Re: Der Edgar Wallace Thread

286
Und ich finde ihn besser als alle anderen, aber wie gesagt, es ist ein typischer Giallo aus der Zeit, und als Wallace Film empfinde ich ihn auch gar nicht. Und natürlich ist die längere Originalfassung die Bessere.
Ich habe auch noch den Fake-Wallace von Lenzi gesehen, aber der war sehr langweilig.

Re: Der Edgar Wallace Thread

287
Maibaum hat geschrieben: 23. April 2023 17:37 es ist ein typischer Giallo aus der Zeit,
Es ist eine merkwürdige Mischung aus Wallace und Giallo. Fuchsberger sollte wohl für Wallace-Feeling beim deutschen Publikum sorgen, aber er passt leider nicht so ganz rein und spielt auch ganz anders als sonst.
#London2025

"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."

Re: Der Edgar Wallace Thread

288
AnatolGogol hat geschrieben: 27. Dezember 2011 18:30
1965 – Der unheimliche Mönch
Der letzte Rialto-Wallace in schwarz-weiss und gleichzeitig auch die letzte Wallace-Verfilmung von Harald Reinl geriet zu einer gelungenen Abschiedsvorstellung. Endlich mal wieder ein zusammenhängendes und cleveres Drehbuch welches Reinl gekonnt und spannend zu inszenieren wusste. Kongenial wird dies unterstützt durch die sehr gute Besetzung, den erstklassigen Score von Peter Thomas, herrlich skurrile Charaktere in bester Wallacetradition und natürlich die ungewöhnliche Täterauflösung. Dennoch gibt es auch einige Aspekte, die das Gesamtbild etwas trüben. So bleibt Harald Leipnitz als Fuchsberger-Ersatz erschreckend blass und wird von Schürenbergs Sir John förmlich an die Wand gespielt. Desweiteren lässt der Film bereits viel von der früheren typischen „Wallace“-Atmosphäre vermissen und wirkt in vielen Details deutlich weniger aufwändig wie bei den früheren Verfilmungen (als Beispiel sei nur die nun schon zum dritten mal innerhalb weniger Filme als Location verwendete Windmühle genannt). Auch verliert der Film in der Schlussviertelstunde leider etwas von seinem vorherigen Schwung. Trotzdem ist Der unheimliche Mönch in Summe ein gelungener Film und unterhält sein Publikum durchgängig.
Wertung: 7,5 / 10

Immer wenn ich mal wieder einen Wallace schaue, komme ich zurück zu Anatols epischem Wallace Rezensionsmarathon von damals.

Der unheimliche Mönch ist wirklich ein letztes Aufbäumen der guten alten Wallace Kino-Zeit!
Reinl, Dor und Lowitz hatten ihren letzten Einsatz in der Reihe.

Der Film fasziniert durch eine grandiose Ansammlung von skurrilen und zwielichtigen Gestalten. Die gesamte Familie um die es geht hat Dreck am Stecken und benimmt sich auch so. Alle weiteren Hausbewohner stehen dem in nichts nach.
Besonders auffällig ist das raffinierte Drehbuch, und allen voran Lowitz als wahrlich brillanter Bösewicht. Wie eiskalt er hier jeden gegen jeden ausspielt, und - dank eben jenen Drehbuchs - alles durchdacht hat, das macht richtig Spaß.

Der Soundtrack ist ebenso besonders. Es gibt ein durchgehendes Motiv welches sowohl die Auftritte des Mönchs sind großartig unterlegt, aber das Motiv wird teilweise auch stark abgewandelt in ganz anderen Szenen verwendet. Allerdings nudelt mir das ganze doch ein paar mal arg zu penetrant und laut jazzig daher.

Widersprechen möchte ich dem General in zwei Dingen:
- Leipnitz finde ich ganz toll. Er versucht gar nicht andere zu kopieren, sondern besticht durch seine Präsenz und Seriosität, umso mehr als dass er mit Sir John an seiner Seite ja ein launiges Gegenstück hat.
- Der Aufwand: Tatsächlich ist mir der hier besonders positiv aufgefallen. Dazu gehören die diversen Helicopter Einsätze, vor allem aber die wirkliche echten London Szenen die sich großartig einfügen, und damit ein mal ein wirklich stimmiges England Bild vermitteln (Piccadilly Circus, Big Ben, Trafalgar Square, Tower und einige Seitenstraßen)

Besonders überraschend kommt natürlich die Auflösung daher. Irgendwie berührt es mich, dass dem Darsteller dieser Moment gegönnt wird auch wenn der wenig ausgearbeitete Background mit dem (wieder mal) Mädchenhandel wenig stimmig wirkt.

P.S.: Wäre es nicht viel naheliegender gewesen, wenn der Vater der Dor Figur als Rächer im Kostüm seine Familie dezimiert hätte?
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Der Edgar Wallace Thread

289
Oh und noch etwas: ist es nicht eine Schande, dass die Wallace Filme von solch cineastischen Dilettanten persifliert wurden (WiXXer). Wie toll hätte das sein können, wenn sich ein Bully Herbig dem Genre angenommen hätte
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Der Edgar Wallace Thread

295
Was hat denn das eine mit dem anderen zu tun?

Und seit wann ist ein Box Office-Erfolg ein Zeichen von Qualität?

Du tappst immer wieder in die gleiche Falle: Nur weil es vielen gefällt, muss es nicht gut sein (für einen selbst) und umgekehrt.

Ich glaube nicht, dass ein Wixxer von Bully "besser" geworden wäre. Vielleicht erfolgreicher, wenn er in der Bully Parade davor Sketche gemacht hätte.
#Marburg2026

Früher war mehr Atombombe

Re: Der Edgar Wallace Thread

296
Man merkt, dass Kalkofe, Pastewka und Welke mit Herzblut bei der Sache waren.
Sie waren genau die Richtigen für diese Parodien.

Otto hatte seine TV-Serie in den 90ern ja auch um die Wallace-Filme herumgebaut. War aber kein großer Erfolg.

Heißt: nicht alles passt zu jedem - egal wie groß der Name ist oder wie erfolgreich jemand mit anderen Dingen war.

Re: Der Edgar Wallace Thread

297
Gott sei Dank hat Bully nicht die Wallace Filme parodiert. Man kann über die Filme intelligenter scherzen, als nur alle Figuren zu Tunten zu machen.

Die intelligenten, sehr komischen Kalkofe Parodien mag ich. Die zeigen Respekt für das Original, sind einfallsreich und auch mal ein wenig bissig.
https://filmduelle.de/
https://letterboxd.com/casinohille/

Let the sheep out, kid.

Re: Der Edgar Wallace Thread

298
DonRedhorse hat geschrieben: Heute 14:40 Was hat denn das eine mit dem anderen zu tun?

Und seit wann ist ein Box Office-Erfolg ein Zeichen von Qualität?

Du tappst immer wieder in die gleiche Falle: Nur weil es vielen gefällt, muss es nicht gut sein (für einen selbst) und umgekehrt.

Ich glaube nicht, dass ein Wixxer von Bully "besser" geworden wäre. Vielleicht erfolgreicher, wenn er in der Bully Parade davor Sketche gemacht hätte.
Ne aber wenn bestimmte Leute hier etwas gut oder "genau richtig" finden, kann man umgekehrt schon sicher von einem Misserfolg ausgehen.
Im Übrigen: Ja, Publikumserfolg ist der einzige Maßstab für Qualität bei einem Produkt welches dazu gemacht ist, Zuschauern zu gefallen :-)

Aber sachlich:
Ich finde die Wixxer Filme sehr primitiv. Der Humor ist bestenfalls albern, meistens infantil, platt, unangemessen. Die schauspielerischen Leistungen sind mehrheitlich auf dem Niveau eines Schüler-Films. Es sind ja auch zig Leute ohne Schauspielerfahrung an Bord. Die Regie ist ohne Einfälle. Dem gegenüber stehen natürlich die sehr versierten Wallace- (und Film-) Nerds Kalkofe, die versuchen möglichst viel ihres Wissens in Form von Persiflage unterzubringen.

Bully hingegen sehe ich als absoluten Profi mit Anspruch, was Drehbuch, Gags, Darsteller und auch Inszenierung angeht.
Ob ein Wallace Film von ihm besser gewesen wäre, wissen wir natürlich nicht
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Der Edgar Wallace Thread

299
Invincible1958 hat geschrieben: Heute 14:54 Otto hatte seine TV-Serie in den 90ern ja auch um die Wallace-Filme herumgebaut. War aber kein großer Erfolg.
Die fand ich trotzdem sehr unterhaltsam.
Ich habe wohl den „falschen“ Geschmack 🤣.
Ich bin mehr, als ich scheine
In mir steckt alle Kraft und Stärke der Welt

Re: Der Edgar Wallace Thread

300
danielcc hat geschrieben: Heute 13:31 Das erklärt dann auch warum Bully 11 mio Zuschauer hatte und Wixxer 1.9 :-)
Oha ... dann hätte ich ja besser nicht gelacht ...

Also, das ist mir jetzt etwas unangenehm ... ich nehme mein Lachen natürlich vollumfänglich zurück, und werde meine Wixxer DVDs umgehend entsorgen ... besser ist das ...