Was wäre wenn... Darsteller die fast Bond gewesen wären...

Hier könnt ihr allgemein über die unvergesslichen 007-Filme, Darsteller, Dreharbeiten, Lifestyle, Skurriles und alles andere diskutieren, was auf irgendeine Art und Weise etwas mit dem berühmtesten Geheimagenten der Kinogeschichte zu tun hat! Viel Spaß! Gezielte Reviews und Filmdiskussionen bitte in das entsprechende Unterforum - danke!
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AnatolGogol
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danielcc hat geschrieben: Ich denke, das lässt sich relativ leicht klären. Aus Sicht Campbells gab es ein "Angebot" im Sinne von: "Wenn du willst, nehmen wir dich... was sagst du?"
Aus Sicht McGregors gab es Kein Angebot, da kein Vertrag mit Konditionen.
McGregors Aussage ("Ich wünschte, es wäre so, dass ich die Rolle von James Bond tatsächlich abgelehnt hätte") impliziert ja aber durchaus Interesse an der Rolle. Von daher passen Cambells Aussagen über eine Absage nicht dazu. Zumal bei der Begründung, die ich in Kenntnis von McGregor auch recht suspekt finde. Du sprachst das Thema SW ja bereits an: ich erinnere mich noch gut wie begeistert McGregor als SW-Fan war die Obi-Wan-Rolle zu übernehmen. Schwer vorstellbar, dass er da bei Bond kalte Füsse bekommen hat. Zumal er damals schon auf eine beachtliche Karriere schauen konnte, so dass eine Rollenfestlegung zu dem Zeitpunkt für ihn weit ungefährlicher gewesen wäre als zB für Brosnan oder Craig, die zuvor weitgehend unter dem Radar des großen (Kino-)Publikums geblieben waren. All das lässt Campbells Aussagen in einem etwas merkwürdigen Licht erscheinen. Daher meine Vermutung, dass er vielleicht wirklich von einem konkreten Angebot und einer Absage McGregors ausging.

Was die Rolleneignung McGregors angeht, so denke ich hätten wir mit ihm wohl eine interessante Interpretation erlebt, die sich vermutlich deutlich von denen der bisherigen sechs Darsteller unterschieden hätte. Ich könnte mir vorstellen, dass auch sein Bond allein schon aufgrund des Drehbuchs mehr Tiefgang zugestanden bekommen hätte, andererseits wäre die physische Robustheit Craigs wohl einem charmanteren, kultivierteren Ansatz gewichen, ähnlich wie es McGregor als Rock Hudson-Wiedergänger in Down with Love zuvor bereits gekonnt gezeigt hatte.
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photographer
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Goran Visnjic (Jahrgang `72)


Hinsichtlich einer damals anstehenden Neubesetzung der männlichen Hauptrolle für „Casino Royale“ (2006) steht in den Analen, dass Regisseur Martin Campbell nach Abschluß der Screentests den Kroaten Goran Visnjic für die Rolle des Geheimagenten James Bond favorisiert hat.

Quelle: MI-6 homepage



Witzige Notiz am Rande - Goran Visnjic übernahm Jahre später in David Finchers "Verblendung" (2011) dann den Part des Dragan Armansky, der in Stieg Larssons "Millenium"-Trilogie der Arbeitgeber von Lisbeth Salander ist, während Daniel Craig bekanntlich Mikael Blomkvist in dieser Verfilmung spielte, so dass beide Aspiranten in einem gemeinsamen Film zu sehen sind.


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AnatolGogol
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photographer hat geschrieben:Hinsichtlich einer damals anstehenden Neubesetzung der männlichen Hauptrolle für „Casino Royale“ (2006) steht in den Analen, dass Regisseur Martin Campbell nach Abschluß der Screentests den Kroaten Goran Visnjic für die Rolle des Geheimagenten James Bond favorisiert hat.
Interessant ist hier, dass die gescreentesteten Kandidaten damals alle vergleichsweise unbeschriebene Blätter waren.
http://www.mi6-hq.com/sections/articles ... 1&s=bond21

Was wiederum die Frage aufwirft warum die Produzenten sich im Vorfeld bereits mit einem Großkaliber wie McGregor unterhalten haben, wenn sie offensichtlich dann doch auf der Suche nach einem No-Name waren.
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photographer
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Zu den getesteten Schauspielern gehörte 2005 auch Sam Worthington, der durch seine spätere Hauptrolle in "Avatar - Aufbruch nach Pandora" (2009) dann noch berühmt geworden ist.


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danielcc
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AnatolGogol hat geschrieben:
Was die Rolleneignung McGregors angeht, so denke ich hätten wir mit ihm wohl eine interessante Interpretation erlebt, die sich vermutlich deutlich von denen der bisherigen sechs Darsteller unterschieden hätte. Ich könnte mir vorstellen, dass auch sein Bond allein schon aufgrund des Drehbuchs mehr Tiefgang zugestanden bekommen hätte, andererseits wäre die physische Robustheit Craigs wohl einem charmanteren, kultivierteren Ansatz gewichen, ähnlich wie es McGregor als Rock Hudson-Wiedergänger in Down with Love zuvor bereits gekonnt gezeigt hatte.
Ich denke, McGregor wäre sehr in Richtung Roger Moore gegangen. Sehr kultiviert, immer leicht ironisch, sich selbst nicht so ernst nehmend... Als knallhartes Rauhbein wie Craig in CR kann ich ihn mir nicht vorstellen. Auch als Obi Wan in Star Wars hat man immer das Gefühl, er tue eigentlich nur so, als spiele er eine Rolle. Sehr soft und selbstironisch.
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AnatolGogol
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danielcc hat geschrieben:Ich denke, McGregor wäre sehr in Richtung Roger Moore gegangen. Sehr kultiviert, immer leicht ironisch, sich selbst nicht so ernst nehmend... Als knallhartes Rauhbein wie Craig in CR kann ich ihn mir nicht vorstellen. Auch als Obi Wan in Star Wars hat man immer das Gefühl, er tue eigentlich nur so, als spiele er eine Rolle. Sehr soft und selbstironisch.
Das gute an McGregor ist, dass er in der Vergangenheit viele sehr unterschiedliche Rollen gleichermaßen überzeugend gespielt hat. Er war oft alles andere als soft, man denke nur an seine denkwürdigen Auftritte in Trainspotting oder Velvet Goldmine, von daher kann ich mir gut vorstellen dass sein Bond auch etwas "Dreck" abbekommen hätte. Aber letztlich lässt sich nicht zweifelsfrei sagen in welche Richtung seine Darstellung als Bond gegangen wäre, da McGregor dafür einfach zu wandelbar ist. Manchmal würde ich mir wünschen, es hätte ab und an in der Geschichte der Bondfilme mal einen Darsteller gegeben, der die Rolle für nur einen Film übernommen hätte (mal abgesehen von Lazenby) - McGregor ist so ein Fall.
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danielcc
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AnatolGogol hat geschrieben:
danielcc hat geschrieben:Ich denke, McGregor wäre sehr in Richtung Roger Moore gegangen. Sehr kultiviert, immer leicht ironisch, sich selbst nicht so ernst nehmend... Als knallhartes Rauhbein wie Craig in CR kann ich ihn mir nicht vorstellen. Auch als Obi Wan in Star Wars hat man immer das Gefühl, er tue eigentlich nur so, als spiele er eine Rolle. Sehr soft und selbstironisch.
Das gute an McGregor ist, dass er in der Vergangenheit viele sehr unterschiedliche Rollen gleichermaßen überzeugend gespielt hat. Er war oft alles andere als soft, man denke nur an seine denkwürdigen Auftritte in Trainspotting oder Velvet Goldmine, von daher kann ich mir gut vorstellen dass sein Bond auch etwas "Dreck" abbekommen hätte. Aber letztlich lässt sich nicht zweifelsfrei sagen in welche Richtung seine Darstellung als Bond gegangen wäre, da McGregor dafür einfach zu wandelbar ist. Manchmal würde ich mir wünschen, es hätte ab und an in der Geschichte der Bondfilme mal einen Darsteller gegeben, der die Rolle für nur einen Film übernommen hätte (mal abgesehen von Lazenby) - McGregor ist so ein Fall.
Man kann es nie sagen. Ich kenne die ersten Filme von McGregor nicht und Trainspotting habe ich nur ausschnittsweise gesehen. Aber ich denke, er muss sich wohl stark gewandelt haben in den letzten Jahren oder? Wenn ich an The Island, Star Wars 1-3, Da Vinchi Code denke, da spielt er eigentlich immer den gleichen, halb edlen, halb naiven Typen - fast wie ein junger Tom Hanks. Womit ich ihm nicht unterstellen will, dass er ein schlechter Schauspieler ist!
Dagegen ist er im echten Leben wohl viel kerniger. Hat doch auch mal eine Motorrad Tour um die Welt gemacht oder?
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Das mit den Motorradtouren stimmt. Was auch stimmt ist, dass er in größeren Hollywoodproduktionen immer mal wieder gern auf den Typ freundlicher Normalo besetzt wird, das alte Übel in Hollywood. Aber ich fand zB gerade seine Rolle in Illuminati recht facettenreich, nicht nur wegen des finalen Twists. Mir gefiel wie er einen Geistlichen spielte, dem man trotzdem die militärische Vergangenheit abnimmt. Hanks in der McGregor-Rolle könnte ich mir zB nicht wirklich vorstellen, als Schurke taugt er nicht. McGregor hingegen kann eigentlich problemlos zwischen Helden, Normalos, Exzentrikern und eben sogar Schurken wechseln und man nimmt es ihm auch ab. Das ist schon bemerkenswert, gerade auch im Hinblick auf Hollywoods Vorliebe für Typecasting. McGregors ROllenwahl war da glücklicherweise immer recht ausgewogen, gerade auch abseits der großen Produktionen.
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danielcc
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Stimmt, es war Illuminati und nicht der Da Vinci Code.
Ist McGregor nicht noch kleiner als Craig? ;-)

Ich weiß nicht, man muss immer vorsichtig sein mit Leuten die oberflächlich betrachtet gut in die Rolle passen. McGregor hätte klappen können aber bei Clive Owen bin ich zB sehr froh, dass er es nicht geworden ist
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Maibaum
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McGregor hätte sicherlich keine Probleme gehabt auch einen sehr harten und kaltschnäuzigen Bond zu spielen.

Wie auch eine eiskalten Schurken, oder einen Killer.
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Interessant wäre ja auch Clive Owen gewesen, wobei die Informationen wiedersprüchlich sind, ob mit ihm wirklich seitens EON geredet wurde oder er nur von den Medien in die Runde geworfen wurde. Er hätte /könnte jedenfalls einen Agenten geben, dem man einige Jahre harter Einsatz ansehen würde.
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Terence Young
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Interessant wäre ja auch Clive Owen gewesen, wobei die Informationen wiedersprüchlich sind, ob mit ihm wirklich seitens EON geredet wurde oder er nur von den Medien in die Runde geworfen wurde. Er hätte /könnte jedenfalls einen Agenten geben, dem man einige Jahre harter Einsatz ansehen würde.
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Hört mir bloß auf mit Ewan McGregor. Ich kann den Kerl nicht ab. Hätte er James Bond gespielt wäre das für mich das Ende der Bond-Ära gewessen.
Der spielt doch, bis auf ein paar Ausnahmen, immer die gleichen glatt geleckten Typen.
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AnatolGogol
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MX87 hat geschrieben:Interessant wäre ja auch Clive Owen gewesen, wobei die Informationen wiedersprüchlich sind, ob mit ihm wirklich seitens EON geredet wurde oder er nur von den Medien in die Runde geworfen wurde.
Owen selbst zufolge war das ganze lediglich ein PR-Trick seines Agenten:
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AnatolGogol
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Der vielleicht interessanteste Kandidat für die Brosnan-Nachfolge war der Schotte Ewan Stewart, der zur Zeit seines Screentests immerhin schon 47 Jahre alt war und zur zur Uraufführung von Casino Royale mit dann 49 Jahren schon fast die große 5 erreicht gehabt hätte. Interessant ist die Personalie Stewart vor allem wenn man bedenkt, mit welch großen Risiken die Einführung eines neuen Bonddarstellers verbunden ist und dass die Macher offenbar tatsächlich eine zeitlich überschaubare Lösung in Erwägung zogen (es ist aufgrund Stewarts Alter kaum anzunehmen, dass er für mehr als 2-3 Filme in Frage gekommen wäre). Bedenkt man zudem, dass mit der Wahl Stewarts die Reboot-Idee unmöglich durchführbar gewesen wäre und dass der beinahe 26 Jahre jüngere Henry Cavill ebenfalls unter den letzten vier Kandidaten für die Rolle im 21. EON-Bond war stellt sich die Frage, ob die Macher bei der Suche ihres neuen Hauptdarstellers tatsächlich eine konkrete Vorstellung davon hatten nach wem sie eigentlich suchten.
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