höher sehe ich GE dann doch, auch wenn ich in ihm nicht das Meisterwerk sehe, zu dem er zumindest früher immer erklärt wurde.
Deinen Aussagen zu Binder und Kleinman stimme ich zu. Die Binder-Sequenzen waren zwar auch immer etwas auf die Filme abgestimmt (z.B. die sowjetische und britische Flagge in TSWLM, ein Oktopus in OP oder Dance ito the fire in AVTAK, aber im Grunde sehen wir immer nur Frauensilhouetten in verschiedenen Variationen. Die Kleinman-Sequenzen unterscheiden sich viel mehr voneinander und sind besser auf die Filme angestimmt.
Den Soundtrack finde ich ganz nett (es gibt aber auch Ausnahmen), Serra sehe ich aber auf dem letzten Platz der Eintagsfliegen bei der Eon-Reihe.
Die Miniaturarbeiten sind gelungen, sagst du? Da musste ich etwas schmunzeln. Zwar habe ich die Szenen aktuell nicht exakt im Kopf, meine aber, darüber meistens negatives gelesen zu haben.
Dass "nach einer guten Dreiviertelstunde immer noch nichts passiert" ist, finde ich gar nicht mal schlimm. Ich finde es im Gegenteil gnz nett, dass wir mal etwas mehr davon zu sehen bekommen, wie die Mission, die Bond zu lösen bekommt, erst ins Rollen gerät. In TB ist das ja ganz ähnlich. In anderen Filmen wird das häufig in wenigen Minuten abgehandelt (siehe etwa die Shuttle-Entführung in MR, die U-Boot-Entführung in TSWLM, der Mord an den MI6-Agenten in LALD und vieles weitere). Hier bejommen wir mal etwas mehr mit. Eine nette Abwechslung. Das gefällt mir besser als, wenn in den ersten <10 Minuten der Tiger entführt und GoldenEye über Servenaya gezündet werden würde. In vielen anderen Filmen ist das so.
Re: Filmbesprechung: "GoldenEye (GE)"
774Ich tue mich ohne Bewertungen manchmal auch schwer, herauszufinden, was das soll.
Ich kann aber viele seiner Kritikpunkte nachvollziehen. Ich kann vieles davon ausblenden, hinnehmen, weil Stärken für mich überwiegen. Dennoch sehe ich, warum dieser Film mittlerweile so "kontrovers" gesehen wird.
Schön geschrieben, Nico. Klingt nach 6? 6,5?

Ich kann aber viele seiner Kritikpunkte nachvollziehen. Ich kann vieles davon ausblenden, hinnehmen, weil Stärken für mich überwiegen. Dennoch sehe ich, warum dieser Film mittlerweile so "kontrovers" gesehen wird.

Schön geschrieben, Nico. Klingt nach 6? 6,5?

Re: Filmbesprechung: "GoldenEye (GE)"
775Danke, danke. Ich hab keine Ahnung, wie ich das jetzt in Zahlen angeben soll. Mein Gedanke hinter den neuerlichen Rezensionen, auch wenn sie natürlich deutlich kürzer ausfallen, war ja, dass ich einfach meine Gedanken zum Besten gebe und bei jedem Film einfach das aufschreibe, was ich ihm abgewinnen kann, oder eben auch nicht. Natürlich sind wir hier im Diskussionsforum und jeder will irgendwie vergleichen , schon klar, ist ja auch normal bei Rezensionen. Aber ich finde nicht, dass man Filme oder andere Kunst immer durchweg durch Zahlen einteilen und vergleichen muss.Agent 009 hat geschrieben: 27. Mai 2025 23:13 Ich tue mich ohne Bewertungen manchmal auch schwer, herauszufinden, was das soll.![]()
[...]
Schön geschrieben, Nico. Klingt nach 6? 6,5?![]()
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Re: Filmbesprechung: "GoldenEye (GE)"
776Das Leben auf Staatskosten eben!Nico hat geschrieben: 27. Mai 2025 15:49 (erstaunlich, wie gut sich Bond, Alec und Orumov gehalten haben..!)

Ein Griff ins Klo, dieser Soundtrack, und musikalisch für mich mit der Tiefpunkt bei Bond. Ich würde sogar mal ketzerisch behaupten, dass es die Einsätze der Ersatzkomposition noch schlimmer machen, weil sie sofort als Stilbruch zu erkennen sind. Auf jeden Fall: Dieser metallische Klangteppich von Serra geht überhaupt nicht und wie dummdreist er da auch einfach bei seiner eigenen Arbeit von "Léon" ein Jahr zuvor klaut, macht es sogar noch schlimmer.Nico hat geschrieben: 27. Mai 2025 15:49 Eric Serras Score passt zwar sehr gut zum Film, denn er klingt genauso metallisch und kalt, wie sich der Film anfühlt und aussieht mit seiner Ostblock-Thematik. Schön anzuhören ist es allerdings nicht und es ist eine Wohltat, wenn zwischendurch John Altmans Ersatzkomposition auftaucht, die zwar nicht gerade sonderlich inspiriert daherkommt, sich aber immerhin nach Bond anhört
Sehen wir völlig gleich. Ich mag Hagrid bei Bond und in beiden Filmen ist er ein richtiges Highlight und eine coole Art, einen ungewöhnlichen Nebencharakter zu verwenden. Es ist ja fast ein bisschen schade, dass sie den Valentin in TWINE dann schon erledigt haben, und er so keine weiteren Auftritte bekommen konnte. Andersrum bliebt es Coltrane so erspart, in DAD mitspielen zu müssen, und der Reboot hätte danach jede weitere Kontinuität seiner Figur bedauerlicherweise sowieso gekillt.Nico hat geschrieben: 27. Mai 2025 15:49 vor allem Robbie Coltrane ist mein persönliches Highlight am Film
Stimmt, aber ich mag sie nicht so. Zu krawallig und zu fantasielos. Bond einfach nur in einen Panzer zu setzen und ihn durch ein paar Sachen durchfahren zu lassen, ist mir eigentlich zu wenig. Das könnte in jedem Schwarzenegger-Film genauso auch passieren. Mir fehlen da Bond-spezifische Ideen. Der Panzer kann natürlich keine Gadgets haben, aber es wäre doch toll, wenn Bond ihn auf originelle Art und Weise manövrieren würde. Ich hab mir da immer vorgestellt, er könnte eine sehr scharfe und kaum zu schaffende Rechtskurve dadurch meistern, indem er mit der großen Kanone nach links ballert und den Panzer so quasi ruckartig verschiebt.Nico hat geschrieben: 27. Mai 2025 15:49 die herrlich überdrehte Panzerfahrt durch St. Petersburg ist heute mit Recht wohl eine der bekanntesten Szenen der Bondhistorie
Irgendwas in die Richtung hätte die Szene für mich gebraucht, damit sie nicht mehr nur Krawall ist, sondern BOND.
Ich sehe das auch so und bin immer froh, wenn die allgemeine GE-Euphorie mal durch ein paar Ketzer wie uns leicht gedämpft wird. Der Film hat bei einer ganzen Generation einen gewissen Stellenwert und das ist gut und schön so, aber seine Probleme finde ich durchaus offensichtlich. Dazu zählt sicherlich, dass er wirklich nicht optimal austariert ist in Pacing und Handlungsentwicklung. An sich ist GE da sehr gut mit TB dadurch vergleichbar, wie lange es dauert, bis der eigentliche Plot und das dazugehörige Bedrohungsszenario in Gang kommen. In beiden Filmen dümpelt Bond so ein wenig plan- und ziellos durch die Gegend und stolpert zufällig über ein paar Hinweise, die ihn dann später überhaupt erst in eine Art von Handlung verwickeln.Nico hat geschrieben: 27. Mai 2025 15:49 Dennoch haut mich GE nicht vom Hocker und ich kann nicht genau sagen, wieso. Ist es die Handlung rund um die letzten Überreste des Kalten Krieges? Die aus heutiger Sicht wirklich antiquierte Hacking-Darstellung? Oder die Inszenierung? Vielleicht auch das Pacing, denn ich habe lange Zeit das Gefühl, der Film kommt nicht in die Gänge. Nach der PTS folgt z. B. erstmal eine völlig unnötige und viel zu lange Auto-Verfolgungsjagd durch die Berge, die nur den DB5 featuren soll und wenn wir nach einer guten Dreiviertelstunde in Severnaya sind, ist immer noch nichts passiert.
Aber bei TB funktioniert das für mich dadurch besser, dass wir direkt nach der TS in SPECTRE und den Plan eingeweiht werden und dann gewissermaßen einer gut geölten Maschine folgen, die nach und nach den Plan ausführt, während Bond nebenbei dem Herrn Lippe ein wenig auf den Sack geht. Das Erzählmomentum liegt eigentlich bei SPECTRE und der Ausführung ihres teuflischen Plans und Bond schlawinert aus Unterhaltungszwecken noch dazwischen. Bei GE ist es aber nun so, dass 007 eigentlich einer Frau nachstellt, die ihm beim Autorennen geschlagen hat, weil sie ... ein gefälschtes Nummernschild hat? Weil er sie sexy findet? Weil sein Ego tatsächlich ein wenig herausgefordert ist? So oder so, das ist alles ein bisschen unklar, und erst mit der ewig langen Severnaja-Szene wird dann ersichtlich, was GE uns eigentlich erzählen will. Für mich kommt das zu spät und ist nicht elegant genug hergeleitet.
Ist das so? Alec als Schurke ist für mich irgendwie nie so richtig greifbar. Einerseits ist er dieser Ex-006 und physisch Bond durchaus ebenbürtig, aber andererseits ist er dann im dritten Akt auch Blofeld bei Wish bestellt, hockt da in seinem jämmerlichen "Für einen Vulkankrater hat es finanziell dann doch nicht ganz gereicht"-HQ und bellt Befehle an seine gesichtslose Belegschaft. So ganz geht das für mich nicht auf und ich finde es zum Beispiel schade, dass aus seinem ganz interessanten familiären Background nie so wirklich was gemach wird. Coltrane erzählt irgendwann mal, die Eltern von Alec seien Verräter gewesen, die selbst verraten wurden, und Alec jammert dann was à la "Jetzt mach ich aus Rache das Empire kaputt", aber da wäre mehr drin, da hätte man noch tiefer ansetzen können, um ihn wirklich als Charakter zu entwickeln und definieren.Agent 009 hat geschrieben: 12. Mai 2025 00:47 Bean verleiht der Rolle eine andere Art Bedrohlichkeit, da er Bond absolut ebenbürtig ist.
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Let the sheep out, kid.
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Re: Filmbesprechung: "GoldenEye (GE)"
777Das ist doch mal eine schöne Abwechslung in GE und TB. Während solche Dinge in vielen Filmen, etwa TSWLM oder MR in wenigen Sekunden abgehandelt werden, bekommen wir in diesem Fall mal wirklich mit, was da vor sich geht, statt direkt in Bonds Mission reingestürzt zu werden.
Der Soundtrack at aber durchaus mehr zu bieten als einen "metallischen Klangteppich". Sicher, auch das hat sich bei mir primär eingeprägt, aber solche Dinge wir "For Ever James" finde ich echt gut.
Etwas verwundert bin ich aber schon manchmal über die Wahrnehmung. Kommt der Film allgemein eher gut weg, ist das beim Soundtrack keineswegs der Fall. Wenn man auf einem Youtube-Kanal GE ganz weit oben im Ranking sieht, kommt es jedenfalls überraschend, wenn man den Soundtrack ganz weit unten sieht. Und derartiges habe ich hin und wieder mal gesehen. Bei keinem anderen Film Falken Film und Soundtrack so stark auseinander, finde ich.
Ich muss Hille aber zustimmen, dass der John Altman-Track stört. Für sich genommen klingt der gar nicht mal so unbondig. Ich habe vor einiger Zeit auf Youtube einen fan-made-Trailer mit diesem Track gesehen - der hat mir gefallen, auch musikalisch. Der Track passt aber einfach nicht in das Gesamtwerk. Ich will aber noch anmerken, dass mit der Originaltrack (anders als vieles andere aus dem GE-Soundtrack) auch schon nicht gefällt.
Der Soundtrack at aber durchaus mehr zu bieten als einen "metallischen Klangteppich". Sicher, auch das hat sich bei mir primär eingeprägt, aber solche Dinge wir "For Ever James" finde ich echt gut.
Etwas verwundert bin ich aber schon manchmal über die Wahrnehmung. Kommt der Film allgemein eher gut weg, ist das beim Soundtrack keineswegs der Fall. Wenn man auf einem Youtube-Kanal GE ganz weit oben im Ranking sieht, kommt es jedenfalls überraschend, wenn man den Soundtrack ganz weit unten sieht. Und derartiges habe ich hin und wieder mal gesehen. Bei keinem anderen Film Falken Film und Soundtrack so stark auseinander, finde ich.
Ich muss Hille aber zustimmen, dass der John Altman-Track stört. Für sich genommen klingt der gar nicht mal so unbondig. Ich habe vor einiger Zeit auf Youtube einen fan-made-Trailer mit diesem Track gesehen - der hat mir gefallen, auch musikalisch. Der Track passt aber einfach nicht in das Gesamtwerk. Ich will aber noch anmerken, dass mit der Originaltrack (anders als vieles andere aus dem GE-Soundtrack) auch schon nicht gefällt.
Re: Filmbesprechung: "GoldenEye (GE)"
778Ja, aber GE würde letztlich nur wenig verlieren, wenn wir nach der TS sofort das Geschehen in Severnaja sehen würden. Im jetzigen Film hat Bond zwar vorher mitbekommen, wie dieser Superduper-Helikopter entführt wird, aber das spielt ab der Szene in Ms Büro sowieso keine Rolle.Henrik hat geschrieben: Gestern 23:38 Das ist doch mal eine schöne Abwechslung in GE und TB. Während solche Dinge in vielen Filmen, etwa TSWLM oder MR in wenigen Sekunden abgehandelt werden, bekommen wir in diesem Fall mal wirklich mit, was da vor sich geht, statt direkt in Bonds Mission reingestürzt zu werden.
Würde GE nach der TS sofort Severnaja zeigen und Bond bekäme einfach sein Mission-Briefing (weil Ouromov beteiligt war, besteht eh ein direkter Zusammenhang zum Auftakt des Films), dann würde sich der Film danach exakt gleich entwickeln. Und das ist dann schon ein Pacing-Problem, wenn ich den halben ersten Akt für überflüssiges Füllmaterial halten kann. Dadurch entsteht dann auch der Eindruck des Klischeelisten Bonds, denn gerade in dem Auftakt finden wir den Aston Martin DB5, die Casinoszene, "Bond ... James Bond" usw.
TB ist da deutlich deliziöser konstruiert, da Bond durch seine Ermittlungen bei Shrublands wirklich an Informationen kommt, die ihm danach weiterhelfen und die erklären, warum gerade er auf der richtigen Spur ist, um SPECTRE zu stoppen. Er hat den toten Derval gesehen, und das bringt ihn und den MI6 letztlich in die richtige Weltregion, und führt auch schon frühzeitig das Bruder-/Schwester-Verhältnis mit Domino ein, dass für die Auflösung des Plots später wichtig ist.
Guck dir jetzt GE an. Sobald Bond das Mission-Briefing verlassen hat: Schlägt der Film nochmal Kapital daraus, dass er bei der Entführung des Helikopters dabei war? Bringt es Bond irgendwas im laufenden Film, Xenia Onatopp schon aus Monaco zu kennen? Interessiert uns nochmal Manticore, der Admiral, der Aston Martin DB5 etc.? Wenn nicht, ist das dann in GE nicht alles etwas lang im ersten Akt dafür, dass wir danach erst mit dem eigentlichen Plot beginnen?
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Let the sheep out, kid.
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