Re: Der Edgar Wallace Thread

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Und ich finde ihn besser als alle anderen, aber wie gesagt, es ist ein typischer Giallo aus der Zeit, und als Wallace Film empfinde ich ihn auch gar nicht. Und natürlich ist die längere Originalfassung die Bessere.
Ich habe auch noch den Fake-Wallace von Lenzi gesehen, aber der war sehr langweilig.

Re: Der Edgar Wallace Thread

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Maibaum hat geschrieben: 23. April 2023 17:37 es ist ein typischer Giallo aus der Zeit,
Es ist eine merkwürdige Mischung aus Wallace und Giallo. Fuchsberger sollte wohl für Wallace-Feeling beim deutschen Publikum sorgen, aber er passt leider nicht so ganz rein und spielt auch ganz anders als sonst.
#London2025

"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."

Re: Der Edgar Wallace Thread

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AnatolGogol hat geschrieben: 27. Dezember 2011 18:30
1965 – Der unheimliche Mönch
Der letzte Rialto-Wallace in schwarz-weiss und gleichzeitig auch die letzte Wallace-Verfilmung von Harald Reinl geriet zu einer gelungenen Abschiedsvorstellung. Endlich mal wieder ein zusammenhängendes und cleveres Drehbuch welches Reinl gekonnt und spannend zu inszenieren wusste. Kongenial wird dies unterstützt durch die sehr gute Besetzung, den erstklassigen Score von Peter Thomas, herrlich skurrile Charaktere in bester Wallacetradition und natürlich die ungewöhnliche Täterauflösung. Dennoch gibt es auch einige Aspekte, die das Gesamtbild etwas trüben. So bleibt Harald Leipnitz als Fuchsberger-Ersatz erschreckend blass und wird von Schürenbergs Sir John förmlich an die Wand gespielt. Desweiteren lässt der Film bereits viel von der früheren typischen „Wallace“-Atmosphäre vermissen und wirkt in vielen Details deutlich weniger aufwändig wie bei den früheren Verfilmungen (als Beispiel sei nur die nun schon zum dritten mal innerhalb weniger Filme als Location verwendete Windmühle genannt). Auch verliert der Film in der Schlussviertelstunde leider etwas von seinem vorherigen Schwung. Trotzdem ist Der unheimliche Mönch in Summe ein gelungener Film und unterhält sein Publikum durchgängig.
Wertung: 7,5 / 10

Immer wenn ich mal wieder einen Wallace schaue, komme ich zurück zu Anatols epischem Wallace Rezensionsmarathon von damals.

Der unheimliche Mönch ist wirklich ein letztes Aufbäumen der guten alten Wallace Kino-Zeit!
Reinl, Dor und Lowitz hatten ihren letzten Einsatz in der Reihe.

Der Film fasziniert durch eine grandiose Ansammlung von skurrilen und zwielichtigen Gestalten. Die gesamte Familie um die es geht hat Dreck am Stecken und benimmt sich auch so. Alle weiteren Hausbewohner stehen dem in nichts nach.
Besonders auffällig ist das raffinierte Drehbuch, und allen voran Lowitz als wahrlich brillanter Bösewicht. Wie eiskalt er hier jeden gegen jeden ausspielt, und - dank eben jenen Drehbuchs - alles durchdacht hat, das macht richtig Spaß.

Der Soundtrack ist ebenso besonders. Es gibt ein durchgehendes Motiv welches sowohl die Auftritte des Mönchs sind großartig unterlegt, aber das Motiv wird teilweise auch stark abgewandelt in ganz anderen Szenen verwendet. Allerdings nudelt mir das ganze doch ein paar mal arg zu penetrant und laut jazzig daher.

Widersprechen möchte ich dem General in zwei Dingen:
- Leipnitz finde ich ganz toll. Er versucht gar nicht andere zu kopieren, sondern besticht durch seine Präsenz und Seriosität, umso mehr als dass er mit Sir John an seiner Seite ja ein launiges Gegenstück hat.
- Der Aufwand: Tatsächlich ist mir der hier besonders positiv aufgefallen. Dazu gehören die diversen Helicopter Einsätze, vor allem aber die wirkliche echten London Szenen die sich großartig einfügen, und damit ein mal ein wirklich stimmiges England Bild vermitteln (Piccadilly Circus, Big Ben, Trafalgar Square, Tower und einige Seitenstraßen)

Besonders überraschend kommt natürlich die Auflösung daher. Irgendwie berührt es mich, dass dem Darsteller dieser Moment gegönnt wird auch wenn der wenig ausgearbeitete Background mit dem (wieder mal) Mädchenhandel wenig stimmig wirkt.

P.S.: Wäre es nicht viel naheliegender gewesen, wenn der Vater der Dor Figur als Rächer im Kostüm seine Familie dezimiert hätte?
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Der Edgar Wallace Thread

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Oh und noch etwas: ist es nicht eine Schande, dass die Wallace Filme von solch cineastischen Dilettanten persifliert wurden (WiXXer). Wie toll hätte das sein können, wenn sich ein Bully Herbig dem Genre angenommen hätte
"It's been a long time - and finally, here we are"