Re: Filmbesprechung: "For Your Eyes Only"
Verfasst: 27. Januar 2011 18:43
Das kann wiederum ich sehr gut nachvollziehen. War für dich denn Sardinien bei TSWLM dann exklusiver oder hattest du da das gleiche Problem? Punkt 2 ist für mich halt gerade einer der Punkte, warum ich den Film so liebe und warum ich auch die Locations für so passend empfinde. Da kann man mal wieder sehen, wie unterschiedlich die gleiche Sache bei den Leuten ankommt.danielcc hat geschrieben: Dennoch, ganz subjektiv, ist mir FYEO in dieser Hinsicht viel zu gewöhnlich, eben nicht exklusiv. Woran liegt es?
1. Sowohl die Winterdrehorte als auch die Mittelmeer-Drehorte kommen einem als Mitteleuropäer sehr bekannt und eher gewöhnlich als exotisch vor
2. Der Film wirkt schon durc Story und Handlung eher gewöhnlich als exklusiv. Keine Weltbedrohung, keine Super-Schurken usw. Das überträgt sich auch auf die Wahrnehmung der Orte, finde ich.
OK, dass mag in gewisser Weise für Cortina stimmen durch die Einbeziehung der olympischen Stätten, aber bei der Ägais und im griechischen Landesinneren sehe ich das nicht so. Das die landestypische Optik und Folklore genutzt wird sieht man in jedem der Filme, beginnend mit DN und dem Karibik-Flair von Jamaica.danielcc hat geschrieben:Zudem finde ich, dass (Bond)filme, die ihre Locations durch das Abarbeiten oder Aufzeigen von Wahrzeichen und Touristenattraktionen zur Schau stellen, nicht besonders exklusiv. Typischer Phönomen der 80er Bonds, noch schlimmer bei AVTAK (Eifelturm, Golden Gate Bridge).
Einspruch! Nenn mir einen Bondfilm, der keine landestypischen Klischees benutzt. Auch ein CR hat sich dem nicht entziehen können und schwelgt u.a. in venezianischer Lagunenromantik.danielcc hat geschrieben:Die wahre Exklusivität besteht doch darin, an einem fremden, fernen Ort zu drehen, aber eben keine Klischees zu zeigen.
Ich denke auch, dass in der heutigen globalen Welt es weit schwieriger ist Locations im Stile von Crab Key zu finden. QOS sehe ich aber völlig anders: Bolivien oder wo immer es gedreht wurde mag zwar noch ein weitestgehend unentdecktes Gebiet sein, hat mich in Punkto Exotik und Optik aber überhaupt nicht vom Hocker gerissen (wenn ich daran denke sehe ich immer vorm geistigen Auge Bond und Camille durch die Schotterwüste schlurfen). Siena und Bregenz bedienen genau die Klischees, die du als typisch für die 80er charakterisiert hast, nur mit dem Unterschied dass alles einige Nummern kleiner und unbekannter ist. Insgesamt hatte QOS zu viele Schauplatzwechsel in zu kurzer Zeit und meiner Meinung mangelte es den meisten Schauplätzen auch an echtem Wiedererkennungswert (und damit meine ich jetzt keine Wahrzeichen wie die vielzitierte Golden Gate Brige).danielcc hat geschrieben: Umso mehr, als das viele Zuschauer heute ohnehin "die Welt kennen". In dieser Hinsicht finde ich QOS deutlich aufregender ABER leider reist Bond dort viel zu schnell und man bekommt fast kein Gefühl für die Drehorte (angenehme Ausnahme: die Anreise zu und die folgende Szene mit Mathis)