Interessantes neues Interview mit Daniel Craig

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Gernot
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der britische "observer" traf daniel craig am set zu "the golden compass" wo er über diesen fantasyfilm, aber hauptsächlich über den bald erscheinenden film "infamous" und ein wenig über bond spricht.

http://film.guardian.co.uk/interview/in ... 63,00.html

ich wusste zb. nicht, dass es zwischen ihm und martin campbell heftigen streit gab. wenn ich das richtig verstanden habe, hat sich craig bei CR vehement für mehr text und handlung eingesetzt, auch bei "the golden compass" möchte er die dialoge nicht zu kurz kommen lassen. hätten wir denn ansonsten (ohne craig) wieder ein reines actionspektakel geboten bekommen?

für alle die des englischen mächtig sind und ein wenig zeit haben - durchlesen! :wink:
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Fandorina

Hm, als 'heftigen Streit' würde ich das Geschriebene nicht auffassen. Craig hat sich meines Wissens ein umfangreiches Mitspracherecht vertraglich zusichern lassen und dieses dann wohl auch durchgesetzt. Beim "Goldenen Kompass" sieht es wohl so aus, dass die Drehbuchschreiber vieles sehr verwässert haben, was die religiösen Elemente der Romanvorlage angeht. Und wer will schon einen zweiten "Eragon", der in einem Bücherforum, bei welchem ich aktiv bin, von den Lesern des Buches komplett verrissen wird?
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Gernot
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du hast mich anscheinend falsch verstanden. ich meine das keinesfalls negativ, im gegenteil:
ich finde es toll, dass es noch schauspieler wie craig gibt, die sich um ihre rolle sorgen machen und nicht nur auf die massentauglichkeit ergo kinokassenerfolg schauen.
ich weiß auch, dass ein gewisses mitspracherecht an seinen 007-filmen ein vertragskriterium für DC war - was ich, wie bereits gesagt, toll finde, da er somit für mehr tiefe, handlung und eine ordentliche charakterdarstellung sorgen möchte. trotzdem, in dem artikel steht
And yet you sense how passionately he gets involved. He and director Martin Campbell had a few bust-ups on Casino Royale.
es ist also von mehreren "bust-ups" die rede. und wenn ich dazu mal www.thefreedictionary.com befrage, bekomme ich:
Noun 1. bust-up - a serious quarrel (especially one that ends a friendship)
also könnte man das schon als heftige meinungsverschiedenheiten zwischen den beiden bezeichnen.

vielleicht ist das auch der grund, warum während der promotiontour für CR alle einen weiteren bond von martin campbell sofort ausgeschlossen haben?
oder ist doch nur alles halb so schlimm & der autor hat einfach ein falsches wort gewählt? jedenfalls würde mich vor allem interessieren, wie campbell CR nur von sich aus (ohne craigs einfluss) ausgelegt hätte...
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Fandorina

Ich hatte Dich schon richtig verstanden. Für mich klang 'Streit' nur so nach fliegenden Fetzen und das war mir etwas zu heftig ausgedrückt,. 'Meinungsverschiedenheiten' passt irgendwie besser. Der Link zum Dictionary befindet sich seit eben in meinen Favoriten (danke dafür!), denn meine bisher bevorzugte Übersetzungsseite hat 'bust-ups' nicht gelistet und so hatte ich es intuitiv übersetzt.

Ist mal ein spannender Gedanke: Campbell hat genug von Bond, weil genug von den Meinungsverschiedenheiten mit Craig. So etwas soll es im Filmbusiness durchaus geben. Auf jeden Fall hat Campbell die Dreharbeiten in irgendeinem Interview als sehr anstrengend bezeichnet. Mir gefällt der Gedanke sehr, dass Craig aktiv an der Entwicklung seiner Charaktere mitarbeitet und sich seine Rollen nach persönlichen Vorlieben aussucht - und nicht nach der angebotenen Höhe der Gage.

Wäre doch mal ein interessanter "Director's Cut": Campbells ureigene Version von CR. Nur so zum Vergleich. Oder?
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Samedi
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Wirklich interessantes Interview. Danke Gernot!

Aber etwas frage ich mich. Warum hat Daniel Craig Meinungsverschiedenheiten mit Martin Campbell, wenn er mehr Dialoge will? Wo doch Purvis/Wade und Haggis dafür zuständig sind. :?:
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Fandorina

@ Samedi: Bei "The Golden Compass" geht es um die Dialoge, bei CR um generelle Meinungsverschiedenheiten. Ich habe gerade mal ein wenig gegoogelt und fand ein schönes Beispiel (wobei die Änderung hier aber Eva Green zugeschrieben wird): Vesper sollte in der Duschszene zuerst nur Unterwäsche tragen, aber das wurde dann auf ihr Drängen hin verworfen. Im selben Interview bezeichnet Eva Green Craig übrigens als Kontrollfreak.
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sleuth
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Hallo
Leute, leute, was das für ein stress hinter den kulissen sein soll...Craig kann ich ja noch verstehen, aber Green nicht, Schauspieler sollen doch das machen, was ihnen gesagt wird, wenn Schasupieler dauernd angezogen zein würden(auch bei Erotikszenen oder so)wärens keine Schasupieler, Schasupieler sollten sich nicht schämen und bei dieser Szene, in der wirklich nichts sexistisches beider szene gedacht werden soll so'n theater zu machen... aber ich denke auch, dass es guit sein kann, dass Craig ein "Kontrollfreak" ist, wir kennen ihn ja nicht persönlich...
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Fandorina

Bei der Duschszene ging es um Glaubwürdigkeit, nicht um Nacktheit. Ein emotionaler Zusammenbruch ist nun mal glaubwürdiger, wenn frau komplett angezogen die Dusche aufdreht. Wenn Eva Green Probleme mit Nacktszenen hätte, wäre wohl "The Dreamers" ohne sie entstanden.

Schaut: http://ifmagazine.com/feature.asp?article=1765
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sleuth
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Am Anfang schien es ja eh so, als hätte sie lkeinen Bock auf Bond. ich finde, dass es auch in dessous glaubwürdig erscdheinen würde..
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Gernot
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fandorina und eva green haben schon recht: die szene ist auf alle fälle authentischer und intensiver, wenn sie sich, wie im fertigen film, gleich mit ihrem kleid unter die dusche setzt. sie steht unter schock ist verzweifelt und fühlt sich schuldig.

übrigens: entweder gleich komplett angezogen, oder nackt - nur mit unterwäsche hätte es tatsächlich nicht gepasst, weil es eben unrealistisch und gestellt rüber gekommen wäre (denn wenn sie sich schon auszieht, warum sollte sie dann ihre unterwäsche anlassen?!). so steht sie unter schock und setzt sich gleich angezogen rein.
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ernst stavro b.
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Hallo!

Sie sagt ja, sie fühle sich dreckig wegen der Morde. Also will sie sich "waschen", tut dies unter der Dusche, weil sie von jener gewohnt ist, gewaschen zu werden. Die Kleider hat sie noch an, weil an ihnen ja auch Blut ist, sie also auch mit den Morden in Zusammenhang stehen. Die Schocksituation bedingt, dass Vesper nicht auf die Idee kommt, erst die Kleider auszuziehen, waschen zu lassen und sich dann unter die Dusche zu setzen. Ist doch eigentlich klar, oder?

Grüßle
ernst
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