Maibaum hat geschrieben: 18. August 2025 11:39
Invincible1958 hat geschrieben: 15. August 2025 19:14
Maibaum hat geschrieben: 15. August 2025 19:07
In einem richtigen Western gibt es keine richtigen Indianer ...
Was willst du damit sagen?
Dass ein Indianer, der schauspielerisch tätig ist und einen Indianer darstellt, kein richtiger Indianer ist?
Oder dass Filme, die Indianer positiv darstellen, keine richtigen Western sind?
Dann mal mit etwas mehr Zeit und Ernst.
Ich bin überrascht über deine Mutmaßungen, ich hätte wohl die "richtigen" besser in fette Anführungszeichen setzen sollen.
Das war natürlich nur ein kleiner Scherz, der sich darauf bezieht das viele Westernklassiker aus der als "klassisch" empfundenen Zeit des Western vor 1965 Indianerrollen wahrscheinlich nie mit Indianern besetzen wenn es Sprechrollen waren. Und gerade für Hauptrollen wurden auch ziemlich falsch aussehende Schauspieler wie Burt Lancaster oder Rock Hudson besetzt. Oder Jeff Chandler der nicht ganz so falsch aussah.
Ich denke ein Schwarzer (oder auch ein Mexikaner) durfte da eher mal ran als ein Roter.
In Cheyenne Autumn wurden die Cheyenne mit Apachen besetzt, die auch gekleidet waren wie Apachen, und das Ganze in einer Landschaft gefilmt die eher zu diesen Apachen passten. Da kam so richtig schön eine Scheißegal-Haltung für ein Scheißegal-Publikum zum tragen, und wenn so eine Gedanken- und Respektlosigkeit heute nicht mehr durchgehen würde, dann wäre das immerhin ein Fortschritt.
Für eine Parodie wie bei Bully, sollte so etwas allerdings keine Rolle spielen. Ernsthaft ...
Stimmt alles, bezieht sich aber auf die Hochzeit der US-Western von den 30ern bis in die 60er.
Der Unterschied zwischen USA und Deutschland ist ja auch noch ein ganz anderer, gravierender:
In US-Filmen waren meist die Cowboys die Guten. Dann gab es Indianerüberfälle und andere Sachen.
Aber John Wayne oder wer auch immer war der Held, eigentlich nie der Indianer.
In Deutschland ist das Indianer-Bild natürlich seit dem 19. Jahrhundert durch Karl May geprägt.
Und daher sind Indianer hierzulande positiv konnotiert.
Wenn Kinder hierzulande Cowboy und Indianer spielen oder gespielt haben, ist es cool Indianer zu sein.
In den USA war es immer cooler Cowboy zu sein.
Indianer werden bei Karl May als naturverbunden etc. dargestellt. Natürlich auch alles ein wenig romantisierend.
Aber das hat dazu geführt, dass der Begriff "Indianer" hierzulande auch gar nicht als Schimpfwort genutzt wurde oder wird,
während in den USA noch heute offen rassistische Dinge passieren.
Letztes Jahr meinte jemand zu mir: Bei der Tankstelle sollten wir nicht tanken. Die wird von Indianern betrieben.
Nach dem Motto: denen wollen wir unser Geld nicht geben. Fahren wir lieber zu einer anderen.
Ganz andere Sichtweise.
Zurück zum Film:
Bei Bully werden die Apachen jetzt dennoch von echten, richtigen Apachen gespielt.