Zuletzt gesehener Film

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danielcc
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Sorry um ein bisserl die Schärfe rauszunehmen: ich bin keiner der sagt, man dürfe ja nicht mehr alles sagen. Absolut nicht.
Finde nur, dass es in den letzten 10 Jahren eine Entwicklung gegeben hat, wo kleine Teile der Bevölkerung sehr viel Einfluss bekommen haben und es mit der vorauseilenden Wokeness übertrieben haben. Dass es jetzt auch die Gegenbewegung gibt, die daraus mehr macht als es ist, ist auch richtig.
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HCN007
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Das ist ja auch ein Paradoxon - Die Personen, die "no pun intended" der Meinung sind, dass man nichts mehr sagen darf, tun doch im gleichen Moment genau das. Viel eher ist es die Sache einer persönlichen Kritikfähigkeit und der Bereitschaft für Gesagtes und Taten entsprechend Kritik zu bekommen und Konsequenzen tragen zu wollen, die sich wie auch immer geartet dann ausdrücken im persönlichen oder beruflichen Rahmen und vielleicht sogar strafrechtlich relevant sind.
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Invincible1958
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HCN007 hat geschrieben: 16. August 2025 14:51Viel eher ist es die Sache einer persönlichen Kritikfähigkeit und der Bereitschaft für Gesagtes und Taten entsprechend Kritik zu bekommen.
Das gilt für beide Seiten und in alle Richtungen.
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Gernot
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Ich finde es ja kurios, dass bei jedem Interview in den letzten Tagen Bully gefragt wurde, ob das denn alles noch zeitgemäß sei, man das überhaupt noch so sagen darf (wie zB "Indianer"), ob seine Witze noch OK seien usw. In _jedem_ Interview muss er sich dafür rechtfertigen.

Das ist eigentlich alles schon ein bisschen zuviel des Guten, denke ich. Das ist so ein harmloser Film. Bully hat auch immer sehr pragmatisch geantwortet.

Natürlich "darf" man das alles noch... es ist ganz einfach: wen es stört, nicht in den Film gehen, nicht einschalten, und einfach den anderen ihren Spaß lassen. Aber das ist wahrscheinlich der springende Punkt, es reicht mittlerweile oft nicht mehr, dass man es selbst nicht gut oder "richtig" findet (das ist ja völlig OK - siehe DanielCC und NTTD 😅), die anderen, die damit kein Problem haben, werden auf moralischer Ebene gleich schlechter gemacht bzw. oft als Person angegriffen.

Das ist heutzutage leider bei vielen Themen so. Die Sozialen Medien verstärken das dazu noch drastisch.
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danielcc
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Sehr gut beschrieben. All die Fragen und Diskussionen machen es dem Film auch sehr schwer. Der wird nicht mehr als einfache Komödie gesehen. All die da reingehen wollen müssen sich schon irgendwie damit beschäftigen ob man das noch darf und wie Bully sich diesbezüglich geäußert hat. Wette das nimmt dem Film ~30% Besucherpotenzial
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Casino Hille
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Ich weiß es nicht, mit was für Leuten ihr es zutun habt. Muss ja ganz schrecklich sein. Niemand in meinem privaten oder beruflichen Umfeld stellt sich die Frage, ob Bully "das heute noch darf" bzw. "ob das noch lustig ist". Viele freuen sich auf den Film und waren vielleicht jetzt am Wochenende schon drin. Andere finden wie ich den Humor grauenhaft, aber nicht weil er nicht woke genug wäre oder so, sondern weil er auf eine peinliche Weise albern ist - und schauen sich das Sequel dementsprechend nicht an. Und ich arbeite auch in der Medienbranche und habe auch - gegen meinen Willen - Kontakt mit klischeehaft woken Leuten. Niemand von denen diskutiert über Bullys Film, er ist ihnen allerhöchstens egal.
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Gernot
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Casino Hille hat geschrieben: 17. August 2025 10:27 Ich weiß es nicht, mit was für Leuten ihr es zutun habt. Muss ja ganz schrecklich sein.
Hä? Wie geschrieben, alle Berichte und Interviews, die ich gesehen habe - zB im Öffentlich Rechtlichen TV in AT und D - haben sich um dieses Thema bzw. Fragen gedreht. Das hat nichts mit Leuten zu tun, die ich kenne o.Ä.

Nur so ein ganz kleiner Auszug aus dem Internet, die Videos erspare ich mir:

„Oh, wir sagen auch wieder ‚Indianer‘ im Film“
https://www.sueddeutsche.de/projekte/ar ... duced=true

"Das Kanu des Manitu"-Macher "Bully" Herbig spricht im Interview über seinen neuen Film, über das Risiko von Fortsetzungen, und darüber, ob sein Humor heute noch funktioniert.
https://www.zdfheute.de/panorama/promin ... u-100.html

Bully Herbigs „Kanu des Manitu“ im Kino: „Sagen Sie bitte nicht Indianer!“
Fast ein Vierteljahrhundert nach „Der Schuh des Manitu“ hat Michael Herbig eine Fortsetzung seiner Winnetou-Persiflage gedreht. Ist der Klamauk angesichts der Wokeness-Debatten noch lustig?
https://www.tagesspiegel.de/kultur/bull ... 71117.html

Bully lässt die Kirche im Dorf: „Das Kanu des Manitu“ ist nahezu woke-positiv
https://www.berliner-zeitung.de/kultur- ... le_default

usw. usw.
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Casino Hille
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Logischerweise warst du deswegen auch gar nicht gemeint, Gernot.
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danielcc
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Hille verwirrt gelegentlich.
Ich wollte die Dinge auch gerade raussuchen es war mir dann aber zu banal.
Das Thema ist offensichtlich, omnipräsent. und wenn immer nur auf diese Weise über den Film berichtet wird, macht das etwas mit den Menschen. Elementary, dear Hille
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danielcc
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Mark_G hat geschrieben: ↑Sonntag 17. August 2025, 16:07
Yep, sieht jetzt nach dem zweitbesten Start des Jahres und den siebtbesten Start seit Corona aus..
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Maibaum
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Invincible1958 hat geschrieben: 15. August 2025 19:14
Maibaum hat geschrieben: 15. August 2025 19:07 In einem richtigen Western gibt es keine richtigen Indianer ...
Was willst du damit sagen?

Dass ein Indianer, der schauspielerisch tätig ist und einen Indianer darstellt, kein richtiger Indianer ist?
Oder dass Filme, die Indianer positiv darstellen, keine richtigen Western sind?
Dann mal mit etwas mehr Zeit und Ernst.

Ich bin überrascht über deine Mutmaßungen, ich hätte wohl die "richtigen" besser in fette Anführungszeichen setzen sollen.

Das war natürlich nur ein kleiner Scherz, der sich darauf bezieht das viele Westernklassiker aus der als "klassisch" empfundenen Zeit des Western vor 1965 Indianerrollen wahrscheinlich nie mit Indianern besetzen wenn es Sprechrollen waren. Und gerade für Hauptrollen wurden auch ziemlich falsch aussehende Schauspieler wie Burt Lancaster oder Rock Hudson besetzt. Oder Jeff Chandler der nicht ganz so falsch aussah.
Ich denke ein Schwarzer (oder auch ein Mexikaner) durfte da eher mal ran als ein Roter.
In Cheyenne Autumn wurden die Cheyenne mit Apachen besetzt, die auch gekleidet waren wie Apachen, und das Ganze in einer Landschaft gefilmt die eher zu diesen Apachen passten. Da kam so richtig schön eine Scheißegal-Haltung für ein Scheißegal-Publikum zum tragen, und wenn so eine Gedanken- und Respektlosigkeit heute nicht mehr durchgehen würde, dann wäre das immerhin ein Fortschritt.
Für eine Parodie wie bei Bully, sollte so etwas allerdings keine Rolle spielen. Ernsthaft ...
Zuletzt geändert von Maibaum am 18. August 2025 12:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Habe gestern einen guten Freund gefragt, was er bisher von Kanu des Manitu gehört hat. Habe die Frage absichtlich offen gelassen. Seine Antwort: "Bisher nur, ob man darüber noch lachen darf, und ob man so einen Film noch machen könne, und ob das denn OK wäre mit den falschen Apachen,..."
Er zählte dann noch diverse Radio/TV Beiträge zu dem Thema auf.

qed :-)

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Tja, und er irrt sich, denn die Box Office Prognosen sehen für den Film in Deutschland sehr gut aus. Scheint die Allgemeinheit also nicht wirklich zu kratzen, ob man darüber noch lachen darf und bla bla bla. :mrgreen: Und wieso auch? Es ist eine Parodie auf die 60s Winnetou-Filme. Wenn überhaupt, wären Bullys Filme der perfekte Ort, um sich auf woke Weise über das "was heute nicht mehr geht" zu amüsieren.
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Nein er irrt sich nicht, denn es waren Fakten die er genannt hat.
Eine andere Sache ist, ob sich jeder davon beeinflussen lässt.
Wer kann schon sagen, ob es ohne diese Diskussionen nicht 1 Mio Zuschauer gewesen wären? Das ist Spekulation.
Fakt ist. Fast jede öffentliche Auseinandersetzung mit dem Film dreht sich um die genannten Themen
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Invincible1958
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Maibaum hat geschrieben: Gestern 11:39
Invincible1958 hat geschrieben: 15. August 2025 19:14
Maibaum hat geschrieben: 15. August 2025 19:07 In einem richtigen Western gibt es keine richtigen Indianer ...
Was willst du damit sagen?

Dass ein Indianer, der schauspielerisch tätig ist und einen Indianer darstellt, kein richtiger Indianer ist?
Oder dass Filme, die Indianer positiv darstellen, keine richtigen Western sind?
Dann mal mit etwas mehr Zeit und Ernst.

Ich bin überrascht über deine Mutmaßungen, ich hätte wohl die "richtigen" besser in fette Anführungszeichen setzen sollen.

Das war natürlich nur ein kleiner Scherz, der sich darauf bezieht das viele Westernklassiker aus der als "klassisch" empfundenen Zeit des Western vor 1965 Indianerrollen wahrscheinlich nie mit Indianern besetzen wenn es Sprechrollen waren. Und gerade für Hauptrollen wurden auch ziemlich falsch aussehende Schauspieler wie Burt Lancaster oder Rock Hudson besetzt. Oder Jeff Chandler der nicht ganz so falsch aussah.
Ich denke ein Schwarzer (oder auch ein Mexikaner) durfte da eher mal ran als ein Roter.
In Cheyenne Autumn wurden die Cheyenne mit Apachen besetzt, die auch gekleidet waren wie Apachen, und das Ganze in einer Landschaft gefilmt die eher zu diesen Apachen passten. Da kam so richtig schön eine Scheißegal-Haltung für ein Scheißegal-Publikum zum tragen, und wenn so eine Gedanken- und Respektlosigkeit heute nicht mehr durchgehen würde, dann wäre das immerhin ein Fortschritt.
Für eine Parodie wie bei Bully, sollte so etwas allerdings keine Rolle spielen. Ernsthaft ...
Stimmt alles, bezieht sich aber auf die Hochzeit der US-Western von den 30ern bis in die 60er.
Der Unterschied zwischen USA und Deutschland ist ja auch noch ein ganz anderer, gravierender:

In US-Filmen waren meist die Cowboys die Guten. Dann gab es Indianerüberfälle und andere Sachen.
Aber John Wayne oder wer auch immer war der Held, eigentlich nie der Indianer.

In Deutschland ist das Indianer-Bild natürlich seit dem 19. Jahrhundert durch Karl May geprägt.
Und daher sind Indianer hierzulande positiv konnotiert.
Wenn Kinder hierzulande Cowboy und Indianer spielen oder gespielt haben, ist es cool Indianer zu sein.
In den USA war es immer cooler Cowboy zu sein.

Indianer werden bei Karl May als naturverbunden etc. dargestellt. Natürlich auch alles ein wenig romantisierend.
Aber das hat dazu geführt, dass der Begriff "Indianer" hierzulande auch gar nicht als Schimpfwort genutzt wurde oder wird,
während in den USA noch heute offen rassistische Dinge passieren.
Letztes Jahr meinte jemand zu mir: Bei der Tankstelle sollten wir nicht tanken. Die wird von Indianern betrieben.
Nach dem Motto: denen wollen wir unser Geld nicht geben. Fahren wir lieber zu einer anderen.

Ganz andere Sichtweise.

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Bei Bully werden die Apachen jetzt dennoch von echten, richtigen Apachen gespielt.
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