Die Erfolgsformel der James Bond Serie

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007
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Eine Frage die ich mir schon oft gestellt habe:

Warum ist die Serie selbst nach 40 Jahren noch so erfolgreich - was fasziniert die Massen an James Bond

Ich bin kein Psychologe, deswegen ist meine Antwort sicher nur ein winziger Bruchteil des gesamten Rezeptes.

Fakt ist:
Keine Serie hat so viele Jahre überdauert
Keine Serie hat so viel eingespielt
Kaum ein Film zieht solche Massen in die Kinos


Die 60er Jahre:
Beatles und Bond stehen hoch im Kurs - Ein Zufall ?
Vielleicht sind die Massen zu der Zeit empfänglich für Vorbilder - was aber nur eine Vermutung ist.

Eigentlich war Bond etwas, das floppen musste - nicht einmal Idealisten hätten damals mit einem Erfolg diesen Ausmaßes gerechnet.
Bond, das war Sex, das waren Drogen, das war Brutalität, das war das Schlagen von Frauen, das war verabscheungswürdig.

Dennoch wurde DN ein erfolg und der Grundstein für eine großartige karriere war gelegt.
Steigerte sich das Interesse der Massen mit FRWL noch, so erlebte Bond mit Goldfinger den entgültigen Durchbruch.
Seitdem wird immer dasselbe Schema auf die Bondfilme angewandt, ´leicht verändert zwar, aber immer gleich.
Die beiden Filme, die rausstachen waren OHMSS und LTK, die, obwohl bei vielen Fans hoch geschätzt, kein großer Erfolg wurden.
Pierce Brosnan hat geschrieben:Es geht um Frauen, technische Spielereien, Sex, Romantik, glamuröse Schauplätze - und um den perfekten Helden."
ich denke, diese zutaten lassen Bond überleben, es sind die grundsteine von Bond, sozusagen das Fundament.
Dazu kommt die Schwarz-Weiß-Malerei, die, so leid mir das tut, aber dieser vergleich ist unumgänglich, auch Hitler, Bush und Micheal Moore betreiben/betrieben.
Es geht um gut gegen Böse, es geht um töten oder getötet werden und es geht um den Mythos der Unbesiegbarkeit, der zum Glück in den letzten Filmen etwas eingeschränkt wurde.

Und der wohl wichtigste Punkt von allem:
Bond ist eine Person, mit der man sich identifizieren möchte, weil er das hat, was viele gerne hätten (auch wenn ich mich immer öfter mit Sanchez identifiziere ;) ) und weil er keine Kompromisse geht.
Er geht rein, zieht sein Ding durch und geht wieder raus - in der Regel sind danach ne Menge Spiegel zerschlagen.

Dazu ist er immer cool, immer gelassen, hat immer einen lockeren Spruch auf lager.


Außerdem ist er der beste - wer wäre das nicht auch gern.


Weiterhin sind die Filme natürlich großartig, mit Action vom feinsten.
Allerdings muss ich persönlich sagen, dass mir das in DAD ein bisschen gefehlt hat.
Da war zwar action, aber das "vom feinsten" hat mir gefehlt.


Es ist nur eine Teilantwort, aber das sind die Gründe, die ich vermute, die dafür sorgen, dass Bond so erfolgreich war, ist und immer sein wird.
Denn Helden sind unvergänglich
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George Lazenby
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Ich gebe dir da durchaus Recht!

Bond ist das Klischee des absoluten Helden, des Machos! Ich kenne kaum einen Mann, der nicht gern so wäre, wie James Bond! Bond ist der Beste in seinem Beruf, er ist begehrt in der Frauenwelt, er bekommt die besten Autos und ist immer gut gekleidet!

Das tadellose Benehmen und die lockeren Sprüche würde auch gern jeder drauf haben!
Bond verkörpert den Typus des perfekten Helden, ist dabei allerdings keiner von den Comic-Helden Verschnitten, so wie Triple X!

Die Filme sind realistischer gehalten und überzeugen seit Jahren durch fabulöse Action! Auf den ersten Blick perfektes Popcorn bzw. Blockbusterkino! Und doch soviel mehr! Aktuelle Konflikte werden verarbeitet und durchaus mögliche Technik wird eingeführt und manche Schauspieler haben es geschafft, Bond eine Tiefe zu geben!
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"Sie sind nicht mein Typ!"
"Klug?"
"Single!" (Casino Royale 2006)
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007
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Stimmt, das mit den Comichelden ist auch ein wichtiger Punkt.

Er ist halt nicht Superman oder Batman, sondern gezielt realistisch gehalten, wobei man realistisch so verstehen muss, dass es immer an der Grenze des Möglichen ist.

Es ist möglich und dennoch würde jeder andere zu 99 % versagen.

Man sehe sich da zum Beispiel in GE den Sprung hinter dem Flugzeug her an.
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George Lazenby
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Genau das meine ich, es ist am Rande des Realen, aber eben nicht irreal!

Es ist eben das, was ein nahezu perfekter Mensch schaffen könnte, der Bond ja sein soll!
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Tobi
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Als ich meinen ersten Computer hatte, einen Amiga 2000, falls das noch irgendeiner von Euch kennt, gab es eine Software-Firma die den einen oder anderen Kult-Klassiker geschaffen hat. Ich rede von Games wie It came from the Desert, Defender of the Crown und Wings.

Diese Firma hat, nachdem sie verschwunden, Konkurs oder was weiß ich gegangen war, ihre Arbeit wieder aufgenommen. Sie haben sich daran gemacht, die alten Klassiker aufzupäppeln und zu verbessern. Heute sind sie damit wieder relativ erfolgreich, wenn man bedenkt, dass die Games nun schon an 15 Jahre alt sind. Diese Firma wirbt mit ihrem Eigennamen und einem Slogan auf den ich hinaus will:

CINEMAWARE - HEROES LIVE FOREVER

Nach dem gleichen Prinzip funktioniert Bond. Eine Idee, ein Charakter, der irgendwie immer gleich ist, aber doch jedesmal anders. Immer höher, immer weiter, immer schneller und immer am Limit. Und in diesen Situationen schafft es Bond immer. Eben James Bond will return. Das macht den Mythos aus. Immer aktuell und immer präsent. Bond wäre nie zu dem geworden, was er heute ist, wäre er in einer Zeit geblieben. Dadurch, dass er immer mit der Zeit geht, wirkt er trotzdem dass er sich an der Grenze des Möglichen entlang hangelt, authentisch. Jeder Mann würde gern so sein wie er und jede Frau würde gern was mit ihm haben. DAS ist BOND. Das macht in aus. Bond ist nichts anderes als ein Spiel mit den niedrigen Instinkten der Menschen und spricht sie genau da an, wo ihre Phantasien und Träume beginnen. Das ist die Welt des 007. Und deshalb heisst es auch im Falle von 007:

HEROES LIVE FOREVER
"Bergsteigen und Klettern kann das volle Spektrum der Höhen und Tiefen eines Lebens in wenige Tage, manchmal wenige Stunden komprimieren. - Meine glücklichsten Tage waren die, an denen ich alles zurückgelassen habe und mein Verständnis der Dinge neu definiert habe, die wirklich wichtig sind."

Steve House
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GoldenEye
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It's the BIGGEST!
It's the BEST!

It's BOND!


Er ist einfach der Größte.
Das klingt jetzt salopp daher gesagt, aber ist es nicht so?

Cool, smart, intelligent.
Er schafft es, aus dem Tod ein Thema zu machen, mit dem man sich beschäftigen kann (siehe hierzu die div. Tötungsarten).
Bond kann alles, was man können kann (sprich: es bleibt realistisch).

Aber er bliebt dabei ein Mensch.
Er wird nicht zu einem Außerirdischen oder Super-Duper-Mega-Helden mit Hypnoseblick und Häuser-aus-dem-Boden-reiß-Kräften.


Und dadurch, dass viele Elemente (z.B. Gunbarrel, Moneypenny, M, Q, die teuren und schnellen Autos und schönen Frauen) immer wieder auftauchen, hat James Bond einen Wiedererkennungswert, der selbst schon fast seinen eigenen hat! :wink:
"Walther PPK, 7,65 Millimeter. Ich kenne drei Männer, die eine solche Waffe tragen. Ich glaube, zwei davon habe ich getötet."
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Honey
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Das habe ich auch schon unter JUST BRITISH geschrieben:
James Bonds Welt ist das Paradies für Erwachsene. Alle Männer wollen so sein wie er, und alle Frauen wollen mit ihm ins Bett. Es ist die Welt der schnellen Autos und der alkoholischen Getränke. Alles natürlich mit viel Action, Sex , auch ein bisschen Tod und Geheimnis. In keinem einziegen Film kommen Kinder vor. Ein weiter grund der Atraktivität für Grown-ups.
Diese Coctail wird natürlich mit viel englischem Stil serviert, und so entsteht die wunderbare Märchenwelt des 007, in die wir uns allen hinein träumen.
Für mich ist das das Geheimrezept!
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Nr.4
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Honey hat geschrieben: In keinem einziegen Film kommen Kinder vor.
Stimmt leider nicht ganz, denn:

DAF
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Tobi
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Da hab ich eine Frage an dich Nr.4 :

Haben diese Kinder eine tragende Rolle? Sind sie für den Verlauf der Handlung wichtig? Was ist dann mit dem kleinen Bengel aus TWTGG?

*fiel mir bei deinem Avatar so ein...*
"Bergsteigen und Klettern kann das volle Spektrum der Höhen und Tiefen eines Lebens in wenige Tage, manchmal wenige Stunden komprimieren. - Meine glücklichsten Tage waren die, an denen ich alles zurückgelassen habe und mein Verständnis der Dinge neu definiert habe, die wirklich wichtig sind."

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Lieblings-Bond-Darsteller?: Pierce Brosnan

In den Bond Filmen kommt alles vor was ein Mann braucht Action, Spannung und Sexapeel, das ist die Erfolgsformel für die Bond Filme. Man kann sie so oft gucken und trotzdem werden sie nicht langweilig.
Im Angesicht des Todes, muss der Spion der mich liebte, Leben und Sterben Lassen
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Jogi
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Hm,... von wegen "kein Comic-Held". Da bin ich etwas anderer Meinung. Ich finde Bond und die Bond-Welt (der Filme) hat was absolut Comic-haftes. Alles ist bunter, schillernder, krasser, heißer, schneller, höher, weiter, ... als in der realen Welt. Alles ist etwas überzogen, aber nicht zuviel. (Meisten, selten auch mal zuviel.)
(User) George Lazenby hat geschrieben:Genau das meine ich, es ist am Rande des Realen, aber eben nicht irreal!
Stimmt, es ist alles Haarscharf am Rande des Realen. Auf den Zeitpunkt des Filmdrehs bezogen, meist sogar etwas darüber hinaus. Aber alles theoretisch, zumindestens in nciht all zu ferner Zukunft, möglich. Siehe zum Beispiel diesen Online-Bericht aus dem Technology Review über eine Tarntechnik wie aus DAD.

Natürlich ist Bond nicht kein sogenannter Super-Held, wie Superman, Spiderman, Batman,... (Sonst hieße er wohl "Spyman" :roll: ). Obwohl man ihn ein wenig damit vergleichen könnte. Die Superfähigkeiten der Superhelden wurden z.B. substituiert durch die Q-Gadgets. Diese helfen ihm z.T. Übermenschliches zu leisten. (Beispielsweise viel länger zu tauchen.) Die Villains sind oft größenwahnsinnige Megalominacs. Oft mit Weltherrschaftsplänen oder ähnlichem. Manchmal ist die gesamte Menschheit bedroht und Bond ist der einzige der sie retten kann.

Auch die Sprüche sind teilweise typisch comic-hafte Zweizeiler die wunderbar in eine Sprechblase passen würden. Die Dialoge basieren meist auch auf einfachen, kurzen Sprüchen, die in ein Bild passen würden.


Allerdings gibt es dort auch eine Entwicklung. In den ersten Bond-Filmen war das noch nicht so stark. Da hatte Bond z.T. noch mehr von einem Spionage-Thriller. Aber der Comic-Charakter wurde von Film zu Film immer stärker, während der Thriller-Charakter fast vollkommen verschwand. Die Entwicklung ist natürlich stagniert, sonst hätten wir heute wirklich einen Superhelden. Aber trotzdem fand ich z.B. DAD überzeichneter als TND.


Aber ich denke dieses macht einen Teil des Reizes aus, denn Bond auf seine Fans ausübt. Hinzu kommt, dass die Filme witzig sind. Teilweise gar selbstironisch. Kein Bond-Film nimmt sich selbst zu ernst.

Aber diese Rezepte haben viele Filme. Das Bond-Konzept selbst, ist ja oft genug kopiert worden. Aber in fast allen Fällen fehlte eines: Stil! (Wie Honey schon richtig ansprach.) Ich lieb Filme die mit Stil gemacht sind. Bond hat sehr viel Stil.

Das mit den Kindern finde ich übrigens auch mal interessant. Es gibt wirklich keinen Bond-Film in dem Kinder eine wichtige Rolle spielen, wie z.B. in Indy II. (BTW: Der war übrigens letzten Sonntag ganz übel zerschnitten.) Ich meine, welcher Erwachsene will sich denn dauernd Filme ansehen, die irgendwie auf Kindlich getrimmt sind, um auch das
jüngere Publikum anzusprechen, wie z.B. in Star Wars (besonders Episode 6 und 1)???
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Jogi
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[Ich habe mir mal die Freiheit genommen, dieses Thema etwas aufzuräumen. Der Link klappt wieder, deshalb habe ich die etwas Themen-fernen Beiträge gelöscht.]
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