Ging es noch jemandem so, dass ihn die Verordnung des neuen "Fantastic Four"-Films in den 60ern ziemlich verwirrt und enttäuscht hat? Das ist ja letztlich NUR Ausstattung, aber hat überhaupt keinen engeren Zusammenhang mit dem Rest des Films. Es wird nichts über die 60er erzählt, der Kalte Krieg spielt überhaupt keine Rolle, die große umgreifende Angst vor einem Atomkrieg existiert nicht, die Wissenschaftsskepsis wird vollkommen ins Gegenteil verkehrt. Was wir sehen, ist eine Weltfrieden-Utopie, in der alle Staaten sich lieb haben, jeder Mensch offenbar ein Kosmopolit aus dem Lehrbuch ist und alle mit anpacken, wenn es ein Problem zu lösen gibt.
Warum packt man das alles in diese 60s-Retrofuturismus-Ästhetik? Wo ist da der Zusammenhang? Wieso sieht alles aus wie in einem Sci-Fi-Film aus den 60ern, aber nichts im Film reflektiert die Umstände, aus denen heraus diese Geschichten entstanden sind? Das ist Nostalgie-Ausbeutung at its worst.
Um eine Verknüpfung zum Hauptthema dieses Forums herzustellen: Genau deshalb sollte man es tunlichst unterlassen, in Zukunft Bond wieder in die 60er zu verlegen. Denn man würde es zu 100 Prozent nicht tun, um wirklich reflektiert von den alten Zeiten zu erzählen. Genau wie bei den "Fantastic Four" liefe es darauf hinaus, in eine alte, vermeintlich und massiv verklärte "einfachere" Zeit zurückzukehren, damit man sich mit dem heutigen Ballast der Figuren nicht herumärgern braucht. Und das ist dann genau das, was mich an diesem Film so stört: es ist Kino von gestern, ein Film, der nichts und niemanden weiterbringt.